Schlechtes Gewissen - Kaiserschnitt und Flaschennahrung

Hallo ihr Lieben,
letzte Woche habe ich unseren Sohn zur Welt gebracht. Ich bin überglücklich, dass er endlich da und gesund ist🥰

Ich hatte auf Grund eines Geburtsstillstandes nach vielen Stunden einen Kaiserschnitt. Außerdem klappt das Stillen bei mir leider gar nicht, auch nicht mit Hütchen.
Ich hadere total damit meinem Kind diese Basis einer natürlichen Geburt und Muttermilch nicht geben zu können und habe das Gefühl, jetzt schon als Mama versagt zu haben.
Gibt es jemanden, dem es genauso geht oder ging? Was hat euch geholfen?

Mir ist klar, dass es keine Alternative zum Kaiserschnitt gab und bin dankbar, dass es die medizinische Möglichkeit gibt und er so gesund zur Welt kam!

Viele Grüße,
Mali

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Ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt wegen Beckenendlage. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich darauf vorbereiten konnte oder selbst auch ein Kaiserschnittkind bin - aber da hatte ich wirklich nie ein Problem. Und ich denke das solltest du auch hinter dir lassen, du kannst nichts mehr daran ändern.

Anders sehe ich es beim Stillen: Wenn du es wirklich noch willst, dass solltest du dir eine gute Stillberaterin besorgen, da ist es noch nicht zu spät. Ansonsten kannst du auch beim Flasche geben auf viel Hautkontakt achten, darauf in verschiedenen Positionen die Flasche zu geben, es nicht nebenbei zu tun, sondern dir dafür wirklich Zeit zu nehmen,…
Denn das problematischste am Flasche geben finde ich ist, dass es auch dazu verleitet es schnell schnell zu machen, womöglich wenn das Kind in der Wippe oder im Kinderwagen liegt, etc. Und da ist es ja der Nähemoment, der so elementar ist.

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Zum Thema Kaiserschnitt kann ich nichts sagen aber zum Stillen. Ich habe riesige Brüste und hätte nie gedacht Probleme beim Stillen zu haben. Unser Sohn kam als Frühchen zur Welt und beim Stillen lief einiges schief. Aus heutiger Sicht, drei Monate später kann ich dir folgendes mitgeben: lass dich nicht von den vielen Tipps und Hinweisen verwirren. Such dir eine gute Hebamme oder Stillberaterin mit der du dich wohl fühlst und arbeite nur mit der. Man kann auch abpumpen und bei zu wenig Milch zufüttern. Falls das eine Option ist investiere in eine gute, mobile Pumpe und ein Stillbustier. Aber eine Woche nach der Geburt ist noch nichts verloren. Allein, dass du dir solche Gedanken machst macht dich zur besten Mama die dein Kind haben kann.

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Ich würde mir auch unbedingt kurzfristig eine Stillberaterin suchen. Es gibt schon Einiges, was man am Anfang ausprobieren kann, z.B. ein Brusternährungsset.

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Als Mutter versagt hast du mal sicherlich nicht, da kannst du ganz sicher sein. Kenne aber das Gefühl, hatte auch einen not-ks und das Gefühl blieb eine zeitlang bevor es ganz ging.

Der stillstart war für uns auch sehr schwierig.
Unsere Lösung war, dass ich das baby beim zufüttern nicht mit der Flasche gefüttert habe, sondern sie hatte die Brustwarze im mund und ein dünner Schlauch war an den Busen gelegt und hat Milch hingeleitet.
Dadurch hat sie sich an die Brustwarze gewöhnt, es kam ja "was raus" und gleichzeitig mit den saugbewegungen den Milchfluss angeregt. Zusätzlich etwas pumpen und dein miclheinschuss kommt innerhalb von ein paar Tagen oder einer Woche.
Ich gebe zu es war nicht einfach, sie auf die Brustwarze zu gewöhnen, im Nachhinein hat es aber eigentlich nur etwa zwei, drei Tage gedauert, bis sie wirklich daran gesaugt hat. Und weitere paar Tage, bis ich sie ohne dieses kleine Sondensystem gestillt habe, weil dann schon was kam. War erstmal wenig und sie war Recht dünn, aber die Hebamme hatte ja immer ein Auge drauf und hätte mir gesagt, wenn ich wieder PRE dazu geben muss, damit sie mehr zunimmt.

Fläschchen wäre zunächst einfacher gewesen, aber schnell nicht mehr. Es ist einfach später unglaublich praktisch perfekt temperierte milch in der richtigen Menge allzeit bereit zu haben, wenn ihr unterwegs seid.

Suche dir eine Hebamme oder still Beraterin, die das mit dir durchzieht. Wechsle oft hin und her zwischen den brüsten. Also wenn du es noch willst, kriegst du das noch gut hin.

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Ich sehe es auch so: mach dich nicht verrückt 😊

Ich hab quasi die erste Woche gar nicht gestillt, sondern nur gepumpt und zugefüttert. Mit meiner Hebamme habe ich es dann aber doch geschafft zu stillen. Aber selbst wenn das nicht funktioniert hätte, wäre das vollkommen in Ordnung gewesen. Natürlich ist Muttermilch vorzuziehen, aber viele Familien sind unendlich glücklich mit Pre-Nahrung. Manchmal soll es eben nicht sein. Genau so wie die Sache mit dem Kaiserschnitt. Hauptsache ihr liebt euren kleinen Schatz so viel ihr könnt, alles andere fügt sich 🍀

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Vielen Dank für eure Antworten. 🤗

Es ist wirklich die Kombi aus Beidem, die mich so zweifeln lässt.
Ich habe sowohl eine Hebamme, als auch eine Stillberaterin:) Leider klappt es trotzdem nicht.

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Zum Kaiserschnitt kann ich nichts sagen, ich hatte eine Spontangeburt.

Zum Thema Stillen: ich habe es die ersten Tage versucht, weil mir eingeredet wurde, dass man das als gute Mutter unbedingt so machen müsse. Ich fand es ganz schrecklich und habe mich dann trotz „Stillmafia“, dazu entschieden nicht mehr zu stillen. Gott war das schön und was hat die Beziehung zu einem Kind für einen Aufschwung erlebt, als ich mich von dem Zwang stillen zu müssen gelöst habe. Ich habe dann einige Zeit abgepumpt, habe aber nie eine ausreichende Milchmenge erreichen können, also zusätzlich zugefüttert und irgendwann ganz auf Pre umgestiegen.
Fazit: bei einem weiteren Kind, sollte ich nochmal eins bekommen können, werde ich mir diesen Stillzwang nicht noch einmal antun.

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Glaube mir eine gute Mutter macht nicht eine natürliche Geburt und muttermilch aus! Zudem wird dein Kind für immer dein Kind bleiben und du für immer die Mutter, da kommen andere Dinge und die machen eine gute Mutter aus!

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Hey, ich kann deine KS Problematik sehr gut nachempfinden.
Ich hatte das Gefühl versagt zu haben, weil ich mein Kind nicht selbst zur Welt gebracht habe.
Was MIR geholfen hat, mich in dem Punkt besser zu fühlen war tatsächlich erst die zweite Geburt, die dann spontan war.

LG