Perinatalzentrum vs Geburtsklinik mit Kinderstation

Ich versuche, mich zwischen zwei Kliniken zu entscheiden, wobei die eine ein Perinatalzentrum Level 1 ist und die andere "nur" eine Intensivüberwachungsstation für Neugeborene mit Kinderarzt hat (ich kenne deren Level nicht, aber laut perinatalzentren.org sind sie keines).

Bei mir liegen keine Indikatoren für eine mögliche Frühgeburt vor (sollte dies dennoch passieren, klar, fahr ich ins Level 1 Zentrum), keine Fehlbildungen, keine Erkrankungen. Aber für eine normale Geburt (ich plane einen Kaiserschnitt), ist da das Krankenhaus mit der Kinderklinik ausreichend, oder ist es immer besser, im Perinatalzentrum zu sein?

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Ich würde die Entscheidung nicht davon abhängig machen, sonder davon, wie die Kliniken sonst so sind. Bei der „einfachen“ Geburtsklinik ist ja auch was dabei. Das war mir persönlich wichtig.

Meine Hebamme (um die 60 mit wirklich viel Erfahrung und definitiv nicht der Typ Kräutertante) hatte mir damals einen interessanten Gedankenansatz mitgegeben. Sie meinte früher hätte sie immer gesagt, dass eine Kinderklinik für den Ernstfall wichtig ist. Mittlerweile hat sie das Gefühl, dass in Kliniken, wo alles da ist, die Kinder bei Problemen schneller zur Kinderstation kommen, da die Wöchnerinnenstation oft nicht die Kapazitäten hat. Bei Kliniken, wo „nur“ eine Intensivüberwachungsstation vorhanden ist, schauen die oft, dass sie quasi mit den Mitteln klarkommen, die da sind.

Trotzdem habe ich in einer großen Klinik entbunden, die wirklich alles was gibt hatte, lag aber daran, dass ich mich da mit der allgemeinen Stimmung wohlgefühlt habe.

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Aus der Ferne ist natürlich schwer zu beurteilen, wie die beiden Kliniken so sind.
Ich kann aber zumindest von unserer Stadt berichten.
Es gibt ein Perinatalzentrum und eine normales Krankenhaus zum entbinden.
Bei K1 war ich im Perinatalzentrum, weil ich mir dachte die sind besser, falls unter der Geburt was passiert. Leider habe ich und auch einige Bekannte die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte dort nicht wirklich auf die Patientinnen schauen und es eher zum Not KS kommen lassen, anstatt vorher einzugreifen, einfach weil sie es "können". Weiß nicht wie ich es beschrieben soll. Das Krankenhaus ist medizinisch für Spezialfälle super (eine Freundin hat dort ein Extremfrühchen bei 23+5 bekommen, das bestens versorgt wurde). Menschlich sind sie dort leider sehr abgebrüht.

Bei K2 war ich im Krankenhaus ohne Kinderstation und die Betreuung war viel besser. Ich hatte das Gefühl, dass die hebammen einen richtig bei der Geburt unterstützen und nicht einfach alles laufen lassen bis ein KS gemacht werden muss.
Ich war hier viel zufriedener.

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Ja ok, das sind natürlich auch wichtige Faktoren. Ich plane ja aber einen Kaiserschnitt, daher der Gedanke, wenn da was mit dem Baby passiert (Anpassung), ob das Perinatalzentrum dann besser ausgerüstet /kompetenter ist.

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oh sorry, hab mich verlesen. Dachte du planst keinen Kaiserschnitt.
Bei einem geplanten KS fällt die Betreuung ja weg.
Gibt's bei euch aktuell Infoabende? Dann könntest du auch schauen, wo du dich wohler fühlst.

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Bei einer gesunden Mutter mit unkomplizierter Schwangerschaft und erwartet gesundem Kind könntest du auch in einer Klinik entbinden, die gar keinen Kinderarzt hat. Auch bei Kaiserschnitt. Von daher entscheide dich einfach für die Klinik, die dir besser gefällt.

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Ehrlich? Aber was ist mit den Anpassungsschwierigkeiten des Babies? Oder hab ich wieder zu viele Horrorgeschichten gelesen? 😅

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Hallo
Eine Erstversorgung kann jede Klinik und in vielen perinatalzentren gibt es auch nur eine begrenzte Anzahl an REA—Betten. D.h. Im Worts case macht da auch der Anästhesist oder Gynäkologe die Erstversorgung. Vorteil der l1 Klinik, wenn Betten frei sind bleibt dein Kind in deiner Nähe. Aber es gibt auch genug Häuser die nicht nur dein Kind sondern dich mitverlegen.
Höre auf Dein Bauchgefühl

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