Besuch in der Wochenbettzeit

Wie macht, oder habt ihr das gemacht?
Ich bin das erste mal schwanger und eigentlich haben mein Mann und ich beschlossen, dass unsere Eltern unser Kinder Kind selbstverständlich direkt nach der Geburt besuchen dürfen, aber dann wollen wir erstmal 1 bis 2 Wochen unsere Ruhe haben. Zumal weil ich mich dann ja eh in der schlimmsten Phase von Wochenbett befinden werde und wir wollen unser kleines Wunder ja auch in Ruhe kennenlernen, Bindung aufbauen usw. Aber nun fangen die Diskussionen an. Die Mutter meines Mannes will es einfach nicht akzeptieren. Sie würde sogar am liebsten für die ersten zwei Monate zu uns ziehen( da bin ich aber strickt dagegen, weil sie so schon versucht bei vielen Sachen, die sie nix angehen mitzureden) und meine Eltern wohnen 500 km weit weg. Die sagen auch, dass sie schon gerne nach der Geburt für paar Tage zu uns kommen wollen. Ich weiß jetzt nicht wirklich wie ich es richtig machen soll….wie habt ihr es gemacht?

1

Ich würde empfehlen gar nichts zu planen. Ihr wisst weder, wann das Kind genau kommt, noch wisst ihr, wie die Geburt verläuft und wie es Mutter und Baby danach geht. Unser Sohn war wegen Geburtskomplikationen erstmal eine Woche auf der Säuglingsstation. Besuch in der Klinik ist ja durch Corona eh kaum möglich. Ihr wisst nicht, wie das Baby auf Besuch reagiert. Bleibt es entspannt, oder ist es völlig durch den Wind, verweigert die Brust etc. Vielleicht läuft alles komplikationslos und ihr freut euch über viel Besuch. Ich würde keine festen Pläne machen und nach der Geburt spontan schauen, was möglich ist.

2

Hör auf dein Gefühl, wie es dir geht. Mach deinen Partner zum Anwalt deiner Interessen, klärt rechtzeitig und klar, was wichtig ist, sodass er alles auch klar kommunizieren kann.
Sagt den Familien nett und deutlich, dass ihr jetzt keinen Besuch planen könnt, sondern euch meldet, wenn ihr soweit seid, dass es aber keine Aufenthalte über mehrere Tage werden.
Je nachdem wie ihr alle drauf seid kann man überlegen, ob es eine Hilfe sein könnte, wenn eure Eltern in einem hotel wohnen für 1, 2 Nächte und dann bei kurzen Besuchen helfen, etwas zu kochen etc.
Lasst euch nicht unter Druck setzen, sondern schaut auf euch und wie es euch geht. Vielleicht wollt ihr dann auch mehr Besuch. Wichtig ist denke ich, die klare Kommunikation und das erwartungsmanagement

3

Ich finde es schön, wenn die Großeltern das neue Baby gleich kennenlernen dürfen. Meine Eltern haben es noch weiter weg (Flugreise..) und waren für eine Woche da. Die sind aber ausnahmsweise mal ins Hotel und kamen jeden Tag für paar Stunden vorbei. Ich hätte es schade gefunden, wenn die den kleinen nur ein Mal für 1-2 Stunden gesehen hätten. Hätten wir ein me größere Wohnung mit richtigen Gästezimmer, hätten die auch hier überbacken können, aber eben nur kurz. Freunde kamen die ersten Tage auch vorbei, sogar im Krankenhaus, aber eher für kurze Besuche. Einer pro Tag fand ich ganz ok.
Ich finde man darf nicht all zu viel planen, es ist aber wichtig, dass Grenzen respektiert werden. Sprich mit deinen Mann und wenn die Schwiegermama meint sie muss den halben Tag zum Kaffee trinken da bleiben, packst du dein Baby und kuschelt im Bett ☺️

4

Guten Morgen,
ich denke, das ist Typsache. Nach der Entbindung unseres ersten Sohnes stand meine Mutter schon vor unserer Tür, als wir aus der Klinik kamen. Ständig kam sie unangemeldet vorbei und brachte noch irgendwelche Verwandtschaft mit. Meine Großmutter stand ebenfalls immer wieder unangemeldet vor der Tür. Meine Schwiegereltern wohnen 250 km entfernt und wollten ebenfalls ein paar Tage bleiben, mein Mann hat sich aber durchgesetzt und so bleiben sie „nur“ einen ganzen Tag. Alle wussten alles besser, mir ging es körperlich nach der Geburt nicht gut, der Kleine schrie viel und alles in allem ging es mir - nicht zuletzt aufgrund der Unruhe durch ständige Besuche - dann auch psychisch sehr schlecht. Nun habe ich vor fünf Wochen unseren zweiten Sohn entbunden. Gut 14 Tage haben wir uns quasi „versteckt“, hatten absolute Ruhe, konnten ankommen. Ich habe ganz bewusst die „Heultage“ abgewartet und für uns war es so richtig. Wer mir das übel kommt, kann mir mal den Buckel runterrutschen, wir brauchten die Zeit zum ankommen. Der Kleine ist viel entspannter als sein Bruder damals, vielleicht liegt es daran, dass auch ich entspannter bin. Keine Ahnung.
Ich würde dlr empfehlen, es genau so zu machen, wie es sich nach der Entbindung für dich richtig anfühlt. Und Dich auf keine Diskussionen einzulassen - zur Not soll dein Mann diese Kämpfe fechten, im frühwochenbett muss Frau sich nicht rumärgern.
Ich wünsche dir alles gute
LG Bibi

5

Unsere Eltern wohnen 180 km entfernt. Sie kamen nach der Entbindung am Tag drauf ins Krankenhaus und dann war erstmal für ein paar Wochen Ruhe. Mir ging es nicht so gut, ich hatte sehr mit dem Babyblues zu kämpfen und wollte niemanden sehen (außer Mann und Baby). Da geht es aber jedem anders. Wenn deinen Eltern soweit weg wohnen, können sie natürlich schlecht nur für einen Tag kommen.
Im Mai kommt unser zweites Kind und meine Eltern werden dann für ein paar Tage um den ET kommen, um auch den Großen zu übernehmen wenn es losgeht. Sie wohnen in der Zeit aber in einer kleinen Ferienwohnung im Ort. Das ist ihnen sowieso lieber und uns dann ehrlich gesagt auch, weil es einfach anstrengend ist, wenn man dann auch noch Übernachtungsbesuch hat. Vielleicht möchten deine Eltern ja auch ins Hotel gehen?
Zur Verwandtschaft in der Nähe würde ich klar sagen, dass ihr festlegt, wann Besuch kommen kann. Vorher fragen und abklären, Zeiten ausmachen und nicht einfach unangemeldet vor der Tür stehen. Ich würde daher sagen: Kurz nach der Geburt können sie alle vorbeikommen und schauen und dann ist erstmal Pause.

6

Wir haben in den ersten Wochen nach der Geburt unseres 1. Kindes gar keinen reingelassen (bzw. so wie ihr, die Omas jeweils einmal kurz zum Begrüßen) und für uns war es genau richtig so. Wir haben die Zeit sehr genossen, zum Kennenlernen, Schlafen und Heilen.

Wir hatten das vorab klar so kommuniziert und auch gesagt, dass wir Spontanbesuchern auch die Tür nicht aufmachen. Ganz lieb, aber bestimmt. Alle haben das komplett verstanden und meine Mutter hat sogar für uns gekocht und das Essen vor die Haustür gestellt, weil sie nicht stören wollte (von sich aus, nicht von uns aus).

Ich würde also allen Vorrednern widersprechen, die sagen, dass man das Ganze auf sich zukommen lassen sollte - ich denke, wenn man schon vor der Geburt sagt, wie man das Ganze plant, umso besser klappt das. Spontan jemandem Bescheid zu sagen, dass man doch nochmal Gesundheit, Zeit und Lust hat, ist viel einfacher als allen hinterher abzusagen oder sich verpflichtet zu fühlen, alle zu empfangen ...

Ich kann euch nur empfehlen, auf euer Bauchgefühl zu hören und ganz klar zu sagen, was Phase ist. Nehmt euch Die Zeit, die ihr braucht. Die ersten Wochen im Wochenbett kommen nie wieder und die Gestaltung ist wirklich typabhängig.
Gerade bei Omas ist das oft schwieriger, weil sich irgendwo auch ihre Rolle ändert - ihr seid dann die Kernfamilie und habt jetzt sozusagen das "Sagen" (das soll jetzt nicht aggressiv klingen). Oft fällt es Müttern und Schwiegis halt doch schwer, zu akzeptieren, dass es nicht nach ihrem Willen geht, sondern nach dem Wohl von Baby und Eltern. 🤔 Ich hab einfach festgestellt, dass da gute Kommunikation schon hilft und Ängste nimmt.

7

Ich möchte mal ein bisschen von der anderen Seite berichten. Ich hatte am Tag der Krankenhausentlassung besuch von meinen Eltern und Bruder mit Frau und für mich war es total entspannt und wichtig das sie da waren. Meine Mama hat uns gleich etwas unter die Arme gegriffen, dass Bett gemacht und meine Kliniktasche ausgeräumt. Sie kamen dann auch 2 Tage später wieder vorbei und haben uns geholfen. Ich war froh über jede Ablenkung und das meine Mama einfach da war. Ich bin auch 9 Tage nach der Geburt zur Beerdigung meines Opas, meine Eltern haben sich den Kinderwagen geschnappt und ich konnte mal in Ruhe Essen und mich mit Verwandten unterhalten. Meine Freundinnen kamen mit meinen Lieblingswaffeln zu besuch und die Schwiegereltern haben Kuchen mitgebracht und sind mit meinem Mann Vorräte einkaufen gefahren, habe Literweise Getränke, Dosen und Tiefkühlkost geschleppt. Besuch kann also auch sehr wertvoll sein und einen aus dem Babyalltag holen. Es muss nur jeden klar sein, dass ihr niemanden bedient, es wird nicht Zuhause aufgeräumt oder geputzt für den Besuch und jeder räumt sein Zeug selber weg. Übrigens würde ich auch niemanden bei mir schlafen lassen, sondern lieber eine kleine Unterkunft suchen.

8

Huhu,

Das Problem haben wir auch. Alle wollen direkt das Kind sehen.
Aber dem Kinds ists wahrscheinlich wurscht ob es Oma nach 2 Tagen oder erst nach 2 Wochen kennen lernt. 😅

Mal davon ab,musst du dich von der Geburt erholen.
Heisst ja auch WochenBETT und nicht WochenMARKT.
Das kannst du der Familie direkt so sagen.

Bei uns wohnen die Schwiegereltern mit im Haus und ich hoffe dass die sich zurück halten werden. Da ich aber auch nicht auf den Mund gefallen bin, schicke ich ungewünschten Besuch Retoure.
Lass dich nicht einschüchtern, es ist dein Körper und du nimmst dir die Zeit die du brauchst.
(Dein Mann sollte dir natürlich auch den Rücken frei halten).

Am Besten verklickerst du ihnen,dass du erstmal keinen Besuch willst und dich dann vlltcspontan melden würdest,solltest du unerwarteterweise nach 5 Tagen schon Besuch haben wollen.(Auch wenn sie dann vielleicht erstmal pissig sind.)

9

Ich und meine Mann dachten auch, dass wir niemanden in den ersten zwei Wochen sehen wollten. Da meine Eltern und Schwiegereltern mehrere 100 km entfernt wohnen, kam auch kein spontaner Besuch in Frage.

Denkste... Wir waren nach dem Krankenhaus beide absolut überfordert und verloren. Ich kämpfte mit dem Stillen und mein Mann damit uns drei zu versorgen. Er hatte vorgekocht, wir dachten wir hätten alles besorgt. Stattdessen waren wir beide nur am rödeln und haben kaum geschlafen. Nach zwei Tagen haben wir meine Mutter zu uns geholt. Sie hat viel geholfen und danach noch mal die Schwiegereltern. Jetzt ist die Maus drei Wochen alt und wir sind eingespielt, aber wir haben die Hilfe sehr gebraucht. Nicht nur die Unterstützung im Haushalt, sondern auch die emotionale Unterstützung.

Das kam auch total unerwartet, weil wir uns einfach nicht vorstellen konnten wie anders das Leben mit Baby ist.