Hallo,
Ich würde gern mal wissen, ob anderen Frauen, die per Kaiserschnitt entbinden mussten, es ähnlich ergangen ist:
Kurz zu mir: ich würde nach icsi mit Zwillingen schwanger. Die Schwabgeraxhaft verlief widererwarten bis zur 32. Woche komplikationsfrei.. Dann 33. Ssw harnstau in Niere, krasse Schmerzen, eine Woche Klinikaufenthalt. Dann 2 Tage nach Entlassung nachts sturzblutung, Verdacht auf plazentalösung und mit Blaulicht wieder Klinik. Man könnte nicht feststellen woher die Blutung kam, Ultraschall und ctg waren unauffällig, Abstrich zeigte aber fruchtwasserabgang. Durfte dann nicht mehr nach Hause bis zur vermeintlichen Geburt. Mein Mann und ich haben immer eine natürliche Geburt gewollt und zwar auch mit der Option Kaiserschnitt uns auseinandergesetzt, die aber bis zur 36. Woche nie wirklich zwingen notwendig war.
Bei einer routine Untersuchung in 36 +0 fiel auf, dass eine normale Geburt auf gar keinen Fall möglich sei, da meine Tochter komplett mit dem. Rücken über den Muttermund gerutscht war. Kaiserschnitt Also dingfest geplant für 37+ 0....ich konnte in dieser Zeit in der Klinik nur liegen und kaum laufen. Bauchumfang 140 cm. Ich sehnte die Geburt herbei und man wollte auch nicht mehr lange warten. Durch Notfälle ist der Kaiserschnitt dann auf 37+1 gelegt worden.
Statt um. 10 gings um 14 Uhr los.
Meine Panik vor der Spinalanesthesie war extrem, das Team. Im. OP war toll, und könnte nix für meine Angst... Aber 11!!! Versuche diese nadel in meinen Rücken zu bekommen, haben mich fast aufgeben lassen. Die 11. Saß dann.
Es ging alles so schnell... Plötzlich ein Schrei.. Meine Tochter war da.... Dann noch ein schrwi.. Mein Sohn... Mein Mann und ich haben uns angesehen und uns gefreut.. Sie haben mir die Kinder auf die Brust gelegt und bevor ich das richtig realisieren konnte, Würde mir kotz übel, ich konnte nicht atmen.. Habe nur noch gesagt.... "nehmen sie mir die Kinder weg... Ich kann nicht mehr..." ich habe gedacht, ich sterbe.. Ich würde bewusstlos einfach weeg, habe nichts mehr mitbekommen. Drei Stunden später bin ich im OP aufgewacht. Kreislauf stabilisiert und sie haben mich zu meinem Mann und den Babys gebracht. Natürlich bin ich glücklich über meine Kinder.
Aber ich habe seitdem. Mindestens einmal. Am. Tag flashbacks der OP und trotzdem ich weiss, dass wir mit drei Kindern tutto komplett sind, plötzlich wieder kinderwunsch. Und ich vermisse meine Kinder in meinem. Bauch. Ich habe das Gefühl, mir fehlt ein Stück zwischen schwangerschaftsabschluss und Geburt.
Tut mir leid, für den langen Text, aber ich musste das mir mal. Von der Seele schreiben...
LG, Antonia
7 Monate nach Kaiserschnitt PTBS
Hallo,
stillst du noch bzw. hast du gestillt? Es ist schon mal nicht untypisch das man ein halbes Jahr nach einem Kaiserschnitt massiv mit den Hormonen zu kämpfen hat und bei Zwillingen (hab ich doch richtig verstanden) erst recht. Bevor ich mir eine Posttraumatischebelastungsstörung einrede würde ich hier erst einmal auf einen "Hormonwechsel" tippen, vor allem, da du anscheinend davor keine Probleme hattest. Viel Licht und viel frische Luft (Spaziergänge z.B.) können Abhilfe schaffen. Und nicht falsch verstehen, war bei uns ähnlich. Unsere Große ist keine 2 Jahre vor den Zwillingen. Einbrüche kommen immer wieder. Die Belastung und Orga ist echt imens, dazu eben die Hormonumstellung.
Falls es doch eine PDBS sein sollte wäre mein erster Weg meine Hebamme oder mein HausGyn um die Geburt nochmals durchzusprechen. Mittlerweile gibt es sogar viel KH die das kostenfrei anbieten, begleitet von spezialisierten Kräften. Manchmal hilft es eben, die "toten" Sekunden in der eigenen Erinnerung zu füllen.
Sollte das nicht helfen gibt es - hoffentlich ist Corona bald rum - Elternkreise/Kaffeerunden in denen sich viele Eltern mit ähnlichen Beschwerden treffen und gemeinsam darüber reden.
Sollten deine "Ängste bzw. Beschwerden" zu groß sein, dann hilft nix, dann sollte dich dein Gyn zu darauf spezialisierten Fachleuten überweisen.
Viel Kraft!
Hallo, Guten Morgen...
Vielen lieben Dank erstmal für die Antwort. Ja, ich hab Zwillinge bekommen... Meine Hebamme ist immer für mich da, und hat mir auch eine Psychologin empfohlen, die sich auf Frauen mit Kaiserschnitt spezialisiert hat. Den Verdacht auf PTBS haben meine Gyn und auch meine Hausärztin gestellt.
Ich stille seit 1.5 Monaten nicht mehr.
Diese Gefühle kommen auf, wenn ich schwangere sehe oder von Schwangerschaften höre 😣... Und ja, die Hormone können schuld sein, aber meine Hausärztin meinte, dass wenn ich von der Entbindung berichte, dann brechen bei mir alle Dämme.. Als wenn sich was entlädt. Das kam ihr verdächtig vor.. Auch weil vieles körperliche bei mir blockiert ist.. Schmerzen in den Gelenken, psoriasis, Müdigkeit. Abgeschlagenheit, wüste Träume, immer Ruhe und rastlos...
Ich hoffe, es findet sich irgendwie eine Lösung dafür...
Glg, Antonia
Hallo,
nur eine kurze Nachfrage: den Geburtsbericht hast und du bist den schon einmal mit einem Arzt, deiner Hebamme oder anderem qualifiziertem Personal durchgegangen? Das kann viel bringen und schadet nicht.
Gruß
Darf ich fragen, ob es irgendwelche Komplikationen beim Kaiserschnitt gab, dass du bewusstlos geworden bist oder weil einfach alles für dich zu viel war?
Ich habe zuviel Blut verloren. Mein HB Wert war such 3 Tage danach noch bei nur 6😣 deshalb habe ich, weil ich ja sooo schwach war, dass ich nicht mal. Aus dem. Bet kam, 3 Rae nach Kaiserschnitt 2 Bluttransfusionen erhalten
Oh je, das hört sich ganz schrecklich an.
Ich wünsche dir, dass du das ganze gut und bald verarbeiten kannst!
Ich hatte nach meinem KS bei K1 ähnliche Gefühle.
Allerdings hab ich eine andere Vorgeschichte. Ich wollte auch immer eine natürliche Geburt, mein Sohn lag lange in BEL und als er sich zum Schluss doch noch gedreht hat, war ich so sicher dass es spontan funktionieren würde. Allerdings hab ich auch elf Tage nach ET noch keine Wehen bekommen und das CTG wurde auffällig. Wir hatten immer wieder starke Herztonabfälle ohne erklärbaren Grund. Daher kam die Entscheidung zum KS. Das Legen der Spinale hat noch gut geklappt. Beim nachfolgenden Heiß-Kalt Test habe ich auch gesagt, dass ich noch viel spüre, aber die Ärzte meinten das wäre normal. Als sie geschnitten haben, haben sie erkannt, dass ich mehr als den versprochenen Druck spüre (sicher nicht alles, die spinale hatte schon angefangen zu wirken, aber eben noch nicht komplett) woraufhin mir die Anästhesistin noch eine Art Schlafspritze gegeben hat. Daraufhin hat sich alles gedreht und ich war wie auf Drogen. In der Ferne habe ich nur gehört, wie jemand sagt, wir holen jetzt xy auf die Welt und ich mir nur dachte, wer ist denn xy. Es war mein Sohn und ich war so zugedröhnt, dass ich es gar nicht richtig realisiert hab. Das Zunähen dann hab ich wirklich nur noch als Rütteln war genommen, also weiß ich wie sich eine funktionierende Spinale anfühlt.
Ich wollte danach einfach nicht wahrhaben, wie alles abgelaufen ist. Ich hatte mich monatelang auf eine schöne Entbindung gefreut und dann war ich einfach nur enttäuscht und hätte am liebsten die Zeit zurück gedreht. Ich war neidisch auf Frauen, die eine schöne natürliche Geburt hatten und wollte am liebsten sofort schwanger werden, um die schlechte Erfahrung zu überschreiben.
Klar war ich glücklich über meinen Sohn, aber das Geburtserlebnis hat mir gefehlt. Ich habe die Geburt nur mit Angst, Hektik und Kälte verbunden. Meiner hebamme habe ich mal gesagt, es fühlt sich so an als würde man sich als Kind wochenlang auf Weihnachten freuen. Dann wacht man auf und alle Geschenke sind zwar da, aber Heilig Abend ist ausgefallen und alles is schon ausgepackt.
Ich habe wochenlang bei der Erinnerung an die Geburt geweint, sogar beim Geruch vom Duschgel das ich im KH dabei hatte, hatte ich Flashbacks.
Ich habe mir dann den Geburtsbericht schicken lassen, das hat ein Stück weit geholfen.
Kurzzeitig hatte ich sogar überlegt, mir professionelle Hilfe zu holen. Zum Glück ging es nach einigen Monaten besser und die negativen Gefühle sind verblasst. So richtig ausgesöhnt hat mich allerdings erst die natürliche Geburt von K2.
Ich kann dir leider keinen Geheimtipp geben, wie du mit deinen Gefühlen klar kommst. Ich kann dir nur raten sie zuzulassen und dir im Zweifel auch professionelle Hilfe zu holen. Aber deine Gefühle sind legitim und ich wünsche dir, dass du einen Weg findest mit der Geburt umzugehen.
Danke für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht🙏💐ich erkenne mich Stück weit wieder und das macht mir auch klar, dass ich jut den Gefühlen nicht alleine bin oder in irgendeiner Form gaga. Weiter oben hatte mich jemand gefragt, ob ich den Geburtsbericht gelesen hätte. Ich wusste nicht, dass man den sich schicken lassen kann. Muss ich dafür die Klinik einfach anschreiben?
Glg, Antonia
Ja du kannst den Bericht im Krankenhaus anfordern. Ruf am besten mal an und frag was sie dafür brauchen. Wegen Datenschutz wollen sie wahrscheinlich eine Ausweiskopie, aber ansonsten geht es meist recht unkompliziert.
Alles Gute weiterhin!