Wie kann ich meinen Mann auf die Geburt vorbereiten?

Guten Morgen,

in ca. 2 Wochen ist es soweit und wir erwarten unser 1. Kind.
Da wir durch Corona keinen Geburtsvorbereitungskurs machen konnten, wäre ich für ein paar Tipps sehr dankbar.

Ich habe mir schon Videos bei YouTube rausgesucht, z.B. Nacken- und Kreuzbeinmassage die mein Mann bei mir anwenden kann sowie die Atemübung von Hebamme Anna (Babyartikel.de).

Könnt ihr mir sonst noch etwas auf den Weg geben? Für mich? Für meinen Mann? Was hat euch besonders geholfen die Geburt weniger schmerzhaft zu erleben? Wie konnte euch euer Partner bestmöglich unterstützen?

Danke schonmal. 🙏🏻🍀

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Hey du,

ein Gespräch mit deiner Hebamme könnte schon helfen.

Viel Vorbereitung geht meiner Meinung nach nicht. Was du mögen wirst, wirst du erst unter der Geburt sehen. Bei meinem ersten Kind musste mein Mann 7 Stunden Kreuzbein drücken. Ihm tat so die Hand und der Arm weh... Aber er hats durchgezogen. Beim zweiten nicht mehr so doll und bei den anderen dreien mochte ich das überhaupt gar nicht.

Solltest du ihn beschimpfen, soll er dir das nicht krumm nehmen. Manche Frauen hauen dem Mann sonst was um die Ohren. ;-)

Solltest du sonst was schreien (wie schon geschrieben: Kaiserschnittwunsch, nicht mehr zu können oder gar mehr, ist auch das normal. Soll ihn ebenfalls nicht verunsichern oder Angst machen.

Wenn du keine Berührungen von ihm magst, soll er einfach das tun, was du willst. Und wenn er sich in die Ecke setzt. Aber nicht beleidigt abdampfen.

Es könnte sein, dass du ihm Schmerzen bereitest, indem du stark die Hand oder den Arm zusammendrückst, ihn beißt,... Vielleicht auch da vorwarnen?

Das sind so ein paar Dinge, die härter sein könnten.

Also wie gesagt, was er machen könnte, kann man nicht sagen. Ich würde sagen, er sollte anwesend sein und darauf hören, was Hebamme und du sagen. Die Hebamme gibt in der Regel auch Tipps und schaut, was dir gut tut und was er dabei leisten kann. Das können auch Massagen sein, Trinken reichen, Mund befeuchten, Hand halten, Spuck-Eimer reichen,...

Für dich halte ich gute Atemtechniken für besonders hilfreich. Weniger schmerzhaft... hmm ja, vielleicht wäre da ein Hypnobirthing Kurs was gewesen, das weiß ich nicht. Schmerzmittel, Lachgas,... Also gute Atmung und schauen, welche Position sich am besten anfühlt. Beim zweiten z.B. hab ich es aufrecht nicht aufgehalten, nur liegend. Bei der drittend nur übers Bett hängend (also hinten am Fußende über dieser Stange), beim vierten war ich bemüht, viel aufrecht im Seil zu hängen (Schwerkraft nach unten, damit alles unterstützt wird) und bei der fünften kann ich gar nichts sagen, 13 Minuten im Kreißsaal und Horror-Autofahrt haben nicht viel Spiel gelassen. #schwitz

Doch so schmerzhaft es wird, so hlflos er sich wohl fühlen wird- das Ergebnis wird sich lohnen! #verliebt Ihr schafft das! #klee

LG erdbeerchen

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Noch was... Bespreche vorher mit deinem Mann, was du dir wünschst. Sei es Schmerzmittel ja / nein, Wassergeburt vesuchen oder liegen, knien, hocken,... Natürlich weißt du erst dann, was besser geht und ob du Wasser z.B. überhaupt aushälst, aber über Wünsche solltet ihr sprechen.

Genauso Nabelschnur, ich hab bei den drei Krankenhaus-Entbindungen jedes Mal nochmal selbst in den Raum geworfen, dass er sie durchtrennen soll.

Da wir das Geschlecht nie wussten, gabs die Überraschung bei der Geburt. Bei unserer letzten wollte ich unbedingt selbst schauen. Wir hatten ab Ankunft 13 Minuten im Kreißsaal, es war hektisch, ich hab nur vor Angst gejammert (es ging mir zu schnell, viel zu schnell). Habe aber noch wahrgenommen, dass mein Mann der Hebamme noch gesagt hat, dass ich nach dem Geschlecht schauen möchte. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!

Meine Hebamme hat auch stets gesagt: jede Wehe bringt dich deinem Baby ein Stück näher. Stimmt schon irgendwie. Aber wenn die Wehen fieser werden... da denkt man daran weniger. #schwitz

Also die Wehen werden schon fies. Und sie fühlen sich durchaus so an, dass man es nicht aushalten kann. Aber man kann. Man wächst so über sich heraus, du wirst es kaum glauben! Und die Geburten waren trotzdem die allerschönsten Momente überhaupt für mich. #herzlich Ich meine, ich habe immerhin 5 Kinder an der Hand. ;-) Sonst würde es ja nur Einzelkinder geben.

Und hey, schmerzlindernde Mittel wurden ja nicht ohne Grund erfunden. Wer diese in Anspruch nehmen möchte, warum nicht?

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Ich danke dir und euch allen! 🙏🏻🍀
Werde meinen Mann heute diesen Thread durchlesen lassen. 😊

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Er hat mir die Lachgasmaske aufs Gesicht gedrückt und immer, wenn ich blau wurde oder die Sauerstoffsättigung abfiel auf die Sauerstoffmaske gewechselt. Das war alles, was er tun konnte. Für irgendwelche Massagen und Atemübungen war keine Zeit.

Bereite ihn vor allem drauf vor, dass in der Übergangsphase, also kurz vor den Presswehen, gemäß unserer Hebamme JEDE (oder fast jede) Frau schreit, dass sie nicht mehr kann, demnächst stirbt oder jetzt sofort doch einen Kaiserschnitt will. Das darf ihn nicht verunsichern, sondern es ist ein Zeichen, dass es bald vorbei ist und die Frau mitdrücken darf. ;)

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Wenn ich das lese, frage ich mich ob ich nicht sofort einen Kaiserschnitt will. 😅
Klingt ja schrecklich... Hab mir das etwas entspannter vorgestellt. 🙁

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Du stellst dir eine Geburt entspannt vor?
Bitte nimm mir das nicht übel, aber das ist es nicht. Insbesondere nicht ohne entsprechende Vorbereitung (Hypnobirthing, Meditation, Visualisierungen,...). Vielleicht hilft dir ein richtiger Online-Vorbereitungskurs für eine realistische Vorstellung? Wie alt bist du denn?

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Hallo,
Mein Mann hat mir fast 30 Stunden die Hand gehalten 😏 ich hab die meisten Wehen im Stehen veratmet und mich auf ihm abgestützt bzw. Mich in ihm reingehangen, dazu gibt es auch Bildmaterial im Internet. Massage oder so haben wir nicht gemacht, ist nicht so meins. Hab dann versucht in der Hocke zu entbinden, dabei musste er mich halten. Hab ich aber nach 2 Presswehen aufgegeben, meine Beine waren einfach Pudding. Er hatte ganz schön viel mit mir zu tun und danach ordentlich Muskelkater und quetschungen an den Fingern von seinem Ehering 🤣
Mein Mann war mir eine riesen Stütze und ohne ihn hätte ich das nicht 1 1/2 Tage durchgestanden.
Die Wehen empfand ich persönlich als schlimmer als die Presswehen (allerdings mit PDA).
Ich kann sagen das ich eine schöne, selbstbestimmte Geburt hatte 😊
Lg

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Hmm... also ich habe meinen Freund auf gar nichts vorbereitet. Wie auch, als Erstgebärende?? Wir hatten bewusst keinen Geburtsvorbereitungskurs und ich hab mir auch sonst nichts angeschaut. Wir wussten, irgendwie muss das Baby raus und fertig. Die Geburt war easy. Wir waren nur 2 Stunden im Kreissaal. Mein Freund hat das sehr gut gemacht. Er hat mir die Hand gehalten und soweit ich das mitbekommen habe hat er ruhig mit dem Personal gesprochen, Fragen gestellt, etc. Ich weiß nicht was er wirklich empfand, aber ich konnte an ihm keinerlei Unsicherheit spüren. Wir waren wohlgemerkt erst 22 und 23 Jahre alt. Weiß nicht wie verweichlicht andere Männer da sind. Aber als werdender Vater kann man sich ruhig mal am Riemen reißen, ohne von der Frau betütelt zu werden. Es ist nichts übernatürliches was da geschieht.

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Also ehrlich gesagt, Männer sind auch nur Menschen. Und ich glaube schon, wenn du den von dir am meisten geliebten Menschen da in den Wehen liegen siehst und gleichzeitig realisierst, dass du bald Vater wirst (mit dem plötzlichen Gewicht auf den Schultern), da kann man schon mal die Nerven verlieren oder nicht weiterwissen. Das finde ich nicht verweichlicht, sondern aufrichtig besorgt. Die Frage ist ja, wie man/n damit umgeht. :-)

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Eine Erstgebärende weiß selbst nicht was auf sie zukommt, was ihr guttun wird, ect. Sie ist im Endeffekt genauso unvorbereitet. Jedem Mann steht es frei ein Buch aufzuschlagen. Ich verstehe nicht warum die Frau dem Mann den Kopf tätscheln soll. Dass eine Geburt weh tut und der Mann den Schmerz nunmal nicht abnehmen kann ist kein Geheimnis. Sorry, ich weiß du und andere sehen das anders.

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Lass dich nicht verunsichern, eine Geburt ist schmerzhaft aber in dieser Ausnahmesituation schafft man viel mehr als man denkt. Außerdem gibt es ja verschiedene Schmerzmittel, die man auch in Anspruch nehmen darf.
Ich würde mich im Vorfeld nur darauf einstellen, dass nicht alles nach Plan verlaufen muss. Ich (und auch mein Mann) sind an die erste Geburt recht naiv ran gegangen und haben nicht mit Komplikationen gerechnet (K1 wurde ein ungeplanter KS). Das mussten wir im Nachhinein erst verarbeiten. Außerdem ändert man auch seine eigene Einstellung unter der Geburt. Bei K2 bin ich eh schon ohne große Vorstellungen in die Geburt gegangen. Ich wollte aber zumindest in Bewegung bleiben um die Geburt so zu unterstützen. Nach einem Tag mäßigen und dann nochmal über zehn Stunden Wehen die ich veratmen musste, bekam ich eine PDA und lag ab da nur noch. Ich hatte es mir zwar anders vorgenommen aaaaber ab da ging die Geburt auch wieder besser voran, weil ich endlich entspannen konnte und der Muttermund sich dadurch auch besser geöffnet hat.
Du kannst dir auf jeden Fall Gedanken machen, wie die Geburt laufen sollte, aber plane immer mit ein, dass es nunmal eine Ausnahmesituation ist in der man mehr aushält als man denkt, aber teilweise auch wenig beeinflussen kann.

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Hallo , mein Mann konnte auch nicht zum GVK, da er arbeiten musste (war nur ein Wochenende). Im Nachhinein wäre das auch nix für ihn gewesen und es hätte ihm für die Geburt nichts gebracht.
Er war für mich da, in dem er immer wieder gesagt hat, dass ich das Atmen nicht vergessen darf und er hat mir immer etwas zum trinken hin gereicht. Massagen etc hätte ich zb in der Situation nicht ertragen.

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Sag deinem Mann eines:
Alles, was im Kreißsaal gesagt und getan wird (von dir) bleibt im Kreißsaal.
Es ist eine Extremsituation - sowohl für dich, als auch für deinen Mann. Er kann versuchen dir beizustehen, falls du das willst. Es kann aber durchaus auch sein, dass du ihn verfluchst ohne Ende und ihn nie wieder sehen, geschweige denn von ihm berührt werden willst.
Am Ende weißt du ja selbst nicht, was passiert und wie eine Geburt ist.

Mein Mann war im Raum. Eine Berührung hätte ich nicht ertragen. Dafür fand ich die Seile äußerst hilfreich. Nur leider machen das die Hände nicht allzulange mit.

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Hi Du

ich hab auch noch ca.16 Tage vor mir.

Muss sagen, diese Übergangsphase wie mortadellascheibe geschrieben hat gibt es tatsächlich und bei mir war das genauso beim 1.kind,dass ich kurz vor der ersten presswehe gejammert habe, dass ich nimmer kann und es nicht schaffe.
Letztendlich war mein kleiner aber nach 3 presswehen schon da und das waren wirklich ein paar Minuten.
Das soll übrigens ganz typisch sein für diese Phase und Du und Dein Mann solltet es als Hinweis hinnehmen "jetzt ist es gleich geschafft" er kann dir dann Mut zusprechen, immer positiv ausgedrückt und nie negativ.

Vorgestern hatte ich eine Art "Intensivgeburtsvorbereitungskurs" da es für uns hier auch keine Kurse wegen corona gab und ich eben beim ersten Kind keinen Kurs hatte. Das war sehr schön und hat mir denke ich viel gebracht.

Uns wurden verschiedene Atmungstechniken gezeigt, wobei ich die Pferdeatmung am besten finde, google das doch mal. Das wichtigste soll sein entspannt zu bleiben und das wird durch diese Atmung bewirkt,dass sich nicht alles verkrampft und zumacht. Kannst auch das "Schließmuskelgesetz" googeln.
Dein Mann kann darauf achten, dass du nicht so angespannt bist, also Kiefer, Schultern, Stirn locker. Wenn Du das doch bist, soll er dich auf die entspannende Atmung hinweisen und sie mit dir machen.

Mir hätte es auch bei der ersten Geburt total geholfen, wenn ich vorab meine Wünsche meinem Mann gesagt hätte und er dann "das Reden mit Hebamme und Ärzten " übernommen hätte, sodass ich nicht dauernd angesprochen worden wäre und "gestört". Und wenn sich deine wünsche dann eben in dem Moment doch ändern kannst du das deinem Mann sagen und er setzt sich dann dafür ein, dass sie erfüllt werden,wenn irgendwie möglich.

Ich werde bei dieser Geburt viel mehr auf meine Intuition setzen und die Dinge versuchen durchzusetzen die ich möchte bzw eben was ich nicht möchte.

Zum Beispiel musste ich bei meinem 1. auf dem Rücken bzw.in so einem doofen gynstuhl liegen, wie so ein halbtoter Käfer, was ich total unbequem fand und mir auch jetzt wieder gesagt wurde, dass das Baby so viel schwieriger durch den Geburtskanal kommt (aufrechte Positionen oder vierfüssler sind wegen der Schwerkraft wohl viel besser und auch angenehmer).
Für das Klinikpersonal ist halt die Rückenlage praktisch weil sie alles gut im Blick haben...

Versuch dich auf dein Gefühl zu verlassen, was sich gut anfühlt.
Und lass dich nicht entmutigen, wegen heftigen Berichten hier, meine erste Geburt war wie gesagt auch nicht schön, dennoch gehe ich positiv an die 2.heran und denke mir durch positivere Einstellung, die richtige Position und Atmung wird es diesmal sicher leichter.

Alles Gute:)

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Ach und wie schon jemand geschrieben hat, scheu dich nicht davor, falls du es nicht mehr aushalten kannst, auf pda oder anderes zu bestehen, mich hat es sicher auch vorm KS bewahrt. Innerhalb einer Std. War mein Muttermund durch die Entspannung dann ganz auf.

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Hi. Mein Mann und ich hatten einen GVK (vor Corona) und er hat gelernt, wie man massiert, welche Geburtspositionen es gibt, etc. In einer Stunde wurden Frauen und Männer aufgeteilt und die Männer wurden nochmal von einem Psychologen vorbereitet. Da durften sie ihre Ängste und Sorgen mitteilen, dass fand ich (und mein Mann) ziemlich gut.
Vielleicht hat dein Mann die Gelegenheit, mit deiner Hebamme darüber zu sprechen.

Ansonsten lass dich nicht verunsichern. Ich z.B. hatte eine Traumgeburt. Keine schmerzhaften Wehen bis zu den Presswehen, keine Schmerzmittel, kein Lachgas, noch nicht mal einen Zugang. Es gibt Bilder von mir im Kreißsaal, 45 Minuten vor Geburt, wo ich in die Kamera lache und beide Daumen nach oben stecke. Die Presswehen waren gemein, ja, aber da schiebt sich auch ein Baby durch den Geburtskanal. Da hab ich dann auch laut gebrüllt, aber eher, weil es mir gut getan hatte. War eher ein Kampfschrei. Mein Mann hat mir bei den Geburtspositionen geholfen und war einfach da. Er sagt bis heute, dass das die Geburt einer der schönsten Erlebnisse seines Lebens war. Er hat die Nabelschnur durchtrennt, er hat ihn zum ersten Mal gebadet, stand bei der U1 neben der Hebamme.

Ganz viel Erfolg euch drei!