GDM - Wie viele Eingriffe? (Einleitung, KS etc)

Hallo in die Runde,

ich habe die Diagnose wegen erhöhtem Nüchternwert (96) bekommen. Ich habe schon vorher BZ gemessen (sporadisch), da ich die Veranlagung habe (familiär). Es war nach dem Essen immer iO und morgens auch zu 99% <95.

Jetzt messe ich für den Diabetologen jeden Tag 6x und die Werte sind auch ok. Morgens 88-90. 1x war 96 (schlechte Nacht aber 1 Std später vor Früschtück schon auf 85).

Aktuell 26 ssw also noch Zeit bis ET. Mein Baby war aber immer eine Woche vor und schwer, entdprechend der Länge, nichts schlimmes. AU ok, und kleiner als KU. Auch langzeit BZ bei 4,9. ich werde mich selbstverständlich an die Vorgaben halten, bezüglich Essen und Messungen.

Ich habe aber einfach Angst, dass es am Ende zu unnötigen Eingriffen kommt, weil ich ja die Diagnose habe. Also das mein Kind einfach normal gross ist (ich bin auch am ET mit 4 kg geboren) aber man dann sagt, er sei zu groß, wegen GDM.

Wenn begründet, ist ein KS ok, aber wenn es geht, möchte ich normal mein Kind zur Welt bringen. Ich finde es nur so beängstigend, weil woher soll ich wissen, ob ein Eingriff unnötig ist oder wirklich angemessen?

Wie ist/war es bei euch mit Schwangerachaftsdiabetes:
- habt ihr Insulin gespritzt? Wenn ja ab wann?
- wurden die Werte zum Geburt hin schlechter?
- wurde öfter US gemacht?
- wurde mehr kontrolliert?
- gab die Vorgabe dass man am ET oder so einleitet?
- hat man KS empfohlen oder dazu gedrängt?
- hat die Gewichtsschätzung bei euch gepasst?


Wie gesgat, solange es wirklich nötig und sinnvoll, habe ich gegen all die Möglichkeiten nichts. Ich habe nur Angst, dass man übersieht, dass mein Baby einfach von sich aus kein zierliches Baby ist, und das kein Grund ist.

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Hey du,

kann dich und deine Sorgen bestens nachvollziehen! Die habe ich mir auch gemacht! Kann dir nur von mir selbst berichten, wenn auch gleich mein kleiner Schatz noch nicht auf der Welt ist (heute ET+7).
Bei mir war der letzte Wert beim großen Test leicht erhöht (161mg/dl). Unglücklicherweise wurde dieser auch noch mit meinem Nüchternwert (85mgl/dl) verwechselt und es bestand die Diagnose "manifester Diabetes" im Raum. Mein Langzeitwert war dann aber 5,1, sodass dies ausgeschlossen werden konnte.

Ich hatte seit der Diagnose in der. 29.SSW insgesamt vielleicht 8-9 Werte, die gaaaanz leicht drüber waren (>140mg/dl) und nur 3, die zwischen 166-171mg/dl lagen. Die anderen Werte alle durch die Bank weg super. Dabei habe ich zum Glück null an meiner Ernährung ändern müssen, wobei die von Haus aus schon sehr gesund ist. Ich vermeide seit Jahren helles Mehl, Industriezucker und hochverarbeitete Lebensmittel. Natürlich gab und gibt es Ausnahmen, wenn mir mal Essen gehen (Pizza oder selbstgemachte Pasta beim Lieblingsitaliener, wenn ich zu Feierlichkeiten oder bei Freunden eingeladen bin und im Urlaub), zumal ich auch gerade seit der SS öfters als sonst Lust auf was Süßes hatte (meist backe mir dann selbst was mit "cleanen" Lebensmitteln)...Schoki esse ich nur Zartbitterschokolade mit 85% Kakao Anteil.
Außer Eis ist meine GROßE Schwäche geworden seit die Eisdielen nach dem Shutdown wieder aufgemacht haben. Ich esse im Schnitt mind. 1 Kugel am Tag😅😅. Aber auch das ist alles bei mir nie ein Problem hinsichtlich meiner Zuckerwerte gewesen. Auch mal ein Stück Kuchen, kein Ding.Viel Bewegung ist natürlich auch wichtig!

Bei mir hieß es, dass ich wahrscheinlich an ET+7 (was eben heute wäre) eingeleitet werde, was den Leitlinien entspricht, wenn du diätisch eingestellt bist. Das ging mir zu Beginn ordentlich auf den Senkel... Sah schon vor mir, dass ich so einen Wisch unterschreibe, dass ich auf mein eigenes Risiko auf die Einleitung an ET+7 verzichte. Hätte gerne ambulant entbunden, aber mir wurde von FÄ und Hebamme ans Herz gelegt, zumindest 1 Nacht zu bleiben, falls es zu Anpassungsstörungen kommen sollte. Von KS war aber nie die Rede. Kommt aber natürlich auch immer auf deinen Befund und das des Babys an. Ich werde jetzt erst an ET+10 eingeleitet, was auch bei "gesunden" Schwangeren empfohlen wird, weil alles super ist. Baby ist und war nie zu groß oder zu schwer. Letzte Messung bei 40+1: 3156g, 51cm und 33cm KU. Heute nochmals Fruchtwasser und Versorgung gecheckt: 👌👌.

Ab der 36.SSW wurde ich wöchentlich in die Praxis einbestellt, weil ebenFruchtwasser, Versorgung, Baby kontrolliert werden sollen. Aber wenn du das nicht willst, kann dich keiner zwingen! Du musst dich gut damit fühlen. Ich hatte kein Problem damit, da ich ab der 36.SSW in der Praxis auch geburtsvorbereitebde Akupunktur erhalten habe, das ist eben auch 1x wöchentlich. Nachteil dadurch war, dass ich seither auch keine Termine mehr mit meiner Vorsorge Hebamme hatte, was ich immer sehr toll fand, weil die ja zu einem nach Hause kommt. Seit ET bin ich alle 2 Tage zur Kontrolle, aber das ist, meine ich bei "Gesunden" auch der Fall. FÄ schallt dann echt nur ganz kurz (2 Minuten vlt.), vermisst also nicht immer komplett.

Dadurch, dass ich jetzt schon wegen ET+7 2x in der Klinik war zum CTG schreiben und heute Besprechung der Einleitung, kann ich beruhigt sagen, dass ich das Gefühl habe, dass ich man mich wie eine ganz normale Schwangere behandelt, eben ohne den Stempel "Risikoschwangere" oder "Gestationsdiabetes". Das war immer meine größte Sorge. Ob das dann natürlich unter der hoffentlich bald natürlich beginnenden, anstehenden Geburt tatsächlich so weiter geht und auch danach auf Station, weiß ich natürlich noch nicht, aber ich bin zuversichtlich und werde im Zweifelsfall
bei einer vorgeschlagenen/empfohlenen medizinischen Intervention immer fragen, ob es in der Situation einen Unterschied machen würde, wenn ich diese Diagnose nicht hätte und wie ggf. die Alternative aussehen würde

Ansonsten kann ich dir folgende Seite empfehlen, wo du dich informieren kannst, um einzuschätzen, ob die Ärzte dir unnötig was andrehen wollen oder ob sie einfach nur Versuchen, ihren Job zu machen (sind ja angehalten, leitlinienkonform zu handeln): https://www.awmf.org/leitlinien/aktuelle-leitlinien.html

Hier kannst du nach entsprechenden Leitlinien suchen, z. B. Kaiserschnitt (section cesarea), Gestationsdiabetes, Einleitung etc.).

Hab Vertrauen in dich, deinen Körper und dein Baby. Ich würde dir, wie du schon selbst sagtest, die Diagnose ernstnehmen, aber du musst dich auch nicht übermäßig Sorgen, wenn du dich gut um dich selbst kümmerst (gesund Essen, Bewegung, ausreichend Schlaf). Und selbst wenn Insulin im Verlauf erforderlich werden sollte, denke daran, dass es das Beste für dein Baby ist, auch wenn das wiederum bedeutet, dass du sehr wahrscheinlich an ET+0 eingeleitet werden wirst. Ich dachte ja auch erst, wenn alles passt, werde ich bist ET+14 eine Einleitung ablehnen. Aber mittlerweile denke ich mir, dass ich dieses Risiko eben nicht verantworten möchte, da die Mortalität der Babys in dieser Zeit einfach immer weiter zunimmt, Gestationsdiabetes hin oder her! Ich will am Ende einfach nur ein gesundes Kind im Arm halten.

Sorry, dass das jetzt so lang wurde, aber vielleicht beruhigen dich ja meine Worte etwas.

Ich wünsche dir alles Gute 💚🍀
Hanna 41+0 mit Babyboy inside 💙

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Vielen Dank für deine Antwort. Es ist nicht schlimm dass es lang ist. :)

Ich musste auch nichts wirklich umstellen, habe einfach nur alle Weizenprodukte auf Vollkorn geändert. Seit ich schwanger bin, ist mir gar nicht mehr nach süß gewesen, Nutella/schoko/eis schmecken entweder nicht oder mir isr einfach nicht danach. Ich habe auch von mir selbst alles ausser Wasser und zuckerfreien Holundersirup aufgehört zu trinken, schon vor Monaten, weil mir alles zu süss war. Seit ich 6x am Tag messe, heute ist Tag 7, hatte ich einmal 143 und einmal 96. sonst 88-89 vor dem Essen und i.d. Regel 106-120 nach dem Essen. 2x war es 139, aber da habe ich einfach zu spät gegessen, zu viel Hunger gehabt, und viel zu viel gegessen... Trotzdem war ja der Wert ok.

Meine Sorge kommt daher, weil beim letzten US die Ärztin (selbst bezahlter US) ein >75p. AU gemessen hat. Aber sie hat es selbst nicht geglaubt. Es war auch noch immer kleiner als KU und der Kleine hat viel gezappelt, hab ja vorher 50g Zucker getrunken... Sie meinte, das Gerät misst erfahrungsgemäß zu groß und das andere, an dem sie mein Baby in der 20 ssw ausgemessen hat (AU knapp <50p) misst irgendwie genauer. Da haben sie immer kleinere Werte, als hier, und die Werte haben sich auch dann nach den Geburten gut bestätigt. Jetzt habe ich halt ein Wert im MuPa, die die Ärztin selbst nicht glaubt (an dem Tag wurde der kleine Zuckertest gemacht, also GDM war noch kein Thema) + Diagnose. Das habe ich so meine Diabetesberaterin erzählt und die hat den Wert auch komplett ignoriert dann. Ich habe auch gefragt, ob ich dann zügig ein neuen US machrn lassen soll, falls dsss Baby doch zu groß ist. Sie hat mein Gerät kurz angeschaut und die Werte die ich vorher selbst gemessen habe (2 Monate ohne Diät, auch genauso gut wie mit...) und die Werte vom OgTT und hat gemeint, alles gut. Wir sehen bei dem nächsten regulären US weiter (noch 6 Wochen bis dahin vermutlich). Sollte da der AU sich so bestätigen, würden die wohl auf 90/120 von 95/140 runtergehen. Die 90 habe ich bisher 2x überschritten, 120 vielleicht 4x aber hab ja auch nicht versucht es zu halten. Also müsste vermutlich auch gehen. Mit den Werten die ich so messe und mit dem 4,9 kann ich mir auch nicht vorstellen, dass irgendwas beim Baby schon angekommen sein sollte.

Ich gehe jeden Tag 3-10 km spazieren. Schwimmen geht ja wegen Corona nicht und bei alles sonst zieht der Bauch. Mein Mama lag ab 20 ssw daheim, ich bin da sehr vorsichtig, da ich auch in der 16 ssw Blutung hatte und schmerzen/harte Bauch. Soweit alles gut, aber mehr als spazieren wage ich einfach nicht.

Wie gesagt, ich rechne halt mit einem 3,5-4 kg Baby am ET, grundsätzlich. Ich habe Angst, es wird dann für zu gross "abgestempelt".

Ich nehme natürlich alle VU und co war und halte mich an alles, riskieren will ich ja nichts. Nur will ich auch kein KS bei 38+0 weil mein Baby 3,7 kg geschätzt wird, was für ihn vermutlich total ok ist...

Aber deine Erfahrung ist beruhigend, das wäre so mir ganz recht. Eine Einleitung am ET+7 würde ich wohl annehmen, einfach weil ich mein ET wirklich genau kenne, da ICSI-Kind.

Ich bin auch noch total unentschlossen wegen der Klinik. Hier gibt es 3 in 15 min Nähe. Eine mit Neo und alles und 2 ohne. Die 2 nehmen nur ohne Insulin. Ich habe eigentlich eins von den beiden angedacht, die sollen sehr gut sein. Aber ich frage mich, ob es für den kleinen Mann nicht besset wäre, mit dieser Diagnose auch bei diätisch in die Klinik mit Neo zu gehen...

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Hi, ich hatte den Mist auch... dank PCO. Zu deinen Fragen:

-habt ihr Insulin gespritzt? Wenn ja ab wann?
Nein, bei mir war die Diabetes zum Glück diätisch gut eingestellt. Ich hatte zwei Ausreißer, dass war okay.

- wurden die Werte zum Geburt hin schlechter?
Eher besser 🙈 zum Ende hin konnte ich sogar wieder Obst essen.

- wurde öfter US gemacht?
Nein. Ich hatte nur die drei vorgeschriebenen Ultraschalluntersuchungen. Nach der 32. Ssw war ich gar nicht mehr beim Gyn, meine Hebamme hatte bei mir die Vorsorge gemacht.

- wurde mehr kontrolliert?
Nein.

- gab die Vorgabe dass man am ET oder so einleitet?
Bei meinem KH nicht, nein. Aber bei allen anderen KH in der Umgebung. Bei meinem KH hätte ich sogar 10 Tage über den ET gehen dürfen, was ich zum Glück nicht musste (habe bei 38+6 entbunden).

- hat man KS empfohlen oder dazu gedrängt?
Nein. Mein KH ist dafür bekannt, eine sehr niedrige KS Rate zu haben. Es war auch zu keinem Zeitpunkt Thema.

- hat die Gewichtsschätzung bei euch gepasst?
Da der letzte Ultraschall in der 32. Woche war, kann ich das nicht sagen. Meine Hebamme schätzte 2 Tage vor Geburt das Baby auf 3300 Gramm. Er wog 3320 Gramm bei Geburt.

Als Tipp: ich habe vor der Geburt schon Kollostrum aufgefangen, falls unser Baby unterzuckert gewesen wäre und es mit dem stillen nicht sofort geklappt hätte, hätte mein Baby trotzdem mit Muttermilch gefüttert werden können.

Achja, ich habe dann noch die Louwen Diät durchgeführt, mit Diabetes gar kein Problem. Kann ich dir ans Herz legen, Geburt dauerte 4 Stunden und ich hatte keine schmerzhaften Wehen bis zu den Presswehen 🙃

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Danke :)
Insgesamt 2 Ausreißer die ganze Zeit? Das ist schon ziemlich gut :)

Ja, das L-Diät wollte ich soweiso auch machen, wäre ja keine grosse Änderung mehr, glaube ich. Ab wann hast du die gemacht? 34 ssw?

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28. Woche. Quasi direkt mit der Diagnose, da habe ich meine Ernährung so stark umgestellt. Ich wollte auf jeden Fall das Insulin vermeiden 🙈

Ich hatte auf jeden Fall trotz Diabetes eine sehr selbstbestimmte Geburt. Keine PDA, keine Schmerzmittel, ich hatte noch nicht mal einen Zugang. Mit meinem Baby habe ich nach der Geburt 4 Stunden bonden können, dann erst wurde die U1 gemacht. Bei der Nachsorge bei der Diabetologin war der große Zuckertest auch negativ, also es hat sich nicht manifestiert.