Hallo zusammen,
vor zehn Tagen kam unsere zweite Maus endlich bei ET+10 auf Die Welt. Meine erste Geburt verlief schnell und absolut Komplikationslos. Leider war diesmal alles anders. Nachdem die Maus in BEL lag, habe ich bei 39+0 eine äußere Wendung machen lassen, die erfolgreich war. Was aber niemand gesehen hat war, dass sie ein Sternengucker war und die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt war. Entsprechend habe ich sie dann so spontan entbunden, was zum Glück auch gut ging. Nach der Geburt löste sich dann die Plazenta nicht. Ich habe unglaublich viel Blut verloren, weshalb dann sehr schnell entschieden wurde die Plazenta unter Vollnarkose im Op zu lösen. Für mich war das alles sehr schockierend. Wegen dem Blutverlust waren alle recht panisch und ich wurde ohne jegliche Erklärung im Eiltempo in den Op gefahren. Es verlief dann alles gut und nachdem ich dann aufgeklärt wurde, was wie wo jetzt gemacht wurde, ging es mir auch besser. Trotzdem war das alles zusammen doch recht viel. Ich möchte irgendwann in 2-3 Jahre gerne noch ein drittes Kind. Der Arzt im Kh meinte, ich müsse das auf jeden Fall beim nächsten Kind dem Gyn und Kh sagen, dass sich die Plazenta nicht alleine löste, da es ein Wiederholungsrisiko gäbe. Das macht mir irgendwie Angst. Wie war das denn bei euch? Gibt es jdm, der nach einer manuellen Lösung nochmal schwanger wurde und hat es sich bei euch tatsächlich wiederholt? Kann das bei mir irgendwie mit der äußeren Wendung zusammenhängen? Empfand ich die Situation vlt bedrohlicher als die letztlich war? Wie gefährlich ist es tatsächlich, wenn sich die Plazenta nicht löst und wäre nächstes Mal dann ein Ks sicherer?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
Manuelle Plszentalösung-Wiederholungsrisiko?
Die spannende Frage in deinem Fall lautet eigentlich wie hoch war der Blutverlust tatsächlich bis die Entscheidung zur OP fiel und wurde eine Ursache gefunden bzw was würde vorher unternommen. Grundsätzlich ist es erstmal nicht dramatisch, wenn die Plazenta sich Zeit lässt. Viel eher ist es oft ein organisatorisches Problem der Klinik. Denn erst wenn die Plazenta raus ist gilt die Geburt als abgeschlossen und solange darfst du nicht allein gelassen werden. Darum ist das Zeitfenster meist recht kurz und selten länger als 30 Minuten. Ich habe 3 Kinder spontan geboren und die Plazenta kam immer erst nach 1 1/2 bis 2 Stunden. Das war für meine Hebammen nie ein Grund nervös zu werden. Allerdings habe ich meine Kinder zu Hause geboren. Da bleibt die Hebamme eh noch einige Stunden zur Überwachung nach der Geburt und hat entsprechend Zeit.
Starke Blutungen können verschiedene Ursachen haben. Wenn die Plazenta unglücklich festgewachsen war, kann es sein, dass sie sich wirklich nicht (vollständig) lösen könnte und dann ist die OP tatsächlich der sicherste Weg.
Oft werden aber auch Maßnahmen ergriffen um die Plazenta schneller zu lösen (ziehen an der Nabelschnur, Druck auf den Bauch,...) die übermäßige Blutungen erst verursachen, die beim schlichten geduldige Abwarten gar nicht erst aufgetreten wären.
Was in deinem Fall tatsächlich passiert ist, ob die Maßnahmen gerechtfertigt waren oder du einfach Opfer der Klinikroutinen geworden bist und auch das Risiko einer Wiederholung wirst du am ehesten mit Hilfe des Geburtsverlaufsberichts, des OP Berichts und einer guten Hebamme oder Gyn herausfinden.
Danke für deine Antwort. Wie komme ich denn an den Geburts- und Opbericht? Kann ich da einfach im Kh anrufen oder muss das mein FA machen?
Ich hatte das beim ersten. Da es eine sekundäre Sectio wurde ohne das Eilige wie bei dir. Wäre es gekommen wäre ich aber nicht erschrocken. Wir wurden dazu gut im Geburtsvorbereitungskurs aufgeklärt dass sie dann rennen und nicht mehr viel reden.
Die Operateurin hat mir das gleiche gesagt. „Sagen sie es dazu.“
Du hast eine höhere Chance auf eine weitere Plazenta Accreta, eine schwerere Verwachsung oder eine Fehllage der Plazenta.
Ich hatten jetzt anfangs eine Plazenta Praevia Totalis. Sie lag also komplett vor dem Muttermund und ich hatte Blutungen. Gab ein doppelt doofes Risiko dass sie da unten bleibt wo die kritisch ist am Ende. Aber die ist gewandert und nicht festgewachsen.
Sag es dazu. Dann achten sie gut drauf. Ein SEHR guter Degum Spezialist kann das mit Glück und voller Blase auch ausschließen. So war es bei mir. Ob’s stimmt sag ich dir in 4 Wochen. Ich bin aber entspannt da es ob BEL und noch was wieder ein Ks wird und da ist das Risiko gering.
Von der Wendung kommt es nicht. Die war schon vorher festgewachsen.
Hallo, jetzt möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Ich bin mit dem 4ten Kind schwanger.
Bei Kind 1 war die Geburt ohne Komplikationen.
Bei Kind zwei hat man nach 6 Wochen nach der Geburt bei der Kontrolle beim Frauenarzt festgestellt. Das noch plazenta Reste in der Gebärmutter sind und ich musste unter Vollnarkose ausgeschabt werden.
Bei Kind 3 war es wie bei dir. Sie löste sich gar nicht und als die Blutung mit starken Schmerzen begonnen hatten, wurde ich sofort noch im Kreißsaal unter Vollnarkose ausgeschabt.
Jetzt beim 4ten Kind hatte ich in der 32 Woche einen Termin im Krankenhaus. Was soll ich sagen. Wieder Verdacht auf Plazenta accreta.
Jetzt habe ich einen Kaiserschnitt Termin für den 28.9. bekommen und mache mir vor Angst in die Hose.
Habe so Angst vor den Schmerzen nach der Op. Und natürlich auch vor eventuellen Komplikationen.
Noch ein Kind werde nicht austragen.
Bin jetzt echt mit den Nerven am Ende und will es einfach nur hinter mich bringen 😩
Darf ich dir mal lieb die Hand auf die Schulter legen.
Es ist eine OP. Und aufstehen nach dem Kaiserschnitt wurde in der Hölle erfunden. Vom liegen ins sitzen tut die ersten Tage schweineweh.
Bitte nimm alles was sie dir an Schmerzmittel geben, am besten morgens vorm Aufstehen, frag nach mehr wenn nötig. Und dann raus aus dem Bett
So schnell wie möglich. So oft wie möglich. Anfangs ist das ein wenig „durch den Schmerz durch“ aber wenn du dich schnell und gut mobilisiertet wird es schnell besser.
Schweres heben geht aber noch ne Zeit danach nicht.
Ich war 7 Wochen nach der Geburt in der Rückbildung. Einzige KS Mama. Ich war die mit den wenigsten Problemen. Nicht repräsentativ aber doch spannend, oder? Ich hätte das nicht gedacht.
Vielen Dank für deine lieben Worte. Durch muss ich wohl so oder so.
Die nächsten 5 Wochen werden psychisch die Hölle sein.