Plazenta heraus gerissen Erfahrung

Hallo ihr Lieben,
Ich habe meinen Sohn vor 3 Jahren geboren und stehe kurz vor meiner zweiten Geburt. Nun gibt es eine Sache die mich sehr beschäftigt und hoffe ihr könnt mich diesbezüglich etwas aufklären. Die Geburt meines Sohnes dauerte 48std an. Ich wurde 3mal mit tablette eingeleitet und schließlich mit einem wehentropf. Da die Geburt solange ging, war ich einfach nur noch froh das allea vorbei war und hab mir keinerlei Gedanken mehr darüber gemacht ob alles ordnungsgemäß im krankenhaus abgelaufen ist. Ich bin dabei eim Geburtsplan zu schreiben und auch defintiv Dinge am aufschreiben die mir gar nicht an der Geburt gefliehen.
Ich war in den 48std gerade mal 1std im kreißsaal. Ich wurde immer aufs Zimmer wieder geschickt bzw. wenn nur in einen vorraum. Ich hatte keine Möglichkeit mich auf die Geburt zu konzentrieren. Die letzte stunde ließen sie mich in den kreißsaal da sie mir versuchten eine pda zu legen( die wurde verstochen) da ich nur noch gebrochen hatte aufgrund des wehensturms. Während den presswehen ging die hebamme ans telefon. Es war ein krankenwagen, dass noch eine frau kommt die kurz vor den presswehen stände. Mein Sohn wurde geboren. Die andere frau kam in den kreißsaal geschoben. Die hebamme meinte zu mir, sie muss weg, sie kann nicht auf die nachgeburt warten. Da war der kleine max. 3min auf der Welt. Sie griff in mich hinein und riss mir die plazenta heraus! Diese Schmerzen werde ich NIE in meinen Leben vergessen. Sie guckte nach der plazenta, holte eine schwester und ging zur nächsten Geburt. Nachher kam sie wieder schaute unter meine Decke ob ich viel Blut verlieren würde.
In letzter Zeit kommen viele Berichte über Gewalt im kreißsaal. Irgendwie kommen mir die tränen nach 3 Jahren wenn ich an die nachgeburt denke. Das kann doch nicht nromal sein, dass man die plazenta einfach aus dem körper gerissen bekommt. Hat jmd ähnliches erlebt?

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Nein, um Himmels willen! Das ist nicht normal.

Ich kann dir nur dringend raten, eine Patientenverfügung für die 2. Geburt aufzusetzen. Ein Geburtsplan hat 0 rechtliche Bindungswirkung. Im Zweifel wirst du damit nur ausgelacht (ging mit vor derv1. Geburt so), während eine Patientenverfügung schon eine ganz andere Wirkung hat.

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Ok danke. Ich entbinde dieses Mal woanders, da wir mittlerweile umgezogen sind und habe nächste Woche den termin zur Geburtsanmeldung. Dort wollte ich das Thema auch nochmal ansprechen, da es mir echt suspekt vorkommt. Ich muss ehrlich sagen, ich war nach dieser langen Zeit geistig und körperlich so am Ende, dass ich mich gar nicht wehren konnte. Selbst mein Mann hatte in der ganzen Zeit nicht geschlafen und war jede sekunde bei mir.

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Natürlich kannst du dich vor allem während eines Wehrnsturms nicht wehren oder selber für dich einstehen. Es ist die Aufgabe der so hochgelobten Hebammen, das zu erkennen und dir zu helfen! Aber auch dein Mann wird beim 2. Mal nicht mehr so überfordert sein und sich viel schneller und energischer für Hilfe einsetzen. Bespricht das ganz genau mit ihm. Er ist dieses Mal dein "Anwalt".

Ich hatte das mit dem Wehensturm selber, mein Mann war auch da, aber genauso überfordert wie ich. Das ist der Hauptgrund, warum es bei mir eine Patientenverfügung gibt! Ich habe darin festgelegt, dass sämtliche Eingriffe mit meinem Mann abgestimmt werden müssen, wenn ich aufgrund Wehensturm, zu starker Wehen nicht mehr ansprechbar bin. Und dass mir spätestens nach 30 min Wehensturm geholfen werden muss, dass ich nicht aus dem Kreißsaal geworfen werde (ja das gibt es und ist mir so passiert) und noch ein paar Sachen, die mir persönlich unangenehm waren (Zugang nicht über die Hand legen zb). Mir persönlich hat es extrem gut getan, die Patientenverfügung zu verfassen, da ich somit die maximale Absicherung für mich habe, dass ich anständig behandelt werde. Bin zwar in einem anderen Krankenhaus und die aufnehmende Hebamme war nett, aber sicher ist sicher.
Übrigens könnt ihr eine Hebamme und einen Arzt jederzeit ablehnen und einen anderen Behandler verlangen, wenn ihf euch nicht grün seid. Haben mir meine Frauenärztin und die aktuelle Hebamme so bestätigt.

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Hallo,
wir haben zwei Mal entbunden:
1. Regionales kleines KH
2. Großes KH mit TwinClinik
In beiden Häusern waren die Hebammen "angestellt" und es wurde für die Geburt immer eine eigene Hebamme gestellt (letzteres Haus wirbt sogar damit, dass nach spätestens 30min eine eigene Hebamme pro Geburt da ist). Klar war die mal kurz draußen (mal was Trinken, WC Gang ...) aber immer in Rufnähe. So etwas haben wir zum Glück nicht erlebt. Frag doch gezielt nach der Hebammenversorgung während der Geburt.
Wir drücken die Daumen

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Ich habe neulich in einer Klinik Checkliste gelesen, dass man beim Gespräch nachfragen kann ob bei der Nachgeburt manuell nachgeholfen wird. Ich nehme an in der Regel läuft das nicht so schrecklich ab wie bei dir, aber scheint wohl schon vorzukommen.

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Wir bekommen im Dezember unser 1. Kind.
Ich beschäftige mich jetzt schon viel mit dem Thema Geburt.
Auch von Bekannten hab ich Dinge gehört wo es mir wirklich schlecht dabei wurde.
OK, die hatten aber teilweise auch schwierige Geburten.

Am liebsten Kaiserschnitt in vollnakose.
Ich habe sehr viel Angst das man alleine gelassen wird, evtl. Der Partner wegen corona nicht dabei sein kann.
Das man Gewalt erfährt unter Dr Geburt.
Ich dachte eig. Diese Zeiten sind vorbei.
Eigentlich sollte man sich freuen aber im Moment Verfall ich eher in Panik.

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Oh nein, bitte nicht in Panik verfallen. Ich denke, die meisten Geburten laufen völlig ohne Gewalt ab.
Ja, ich hatte ein unglückliches Erlebnis mit einem falsch gelegten Zugang, ca. eine Woche VOR der Geburt. War zwar nicht schön, aber ich hab nicht sonderlich darunter gelitten, konnte es mit Humor sehen und war niemandem böse deswegen.
Und ja, bei der zweiten Geburt war ich auch nicht begeistert, als mir die Hebamme auf die Beine klopfte und mich 'anfuhr': "Frau ..., jetzt hören Sie auf zu schreien!" Aber es war wohl notwendig. Sie musste irgendwie an mich rankommen, um mir zu sagen, dass ich das Kinn auf die Brust drücken musste beim pressen. Daraufhin ist der kleine Mann quasi rausgeflutscht 😅
Lass dich von negativen Berichten nicht verrückt machen. Geh erstmal davon aus, dass bei dir alles so verläuft, wie es sollte.
Ich wünsche dir, dass dein Mann (oder eine andere Begleitperson) auch in Corona-Zeiten dabei sein kann und sollte wider erwarten irgendwas nicht richtig laufen, dass er dann für dich einstehen kann. Und schließlich wünsche ich dir noch alles Gute für die Geburt und genieße noch deine Schwangerschaft. Es wird schon alles werden!

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Selbst wenn du dich für einen KS entscheiden solltest (was völlig ok ist!), dann bitte nicht für einen in Vollnarkose. Du beraubst dich eines tollen Geburtserlebnis, das man auch mit KS haben kann, dem Bonding,... Mach das nicht, bitte! Eine Geburt per KS geht eh schon so schnell und es ist meiner Erfahrung nach echt ein krasser Schock, dass da jetzt plötzlich ein Mensch ist und man dafür doch "nichts" getan hat. Das wird nach Vollnarkose noch schlimmer sein.

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Moin!

Ich habe 3 Kinder im KH bekommen und 1 zu Hause.

Beim 3. Kind wurde ich als Notfall mit Sturzblutungen eingeliefert. Da hatten sie nach der Geburt wohl Schiss wegen der Blutungen und haben auch ziemlich unsanft rumgezogen und auf dem Bauch rumgedrückt etc bis die Plazenta rauskam.
Leider hatte ich dann Plazentrareste in der Gebärmutter, das wurde nicht entdeckt, ich bekam keinen richtigen Milcheinschuss, die Hebamme schickte mich ein paar Tage nach der Geburt zum US und dann musste ich zur Ausschabung.

Ich denke, bei mir musste diese Prozedur sein wegen der Notfallsituation.
"Einfach so" und nur weil man sich die Zeit nicht nehmen will da rumzuziehen geht aber gar nicht! Ich würde eine Patientenverfügung aufsetzen.
Oder eine Hausgeburt planen. Ich habe das 4. Kind zu Hause bekommn, die Plazenta wollte nicht kommen, aber ich habe ewig Zeit bekommen und dann hat mich die Hebamme zum Presse angeleitet statt dran zu ziehen.

LG, Nele
mit Junge (13) und 3 Mädchen (9, 2 und 10 Monate)

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Das find ich ja auch interssant mit dem Milcheinschuss. Den hatte ich nämlich auch nicht und hab mich wie eine versagerin gefühlt, weil ich wirklich alles probiert habe. Stillberatung, Akupunktur, bockshornklee, und und und

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Es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass Stücke zurückbleiben nach so einer Aktion... bei mir hatte das KH "Plazenta vollständig" geschrieben #augen
Meine Hebamme war zum Glück auf zack und hat mich ins KH geschickt, was ich dann sehr widerwillig auch gemacht habe. Nach der Ausschabung floß die Milch dann.

Ich hoffe, du hast eine gute Hebamme?Damit steht und fällt echt vieles...

LG #winke