Genitalherpes: Kaiserschnitt planen oder abwarten?

Hallo,

Ich bin aktuell in der 35 ssw und hab nun zum 2. mal innerhalb von 3 Wochen mit Genitalherpes zu kämpfen. Hebamme und Gyn vermuten, dass ich mich schon (ggf Jahre) vor der SS infiziert habe und mein Immunsystem nun die Ausbrüche nicht mehr unterdrücken kann - ist schließlich die 2. SS innerhalb von 2 Jahren und das ginge wohl an die Reserven, auch wenn es mir und dem Baby ansonsten gut geht.

Nun ist Genitalherpes ja ein totales K.O.-Kriterium für eine Spontangeburt. Hebamme und Gyn sagen, bei akuter Infektion wäre definitiv ein KS notwendig. Ansonsten kann ich spontan entbinden.
Da ich aber nun 2 Ausbrüche hatte, beides mal quasi innerhalb von Stunden ausgebrochen ist und die Heilung ja auch 1-2 Wochen dauert bin ich nun hin-und hergerissen.

Mein Gyn sagt, KS-Babys können (nicht müssen! Er hat nichts pauschalisiert) einen etwas schwereren Start haben als Spontangeburten und auch für die Mamas ist ein KS oft nicht leichter als eine Spontangeburt was die Heilung hinterher anbelangt. Ich hätte auch gar kein Problem mit einer Spontangeburt, hatte ich beim großen Bruder (15 Monate) auch.
Nun liebäugele ich aber doch mit einem KS weil mich dieser 2. Ausbruch innerhalb kürzester Zeit verunsichert und ich eher mit einem geplanten KS leben kann als mit einem „spontanen“ KS weil ich 2 Tage vor Einsetzen der Wehen ggf doch wieder einen Ausbruch habe oder ein Ausbruch noch nicht verheilt ist.

Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Abwarten oder lieber auch einen geplanten KS bevorzugen?
Ich kann mit beiden Geburtenarten leben. Eine Spontangeburt wäre schön, aber auch „Stress“ insofern dass wir dann die Großeltern erst zu uns bestellen müssen für die Betreuung unseres Großen. Die sind natürlich vorbereitet und kommen jederzeit, aber es ist natürlich trotzdem anders und stressiger als bei der Geburt des Großen.

Ein geplanter Kaiserschnitt wäre „planungstechnisch“ natürlich einfacher für uns als Familie und ich könnte durchaus Frieden schließen mit einem KS, ich hab keine Wunschvorstellung einer Geburt und bin in erster Linie glücklich, wenn das Kind gesund zur Welt kommt - egal wie. Außerdem verlief die 1. Geburt auch nicht ganz komplikationsfrei (Wehenschwäche, Wehentropf, Dammschnitt, Ausschabung weil Plazenta sich nicht löste und das könnte sich wohl wiederholen). Aber dass ein KS u.U. eben nicht einfacher ist (immerhin ist es ja eine Bauchoperation) ist mir auch bewusst.

Ach ich weiß nicht, das macht mich nun einfach nervös. Ich hab noch das Anmelde-Gespräch im KH vor mir und natürlich noch VU beim Gyn, da werde ich das definitiv noch besprechen, klar.

Mich würde einfach mal die Meinung anderer (werdender) Mamis interessieren- bin ich zu vorsichtig? Hat vielleicht jemand bereits Erfahrung mit einer Genitalherpes-Infektion in der SS/kurz vor oder an ET?

1

Hi,
ich habe glücklicherweise keine Erfahrung damit, ich würde aber aus den auch von dir genannten Gründen immer die spontane Geburt anstreben. Ich würde mich daher ans KH wenden und das mit denen besprechen. Die können dich sicher am besten beraten und tragen letztendlich auch die Verantwortung für die Geburt

4

Auf jeden Fall werde ich das im KH besprechen. Vielleicht gehen sie das Risiko einer Infektion des Babys gar nicht erst ein und nehmen mir die Entscheidung sowieso ab. Oder aber sie können meine Ängste größtenteils zerstreuen und ich kann, wenn der Herpes mitspielt, spontan entbinden ohne mich sorgen zu müssen.

2

Ich würde an deiner Stelle versuchen den Herpes schnellst möglichst los zu werden und danach hygienischen auf hohem Level zuhaus alles rein halten. Und wenn das heisst, dass du täglich das Handtuch wechseln musst.
Ich meine, dass Herpes durch eine Lücke in Immunsystem ausbricht. Dann scheint dein Körper da gerade an etwas zu knabbern. Man ist in der ss ohnehin anfälliger. Da würde ich mit Vitaminen durch Ernährung und durch Supplements ran gehen. Klär das mit deinem Gyn ab.

3

Ja, ein angeschlagenes Immunsystem vermutet meine Hebamme auch. Sie hat mir Omnibiotic Panda empfohlen, das baut die Darmflora auf denn oftmals hängt ein lückenhaftes Immunsystem wohl mit dem Darm zusammen sagt sie.

Nach dem ersten Ausbruch vor 3-4 Wochen wurde ich noch penibler als ohnehin schon. Mein Gyn verschrieb mir gegen den Herpes selbst Aciclovir Tabletten und empfahl mir eine Pilzkur im Anschluss und dann eine Kur mit Milchsäurebakterien weil die Schleimhäute das oftmals mitnimmt und sich auf Geschädigter Haut schnell Pilze und Bakterien breit machen würden. Das hab ich auch alles gemacht, wir hatten zwischenzeitlich nicht mal GV, schon gar nicht ohne Kondom (und wir haben in der SS immer Kondome benutzt weil ich eben Angst vor einer Infektion hatte). Ich war schon immer penibel bei Hygiene und jetzt in der SS noch vorsichtiger und trotzdem hat es mich erwischt - ich bin einfach nur frustriert und besorgt.
Ich habe heute im KH ein Rezept für Aciclovir bekommen und direkt mit der Einnahme begonnen in der Hoffnung, dass der Ausbruch nun weniger schlimm und lange wird wie der erste, denn da wurde der Herpes erstmal nicht erkannt und ich hab erst Tabletten bekommen als der Herpes schon ein paar Tage aktiv war.

5

Ich habe keine Erfahrung bezüglich Herpes.. ich würde aber falls möglich eine Spontangeburt anstreben..
Und im Fall der Fälle dann eben einen Spontanen Kaiserschnitt. Außer du gehört zu denen die von der ersten Wehe zur Geburt nur 30min Zeit hatten ;) dann wäre mir das zu riskant..

Ich finde es schön wenn sich das Kind entscheidet auszuziehen und sie nicht hinaus geworden werden ;)
Mein Sohn wurde eingeleitet 4 Tage lange und war danach eines der Babys die sich niemals ablegen lassen. Mag nur Zufall gewesen sein ;) ich hatte halt immer das Gefühl als müsse er noch etwas „Mama nachholen“ und hat einfach kein Vertrauen dass ich für ihn da bin, wenn er auch mal 5cm neben mir liegt.. er hat nur auf mir geschlafen für Monate 🙈

6

Oh, das klingt natürlich anstrengend wenn das Kind tatsächlich die Bindung zu Mama nachholen will/muss weil es vorzeitig „rausgeworfen“ wurde.

Ich hatte mich ja eigentlich auch auf eine Spontangeburt eingerichtet weil ich eben auch denke, dass das Kind selbst entscheiden soll, wann es bereit ist. Da es beim 1. Klnd 20h dauerte und Wehentropf + Dammschnitt brauchte um ihn raus zu bekommen denke ich, wir hätten definitiv genug Zeit damit auch ein „spontaner KS“ klappen könnte ohne dass das Kind zwischendurch aus mir raus plumpst 😅 aber ich hab Sorge, dass ich evtl bereits wieder einen Ausbruch habe ohne dass ich es da schon merke. Das Virus wird ja nicht aktiv und binnen Minuten hab ich Symptome, das kann ja etwas dauern bis Symptome auftauchen und das Virus ist schon vor Symptombeginn aktiv.
Aber das wird mir wohl nur ein Arzt beantworten können. Online liest man von „unbedingt KS wenn im Zeitraum von 6 Wochen vor ET Herpes aufgetreten ist“ bis hin zu „Spontangeburt ist i.O. wenn aktuell kein Entzündungsherd zu sehen ist“.

7

Lass dich gut beraten.. Herpes ist ja sehr gefährlich für die kleinen Zwerge - sollte es da irgendwelche Bedenken geben würde ich mich für einen Ks entscheiden..
Aber vielleicht kann man den Termin dann nahe am ET legen, und sonst eben spontan einen KS machen, wenn’s doch früher so weit sein sollte..

weiteren Kommentar laden
9

Ich hab auch Genitalherpes und hatte während den Schwangerschaften mehrere Ausbrüche.
Ich stand auch vor der Frage Spontangeburt oder KS.
Meine Hebamme hat dann gefragt, ob ich denn ne Ausbruch während der Geburt bemerken würde. Das war bei mir die entscheidende Frage. Ich wäre mir nicht sicher gewesen, ob ich das gemerkt hätte. Ich hab mich für nen KS entschieden.
Ich hatte jedoch auch beide Male kurz vor Et und damit kurz vorm KS jeweils nen deftigen Ausbruch. Wahrscheinlich wegen der Hormonumstellung vor Geburt oder whatever. Das hat's mir beim ersten Mal leichter gemacht, mich mit nem KS anzufreunden. Beim zweiten Mal hab ich mich gleich für nen KS entschieden und mir diese ungewisse Zeit der Entscheidung erspart.
LG

10

Danke fürs teilen deiner Erfahrung.

Genau diese Zeit des Ungewissen nervt mich. Spontan oder KS - ich kann mit beidem leben. Aber ich tu mir schwer damit, mich auf eine Spontangeburt einzustellen und unter den Wehen heißt es plötzlich „nö, geht nicht“ weil sie beim Untersuchen Bläschen entdecken die ich evtl noch nicht bemerkt habe oder kurz vorher bemerke ich noch einen Ausbruch. Oder - was mich am meisten verunsichert: was wenn ich schon ansteckend bin aber noch keine akuten Symptome habe? Bläschen traten bei mir am Samstag auf, was wenn Freitag Nacht die Wehen eingesetzt hätten? Da man immer nur von „akuten Symptomen“ spricht in Verbindung mit KS, wäre da ja evtl. noch spontan entbunden worden trotz dass der Herpes schon aktiv war? 🤷🏼‍♀️

Aber so so viele Raten von einem KS ab, wenn er nicht ganz unbedingt notwendig ist und ich hab ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen KS plane und der dann ggf gar nicht notwendig wäre.

Wie ging es dir nach dem KS? Wie weit vor Termin wurde der angesetzt?

11

Nunja, die Frage ist halt dann, wann ist denn für dich ein KS "unbedingt notwendig"? Das solltest du für dich beantworten.

Für mich war er notwendig.
Ich wollte so wenig Risiko wie möglich für mein Baby. Und so habe ich mich schweren Herzens, aber voller Überzeugung von der natürlichen Geburt verabschiedet. Ich hab meinen Frieden damit gemacht.

Nach dem KS ging's mir eigentlich ganz gut. Das blühende Leben war ich nicht. Der erste halbe Tag, konnte ich meine Kinder noch nicht selbst wickeln. Aber die Schmerzen wurden immer weniger. An Tag 4 nach KS ging ich heim und machte schon den ersten 5 Minuten Spaziergang.
Der 2. KS war eine Woche vor ET angesetzt.

LG

weitere Kommentare laden
15

Vielleicht könntest du einen Kaiserschnitt am ET planen und schauen, was bis dahin Sache ist. Dann kannst du den Termin entweder wahrnehmen oder das Baby kommt früher, dann wird der Kaiserschnitt eben vorgezogen oder das Herpes ist weg und du hast die Option spontan zu entbinden.

17

Das klingt nach einer guten Idee, werde ich im KH ansprechen 🙂