Erstgebärende ohne Hebamme?

Hallo,

es sieht aktuell stark danach aus als müsste ich den sich ankündigenden Knopf ohne Hebamme groß bekommen.

Leider scheint es hier tatsächlich keine vernünftige, bodenständige und gut ausgebildete Hebamme zu geben. Dafür reichlich Eso-Tanten mit Zuckerkügelchen, Heilsteinen und ähnlichem Quatsch.

Mich würde es freuen, von Erstgebärenden zu lesen, die die erste Zeit auch „Solo“ überlebt haben.

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Vorneweg: ich hatte ein Hebamme, würde dir trotzdem gerne meine Erfahrungen mitteilen.
Ich hatte ein unkomplizierte Schwangerschaft, keine Geburtsverletzungen und auch keine Stillprobleme oder ähnliches. Auf meine Hebamme hätte ich trotzdem nicht verzichten wollen. Und dabei war sie nicht einmal meine erste Wahl, denn von ihrer Homepage hatte ich auch den Eindruck, dass sie so in Richtung Esoterik und Hokuspokus geht - gar nicht mein Ding! Sie war aber die einzige, die mir zugesagt hat. Wohl oder übel habe ich sie genommen mit der Meinung, dass ich sie ja wieder abbestellen kann, wenn es gar nicht passt.

Was soll ich sagen, der Eindruck hat getäuscht. Ich denke viele Hebammen bieten so alternatives Zeug an, können aber, wenn die (werdende) Mutter da nicht drauf steht, auch "ganz normale" Arbeit leisten. Meine Hebamme hat z.B. neben der Selbstständigkeit noch ganz normal angestellt in einem Krankenhaus gearbeitet (nicht als Beleghebamme).
Ich war sehr froh sie zu haben. Wir wurdendurfteb einen Tag früher aus dem Krankenhaus entlassen werden und sie konnte die Blutentnahme an der Ferse ganz unkompliziert am dritten Lebenstag bei uns zu Hause machen. Ich hätte wirklich nicht viel Lust gehabt noch mal dafür ins Krankenhaus oder zum Kinderarzt zu fahren. Am Entlassungstag wurde uns, kurz bevor wir gegangen sind, mitgeteilt, dass unser Sohn wahrscheinlich eine schwerwiegende Erkrankung (Mikrocephalus) haben könnte. Die Untersuchung an der Spezialklinik wurde für eine Woche später angesetzt. Du kannst dir vorstellen wie entsetzt wir waren. Am nächsten Tag haben wir es mit der Hebamme beredet und sie konnte uns viel Mut machen. Außerdem fand ich es super jedes Mal das Gewicht unseres Kindes zu erfahren.

Wichtig war mir aber auch, dass sie nicht jeden Tag kommt. Wir haben die Abstände individuell gewählt.

Kurzum denke ich, dass man es auf jeden Fall ohne Hebamme schaffen kann. Aber vielleicht lohnt es sich doch mal ein Gespräch mit einer der Damen zu suchen. Ich war auch überrascht wie normal meine Hebamme war, obwohl es auf den ersten Blick gaaaanz anders wirkte.

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Ich hatte zwar eine Hebamme, hätte sie aber ehrlich gesagt nicht gebraucht, obwohl ich sehr unsicher und ängstlich beim ersten Kind war. Eine bodenständige, gut ausgebildete Hebamme mit Erfahrung hätte ich mir auch gewünscht, aber hier war es schwierig, überhaupt eine Hebamme zu finden. Meine Hebamme war ganz jung, scheinbar gerade erst ausgelernt, ohne eigene Kinder. Sie war nett, aber so ein richtiges Vertrauensverhältnis ist nie entstanden, wahrscheinlich weil sie noch so ein „junges Mädel“ war. Klar, dafür konnte sie nichts und jeder fängt irgendwann mal an. Ich hätte mich aber mit einer etwas älteren, erfahreneren Hebamme einfach wohler gefühlt. Wenn ich Fragen hatte, habe ich die daher eher meiner eigenen Mutter als der Hebamme gestellt.

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Ich hätte die erste Zeit alleine nicht gepackt, hatte Probleme mit der Naht und der Brust und Stillen war auch nicht ganz einfach. Alles bis auf die Naht wäre vielleicht noch irgendwie so gegangen... aber ohne meine Hebamme hätte ich einige Male zum Arzt gemusst, was schwierig geworden wäre wenn man eigentlich nur liegen kann. Aber das ist ja nicht bei jedem so. Also ich würde dir raten die am wenigsten esoterische von den Esotanten zu nehmen und darüber hinweg zu sehen. Vielleicht haben die ja trotzdem was drauf und erkennen ob es deinem Baby und dir gut geht...und auch wann es Zeit ist lieber einen Arzt hinzu zu ziehen. Ich sollte teilweise auch Globuli nehmen, bin da nicht von überzeugt...aber habe beschlossen es einfach zu machen und mir nix dabei zu denken. Die restlichen Tipps haben aber schon geholfen.

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Ganz ehrlich, ich höre das öfters. Aber ganz ehrlich? Ich möchte das nicht.

Ich möchte nicht bei jemandem mit dem ich eine sehr persönliche Beziehung führen muss, irgendwelchen Zucker schlucken, um ihn nicht zu verärgern.

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Gut so! 👏

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Hallo,
Ich hatte auch keine Hebamme. Hier in der Gegend gibt es nicht genug und ich hatte dann auch nur bei wenigen nachgefragt. Ehrlich gesagt, war es mir zu blöd, darum betteln zu müssen. Ist nicht so mein Ding.

Jedenfalls habe ich ein tolles Buch gelesen über Babys erstes Jahr (und noch einige nicht so tolle Bücher). Darin schlage ich auch Mal noch was nach (Baby ist jetzt 4 Monate). Darin stand auch wie man stillt, das Baby hält, badet, pflegt usw. Bisher haben wir damit gut überlebt. Ich habe keine Hebamme vermisst. Aber vielleicht hätte sie ja noch einen Tipp gehabt.
In YouTube gab's von Pampers auch ein Video wie die Windel sitzen muss, daran habe ich mich auch orientiert. Und noch einige andere Werbevideos, die man sich Mal ansehen kann. Ansonsten kann man auch kleine Fragen hier. Forum stellen.

Ich persönlich habe nie eine Hebamme vermisst. Allerdings war ich auch 9 Monate im BV und lese gerne. Die meisten Infos sind nett, aber nicht lebenswichtig. Nur auf die Infos übers Stillen hätte ich nicht verzichten wollen. Obwohl das eigentlich auch in 5 Sätzen erklärt ist. Aber hat man am Anfang etwas versäumt, muss man viel leiden damit es gut läuft. Dafür gibt es aber auch extra Stillberater.

In diesem Sinne. Alles gute!

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Stillberatung hat die Klinik meiner Wahl. Ich muss (ohne Hebamme) ja eh ein paar Tage da bleiben. Sonst darf ich die Stillberatung auch ambulant in Anspruch nehmen.

Und mein Partner hat schon Kinder. Ich hoffe, dass er weiß wie man wickelt. Er behauptet ja.

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Ich hatte auch keine und habe sie nicht vermisst. Ich bin 3 Tage im KH geblieben, da gab es ja Hebammen die mir einiges gezeigt haben und habe mir den Rest via Youtube beigebracht. Heutzutage kann man ja alles bei Google oder Youtube eingeben, ich habe mir ein Video angeguckt wie ich das Baby am besten Bade, welche Stillpositionen es gibt und vieles mehr. Ansonsten hast du ja eine Kinderärztin und eine Frauenärztin. Ich habe auch immer sehr viel hier im Forum gelesen und wusste daher schon, was normal und unnormal ist.

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Ich hatte auch eine und theoretisch auch nicht gebraucht. Mach dir keine Gedanken. Besorg die ggf eine Babywaage zur GEWICHTSKONTROLLE, denn die ist sehr wichtig. Und Nachsorge bei dir kann auch dein FA und beim Baby der Kiarzt machen.

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Ich glaube Hebammen sind meistens etwas Öko. Man muss ja nicht alles annehmen.
Beim ersten Kind war ich sehr froh über sie. Da er schlecht zugenommen hat und lange mit Gelbsucht zu kämpfen hatte, war ich froh, dass sie zur Kontrolle da war und mir Mut zugesprochen hat. Hätte sonst wahrscheinlich schnell zugefüttert. Auch bei den typischen Anfangsproblemen (Milchstau, Bauchweh, Baby viel tragen...) konnte sie mir gute Tipps geben. Außerdem fand ich es praktisch, dass sie ins Haus kam und ich nicht extra zum Kinder oder Frauenarzt musste. Klar hab ich auch viel gegoogelt und da findet man auch viel. Trotzdem fand ich eine echte Person als Rückversicherung besser als das Internet.

Beim zweiten Kind hätte ich sie nicht unbedingt gebraucht, da war sie auch deutlich weniger da.

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Hallo,

Ja, ich hatte auch keine Hebamme.

Im KH hat man mir gesagt, wie wichtig das sei. Vermisst habe ich aber nichts. Und eine Hebamme zu nehmen ist keine Pflicht.

Das, was wichtig ist, habe ich mir im KH zeigen lassen. Baden, Nabel- und Hautpflege. Ich habe nicht gestillt.

Eine Babywaage und so ein Zeug hatte ich nie. Man sieht ziemlich schnell, wenn ein Baby nicht gut gedeiht. Die Termine beim Kinderarzt sind zu Anfang auch relativ eng getaktet. Dort wird gemessen und gewogen. Das hat uns immer gereicht.

Viele Grüße
lilavogel

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Ich hatte bei allen 3 Kindern beabsichtigt keine Hebamme. Im Krankenhaus wird einem alles gezeigt und man darf beif Fragen auch nach Entlassung nochmal hin. Hatte ich beim ersten 1 mal genutzt.