Geburtshaus oder Krankenhaus 2. Geburt

Hallo ihr Lieben!

Ich bin in der 12. Woche und schon voll in der Geburtsplanung😅
Meine 1. Geburt war sehr schnell und hat mir eine Senkung beschert. Dazu noch ein kleines Trauma, welches meine Hebamme jetzt versucht aufzuarbeiten.
Nun stellt sich mir die Frage, ob nach einer Klinikgeburt nicht vielleicht das Geburtshaus die bessere Wahl für mich wäre.

Gibt es Mütter unter euch, die Ähnliches erlebt haben oder überlegen?

Ich war heute zum Kennenlernen im Geburtshaus (den Vorbereitungskurs zur 1. Geburt haben wir auch dort gemacht). Die Hebamme war super, alles hört sich toll und sanft an, aber irgendwie hab ich trotzdem Zweifel, ob es wirklich das Richtige für mich ist.
Auch wegen der ambulanten Geburt.
Ich weiß nicht, ob ich dann Zuhause wirklich zur Ruhe komme…..

Also, ihr seht: soviele Fragezeichen und Fragen, bitte helft mir mit euren Erfahrungen!!!

1

Ich kann dir da nichts raten, aber aus eigener Erfahrung gerade: Der Aufenthalt im Krankenhaus muss nicht entspannender sein. Ich bin letztlich eher nach Hause gegangen, weil es so unruhig und stressig war, dass ich nur noch müde war...

2

Danke! Das ist ein guter Hinweis!

3

Da unser Geburtshaus weiter entfernt ist kam es nicht in Frage. Ich wollte auch erst ambulant Entbinden, allerdings macht unser KA das Hörscreening nicht, also war unser Plan wir nehmen in der Klinik beide Screening mit und gehen dann nach Hause. Naja Ende vom Lied ich ging bei ET plus 10 zum Einleiten stationär und unser Sohn wurde an ET plus 11 per sek. Sectio geboren. Wir durften dann am dritten Tag nach Hause.
Ruhe hatte ich genügend, nach der Geburt hatte ich ein EZ und die Schwestern kamen eher selten. Allerdings hatte ich furchtbare Rückenschmerzen von der ewigen liegerei in dem unbequemen Bett.

4

Wichtig ist, dass du dich am Ort der Geburt wohl und sicher fühlst. Für uns kam wegen großen Babys mit sehr großem Kopfumfang nur die Klinik in Frage (die aber wirklich gut und babyfreundlich ist). Wenn der Kopfumfang kleiner gewesen wäre oder wenn beim ersten Kind nicht die Saugglocke nötig gewesen wäre, hätten wir uns für die zweite Geburt wahrscheinlich auch für ein Geburtshaus entschieden.

Klinik ist mit Corona und Kleinkind zu Hause echt doof. Der Partner muss rund um die Uhr FFP2 Maske tragen (wenn man stundenlang in der Wanne ist und alles feucht ist, ist das nicht so einfach) und mit Erkältungssymptomen darf man (trotz Test und Impfung) sowieso nicht dabei sein. Die Besuchszeiten sind sehr eingeschränkt und das Kleinkind hätte gar nicht zu Besuch kommen dürfen, weswegen wir uns dann ganz klar für eine ambulante Geburt entschieden haben. Natürlich braucht man zu Hause entsprechend Unterstützung, aber in der Klinik finde ich es auch nicht so entspannend. Immer wenn das Baby endlich eingeschlafen ist, kommt jemand neues ins Zimmer (Böden putzen, Essen bringen, Essen holen, Visite, Ärzte etc.). Mit dem ersten Kind waren wir noch eine Woche in der Kinderklinik und da waren mehrere Babys zur Beobachtung, weil sie der erschöpften Mutter in der Klinik aus dem Arm gerollt und vom Bett gefallen waren. Zu Hause ist das Bett größer, das Baby sicherer und wir alle entspannter.

5

Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich bin tatsächlich schon sehr Klinik sozialisiert. War bei unserer ersten Tochter auch keine Frage.
Ich glaube langsam, dass der Ort total egal ist, solange man gut unterstützt wird. Und das wird vermutlich im Geburtshaus eher der Fall sein, als in der Klinik.
Die erste Geburt hab ich quasi allein mit meinem Mann gemeistert. Die Hebamme war zwar da, aber keine emotionale Hilfe.
Vielen Dank für deine Erfahrung!!

6

Ich denke, die Frage ist wirklich, wie du dir deine nächste Geburt wünscht, was du dir zutraust und auch so organisatorische Sachen, wie: wie weit ist ein Krankenhaus/eine Kinderintensiv vom Geburtshaus entfernt, falls es ganz blöd läuft; kannst du eine Betreeung deines ersten Kindes bei dir Zuhause ertragen, wenn du dich parallel erholst etc.

Meine persönliche Situation ist so, dass ich am liebsten nach dem ersten Kaiserschnitt vaginal entbinden möchte und am liebsten eigentlich so "privat" wie möglich. Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahren, Komplikationen mit der Narbe, Komplikationen mit dem Neugeborenen, Komplikationen für mich, die ja schon eine Mama ist und Verantwortung hat.
Also gehe ich wieder in die Klinik (als Kompromiss zum Geburtshaus (da würden die mich wahrscheinlich eh nich nehmen), in der Hoffnung, dass es diesmal besser läuft als beim letzten Mal - und ich keinen Kaiserschnitt brauche ... :-)

Alles, alles Gute für dich! 💕

7

Die erste Geburt verlief enorm schnell, wir standen ziemlich allein da und ich glaube mir hat einfach Unterstützung gefehlt. Ich habe unter den Presswehen Todesangst gehabt und meine jetzige Hebamme ist ziemlich entsetzt, wie es dazu kommen konnte.
Aufgrund der Schnelle habe ich eine Senkung davon getragen (Öffnung MM bei Ankunft im Kreisaal 2cm, 1:45 Stunden später war das Baby da).
Ich wünsche mir, dass ich keine Todesängste durchstehen muss und im besten Fall eine sanftere Geburt für meinen Beckenboden.
Ich gehe erstmal nicht von weiteren Komplikationen aus, bis zum DR 2.Grades kann auch alles im Geburtshaus versorgt werden.
Natürlich bleibt ein Risiko, aber wenn irgendwelche Gründe medizinisch dagegen sprechen, werd ich eh in der Klinik entbunden.

8

Dann ist das Geburtshaus für dich bestimmt eine super Alternative. Das ist doch toll. Ich wünsche dir, dass die Geburt so wird, wie du es dir wünscht! :-)

weitere Kommentare laden
9

Hallo 😊

Mit Geburtshauserfahrungen kann ich nicht dienen, aber mit (angefangener) Hausgeburt und Krankenhaus (ambulant).

Besonders wenn du schon schlechte Erfahrungen im Hinterkopf hast, könnte das Geburtshaus das richtige sein, denke ich.

Zuhause kann man meiner Erfahrung nach viel besser und vor allem als komplette Familie zur Ruhe kommen, als im KH.
Wir mussten unsere Hausgeburt ins KH verlegen und sind dort aber ambulant gegangen. Allein die Ruhe, die man plötzlich zuhause hat - Gold wert! Und da du ja eine Hebamme hast, ist sie sicher sofort für dich da.

Ich habe großen, wie soll ich sagen, Mentalitätsunterschied zwischen Kreissaal Ärzten und Hebammenleitung erlebt und würde immer wieder Letzteres wählen, wenn kein Grund zur Befürchtung besteht, dass die Geburt nicht normal verlaufen wird.

Was sagt dein Bauchgefühl denn? Was spricht für dich gegen oder für KH/Geburtshaus? Im Endeffekt musst DU dich wohl mit der Entwicklung fühlen, dann wird es so oder so gut.

Sprich am besten mit deiner Hebamme nochmal über deine Fragen und Bedenken 😊

Alles Gute 🌺

11

Es spricht nichts dagegen, außer meinem völlig zerrütteten Körpergefühl. Aber daran arbeite ich, also an meinen Ängsten und an meinem Glauben, was mein Körper alles meistern kann. Worüber ich mir noch Gedanken mache ist, dass ich einen DR 2.Grades hatte und die Sorge, dass es schlimmer werden könnte und ggf nicht mehr im Geburtshaus versorgt werden könnte.
Andererseits ist das Risiko von Geburtsverletzungen im GH geringer, fahr grabe ich auch die naive Hoffnung, dass ich weniger beschadet durch die Geburt komme😅🙈
Warum musste deine Hausgeburt denn ins KH verlegt werden?

20

Ein völlig zerüttetes Körpergefühl würde ich nicht als nichts bezeichnen. Mit diesem Gefühl bin ich leider aus dem KH gekommen, weshalb ich mit dem Plan einer zweiten Hausgeburt ehrlich gesagt noch überzeugter bin.

Ich kann nur sagen, lass dich von deiner Hebamme bzw. den Hebammen im Geburtshaus mal beraten. Die sind ja auf Sachen, wie deine Befürchtung mit der Verletzung eingestellt und können dir bestimmt eine bessere Antwort/ Aufklärung bieten. 😊 Aber ja, ich denke, dass da was dran ist mit dem geringeren Risiko für Verletzungen im GH (oder Zuhause). Außerdem hast du ja schon mal entbunden, dein Körper könnte diesmal gewappneter sein.

Meine (Haus)Geburt musste wegen eines 3 Std Stillstands in der Austreibungsphase ins KH verlegt werden, eine Stunde später kam meine Kleine dann. Ich brauchte einen kleinen Schubs mit Wehentropf und da sie irgendwo beim Becken stecken blieb, auch ein kleines Stückchen Saugglocke. Insgesamt dauerte die Geburt ab der ersten Wehe bis zum Wunder ca. 9,5 Std. Allein die entspannte Eröffnungsphase von 4 oder 5 Stunden war es wert, es zu Hause zu versuchen. Das KH ist von mir aus aber auch nur 2km entfernt, weshalb eine schnelle Verlegung im Fall der Fälle gut geht. An Geburtsverletzungen habe ich übrigens nur einen kleinen Scheidenriss mitgenommen (und das wohl nur, wegen der Saugglocke bzw. weil Frau Doktor außerhalb der Wehen ziemlich ruppig dran gezogen hat- aua 🙄).

Ich denke übrigens, es ist sehr gut, dass du an deinen Ängsten und deinem Glauben arbeitest 😊 ich muss da auch noch ein paar Dinge mit mir ins Reine bringen. Aber im Endeffekt ist dieser Glaube in den eigenen Körper, diese innere Kraft und Ruhe der Schlüssel einer schönen Geburt!

13

Ich finde im Geburtshaus oder bei Hausgeburten ist die Betreuung deutlich besser weil sie 1:1 ist, im Krankenhaus war ich wie du beide Male lange alleine, auch in wichtigen Phasen.. ich hatte bei Kind 2 eigentlich auch eine Hausgeburt geplant, die ist aber nur bis ET+14 möglich und der kleine hatte andere Pläne und kam erst an ET+16 nach Einleitung.

Und ambulant entbinden war für mich bei Kind 2 wirklich toll, ich konnte zuhause viel besser entspannen, war in meinem gemütlichen Bett, meine große Tochter durfte auch da sein und ich konnte essen was ich wollte 🤣 und beim zweiten Kind weiß man ja eigentlich eh schon wie stillen, wickeln, anziehen, tragen usw. funktioniert, da habe ich keinen Grund gesehen im Krankenhaus zu bleiben.

Unabhängig vom Geburtsort kann ich dir „die friedliche Geburt“ empfehlen, hat mir bei meiner zweiten Geburt sehr geholfen.

14

Danke für deinen Tipp!! Ich das ein Buch? Das besorge ich mir🥰

15

Ist ein Kurs, der kostet auch etwas, aber du könntest dir ja mal den Podcast anhören, da lernt man auch schon einiges und merkt ob einem das zusagt ☺️

weiteren Kommentar laden
17

Auf jeden Fall Geburtshaus.
Habe ich so gemacht und bin immer noch sehr glücklich damit.

Ich fand es damals im KH nach der Geburt echt entspannt. Ich hatte ja keine Ahnung… bei Kind 2 war ich nur wenige Stunden nach der Geburt im eigenen Bett. Es war sowas von entspannt.
Im Nachhinein war es im KH doch anstrengend, dass ständig jemand rein kam. Essen bringen, abräumen, Reinigungskräfte, Hebammen, Visite, etc pp.
Es war soo schön zu hause, mein Mann hat mich mit essen versorgt und die Große beschäftigt. Ich konnte ganz viel kuscheln mit dem Kleinen und ab und zu hat sich die Große dazu gelegt und wir haben ein Buch angeschaut oder sowas.
Sie war am Anfang etwas zurückhaltend beim Baby und konnte sich so in ihrem Tempo an den Bruder gewöhnen. Ich habe kurz nach dem ersten Lockdown entbunden, da hätte mich niemand, auch der Vater nicht, besuchen dürfen.

Ich habe sämtlichen Besuch im Schlafzimmer empfangen, die ersten Tage kommen ja eh nur die Großeltern und enge Familie. Dadurch waren sie automatisch schneller weg, als wenn sie alle auf dem Sofa gesessen hätten 😅
Ich habe von allen was zu essen mitbringen lassen, Kuchen, Mittagessen usw.
Das duschen, die ersten Toilettengänge waren so viel entspannter als im KH.
Ich konnte auch viel besser schlafen im heimischen Bett und irgendwie waren wir deshalb schneller „angekommen“.

Die Geburt im Geburtshaus war auch sehr gut. Sie ging sehr schnell, ich hätte es im KH dank der ganzen Formalien und längeren Wegen nicht in den Kreißsaal geschafft, sondern womöglich im Flur entbunden.
Das nähen vom Dammriss war auch viiiiel besser, die Hebammen verwenden feineres Garn und feinere Nadeln, ich hatte viel weniger Probleme damit.
Mein Sohn ist morgens geboren, am späten Nachmittag hat mich die Hebamme besucht, auch im Schlafzimmer, es war so viel schöner als im KH.

Ich empfehle es einfach allen Müttern, die kein besonderes Risiko haben, vor allem, wenn sie bereits eine Geburt hinter sich haben.

Bei der ersten Geburt hatte ich eine pda, bei der zweiten habe ich nicht mal dran gedacht.
Auch die Zeit im Geburtshaus direkt nach der Geburt war toll. Ich habe mit meinem Mann und Baby im großen Bett gelegen und gekuschelt.
Im KH gibt es halt nur ein Kreißbett und mein Mann saß auf nem Stuhl daneben oder hat gestanden. So konnten wir viel besser als Familie zusammen kuscheln.

Ich würde so gerne noch ein Baby dort entbinden. Aber ich kann ja nicht einfach ein weiteres Kind bekommen, nur weil die Geburt so schön war 😅

18

Vielen vielen Dank für deinen Beitrag!!! Ich hatte gerade beim lesen Tränen in den Augen, auch wenn mir bewusst ist, dass deine Erfahrung natürlich nicht unbedingt meine sein muss! Ich erhoffe mir keine schmerzfreie Geburt oder sonstwas davon, sondern eigentlich nur, mehr aufgefangen zu werden und mir mein Gespür für meinen Körper nicht aberkannt zu bekommen.
Meine größte Angst ist mittlerweile, dass wir es nicht mehr zum Geburtshaus schaffen, der Weg ist ca 20km, je nach Verkehr 30-45/60 Minuten. Bei unserer 1. Tochter kamen mir die 10 Minuten zum KH schon ewig vor und 1:45 später war sie dann da.

19

Schön, wenn ich Dir bei der Entscheidung helfen konnte ☺️

Ich habe tatsächlich nur 20 Minuten nach Ankunft im Geburtshaus entbunden. Obwohl ich direkt nach Beginn der Wehen angefangen habe, mich fertig zu machen und wir uns auch zeitig auf den Weg gemacht haben.

Ich denke, beim zweiten weiß man einfach schon besser, wann es wirklich los geht und findet den richtigen Zeitpunkt, zum los fahren.

Meine erste Geburt startete mit ganz sanften Wehen, bei denen ich zunächst noch gezweifelt habe.
Die zweite Geburt ging mit Blasensprung los, nachdem ich noch ganz entspannt zurück ins Bett bin. Keine 10 Minuten später hatte ich schon 3 Wehen veratmet, weil sie von jetzt auf gleich sehr heftig anfingen. Als ich im Geburtshaus anrief und die Hebamme mich stöhnen hörte, sagte sie auch, seht zu, dass Ihr zeitig kommt 😅
Ich glaube, dass es in den allermeisten Fällen einfach gut läuft. Autobahngeburten sind ja doch die Ausnahme ✊🏻