Ich bin ein bisschen genervt. Am Montag habe ich per Sectio entbunden, lief alles soweit gut, allerdings ist die Mobilisierung dieses Mal nicht so gut und schnell gegangen wie bei meinem Notkaiserschnitt vor zwei Jahren. Bin also noch nicht super fit und muss es extrem langsam angehen lassen.
Nun ist das Krankenhaus völlig überlastet auf dieser Station. Heißt: Der Kreißsaal platzt aus allen Nähten. Montagnacht teilte ich das Zimmer mit einem RTL-Junkie, der bis nachts um zwei fernsehen wollte. Wurde Montag entlassen, es folgte eine Frau in den Wehen, für die kein Wehenzimmer mehr frei war. Die blieb, bis es nicht mehr anders ging, dann kam die nächste - mitten in der Nacht. Tagsüber geben sich Ärzte, Physiotherapeuten, Hebammen und Schwestern die Klinke in die Hand. Jeden Tag ist jemand anderes im Dienst, ich sehe keine Schwester mehr als eine Schicht lang. Es ist wie im Bienenstock, und Ruhe hat hier keiner. Ich habe akuten Schlafmangel. Die Krönung nun heute: Besuchszeiten für Väter jetzt plötzlich auf eine Stunde pro Tag begrenzt, waren vorher vier, und auch nur, wenn die Zimmergenossin nicht zur selben Zeit Besuch hat.
Jetzt überlege ich, mich einen Tag eher entlassen zu lassen. Die Ärztin will nicht so richtig und benennt als Grund, dass mit Kind 1 zuhause ja keine Entspannung möglich sei. Daran ändern 24 Stunden mehr aber auch nichts... Ansonsten könnte man nur anführen, dass ich eben noch nicht so fit wie beim letzten Mal bin, aber auch das wird sich in 24 Stunden nicht signifikant ändern.
Wir würdet ihr das handhaben? Hebamme habe ich, das wäre kein Thema, aber klar, fit bin ich noch lange nicht und zuhause würden nette Gadgets wie das Bett mit Fernbedienung sehr fehlen Aber sonst... Bin jetzt hin- und hergerissen.
Erholung im Wochenbett...
Bei mir war es ähnlich. Ich hab mich so früh wie möglich entlassen lassen. Und ich fand, daß ich zu Hause mehr Erholung habe, weil da der Papa unterstützen konnte, was er im KH nicht konnte.
Ich hatte ebenso mehrere Damen in den Wehen im Zimmer, eine davon noch erkältet und fröhlich am Rumniesen. Da freut man sich mit Neugeborenem besonders drüber.
Zur Abschlussuntersuchung mußt Du ja in jedem Fall, da sollte alles soweit passen.
Zu Hause solltest Du zumindest allein ins Bad können, denke ich. Ansonsten kannst Du ja auch im Bett bleiben. Der Vater hat sicherlich frei, oder? Evtl. könnte auch eine Oma zur Unterstützung kommen? Das war bei mir auch, damit einer sich um Kind 1 kümmern konnte.
Ich weiß nicht was richtig ist, das musst du für dich alleine entscheiden. Ich habe zwar kein Kind zuhause gehabt, aber nach der Geburt empfand ich es im Krankenhaus die 3 Tage als extrem stressig und hatte erst zuhause Ruhe. Vielleicht wird es dir besser gehen, wenn du zuhause bist. Vielleicht auch nicht. Ich hatte das Gefühl, dass im Krankenhaus stündlich jemand rein kam und etwas wollte (Essen bringen, Blut abnehmen, Medikamente, Reinigungskraft, Schwestern die ständig fragten ob alles in Ordnung sei, Nachbarzimmer laut fernseh geschaut usw). Mein Mann und ich empfangen die 3 Tage als puren Stress und erst zuhause kamen wir endlich zur Ruhe.
Ich würde so schnell wie möglich nach Hause gehen, am besten heute noch. Selbst nach der 5. Geburt hätte ich zu Hause mehr Erholung als nach der ersten Geburt in der Klinik. Nach meinem zweiten KS war ich nach 36 Stunden zu Hause. Natürlich nicht fit, aber mein eigenes Bett oder Sofa war um Längen bequemer als das Klinikbett.
Zu Hause hast du Mann, Kind und Hebamme die "stören". Aber wenn dein Mann auch nur etwas Verständnis hat, dann wird er dich liebevoll umsorgen und nicht erwarten dass du Haushalt und Kinderbespaßung komplett allein übernimmst.
Also ich bin am morgen des 3. Tages nach der U2 meiner Tochter nach Hause gegangen.
Ob deine Ärztin das will oder nicht ist ziemlich egal. Krankenhaus ist kein Gefängnis. Du kannst jeder Zeit gehen, im Zweifelsfall auch gegen ärztlichen Rat.