Nach welcher Hilfe suche ich? Traumabewältigung

Hall ihr Lieben!

Ich hoffe jemand von EUch kann mir vielleicht Tipps aus Erfahrung oÄ geben.

Mein 2. KS steht in 5 Wochen bevor und mein 1. war ein reiner NotKS mit 4L Blutverlust und einem T-Schnitt weil es so schnell gehen musste. Seit Wochen plagt mich die Angst und Bangen vor diesem Tag.

Ich war 4 Monate lang in Therapie um meine 1. Geburt zu verarbeiten, aber jedesmal wenn ich bei der Therapeutin - die auf Postpartum spezialsiert war- saß, habe ich mich gefragt was ich hier eigentlich machen. Ich habe die Therapie aber "abgeschlossen" bzw. bis zu einem Punkt gebracht, wo ich dachte "nach genau dieser Antwort habe ich gesucht". Nun, bin ich emotional total überfordert und weiß manchmal nicht wohin mit meinen Gedanken.

Meine Hebamme hat mir geraten, mir wieder Hilfe zu suchen, was ich auch gemacht habe. Einerseits habe ich von Anfang an gedacht, zur selben Therapeutin will ich nicht, weil ich nicht glaube, dass sie mir weiter Hilfe geben kann. Also habe ich mich, auf Raten meiner Hebamme, eine "spirituelle" Hilfe gesucht. Ich habe ein par mal mit der Dame gesprochen um ihre Angehenseie zu erfahren, aber es war immer so ein "wischiwaschi" und als sie mir gesagt hat, dass sie mit Heilungskräften geboren wurde, da habe ich mir dann gedacht "ne, absolut nicht". Ich bin Physikerin und muss vorher wissen, nach welchen "Prinzipien" gearbeitet wird.

Nun sitze ich hier und weiß nicht, wonach ich eigentlich suche. Ich weiß, ich brauch emotionale "Heilung" oder "aufpeppen". EInerseits, geht es mir total gut wenn ich länger mit meinem Mann oder einer Freundin rede, unter Tränen und zittern - und denke mir, ist es das was ich brauche?

Oder ist meine Angst ganz normal, und brauch garniemanden der mich auf diesen Tag mental - therapeutisch- vorbereitet?

Hat vlt jemand von euch Erfahrungen oder ähnliches Erlebt und kann vom Resultat erzählen? Das erste mal hatte ich keine Depressionen sondern einfach nur mit traumatischer Trauerbekämpfung zu tun. Ich weiß nicht einmal wie ich meinen momentanen Zustand, außer "Angst" beschreiben könnte.

Vielen Dank!

Alles Liebe.

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Hallo,
ich sehe es so, dass du Vertrauen suchst. Du sagst in 5 Wochen steht der Kaiserschnitt an, gibt es dafür einen medizinischen Grund oder ist er dir psychosomatisch wichtig?

Grds. brauchst du mE Krankenhauspersonal, welches dich Ernst nimmt und auf dich eingeht und zwar schon bei der ganzen Planung. Es gibt in vielen KH auf Angstpatienten (und das ist nicht abwertend) spezialisierte Kräfte, welche dann die Geburtsplanung begleiten.
Wäre sowas die richtige Richtung?

Gruß

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Ich denke auch, dass dir eine Umgebung mit viel Vertrauen helfen könnte.

Beim letzten Mal musste alles schnell gehen und nichts lief wie geplant. Vielleicht solltest du im KH nochmal das Gespräch suchen und einen Geburtsplan erstellen.

Also: Wenn das und das passiert, dann möchte ich, dass dies und jenes getan wird....
Das könnte dir vielleicht das Gefühl geben, mehr Kontrolle über die Situation zu haben.

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Vielleicht hilft dir die Statistik?
Wie wahrscheinlich ist so ein Geburtsverlauf, wie er bei deiner ersten Geburt war? Wie wahrscheinlich ist es, dass es nochmal so oder sogar schlimmer wird?
Ich denke, du hast mit der ersten Geburt schon so eine große A-Karte gezogen, da gibt es nur wenige, die eine noch schlimmere Geburt hatten. Von daher sind deine Chancen auf eine bessere Geburt sehr groß.
Vielleicht kannst du auch gewisse Faktoren identifizieren oder aufarbeiten so dass dir das Wissen hilft, einer traumatischen Situation vorzubeugen/sie zu verstehen ?
Ich habe mein erstes Kind aus Beckenendlage spontan bekommen, alles lief glatt. Das zweite lag auch in BEL, wollte wieder eine Spontangeburt. Hatte trotzdem Angst, dass ich nicht zweimal so ein Glück einer guten Geburt habe. Ich habe diese Angst umgesetzt indem ich stundenlang recherchiert habe, wie eine Geburt aus Beckenendlage genau abläuft. Wie sich genau das Baby drehen muss, welche Geburtspositionen vorteilhaft sind, welche "Fehler" es gibt, was Studien dazu sagen....
Tja als die zweiten Geburt losging, lag ich ohne Mann mit Presswehen im RTW, und alle Sanitäter und Notarzt schienen total besorgt zu sein, dass das Kind jetzt kommt und ich wusste, ich bin die, mit der meisten Geburtserfahrung im Auto:-(. Da war ich auch total panisch. Aber gleichzeitig wusste ich zumindest, wie es ablaufen muss/soll. Tatsächlich hab ich es dann noch bis zum Kreisbett geschafft und dort alleine meine Tochter aus BEL herausgepresst, wofür ich später viele "Komplimente" vom Personal bekam. Rückblickend war die Situation im RTW schon schrecklich für mich, weil ich so panisch war. Aber ohne meine Recherche und mein Hintergrundwissen/Erfahrungen wäre es für mich vermutlich noch schlimmer geworden.
Vielleicht kannst du auch nochmal genau die Faktoren damals identifizieren, die so traumatisch für dich waren und evtl was daran verändern?

Und generell gilt: vielleicht würdest du selbst durch ein erneutes traumatisches Ereignis weniger traumatisiert /schockiert werden als beim ersten Mal.
Meine zweite FG fand ich z.B. nicht so schlimm, weil ich da diese Möglichkeit vorher schon in Betracht zog.

Aber ich hatte auch eine Art Trauma als meine Tochter als 3monatiges Baby operiert wurde und ich sie intubiert auf der Intensivstation besuchte. Obwohl alles wie geplant verlief hat mich die Situation insgesamt traumatisiert. Dazu trugen aber auch viele andere Faktoren bei. Ich war ganz alleine mit meinen Gefühlen, mein Mann war arbeiten, ich wurde nicht gut auf den Anblick vorbereitet, während meines Besuchs war Visite und die Sedierung meiner Tochter wurde abgestellt und ich sollte Bescheid sagen, sobald meine Tochter aus der Sedierung aufwacht und extubiert werden muss (Überforderung), später sollte ich sie sondieren und vorher kontrollieren dass der Schlauch auch noch im Magen und nicht etwa in der Luftröhre ist, später dann störender Besuch im KH statt Ruhe zum genesen....
Also rückblickend sehr viele Faktoren die man hätte vermeiden können und die ein Trauma evtl auch verhindert hätten.
Mittlerweile ist es jetzt schon 3Jahre her und alles gut verlaufen, so dass ich, falls nochmal eine OP nötig wäre, auf jeden Fall besser gewappnet in die Situation gehen würde und mir dem Anblick z.B. besser umgehen könnte.
Also vielleicht wäre selbst die gleiche Geburt nochmal für dich dieses Mal nicht mehr genauso schlimm.
Im Übrigen ist bei allen meinen Freundinnen, bei denen die erste Geburt ein "unangenehmer" KS (z.B. mit Vollnarkose) war, die zweite Geburt deutlich besser verlaufen.
Ich drücke dir die Daumen dass es bei dir auch so wird!