Guten Morgen Mädels,
bis zu meiner ersten Geburtsplanung war ich tiefenentspannt. Ich möchte keine Erwartungen an die Geburt stellen und einfach schauen, wie es kommt, weil man das ja ohnehin nicht planen kann. Ich hatte im großen und ganzen bisher eine sehr komplikationslose Schwangerschaft. Mein Mädchen wurde sonst immer als klein und zierlich bezeichnet, eher im unteren Durchschnitt, aber es geht ihr gut.
Eigentlich war für mich schon klar, in welchem Krankenhaus ich entbinden möchte, es ist nicht so weit weg und hat eine Kinderstation, für den Notfall. Aber ich bin nach der Geburtsplanung mit einem unfassbar mulmigen Gefühl hinaus gegangen. Die Aufnahme durch die Hebamme war anstrengend, mir wurden dieselben Fragen immer und immer wieder gestellt. (an die 3-4 Mal, ich dachte schon, ich wäre bei einer versteckten Kamera), generell hatte ich eher das Gefühl, dass die Hebamme und ich nicht grün miteinander werden würden. Mir ist schon klar, dass ich nicht dort bin, um Freundschaften zu schließen und wichtig ist, dass die Hebammen dort wissen, was sie tun, aber ich glaube, ihr kennt das: Gerade beim Thema Geburt sollte man sich irgendwie wohl fühlen, nicht wahr? Danach war der Ultraschall beim Arzt, der Arzt war nett, meine kleine hatte ein Schätzgewicht von 2934g was für Anfang 37Ssw total okay sei. Er sagte dann aber, dass er mich in etwas über 2 Wochen wieder sehen will, weil er denkt, dasss sie bis zur Geburt noch 1kg zunimmt und je nachdem möchte er mich früher einleiten, weil das muss ja nicht sein, dass ich mich so durch die Geburt quäle.
Irgendwie habe ich mich vor den Kopf gestoßen gefühlt. Und während ich nach Hause fuhr, merkte ich, dass mir der Gedanke nicht behagt, eingeleitet zu werden, weil es sein könnte, das mein Mädchen etwas größer wird. Nachdem ich mit meiner Hebamme darüber sprach, die das auch für Quatsch hielt, schlug sie mir vor, eine weitere Geburtsplanung in einem kleineren Krankenhaus machen zu lassen, dort, wo sie selbst auch arbeitet. Es ist ein bisschen weiter weg, insgesamt etwas kleiner, Hebammen-geleitet und hat auch keine Kinderstation, für den Notfall wäre aber ein großes Krankenhaus nicht weit weg. (Eigentlich war eine Kinderstation für mich ein Must-Have, weil ich im Notfall möchte, dass meine Maus direkt gut versorgt werden kann). Dennoch habe ich mir einen Termin geben lassen und hatte gestern die Geburtsplanung.
Dort war alles etwas anders, viel freundlicher, ich habe mich mehr als Mensch gefühlt als im ersten Krankenhaus. Die Hebamme war lieb und auch die Ärztin hat sich viel Zeit genommen.
Beim Ultraschall kam dann aber der Knaller. Sie hat meine Maus auch vermessen und kam plötzlich auf ein Gewicht von über 3,5kg. Ich erwähnte dann, dass der Arzt von vor 10 Tagen ein Gewicht von 2,9kg geschätzt hat, sie meinte dann, das jeder Arzt anders misst und ich vermute auch, dass die Geräte einfach auch zu unterschiedlich sind, dennoch war ich wieder baff. Die Logik sagt mir, dass meine Maus ja nicht binnen 10 Tageb 600g zugelegt haben kann, die Ärztin sagte ja selbst, das ein Baby in den letzten Wochen zwischen 100-250g pro Woche zunimmt. Und ich weiß ja auch sehr wohl, dass das nur Schätzungen sind. Aber auch sie sagte mir, dass meine Maus zum ET wohl 4kg bringen wird. Sie fragte nach meinem eigenen Geburtsgewicht (3900g) und meinte, dass das dann auch so in etwa bei meinem Mädchen kommen wird. Die Ärztin im Krankenhaus meinte auch, dass ein Gewicht bis 4,2kg nicht zu schwer sei und das alles auch gar nicht schlimm ist. Sie sagte auch, dass man heute nicht mehr einleitet, nur weil man erwartet, dass das Baby etwas schwerer sein könnte. Es wird unter der Geburt einfach geschaut, wie es läuft.
(Ein paar Tage vorher war ich noch bei meiner FA gewesen und sie meinte, dass sie sich nicht vorstellen kann, dass mein Baby auf den letzten Metern so unfassbar viel noch zunehmen wird. )
Trotz dieser Prognose habe ich mich dort aber wohler gefühlt als im ersten Krankenhaus und das ist mir viel wert, ich werde allein entbinden und da meine Mama vor 3 Monaten nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist, glaube ich, dass ich dieses familiäre Drumherum irgendwie brauche. Gerade jetzt merke ich wieder, wie sehr sie mir fehlt, sie hätte bestimmt gewusst, was zu tun ist.
Ich weiß nicht, ob das jetzt am Ende vielleicht auch nur die Hormone sind, weswegen mich das so trifft, das mein Mädchen so groß geschätzt wird. Ich versuche mich jetzt auf dem letzten Ende noch möglichst zuckerarm zu ernähren, ich möchte es uns beiden ja auch nicht schwerer machen als nötig, es fällt mir nur so schwer, diese Entwicklung zu akzeptieren und ich weiß nicht warum.
Hattet ihr zum Ende hin so eine ähnliche Situation mit stellenweise widersprüchlichen Aussagen? Und wie kam es dann letztlich?
Zwei Geburtsplanungen hinter mir und immer noch hin und hergerissen
Wir hatten auch sehr widersprüchliche Aussagen zum Gewicht - meine Ärztin war schon Wochen vor der Geburt total aufgeregt, Kind zu groß, zu schwer, Missverhältnis zum Becken und so weiter. Das führte so weit, dass ich ernsthaft ins Krankenhaus zur Beckenvermessung musste. Das war ganz interessant, brachte aber zusammen mit einem weiteren Ultraschall nur das Ergebnis: Alles wunderbar, Kind im Normbereich, Becken passend. Letztlich lagen Krankenhaus und Hebamme mit ihrer Schätzung richtig, das Kind kam mit 3500g, total im Rahmen.
Ich würde mich, sofern es keinen wichtigen medizinischen Grund für die Kinderstation gibt, vermutlich für das kleine Krankenhaus entscheiden. Auch die sind im Notfall darauf vorbereitet, dass ein Kind verlegt werden muss. Wir haben damals gleich im Vorgespräch genau mitgeteilt bekommen, wie das im Ernstfall läuft (Uniklinik hat immer einen Bereitschaftsarzt für den Fall, der in 10 Minuten da sein kann; schneller Transport in die Uniklinik ist jederzeit gewährleistet) und waren danach total beruhigt. Das würde ich an deiner Stelle nochmal erfragen, um ein komplettes Bild zu haben, und mich dann entscheiden. Ich würde auch immer der Klinik den Vorzug geben, wo ich ein besseres Gefühl habe. Geht ja nicht nur um die Geburt, man ist anschließend ja auch noch ein paar Tage da. Wenn es dann eher Krampf ist, ist das doof. Unser Krankenhaus war babyfreundlich zertifiziert und hatte eine unfassbare Menge an superfreundlichen, netten Hebammen und Kinderkrankenschwestern - die Betreuung nach der Geburt war 1A, man hat sich total wohl und gut aufgehoben gefühlt. Und das ist echt wichtig, wenn man sich in den ersten Tagen plötzlich mit einem realen Baby konfrontiert sieht
Ich danke dir für deine Worte <3 Ich hatte auch nachgefragt, was wäre, wenn das Baby irgendwelche Probleme hätte. Die Ärztin sagte, dass sie im Notfall das Baby "erstversorgen" können (zum Beispiel beatmen) und wir beide dann unverzüglich mit Rettungswagen ins nahegelegende große Krankenhaus gefahren werden würden. Ärzte sind rund um die Uhr im Kreißsaal. Was ich auch sehr interessant fand, dass mir die Ärztin auch erzählte, dass sie vorher auch in einem sehr großen Krankenhaus tätig war und sich dann bewusst für dieses kleine entschieden hat, weil das Miteinander einfach viel angenehmer ist und man sich eben für die Mütter auch viel besser Zeit nehmen kann.
Klingt doch super. In der Regel sind die kleinen Kliniken ja auch mit sowas erfahren, ist sicher alles schon vorgekommen und es gibt entsprechende Pläne für den Fall der Fälle. Also bei diesen Rahmenbedingungen würde mir die Entscheidung leichtfallen Zumal die Chance, dass das Kind keine Kinderstation brauchen wird, viel, viel größer ist als das Gegenteil.
Ich hätte auch bei der Klinik, die nicht so leichtfertig eine Einleitung vorschlagen, ein besseres Gefühl. Und es ist ja durchaus wichtig, dass man sich bei der Geburt wohl fühlt und nicht ständig Angst hat, dass unnötige Interventionen gemacht werden. Für mich ist eine Geburt ein natürlicher Vorgang, in den man nur im Ausnahmefall eingreifen sollte. Wie weit ist denn die Fahrt?
Danke dir! Leider habe ich nicht wirklich ein Krankenhaus "direkt" in der Nähe. Das nahegelegende, wo ich mich nicht so wohl fühlte, liegt 37km von mir entfent, so ca. 40-45 Fahrminuten, es kommt drauf an, zu welcher Uhrzeit man dort in die Stadt fährt. Das andere, wo ich mich jetzt wohler fühlte, liegt 48km von mir entfenrt und wir brauchten gestern so 50-60 Minuten. (Wir sind allerdings auch ganz gemütlich gefahren ohne Stress und so weiter).
Das ist natürlich beides nicht so nah, aber auf die 10min mehr kommt es dann wahrscheinlich auch nicht mehr an. Und falls du merkst du schaffst du schaffst die längere Fahrt nicht, weil die Geburt ungewöhnlich schnell voran schreitet, dann kannst du ja immer noch zur näheren Klinik fahren. Unter der Geburt dürfen sie dich nicht ablehnen.
Ganz schönes hin und her.
Ich bekomme im Oktober mein 2tes Kind. Da es das Spital nicht mehr gibt wo ich Kind 1 entbunden habe musste ich in ein anderes. Nunja.... im Endeffekt sagte jeder (hebammen, ärzte) das er nicht verstehe warum ein Ks gemacht wurde. (Man konnte die Herztöne des Kindes nicht eindeutig zuordnen. Und ich war am Ende meiner kräfte) mein Gefühl ist bis jetzt ehrlich gesagt richtig scheiße dort.
Aber ich war mit meinen kleinen schon 2× auf der kinderabteilung und bin mega glücklich und fühle mich wohl.
Egal wie doof es am Anfang läuft es kommt immer auf die Menschen direkt bei der Geburt an. Was nützt es wenn vorher alles passt und man währenddessen Menschen hat die nicht passen?
Klar sollte das Gefühl vorher idealer wrise auch passen. Aber in der 30 SSW will ich nicht mehr wechseln. Eben auch aus den oben genannten Grund.
Wenn es für dich ein besseres Gefühl ist dann wechsle. Wollte nur meinen Gedanken da lassen.
Liebe Grüße und alles gute
Kann halt auch immer andersherum sein - ich hatte eine furchtbar nervige Hebammenschülerin während meiner ersten Geburt an der Seite, wir beide hatten so überhaupt keinen Spaß miteinander Aber man ist ja eh den Großteil der Zeit alleine bzw. sollte sich auch nicht scheuen einfach zu sagen, dass es nicht klappt und man bitte die Hebamme wechseln will. Hat eine Freundin von mir gemacht, ging problemlos. Man traut sich das nur vermutlich selten.
Stimmt. Bei Kind 1 war im Spital auch nicht alles super toll. Nur war ich zu "feig" um was zu sagen. Das passiert mir nicht mehr. Seit mein kleiner da ist werde ich immer stärker etwas zu.sagrn wenn was nicht passt. Stößt manchen sauer auf, ist mir aber egal. Es geht um mein Kind, meinen Körper und mein Gefühl.
Bei mir ist das vorallem beim Thema stillen. Habe da meine Vorstellungen. Und die setzte ich fix durch. Ohne mich einlullen zu lassen. 🙂
Hallo.
Ich würde mich immer für das Krankenhaus mit Kinderstation entscheiden. Denn die maximale Sicherheit meines Kindes war mir immer wichtiger als die Tatsache ob ich mich wohlfühle. Klar auch ein Gynäkologie kann reanimieren. Aber eine Neugeborenenreanimation ist was ganz anderes als eine Erwachsenenreanimation. Und klar Gynäkologen haben auch eine spezielle Schulung zum Umgang mit Säuglingen, aber auch das ist ein Unterschied zu einem erfahrenen Kinderarzt, der so was tatsächlich schon öfter gemacht hat. Außerdem würde ich mich unwohl fühlen direkt nach der Geburt mit einem schwerkranken Säugling noch verlegt zu werden. Wie gesagt ich bin da eher auf Sicherheit fokussiert.
Meine beiden Kids waren jeweils auf der Neo und die Kinderärzte standen jeweils schon kurz vor der Geburt daneben um im Zweifelsfall sofort reagieren zu können.
Auf das Schätzgewicht würde ich nicht zu viel geben. Das weicht teilweise doch deutlich ab. Mein Kleiner wurde am Tag vor der Geburt auf knapp 3 kg geschätzt, geboren wurde er mit 3.480 g.
Aber egal wie du dich entscheidest, letztlich musst du dich damit wohlfühlen. Alles Gute für die Geburt.
Liebe Grüße
Ich hab in zwei unterschiedlichen Häusern entbunden . Ein großes mit kinderstation und 2000 Geburten im Jahr. Viel Expertise , schnelle notfallsectio möglich usw . Und ein kleines . Ca 700 Geburten/Jahr, keine kinderstation . Keine hebammenschüler . Kein sectio Team immer Anwesend ( nur auf Abruf). Das kleinere Haus meinte man muss seinem Körper und dem Kind auch vertrauen um dort zu entbinden . Die Entbindung dort war un Welten schöner. Ich hab mich wohlgefühlt. Ich war so richtig Mensch und wurde sooo freundlich und gut betreut. Im großen Haus. Na ja ....am Ende war das Kind gesund da . Viel mehr positives gibt es nicht zu sagen . Ich würd soweit medizinisch nichts dagegen spricht da hingehen wo du dich wohl fühlst!!
Oh vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Ich habe mich mittlerweile auch für das kleine entschieden, auch weil bisher immer alles super war mit meiner Maus! ❤️