Eure Erfahrungen bei Hausgeburt

Hallo ihr Lieben,
ich denke gerade über eine Hausgeburt nach. Wenn alles klappt ist es traumhaft einfach zu Hause zu sein. Ich habe natürlich ein paar Sorgen bzgl. Komplikationen. Wollt ihr mir Mal von euren Erfahrungen berichten?
LG

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Ich war im Geburtshaus und fand es sehr sehr schön. Hausgeburten stehen laut Statistik der Sicherheit von klinikgeburten in nichts nach.
Aber am besten sprichst Du mal mit Deiner Hebamme, die kann sämtliche Bedenken am besten zerstreuen.
Ich fand es richtig schön, wie entspannt alles abgelaufen ist, dass ich kurz nach der Geburt im eigenen Bett liegen konnte, eigenes Badezimmer/Dusche war auch viel schöner als im KH.
Ich kann es nur empfehlen.

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Ich hätte eigentlich auch gerne eine Hausgeburt. Bei mir sprechen aber zwei Dinge dagegen: 1. Das nächste Krankenhaus ist zu weit weg, falls Komplikationen auftreten. 2. Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus. Ich hätte ständig Angst die Nachbarn zu stören, könnte mich also nicht fallen lassen.
Deswegen wird es, wenn alles gut geht, eine Geburtshausgeburt.

Ich weiß, das sind keine Erfahrungen, aber vielleicht zwei Punkte, über die du auch nachdenken solltest.

Wie weit bist du denn schon? Eine Hebamme zu finden, die Hausgeburten macht, ist nämlich auch gar nicht so einfach und da muss man in der Regel schnell sein.

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Hey 😊

Ich hatte hier mal ähnliche Frage gestellt und kann gerne meine Erfahrungen mit dir teilen. Vorab möchte ich dir aber raten, wenn eine Hausgeburt für dich was ist, dann spreche mit der Hausgeburtshebamme darüber, die du dafür wählst. Sie kann dich bestens über die positiven Seiten und Risiken aufklären!

Ich hatte bei meinem ersten Kind eine Hausgeburt geplant, die musste aber in der Austreibungsphase ins Krankenhaus verlegt werden. Trotzdem ist für das zweite Kind wieder eine Hausgeburt geplant!

Für mich war klar, dass ich keine Schmerzmittel möchte bzw. es ohne probieren möchte, die sind bei einer Hausgeburt natürlich nicht möglich. Außerdem ist das Krankenhaus bei uns ganz in der Nähe, was mir zusätzlich Sicherheit gegeben hat.
Wir wohnen in einem Zweifamilienhaus und wir haben vorher "gewarnt" dass es um den ET herum etwas lauter werden könnte, nicht wundern 😉😅 Empfanden wir nicht so als Problem.
Das sind vielleicht Punkte, die es vorab zu bedenken gibt.

Meine Hebamme gibt einer Erstgebärenden 8 Std für die Geburt insgesamt. Nach ihrer Erfahrung würde es bei einer normalen Geburt zu Hause nicht länger brauchen. Wenn es darüber hinaus geht oder sich einzelne Phasen zu sehr in die Länge ziehen, macht sie keine Kompromisse und verlegt ins Krankenhaus.

Da ich den direkten Vergleich zur Hausgeburt und Krankenhaus habe, würde ich nie freiwillig im Kreissaal entbinden. Ich habe es als großen Vorteil gesehen, alle Freiheiten zu haben und keine Ärzte (die Mentalität ist einfach oft eine andere).

Die Geburt dauerte insgesamt ca. 9,5 Std. Davon fing die Eröffnungsphase mit Blasensprung und sofortigen Wehen an und ging ungefähr 4-5 Std, bis die Presswehen einsetzten. Bei den Wehen konnte ich schön in der Wohnung umherlaufen, Treppenstufen steigen oder eher hauptsächlich auf der Couch und in der Badewanne Wehen veratmet.
In der Austreibungsphase kam es dann zu einem ca. 3 Std. Geburtsstillstand und wir mussten ins Krankenhaus.

Die Herztöne des Babys werden unter der Geburt von der Hebamme immer regelmäßig kontrolliert. In meinem Fall war es so, dass Babygirl immer noch entspannt war, sonst wäre eher gehandelt worden. Trotzdem ging es einfach zu lange nicht nennenswert weiter, also leider ab in den Kreissaal.

Im Kreissaal habe ich durchwachsene Erfahrungen machen müssen, ich hatte eine super Hebamme aber eine furchtbare Ärztin und das Schema F im Krankenhaus gefiel mir im krassen Vergleich einer Hausgeburt gar nicht. Das ist aber natürlich nur MEINE Erfahrung mit EINEM Krankenhaus/Kreissaal.

Im Kreissaal habe ich einen Wehentropf bekommen, denn meine Wehen waren in den letzten Stunden einfach nicht mehr stark genug und letztlich zeigte sich das Problem, nämlich, dass Babygirl an einer Stelle stecken blieb und für ein kleines Stückchen die Saugglocke als Hilfe brauchte.
Nach 1 Std im Kreissaal war die Kleine da. Wir sind auch ambulant gegangen.


Mein Fazit ist, dass ich die Atmosphäre im Krankenhaus als nicht so schön und entspannend empfand, wie zuhause. Dort konnte ich besser loslassen und mich auf die Wehen und mein Baby einlassen, ohne die Eindrücke im Krankenhaus oder die Arbeit der Hebammen und Ärzte noch nebenbei zu haben. Außerdem hängt man nicht die ganze Zeit mit Zugang am CTG und hat volle Bewegungsfreiheit. So empfand ich es jedenfalls.
Und es war natürlich super, nicht erstmal ins Krankenhaus fahren zu müssen. Hätte mich wohl von der Zeit eh verschätzt😅

Ich würde immer wieder Zuhause starten wollen und im Zweifelsfall wieder für "den letzten Rutsch" ins Krankenhaus gehen. Niemand zwingt dich, alles Zuhause durchzuziehen auch, wenn dir die Schmerzen zu doll werden, kannst du immer noch ins Krankenhaus.

Ich habe mich zu jedem Zeitpunkt sicher bei meiner Hebamme gefühlt, weil ich wusste, dass sie die Situation im Griff hat. Corona-Vorteil war außerdem, dass mein Mann von Anfang an dabei war.

Aber es gibt (wie zu allem) auch viele Horrorstorys zu Hausgeburten, daher nochmal: sprech mit der Hebamme darüber 😊 Mir hat es sehr geholfen, da sie auf jede Frage zu Komplikationen eine Antwort hatte.
Hebammen sind DIE Experten für die Geburt, nicht ohne Grund, ist die Anwesenheit einer Hebamme im Kreissaal Pflicht, die Anwesenheit eines Arztes nicht. Und es ist im Gegensatz mancher Klischees auch kein blutiges Massaker Zuhause. 🤭

Ich wollte auch eigentlich mal meinen Geburtsbericht nach langem hin und her hochladen, kann dir den sonst nochmal schicken, wenn es dich interessieren würde.

Trau dich! Eine Hausgeburt macht das Erlebnis der Geburt zu etwas nochmal intimeren und schöneren, als es ohnehin schon ist.

Ich kann dir sonst noch den Film "Die sichere Geburt" empfehlen.

Liebe Grüße 🌷

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich hatte eine ähnliche Erfahrung mit der Geburt im Geburtshaus, wir mussten auch wechseln in der Austreibungsphase und die Saugglocke hat geholfen. Die Grenze mit den Stunden hätte ich echt gebraucht, das hatten wir leider nicht. So dauerte die Geburt am erster Wehe über 40h. 30h davon im Geburtshaus.
Heute hat sich die Hausgeburtshebamme gemeldet, dass sie nun doch Kapazitäten hat. Ich denke ich versuche es. 😅👍

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Oh, wie schrecklich..! Ja also auch wenn der Wechsel (besonders in der Austreibungsphase 😅) echt doof war, war ich um diese begrenzte Zeit, die uns zum probieren gegeben wurde doch sehr dankbar. Manchmal braucht es eben "kleine Hilfen" und die sollten dann ja auch nicht zu lange aufgeschoben werden. Trotzdem bin ich total davon überzeugt, dass die erste Phase so schnell und leicht für mich war, weil ich einfach in Zuhause Atmosphäre bleiben und machen konnte.

Schön, dass die Hebamme noch Kapazität hat. Wünsche auf jeden Fall alles alles Gute und eine schöne Geburt!😊

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