Angst vor dem Alleinsein im Wochenbett

Hallo liebe Community. Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Vor zwei Wochen ist unser Sohn gesund und munter auf die Welt gekommen. Allerdings per Kaiserschnitt weil er nicht ins Becken wollte. Nachdem mein Mann nach Hause gefahren war wurde ich mit dem kleinen allein gelassen und war total verzweifelt, da ich so starke schmerzen hatte und ihn nicht heben könnte.
Ich habe mich dann auch einen Tag früher entlassen lassen und seit dem geht es mir körperlich jeden Tag besser. Von dem Moment wie wir zu Hause waren hatte ich eine panische Angst allein zu sein. Mein Mann war eine Woche bei uns zu Hause was ein wirklicher Traum war. Doch wenn er nur Mal zum Einkaufen gefahren ist hatte ich diese Unruhe die gleich in Angst überging. Da er aber selbstständig ist, ist er seit dieser Woche wieder in der Arbeit und ich habe ab Mittag eine Panikattacke und weiß leider nicht warum. Ich werde schon unruhig wenn er in der früh das Haus verlässt. Und wenn ich daran denke ganz allein im Haus zu sein wird mir richtig schlecht und ich bekomme keine Luft mehr. Ich liebe unseren Sohn über alles und mir kommen immer wieder die Tränen und ich fange einfach an zu weinen vor Glück. Hat das noch was mit dem Baby Blues zu tun oder muss ich mir Sorgen machen, dass es eine Depression ist? Meine Hebamme meinte ich müsse mir Zeit nehmen, aber die Panik ist immer präsent. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. ❤️

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Ich würde sagen, das ist noch das Wochenbett. Die Hormone sind echt nicht zu unterschätzen.
Jedoch kann sowas umschlagen und um das zu verhindern machst du es schon ganz richtig, du setzt dich damit auseinander, allein schon in dem du hier fragst 😊
Das heulen, wenn du ihn anschaust ist völlig unbedenklich und passiert mir nach 17 Jahren immer noch hin und wieder 😅🙈
😕 Das mit der Panik ist sch... Kannst du das näher ergründen? Was ängstigt dich am allein sein? Hast du Angst was falsch zu machen, dich nicht mit deinem Mann absprechen zu können? Kannst du mit ihm darüber sprechen? Ich denke er sollte arbeiten, du musst ja lernen damit zurecht zu kommen. Wenn du es noch näher einschränken kannst, was dir genau Angst macht, sollte das helfen 😊
Alles Gute 🍀

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Einmal habe ich Angst allein zu sein wenn mit dem kleinen was sein sollte. Dann vor der sozialen Isolation (für die es gar keinen Grund gibt weil ich tolle Menschen um mich habe die jederzeit für mich da sind wenn was ist). Dann wegen der Veränderung und der Tatsache jetzt tatsächlich eine Mama zu sein. Dann die Angst vor der Veränderung meiner Ehe.... Es gibt viele Dinge aber keine Angst ist berechtigt. Die größte Angst aktuell ist jedoch die, durch diese doofen Attacken keine gute Mama zu sein....
Ich rede ganz offen mit meinem Mann darüber und der ist auch immer für mich da und gibt mir Aufgaben wo ich mich noch anders gebraucht fühle und mich ablenken kann, wenn es wieder zu so einer Situation kommt.
Das mit dem weinen habe ich schon öfter gehört 😅 Dann gehört das einfach zum Mama sein dazu 🙈

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Das Weinen ist insbesondere dann irritierend, wenn man sonst gar nicht der Typ dafür ist - ich habe wochenlang immer wieder geheult und war total fertig deswegen, weil das so gar nicht meine Art ist :-D Aber es war wochenlang eine einzige sinnlose Gedankenspirale von "Ich kann das alles gar nicht" bis "Mein Leben ist vorbei, vorbei, vorbei". Das hat sich langsam, aber sicher gegeben, keine Sorge ;-) Das sind Hormone, gepaart mit einer völlig neuen Situation. Wird auch schwieriger, wenn Leute Unverständnis äußern - ich habe z.B. einen Job, wo ich sehr oft mit gravierenden Schwierigkeiten oder Planänderungen konfrontiert werde, die ich in kürzester Zeit lösen muss. Jeder hat mich entgeistert angeguckt, weil ich mehr Angst davor hatte, mit meinem Kind alleine zuhause zu sein (war ich leider ab dem Tag der Entlassung, auch ein Kaiserschnitt), als vor irgendeinem dieser beruflichen Dramen :-D

Glaub mir: Es wird besser. Ich hätte das auch nicht gedacht, es war anfangs alles völlig irrational. Aber es hilft, wenn man mit dem Mann darüber redet und sich betüddeln lässt, wenn er nach Hause kommt ;-) Meiner hat mich damals im größten "Alles ist vorbei, ich werde einsam zuhause sterben und nie wieder vor dir Tür kommen und keine Freunde mehr haben und nur noch dieses Baby haben, bei dem ich bestimmt alles falsch mache oder es geht kaputt oder oder oder..."-Geheule zu McDonald's geschleppt - ein echtes Restaurant mit 10 Tage altem Baby, was auch ständig heulte, war keine Option :-D Nach einer kleinen Kalorienorgie ging es schon wieder besser, weil ich merkte, dass ich offensichtlich trotzdem nicht zu Hause verschmachten werde ;-) Und irgendwann kommt der großartige Moment, wo du ALLEINE mit einer Freundin essen gehst oder shoppen oder ins Kino...das wird SO toll, freu dich schon jetzt mal drauf :-D

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Hallo

Ich kann nicht ganz nachvollziehen, wie du dich fühlst, da es bei mir nicht so extrem war. Jedoch hatte ich auch Angst davor, alleine mit dem Babx zu sein. Panik war es nicht.

Ich kann nur sagen, es wurde besser. Man muss sich ja erstmal reinfinden, den kleinen Menschen kennenlernen etc. Ich hatte hauptsächlich Angst, es alleine nicht zu schaffen, wenn sie weint oder so.

Aber es lief super (mein Freund war allerdings 2 Monate zuhause, das ist ja noch mal etwas anderes).


Sprich mit deinem Mann offen über deine Gefühle, vielleicht hilft es dir und evtl findet ihr gemeinsam eine Lösung.

Du schaffst das schon :) 🍀

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Danke ❤️ Hoffe einfach dass das bald vorbei ist da ich einfach die Zeit genießen möchte mit unserem Sohnemann

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Guten Morgen.

Kann denn nicht vielleicht eine Freundin oder jemand aus der Familie zu dir kommen, wenn dein Mann weg ist. Ich finde es noch sehr früh um mit dem Baby allein zu sein und ich hätte es auch nicht so einfach gekonnt.

Du schreibst, dass deine Ängste unberechtigt sind, aber das sind sie nicht. Du hast gerade ein kleines Baby bekommen und deine ganze Welt hat sich geändert. Du musst erst Mal in deine neue Rolle finden und davor darf man ruhig Angst haben. Ich hatte auch Ängste und habe immernoch welche.

Deine Panikattacken finde ich schon ein ziemliches Alarmsignal und da deine Hebamme sie nicht ernst nimmt, wende dich an deine Gyn oder den Hausarzt. Hol dir Hilfe, auch wenn es keine Wochenbettdepression ist, wird dir die Hilfe nicht schaden.

Meine Maus ist übrigens 6 Monate alt und manchmal überkommen mich bei ihrem Anblick immernoch die Tränen. Ich hoffe das bleibt immer so...

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Huhu, mir ging es am Anfang ganz ähnlich und ich habe sogar in Frage gestellt, ob das Mama-Sein das richtige für mich ist. Mein Mann arbeitete sogar im Home Office aber ich war auch da schon ängstlich, wenn er ein paar Stunden im Büro war. Die ganze Verantwortung in dem Moment alleine zu tragen, war sehr schwer für mich und ich habe mich komplett an das Baby gefesselt gefühlt.

Aus der heutigen Perspektive (5 Monate später) kann ich darüber nur Schmunzeln. Da waren ganz viele Hormone mit im Spiel und dann ist es einfach ne riesige Umstellung, wenn man vorher alle Freiheiten hatte und mit beiden Beinen fest im Job stand.

Aber das gewöhnt man sich irgendwann dran und wird mutiger. Dann denkt man gar nicht mehr darüber nach, dass es mal anders war. Du musst nur noch ein bisschen “durchhalten”. Du schaffst das!

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Tolle Worte vielen Dank ❤️ Hast du Tipps was du bei den blöden Gedanken gemacht hast?

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Hallo du Neu-Mami!
Ich möchte jetzt keine Angst verbreiten, nur von meiner Erfahrung berichten und sagen, dass es eben auch eine beginnende Wochenbettdepression sein kann.
Ich finde mich in deiner Beschreibung nämlich sehr gut wieder. Genau so ging es mir beim ersten Kind vor 7 1/2 Jahren auch und es war letztlich eine Wochenbettdepression mit Panikattacken. Ich konnte auch nicht mit dem Kind allein sein. Sobald ich allein war, wurde ich schrecklich unruhig und Irgendwann habe ich meinen Sohn gepackt und bin zur Arbeit meines Mannes und habe ihn dort „herausgeklingelt“. Meine Hebamme war völlig überfordert mit der Situation. Ich habe mich letzten Endes selbst eingewiesen (was aber leider in der Klinik nicht gut gelaufen ist). Besserung hat mir ein zweimonatiger Aufenthalt bei der Familie gebracht. Ich war dort nie allein und als mein Sohn vier Monate war, kamen wir wieder nach Hause und alles wurde normal.
Beim zweiten Kind war ich schon in der Schwangerschaft präventiv in einer Mutter-Kind-Ambulanz und die haben mein Tief nach der zweiten Geburt super aufgefangen. Dieses Mal musste ich nicht in die Klinik und nach 8 Wochen war alles wieder gut. Vielleicht gibt es sowas auch in deiner Nähe? Schau mal im Netz bei Schatten und Licht vorbei!
Ich wünsche dir alles Gute! Und: es geht vorbei!!!

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Hattest du die Angst immer oder nur zu einer bestimmten Zeit? Sobald ich etwas vorhabe oder raus an die frische Luft gehe mit dem kleinen ist es weg. Am Morgen ist auch immer alles gut

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Das war eigentlich immer, wenn ich allein war. Morgens schlimmer als abends. Auch wenn mein Mann morgens da war, aber sozusagen auch nicht richtig da (zb wenn ich morgens mit Baby aufgestanden bin und er noch geschlafen hat), ging es mir nicht gut.
Was bei dir gut ist, ist eigentlich, dass es dir morgens gut geht. Für Depressionen ist eigentlich ein Morgentief typisch. Mir ging es abends immer besser (mein Mann hat auch abends gearbeitet und das war nicht so schlimm für mich).

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Hallo,

Panikattacken sind absolut nicht schön und sollten so schnell wie möglich 'beseitigt' werden. Damit meine ich aber das du für dich überlegst
- 'warum hab ich diese Panik'

Hast du noch schmerzen? Gibt es einen anderen Grund (evtl Überforderung), oder hat sich da einfach durch die negative Erfahrung was festgesetzt in deinem Kopf?

Und dann solltest du vielleicht mal mit deinem Partner zusammen überlegen, wie ihr nach und nach deine Selbstständigkeit wieder hin bekommt:

- kann er von zuhause aus arbeiten?
- gibt es freunde/familie, die dann bei dir sein können?
- oder andere Ideen..

Ich hatte dieses Problem selber mal (jedoch auf was anderes bezogen!) und ich kann dir sagen, wenn du schon so 'tief' in der Panik drin bist, ist es eher falsch dich so krass damit auseinander zu setzen..du hast schlechte erfahrungen gemacht und es hat sich quasi in deinen Kopf eingebrannt. Vielleicht hilft es dir, wenn du jeden Tag jemanden da hast, dass du das Gefühl vom alleine sein nicjt hast. Und dann versuchst du nach und nach immer ein wenig länger alleine zu sein. Derjenige soll dir ja nicbt mal helfen, sondern einfach da sein, damit du nicht alleine bist. Und immer, wenn du dich gut fühlst, steigerst du die Zeit des alleine seins einfach immer ein bisschen mehr.

Sowas sollte man nicht unterschätzen, sowas brennt sich schneller in den Kopf ein, als einem Lieb ist, aber genauso gut kann man auch dagegen angehen, also keine Sorge :) nur mach das nicht mit dir alleine aus, das wird dich nur immer mehr verunsichern!

Liebe Grüße

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Mein Mann war beim ersten Kind 3 Wochen Zuhause und war danach wieder arbeiten.

Am 2. Tag der alleinigen Verantwortung für den Kleinen habe ich panisch meine Eltern angerufen und uns abholen lassen😆 Am Wochenende hat mein Mann uns abgeholt und ab da ging es deutlich besser.

Es ist eine große Verantwortung und es ist ganz normal, wenn man davor ordentlich Respekt hat.

Kann jemand zu dir kommen?

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Was ist das denn für eine „Panik“, also wirklich eine, mit Herzrasen, Atemnot oder einfach ein Unwohlsein es alleine nicht zu schaffen?
Was du beschreibst, hört sich,falls es Zweiteres ist, ganz normal an. Ich kenne niemanden, der nicht Panik hatte, als der Mann nach dem 1. Kind wieder den ganzen Tag arbeiten ging. Die Zeit spielt für dich. Je mehr Routine du bekommst, umso wohler wirst du dich in deinem neuen Leben fühlen. Das das Leben mit Neugeborenen die ersten Monate als anstrengend und überhaupt nicht schön empfunden werden kann, ist auch total normal. Man muss sich ja erstmal aneinander gewöhnen.
Probier einfach aus, was dir gut tut und natürlich was dein Baby mitmacht.
Vielleicht brauchst du viel Ruhe, dann schläfst du einfach viel mit deinem Baby mit.
Vielleicht ziehen sich die Tage wie Kaugummi und du sehnst dir den Abend herbei, wenn dein Mann nach Hause kommt, dann schau dich nach Babykursen um (Babymassage, Pekip..) oder du triffst dich mit anderen Müttern mit Babys zum Austausch, lässt dich besuchen etc.
Vertraue darauf, dass nur die Anfangszeit so hart ist und es in ein paar Wochen oder wenige Monate schon viel einfacher wird. Und irgendwann wird es ganz schön.

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Ich glaube es ist ein Unwohlsein gepaart mit darauf folgender Angst. Hatte es heute Vormittag wieder und mache jetzt immer Atemübungen, dehne mich und suche mir gute Gedanken und sage mir selbst, dass meine Angst unbegründet ist daheim zu versauern weil mich ja niemand an die Wohnung fesselt. Und allein bin ich auch nicht weil ich eine große Familie habe die für mich da ist und ich jederzeit zu meinem Mann fahren kann wenn ich möchte. Ich kann jederzeit mit dem kleinen raus und etwas unternehmen. Heute mache ich meinen ersten Ausflug mit ihm allein auf den ich mich schon sehr freue. Ich merke, dass es jeden Tag ein bisschen besser geht und ich glaube bzw. hoffe, dass ich einfach Zeit brauche um mich an mein neues Leben zu gewöhnen.