Hebammenbetreuung nach der Geburt

Hallo ihr Lieben,

lange war ich nur stille Leserin und hab mich rechts und links in diesem Forum schlau gemacht :)
Jetzt habe ich aber doch einige Fragen an euch, insb an alle, die bereits Mama geworden sind, weil die aus Erfahrung sprechen können.(an die anderen Richtet sich meine Frage aber auch, also das ist jetzt nicht diskriminierend gemeint)

Wie es der Titel schon verrät, geht es darum, dass ich gerne eine Hebamme fürs Wochenbett und ggfs Probleme beim Stillen haben wollen würde... ich kann mir aber wenn ich ehrlich bin, gar nicht so genau vorstellen, was für eine Betreuung man danach „so braucht“. Da ich erst in der 8 Ssw bin, hab ich noch nichts gesagt und kann / will auch (noch) keine Family/Freunde fragen..

Das Problem ist, dass man Hebammen ja kaum „bekommt“ und zu meinem Glück fällt der GT auch noch ggfs in die Weihnachtszeit (19.12-22.12)nachdem ich verschiedene Hebammen angeschrieben aber keine Rückmeldung erhalten habe, war eine ganz lieb und hat sich bei mir gemeldet. Zu den Feiertagen wäre sie allerdings nur telefonisch erreichbar, wenn ich damit zurecht käme, könnten wir uns kennenlernen...

Jetzt endlich meine Fragen :)

1. Was würdet ihr aus eurer Erfahrung heraus machen?
2. kann ich mich im Vorfeld über alles informieren und mit Hilfe von Freunden und Familie + Hebamme am Telefon auch klarkommen? Im Ernstfall kann ich ja auch ins Krankenhaus (10min entfernt)
3. warum ist eine Hebamme „vor Ort“ so wichtig - außer der emotionale Aspekt-
4. kann ich ihr zB Zusagen und zusätzlich im Krankenhaus vereinbaren, dass über die Feiertage eine Heamme im Notdienst einspringt, falls was ist?
5.Ab wann kann man im Krankenhaus diesbezüglich nachfragen? Hab mal gelesen, dass man sich um die 20ssw bzgl der Krankenhauser kümmern soll...das wäre ja sonst etwas spät wenn ich dann doch eine andere Hebamme suchen muss...
6. für was alles habt ihr die Hebamme nach der Geburt gebraucht bzw wart froh, dass sie da war?

Oh man, sorry für die ganzen Fragen, ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt und ich euch jetzt nicht mit meinem Text erschlagen habe. Ich will mich nur zeitnah bei der Hebamme zurückmelden und weiß nicht, was ich tun soll. Prinzipiell denke ich mir: besser als gar keine zu finden! (Zur Not kann man ja noch (Zeitnah) absagen oder ist das „asozial“?)

Vielen Dank schon einmal im Voraus,

Eure Kati

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Hallo!
Ich versuche mal so viele Fragen wie möglich aus meiner Sicht zu beantworten. Grundsätzlich ist jeder anders und benötigt oder wünscht eine andere Unterstützung. Wenn du bereits bei allen Hebammen im Umkreis angefragt hast, würde ich die Hebamme nehmen, denn das ist tatsächlich besser als keine! Was genau du im Krankenhaus erfragen möchtest, erschließt sich mir nicht ganz. Du meinst eine Beleghebamme? Damit kenne ich mich leider nicht aus, da würde ich im Zweifel morgen einfach mal anrufen und nach Beleghebammen fragen. Dafür musst du ja nicht die Geburtsanmeldung abwarten.
Es gibt Frauen die ganz ohne Hebamme auskommen. Die ist natürlich nicht zwingend notwendig um klar zu kommen. Vor allem wenn du eine gute Unterstützung von Familie und Freunden hast. Ich persönlich fand die Hebamme hilfreich für alle Fragen und Unsicherheiten die mal als frische Eltern so hat. „Wann sollten wir das Baby Baden, wie machen wir das genau, worauf müssen wir achten?“ „Was ist das für ein Ausschlag?“ „Wie klappt das Stillen noch besser?“ „Mein Baby hat seit 3 Tagen kein Stuhlgang, ist das normal?“ etc etc. Außerdem hat die Hebamme mit viiiele hilfreiche Tipps gegeben und sich meine Geburtsverletzung angeschaut, sowie die Rückbildung meiner Gebärmutter kontrolliert.
Wenn es einen Notfall gibt, würde man auch an den Feiertagen ja sowieso den Kassenärztlichen Notdienst kontaktieren oder ins Krankenhaus fahren. Da deine Hebamme telefonisch erreichbar wäre, könnte sie dir auch am Telefon raten, was zu tun ist. Ansonsten bekommt man die 3 Tage auch so rum würde ich sagen.

Soviel zu meiner Meinung. Ich hoffe ich konnte dich bei deiner Entscheidung etwas unterstützen.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort!
Ich werde mich morgen einfach mal im KH melden und dann sehe ich ja was die sagen.. die Hemmungen sind immer nur so groß...

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Ich kann mich dem Beitrag oben auch nur anschließen :) Natürlich geht es auch ohne Hebamme, aber eine zu haben ist super, ich würde die nicht missen wollen. Es war bei uns alles unkompliziert und wir haben nicht viel gebraucht. Aber sie hat aufs Baby geschaut gute Tipps gegeben und uns ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. So waren wir auch nicht auf die gutgemeinten, aber zum Teil veralteten und widersprüchliche Ratschlägen der Großfamilie angewiesen.

Zum Thema Hebamme von KH, ich bin nicht ganz sicher was du meinst. Manche KH arbeiten mit Beleghebammen, oder lassen welche zu. Das bedeutet du hast deine Hebamme, die in Rufbereitschaft ist und dich auch bei der Geburt begleitet. Ist sicher ganz nett, aber sicherlich kein Muss. Sonst wird man bei der Geburt von der Diensthabenden Hebamme betreut. Bei manchen KH, aber auch Hebammenpraxen gibt es einen Hebammennotdienst, insbesondere für Frauen, die keine Hebamme fürs Wochenbett bekommen haben. Früh nachfragen schadet auf jedem Fall nicht.

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Also ich kann nur von mir berichten, dass ich meiner Hebamme auch 3-4 mal einfach ein Foto geschickt hab per WhatsApp und direkt ne beruhigende Antwort kam. Oder wir telefoniert haben wenn ich unsicher war. Es war gar nicht so wichtig dass sie da war, sondern eher dass ich jemanden erreichen konnte wenn ich unsicher war.

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Ich fand die Hebammenbetteuung nach der Geburt auch sehr wertvoll. Und bei uns lief alles bestens, es gab nichtmals große Probleme.

Aber es hat mir einige (unnötige) Gänge zum Arzt erspart, z.b. als ich eine Frage zu meiner Kaiserschnittnarbe oder dem Wochenfluss hatte und als sich der erste Milchstau anbahnte. Sie kann da genau so wie ein Arzt einmal schauen, nur eben in der eigenen Wohnung. Und es war super, dass das Gewicht vom Baby am Anfang so eng kontrolliert wird. Ich war außerdem überrascht, wie viele kleine Fragen dann doch bei mir aufkamen... Klar kann man die googlen. Aber wenn man eine Person hat, der man (idealerweise) vertraut, sind deren Antworten für mich doch noch hilfreicher.

Man kann in vielen Städten auch zu Hebammen Sprechstunden in Krankenhäusern oder Hebammenpraxen gehen... Aber da hat man wechselnde Hebammen, muss erstmal hinfahren und diese kennen deine Entwicklung nicht. Bestimmt eine gute und wichtige Lösung wenn man keine Hebamme findet- ich würde aber definitiv versuchen, eine eigene zu bekommen!

Viele machen auch schon vor der Geburt ein paar kennenlerntermine oder Akkupunktur, das war mir sehr wichtig damit wir uns schon kennen in der doch recht intimen Situation im Wochenbett.

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Vielen lieben Dank für deine bzw eure allen Antworten! Ihr habt mir sehr damit geholfen!

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Hallo, du hast ja schon einige Antworten bekommen, und ich kann mich denen nur anschließen. Ich hätte bei beiden Kindern keine Hebamme zwingend gebraucht, fand es aber trotzdem sehr hilfreich eine zu haben. Beim ersten Kind war noch mehr Unsicherheit da und gerade deshalb fand ich es sehr stützend, jemanden im Hintergrund zu haben, den man immer fragen kann. Jetzt beim zweiten Kind habe ich mich von vorne herein schon recht sicher gefühlt, aber war trotzdem froh, dass ich die Hebamme mal fragen konnte, ob ich z.b. richtig angelegt habe beim Stillen. Der Kleine wollte nämlich am ersten Tag überhaupt nicht trinken (ich habe ambulant entbunden). Außerdem fand ich es schön, dass sich die Hebamme den Nabel angeschaut hat, nachdem die Nabelschnur abgefallen war. Es gibt also immer mal wieder so kleinere Fragen, bei denen es einfach Sicherheit gibt.

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Ich war mir beim ersten Kind auch nicht sicher, ob bzw. wofür ich eine Nachsorgehebamme brauche (besonders, da ich eh nicht ambulant entbunden habe) - aber habe mir dann gedacht, schaden tut's bestimmt nix, und bezahlt wurde die ja auch von der Krankenkasse.

Was für ein Riesenglück im Nachhinein!! Ich hatte einen ungeplanten KS und blieb danach noch eine Woche im Spital. Zuerst hatte mein Kind Probleme mit der Gewichtszunahme, aber zum Zeitpunkt der Entlassung war der Trend eigentlich positiv.
Durch die enge Kontrolle der Hebamme fiel in den ersten Tagen zu Hause aber auf, dass der Zwerg bei weitem nicht genug Milch aus meiner Brust bekam und sie hat wirklich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass er gewichtstechnisch bis zum ersten Kinderarzttermin wieder auf Schiene kam: beim Stillen geholfen, meinen Mann sofort um eine Milchpumpe geschickt und uns genaue Anweisungen zum Abpumpen gegeben, erklärt wie wir das mit dem Zufüttern am besten machen (und wann und wie wir von der Prenahrung dann wieder wegkommen), Babywaage wochenlang als Leihgabe dagelassen... wir waren fast täglich in Kontakt und sie machte insgesamt 3 oder 4 Hausbesuche. Dadurch war sie natürlich automatisch auch bei all den anderen kleinen Fragen und Unklarheiten verfügbar, die im Wochenbett so auftauchen und auf die man im Vorhinein niemals kommen würde. ;-)

Bekomme demnächst unser 2. Kind und habe aufgrund meiner Erfahrungen wieder eine Nachsorgehebamme. Die hat zwar gemeint, aufgrund der Coronasituation macht sie Hausbesuche nur reduziert bzw. im Anlassfall, aber zumindest weiß ich, dass ich eine Ansprechpartnerin habe. :-)

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Achso, nach nochmaligem Lesen deines Beitrages bin ich mir nun nicht mehr sicher - geht es dir um eine Beleghebamme (die dich bei der Geburt begleitet) oder eine Nachsorgehebamme (die ab der Entlassung für dich da ist)? Ich hatte nur letzteres, wobei ich die auch schon von der Geburtsvorbereitung kannte und sie regulär in dem Krankenhaus arbeitete, wo ich entbunden habe (hatte nur während meiner Geburt keine Schicht ;-) ).

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Huhu, danke auch für deine ausführliche Antwort! Ich hoffe immer mehr, dass ich eine Hebamme auch über die Feiertage bekomme 🙈 was mach ich denn, wenn das Stillen nicht klappt?!? Kann mir die Hebamme dann auch am Telefon weiterhelfen?? Jetzt krieg ich schon Bammel... aber vielleicht kann man sich dann rechtzeitig einen Notfallplan zurechtlegen...

Und ich meinte eigentlich eine Hebamme zur Nachsorge..obwohl wenn ich so darüber nachdenke es natürlich toll wäre, wenn die Hebamme auch bei der Geburt dabei wäre...

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Hallo,

ich habe bewusst auf eine Hebamme verzichtet und es nicht bereut. Allerdings bin ich auch ein Mensch, der sich im echten Leben nur schwer öffnet. Mir wäre eine fremde Person in meinem Umfeld einfach unangenehm gewesen und hätte mir nicht gut getan.

Wichtig war mich, dass ich im Notfall einen Ansprechpartner für mich und das Baby habe. Das waren der Gynäkologe und der Kinderarzt. Ich war nach den Geburten der Kinder 2 bzw. 3 Tage im Krankenhaus und habe mir beim ersten Kind im Krankenhaus viel erklären und zeigen lassen. Zum Beispiel, wie man ein Baby am besten badet. Bei der Entlassung habe ich mich sicher gefühlt.

Glücklicherweise gab es keine Vorfälle, die Kinder waren fit und haben sich von Anfang an gut entwickelt, es hat alles gut geklappt. Mir selbst ging es nicht gut, aber da brauchte ich eine engmaschige ärztliche Kontrolle. Eine Hebamme hätte dies nicht leisten können. Vielleicht ist auch noch wichtig, dass ich nicht gestillt habe. Ich denke, dass sich viele Fragen und Probleme rund das Stillen drehen.

Viele Grüße
lilavogel

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Schau mal nach ob es in deiner Gegend eine Hebammenzentrale oder so etwas gibt. Die helfen häufig auch bei der Vermittlung.

Ansonsten kannst du auch mal das Krankenhaus bei euch in der Nähe fragen. Die habe. häufig auch Hebammensprechstunden und Listen von verfügbarem Hebammen. Versuch einfach früh und fleissig weiter zusuchen. Ich drücke die Daumen, dass du eine findest.

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Danke! Hab endlich eine gekriegt und bin richtig erleichtert :)

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Das ist toll! :)