Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll oder ob Trauma die richtige Bezeichnung ist. Mein Sohn kam bei 34+3 als Frühchen zur Welt. Die Geburt war mit Einleitung, Geburtsstillstand und Kaiserschnitt nicht das, was ich mir „gewünscht“ hab. Die Zeit danach 2 Tage Neointensiv, 1 Woche Frühchenstation und 1 Woche Überwachungsstation zählen zu den schlimmsten meines Lebens. Zwischendrin wurde ich nach Hause geschickt, weil auf der Überwachungsstation noch kein Platz frei war. Der absolute Horror. Erst die Geburt und dann auch noch ohne Baby Heim.
Mein Mann sagt mir, dass die Zeit im Krankenhaus doch gar nicht so schlimm war. Er war aber nicht dauerhaft dabei. Er kann doch meine Gefühl nicht beurteilen.
Gerade hat mein kleiner gespuckt und die Milch kam ihm aus der Nase. Er bekam kurzzeitig keine Luft. Das war so schlimm für mich. Die ganzen Gefühl kamen wieder hoch und das 8 Wochen nach der Geburt.
Ich weiß echt nicht was ich tun soll. Mein Mann sagt ich soll dich einfach beginnen zu lächeln. Mir ist echt nicht nach Lächeln. Weinen kann ich aber auch nicht.
Geburtstrauma bewältige
Glückwunsch zum Nachwuchs.
Ich verstehe dich. Hole dir Hilfe. Es gibt Hebammen die auf Geburtstrauma spezialisiert sind. Sprich darüber. Schreibe einen Geburtsbericht und einen über die Zeit danach. Mache noch ein Bonding. Ich glaube bei dir ist es nicht nur die Geburt, du hast Angst um dein Kind. Du musst deine Balance noch finden. Jede Mutter ist mehr oder weniger ängstlich und unsicher. Mit Vorgeschichte mehr - wen wundert es.
Du hattest ganz eindeutig eine traumatische Zeit, das musst du gar nicht schön reden. Hört sich wirklich schrecklich an, was ihr durchmachen musstet, das tut mir leid.
Ich nehme an deinem Mann ging es auch mehr an die Substanz als er zugibt, wahrscheinlich ist es seine Art damit umzugehen.
Zusätzlich gibt es ja nachweislich den "Babyblues", das ist einfach hormonell einige Wochen nach der Geburt.
Wie schon gesagt, sprich mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt oder wenn der netter ist dem Hausarzt oder meinetwegen Kinderarzt (wirklich!).
Ich denke du musst einfach mal deine Gefühle aussprechen und richtig intensiv mit jemandem darüber reden. Dein Mann kann dich da anscheinend nicht so unterstützen, wie du es jetzt brauchst, vielleicht ist er selbst einfach noch nicht bereit und verdrängt es gerade.
Fange schonmal an dir nochmal alles aufzuschreiben, wie ein Tagebuch, und was du dabei fühlst und gefühlt hast. Das wird dich wahrscheinlich ziemlich aufwühlen, aber aufschreiben hilft oft ganz viel und wenn es auf dem Papier ist kann man es oft besser aus dem Kopf bekommen.
Vielleicht möchtest du im Krankenhaus ja auch den Geburtsbericht und die Krankenakte deines Kindes anfordern um dir den medizinischen Kontext nochmal durchzulesen.
Lass die Gefühle zu. Du hast nicht nur eine traumatische Geburt hinter dir sondern zusätzlich traumatische Wochen im Krankenhaus. Das ist wirklich keine durchschnittliche Erfahrung, die jeder mal so nebenbei wegstecken können muss.
Da ist Weinen und Grübeln völlig normal!
Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass du nicht glücklich über euer Baby bist oder es nicht genug lieben kannst, das ist ja klar.
Alles Gute!