Klinik A oder B? Spontan oder KS? Hilfehilfe..

Hallo :)

Ich bin heute 28+0 und an 29+0 muss ich mich im Krankenhaus anmelden. Die Plätze sind begehrt und begrenzt. Ich habe mich noch nicht entschieden in welcher Klinik ich entbinden möchte. Dabei könnte auch der Modus eine Rolle spielen. Vielleicht könnt ihr mir noch einmal beim Denken helfen?

Ich schwanke zwischen Klinik A und Klinik B:

Klinik A:
- ich habe persönlich schlechte Erfahrungen gemacht Fehldiagnosen, die bei einem Familienmitglied lebensbedrohlich waren
- eine Freundin hat hier entbunden und wurde ziemlich mit Cytotec vollgepumpt, Wehensturm, nach Hause geschickt, wieder geholt, Herztöne weg usw. Das Vorgehen deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen in dem Haus.
- Eine spontane Entbindung lehne ich in diesem Haus grundsätzlich ab!! Ich hoffe aber, dass dies bei einer geplanten OP besser ist.
- Sehr wohnortsnah (5 Gehminuten); wir haben kein Auto


Klinik B:
- Hier habe ich im letzten Jahr entbunden und es war in Ordnung, aber auch kein Highlight (Missachtung des Geburtsplans z.B., letztendlich ist alles OK gelaufen, aber nicht so, wie im Gespräch zuvor geplant, dazu verschwanden Laborproben, ich musste daher in Quarantäne, Hebammen/Schwestern waren nicht geeignet medizinisch relevante Auskünfte zu geben)
- Level 1
- 40 Minuten Autofahrt entfernt (Taxi? Öffis? Leihauto?)
- Die Besuchsregelung ist bisher während Corona sehr restriktiv und es gibt gar keinen Besuch. Daher will ich keinen langen Aufenthalt ohne meinen Partner und Kind dort haben.

Zu den Umständen:
Ich entbinde im September und habe eine dann 14 Monate alte Tochter. Die würden wir für die Geburtszeit fremdbetreuen lassen (Pluspunkt: geplanter Kaiserschnitt). Wir haben kein Auto mehr und müssten uns fahren lassen oder das Taxi oder den Rettungswagen rufen. Ich möchte einen so kurzen Krankenhausaufenthalt haben wie möglich, u.U. muss ich aber auch bei spontaner Entbindung 3 Tage dort bleiben, weil der Zeitraum für die U2 (Guthrie-Test) auf ein Wochenende fällt. 3 Tage wären OK, aber nicht ohne Besuch. Ich habe Schwangerschaftsdiabetes. Bisher ist das Gewicht nicht größer geschätzt als normal.

Noch zu klärende Fragen:
Wie lange muss ich nach KS zwingend im Krankenhaus bleiben?
Wie lange muss ich nach spontaner Entbindung aufgrund der Diabetes im Krankenhaus bleiben?
Sind Besuchskinder erlaubt?
Gibt es Einzelzimmer?

Ich tendiere aufgrund der geringeren Entfernung eindeutig zu Klinik A. Ich erwarte keine Traumgeburt, will einfach, dass das Kind unkompliziert raus kommt und wir bald nach Hause können. Daher bin ich eindeutig bereit die Augen zuzumachen und das einfach durchzustehen. Mir ist medizinische Aufklärung wichtig. Die ist, nach meinen Vorstellungen, in beiden Häusern nicht gegeben. In Klinik B habe ich jedoch einen Termin mit der Sozialberatung ausgemacht, die meine Bedenken dort erneut zu entbinden verstehen kann.

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Ich würde wohl Klinik A wählen. Denn:

- in beiden Kliniken schlechte Erfahrungen gemacht oder von anderen erfahren, also kein Unterschied
- Entfernung ist für Geburt selbst und Besuch optimal
- Besuch scheint dort unproblematisch zu sein

Nach einem KS kann man in der Regel gehen, sobald man aufstehen und ohne Hilfe duschen konnte. Ich würde übrigens immer alles geben, um einen KS zu vermeiden.

Alles Gute 🍀

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Würdest du den KS umgehen wegen der Schmerzen und Beeinträchtigungen? Mich hält davon ab, dass ich gerne dem Kind durch (beginnende) Wehen die Geburt erleichtern würde. Nichtsdestotrotz sagt mein Bauchgefühl, dass es normal nicht gut gehen wird. #gruebel Habe richtigen Horror davor eine Hebamme zu bekommen, wie die, die mich nach der Geburt versorgt hat und körperlich z.B. nicht dazu in der Lage war mich aufzusetzen. Die Hebame, die bei der Geburt dabei war, hat hingegen richtig körperlich geholfen und anders wäre das Kind nicht raus gekommen. Ich habe also kurz gesagt Angst so eine Dulli-Hebamme zu bekommen. Beleghebammen gibt es bei uns gar nicht. Das wäre ansonsten mein Ideal. Das würde ich mit einem KS komplett umgehen können.

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Hm, aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, an eine schlechte Hebi zu geraten? Ich vermute, dass es mehr Gute als Schlechte gibt. Und sollte es schlecht laufen, könnte man ja evtl noch während des Geburtsvorgangs um einen KS bitten. Nicht der beste Weg, aber ein Ausweg immerhin.

Ich bin der Auffassung, dass KS nicht gut für die kleinen Menschen sind, die hier ankommen wollen. Es geht zu schnell und völlig unvorbereitet los. Ich vermute, dass KS-Babys viel häufiger Regulationsstörungen haben als andere Babys. Und ich glaube tatsächlich, dass es sowas wie ein Geburtstrauma gibt, dass solche Regulationsstörungen auslösen kann. Ich würde also nur im äußeren Notfall den Weg des KS wählen. Meine beiden waren zB sehr schwer, gut "reif" und trotzdem hatten beide erstmal Anpassungsstörungen. Beim KS bleibt zB das Fruchtwasser in den Lungen, so dass die Babys erstmal mit Wasser in der Lunge (Lungenödem) klar kommen müssen. Der Blutdruck und Blutzucker sind oft aus dem Lot. Einfach ein ultra harter Start für Babys.

ABER ich bin auch Fan des Bauchgefühls. Im Zweifel höre drauf und sei dir dabei einfach der Risiken bewusst.

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Wenn dein oberstes Ziel eine unkomplizierte (meinst du damit, dass du danach schnell wieder fit bist?) Geburt ist und, dass du schnell nach Hause kommst, würde ich spontan und ambulant entbinden.
Oder musst du Insulin spritzen?
Dann weiß ich nicht, wie sinnvoll eine Überwachung nach Geburt noch ist. Bei diätetisch eingestelltem Diabetes ist eine ambulante Geburt aber eigentlich kein Problem.
Du hast doch schon einmal ein großes Kind spontan und ohne viele Probleme entbunden, oder? Daher schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass diese Geburt jetzt komplikationsreich wird, als eher gering ein.

U2 (3.-10. Lebenstag) und Stoffwechselscreening (3.-5. Lebenstag) können doch Nachsorgehebamme und/oder Kinderarzt machen.

Vielleicht müsstest du dann gegen ärztlichen Rat gehen, wegen des Diabetes und falls du keine Nachsorgehebamme hast. Aber dafür musst du ja nur nen Wisch unterschreiben.

Da du in Klinik A ja auf keinen Fall spontan entbinden möchtest, wäre ich daher für Klinik B (oder am liebsten Klinik C 😉)

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Klinik C gäbe es - zu der raten mir auch wirklich ALLE - ist nur 40 Autominuten entfernt. Ich glaube das wird mir ohne Auto zu aufregend. :-D

Ja, am liebsten würde ich ambulant entbinden. Das war in Klinik B aber schon ohne Diabetes ein Problem. Damals hatten wir uns geschworen beim nächsten nicht noch einen Tag zur Kontrolle da zu bleiben, weil wir beide das im Nachhinein, ohne Diabetes, als Schikane empfunden haben. Allerdings weiß ich noch nicht, wie mein Partner dieses mal mit Diabetes dazu steht. Das ist aber etwas, was ich mit dem Sozialdienst des Krankenhauses zusammen mit einem Kinderarzt besprechen werde (hatte sie mir angeboten, weil sie das, wie es letztes Jahr gelaufen ist, meinen Schilderungen folgend auch nicht ideal fand). Letztendlich sind mir meine BZ-Werte auch deswegen so wichtig, weil ich die Hoffnung habe, dass wenn die weiterhin so super bleiben, das ein Argument dafür ist schnell gehen zu dürfen.Würde mir eine ambulante Entbindung in Aussicht gestellt werden, würde ich gar nicht überlegen, da würde ich sofort in den Kreißsaal hüpfen. :-D Ich habe aber die Befürchtung, dass die mich unter einem Vorwand dabehalten wollen und es erneut Diskussionen gibt. Und beim Gedanken dran, alleine mit Neugeborenem, im Zimmer mit einer anderen Neumutti, ständig Besuch und Visite,.. da drehe ich durch. Wenn ich das inkauf nehmen muss, dann würde ich tatsächlich den KS wählen. Dann würden die mich schneller loswerden wollen, weil ich Arbeit verursache (meine Hoffnung :-[). Mit frischer Bauchwunde nach Hause stelle ich mir nur auch beschissen vor. Meine Hoffnung daher ist es in dem Gespräch mit der Sozialberatung vorher festzulegen in welchem Fall es irgendwie tragbar ist zu gehen und in welchem das Risiko zu groß ist. Letztendlich wohne ich 5 Minuten zu Fuß in die andere Richtung von der Kinderklinik entfernt, wäre also im Falle des Falles schnell in einem Krankenhaus (dort wurde die Entbindung jedoch geschlossen, sonst wäre ich da).


Ja, habe 4,5 kg ohne nennenswerte Verletzungen raus gepresst. Aber das war die Leistung der großartigen Hebamme, die ich hatte. Sie hat mir nämlich alles erklärt und das war Kommunikation auf Augenhöhe, dabei aber auch sehr deutlich. Da wusste ich zu jeder Zeit was Sache ist. Ganz anders als bei den anderen Hebammen, denen es nicht gelungen ist Blut beim Kind abzunehmen oder mich aufgrund einer Fehldiagnose dabehalten wollten. Ich weiß, dass ich in dem Punkt sehr pingelig und daher eine verdammt anstrengende Patientin bin. Meiner Befürchtung nach Ecke ich damit in Klinik A noch mehr an.

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Mehrere Punkte:

- Klinik B ist doch auch 40 Autominuten entfernt, hast du geschrieben 🤔 Wenn das eine Option ist, ginge ja auch Klinik C. Ich kann allerdings gut verstehen, dass du keinen Bock auf die Autofahrt hast 🙈
- Das Geburtshaus hier nimmt Schwangere mit diätetisch eingestelltem Diabetes zur Geburt an. Und das sind keine Räucherstäbchen-Eso-Tanten dort, die arbeiten sehr gründlich und fachlich fundiert. Gibt doch bestimmt eine Leitlinie zu Gestationsdiabetes. Die würde ich mir an deiner Stelle vor dem Gespräch mit der Klinik nochmal angucken, um potenzielle Argumente in der Hand zu haben.
- Einverstanden, die Hebamme bei deiner ersten Geburt war gut. Aber das war nicht nur ihre tolle Arbeit! Geburten sind ja nichts Passives, was einfach so mit uns passiert. Frauen als Gebärende leisten einen Hauptteil der Arbeit. Und eine zweite Geburt ist nicht wie eine erste. Man weiß viel besser, was gerade passiert und wie man selber handeln muss. Die Vorerfahrung hilft da enorm, wirklich.

Alles Gute für die Entscheidung

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