Hallo ihr Lieben,
ich wollte mal eure Erfahrungen zu Besuchen von Verwandtschaft nach der Geburt wissen/hören.
Wann habt ihr nach der Geburt Besuch empfangen? Schon im Krankenhaus oder zuhause?
Habt ihr den Besuch genossen oder habt ihr lieber erstmal die Zeit für euch gebraucht und genossen?
(Was hättet ihr im Nachhinein anders gehandhabt?)
Hat jemand vor der Geburt schon die Besuche geregelt? Also wann jemand kommen darf.
Ich würde einfach gerne mal eure Meinungen/Erfahrungen dazu hören.
Gerne könnt ihr mich auch auf einen Link verweisen, falls die Frage schon häufiger aufgetaucht ist. Ich habe nur leider nichts gefunden. :)
Freue mich über eure Erfahrungen.
Grüße
(30. Ssw)
Eure Erfahrungen zu Besuch von Verwandtschaft nach Geburt
Obwohl meine Tochter schon fast 10 Jahre alt wird, bin ich bei dem Thema leider immer noch etwas traumatisiert. Ich hatte am Abend einen sekundären Kaiserschnitt. Wir hatten ein Familienzimmer, das wir um ca. Mitternacht bezogen. Am nächsten Morgen informierte mein Mann die Familie. Seine Mutter und Schwester machten sich sofort auf den Weg. Mein erster Fehler war, dass ich nicht schon zu diesem Zeitpunkt Grenzen setzte. Am ersten Tag war ich so glücklich, dass ich mein Glück mit der ganzen Welt teilen wollte. Die Besuche von Schwiegermutter und Schwägerin samt Schwager waren da für mich ok. Am nächsten Tag kam mein Bruder, war auch ok. Er kündigte an, dass eine Freundin von ihm die Neugeborene liebt am nächsten Tag kommen will. Das wäre der erste Moment gewesen um NEIN zu sagen. Ich wollte mich nicht anstellen und sagte nichts. Diese Freundin hatte ich vorher vielleicht einmal gesehen. Der Besuch strengte mich an. Danach hatte ich eigentlich genug und wollte meine Ruhe. Da meine Mutter ihre Enkelin noch nicht gesehen hatte (sie war bei der Geburt noch auf Kur) kam sie uns an Tag 5 (erster Tag nach meiner Entlassung) besuchen. Ich sagt meinem Mann, eigentlich ist es mir zu viel, aber die Mutter kann man wohl nicht ausschließen. Danach wollte ich meine Ruhe.
Am Tag 7 musste ich in der Früh zum Fäden ziehen ins Spital. Danach kam unsere Haushaltshilfe und ich half beim Wegräumen, damit sie tun kann. Es war ein sehr anstrengender Tag. Ich kündigte an, mich hinlegen zu wollen, wenn meine Tochter schläft. Kurz später rief meine Schwägerin an, sie hätte so süße Sachen für unsere Tochter gekauft. Am nächsten Tag wollte sie in den Urlaub fahren und es vorher noch schnell vorbeibringen. Sie fürchtete, dass es nach dem Urlaub vielleicht nicht mehr passen würde. Wieder sagte ich gegen meine Bedürfnisse ja, dachte es würde nur kurz dauern. Meine Schwägerin kam nicht alleine sondern im Schlepptau kam meine Schwiegermutter. Da die Putzfrau immer noch am Werken war, entschied mein Mann, dass der Besuch einfach im Schlafzimmer stattfinden soll. Er organisierte bequeme Sitzgelegenheiten für Mutter und Schwester und ich lag schief im Bett was mit der Narbe weh tat. Ich hoffte nur, dass sie schnell gehen. Wenn meine Schwiegermutter mal da ist, dann genießt sie es auch. Sie hielt mir einen stundenlangen Vortrag über Fehler in der modernen Babyversorgung und was man früher richtig und heute falsch macht.
Als sie endlich gehen wollten, musste die Schwiegermutter auch noch die Katzen streicheln. Danach konnte ich nur mehr weinen. Mein Mann nahm es mir sehr übel, dass ich ihm damit diesen Nachmittag verdorben hätte und er den Besuch seiner Mutter so genossen hätte. Er verzog sich dann mit einem Bier auf den Balkon und ich konnte nur mehr weinen. Stundenlang. Ich fühlte mich so alleine, wie nie davor in meinem Leben. Mein Mann war so sauer auf mich, dass er sich auch weigerte die Wäsche aufzuhängen, die schon in der Maschine war. Ich musste dann den Wäschekorb irgendwie zum Wäscheständer schaffen und sollte ja eigentlich nicht schwer heben.
Seit diesem Vorfall ist das bis dahin ausgezeichnete Verhältnis zu meiner Schwiegermutter von meiner Seite kaputt und auch meinem Mann kann ich das nicht verzeihen. Wenn ich an mein Wochenbett denke, dann an diesen Vorfall.
Hey du,
Oh man - auch wenn es schon eine Weile her ist: ist tut mir SO leid, was du erlebt hast!!!
Und ich kann es verstehen, dass das nachhaltig etwas verändert hat. So wünscht man es sich wirklich nicht 😔
Liebe Grüße ❤️
Das tut mir sehr leid, dass du das erleben musstest. Ich kann dich verstehen und fühlen.
Schade dass kein Verständnis für so einen Akt aufkommt.
Ich wünsche dir trotzdem alles Gute und danke für deine Erfahrung.
Hey Anna,
Unser Krümel ist heute einen Monat alt - Und es waren immer noch nicht alle zum Besuchen hier 😉
Wir haben keine große Familie, aber ich rechne da jetzt auch einfach mal die engsten Freunde mit rein.
Ich bin generell jemand, der gerne seine Ruhe hat. Ich scheue soziale Kontakte nicht - nicht falsch verstehen. Aber mir, und auch meinem Umfeld, war klar, dass wir uns nach der Geburt erstmal einfinden müssen. Und dementsprechend hieß es von allen eher „meldet euch, wenn ihr bereit seid für Besuch“. Dafür war und bin ich sehr dankbar!
Ich fühle mich jetzt, 4 Wochen nach der Geburt, so langsam bereit für „mehr“.
Mein Tipp für dich wäre: schau, wie es dir nach der Geburt geht! Und kommuniziere das auch jetzt schon so. Man kann es halt vorher einfach nicht wissen 🤷♀️
Wenn man sich sicher ist, dass bestimmte Menschen definitiv keine „Last“ sind, sondern vielleicht eher eine Hilfe, dann kann man die natürlich priorisieren. Aber dennoch würde ich dabei bleiben, dass man erstmal schauen sollte, wie es einem körperlich und vor allem auch psychisch nach der Geburt geht.
Liebe Grüße 👋
Achso, im Krankenhaus konnten wir, wegen Corona, aber sowieso keinen Besuch empfangen. Dort hätte ich, neben meinem Mann, aber auch nur meine Mama sehen wollen 🙃
Vielen Dank für deine Erfahrung und deinen Tipps.
Ich schätze das sehr.
Huhu, wir stehen auch vor der Frage und ich habe sie mir recht einfach beantwortet: Ich plane vorab gar nichts und lasse es auf mich zukommen. Im KH ist eh kein Besuch erlaubt. Zuhause werde ich mit meinem Mann ganz klar kommunzieren, ab wann es okay ist. Darüber haben wir im voraus gesprochen.. jeder wird das Kind kennenlernen, irgendwann.. und notfalls gibts halt erstmal nur n kleines Video oder ein paar Fotos.
Ich weiß nicht wie es mir nach der Geburt gehen wird und ich werde hier niemanden vor Ort verköstigen oder entertainen... daher werden wir das komplett spontan handhaben. Unsere Eltern haben jeweils mind. ne Stunde bzw 1,5 h Anfahrt.. auch ihnen muss klar sein, wenn sie dann kommen dürfen, dass es vll auch schon nach einer halben Stunde heißt so.. wir würden uns jetzt gern hinlegen oder whatever... dann müssen sie gucken, dass sie noch was anderes hier unternehmen oder so...
Danke für deinen Beitrag. :)
Die Einstellung finde ich super.
Grundsätzlich würde ich es von folgenden Faktoren abhängig machen ;
Wie geht es dir nach der Entbindung?
Bist du seelisch und körperlich fit ?
Wie sind die Leute drauf, die dich besuchen ? Eher hilfsbereit oder penetrant
Bei meinem ersten Kind war es eine Katastrophe, alle haben sich eingemischt, sind gekommen wie sie lustig waren. Vorallem die enge Familie hat da mich da sehr enttäuscht. Ich habe aber auch nichts gesagt und gedacht es wäre alles so normal. Entlassen mit einem HB von 7 habe ich direkt am Tag 2 besuche gehabt, und das lief dann so wochenlang
Habe immer noch schwer daran zu knabbern, ich war 20 Jahre jung und man meinte das man mir die Entscheidungen abnehmen könnte. Das ist nun über 11 Jahre her.
Bei meinem zweiten Kind war das komplett anders. Ich habe direkt kommuniziert was mir nicht passt, die Omis und Opis haben bemerkt, das ich vieles anders möchte als sie selbst und es wirklich ohne zu meckern akzeptiert. Topfit und mit einem HB von 12 habe ich über einige Wochen alle 3 Tage Besuch empfangen . Das ging wirklich gut, solange mein Mann und ich den Ton sozusagen angegeben haben. Eine zeitliche Begrenzung war nicht notwendig, die Leute haben bemerkt wann es zu viel wurde und sind meistens nach 1-2 Stunden gegangen. Die Großeltern sind länger geblieben aber nach kurzem "so, jetzt ist Schläfenzeit im Bettchen" haben sie sich auch verabschiedet.
Bei Kind Nr. 3, welches in den nächsten Tagen kommen soll, werde ich es ebenfalls davon abhängig machen wie es mir geht und ganz freundlich aber selbstbestimmt den Ton ansagen.
Super 👍🏼
Finde ich klasse bei deinen letzten zwei Kids.
Danke für deinen Erfahrungsbericht. :)
Danke für deinen Erfahrungsbericht:)
Finde auch deine Einstellung super.
Einen Vorteil hat Corona - seitdem gibt es eigentlich keinen Besuch mehr in Krankenhaus außer vom Papa. Zumindest ist das in unserer Klinik nach wie vor stark eingeschränkt.
Den Großeltern habe ich den Besuch Zuhause kurz danach nicht verwehrt, aber gleich betont, dass 1x die Woche reicht und er zumindest bei den Schwiegereltern, die im selben Ort wohnen, kurz gehalten werden muss. Meine Familie ist 2 Autostunden weg, da schicke ich dir Oma nicht gleich wieder heim. Meine Schwester hat selbst 3 Kinder, eines davon noch Baby, die kommen und nicht besuchen und mein Bruder kommt ohne Familie, da seine Tochter im Auto nach wenigen Kilometern kotzt. Er darf natürlich auch länger bleiben.
Freunden und Bekannten wird der Besuch mindestens die ersten 4 Wochen verweigert. Außer der Nachbarin, die vielleicht mal schnell 1 Minute das Baby sehen will, somit auch nicht einmal hinsetzt.
Bisher haben alle verständnisvoll reagiert. Wenn sie sich was anderes dabei gedacht haben, war es mir egal.
Es wird auch jeder gebeten, wenn er vor hat das Baby anzufassen, dass er sich die habe wäscht und zudem dem Baby nicht ins Gesicht und an die Hände fasst. Das war/ist der schwierigste Teil.
Danke für deinen Erfahrungsbericht :)
Ich hatte volles Haus ab ca. 1:30h nach dem Kaiserschnitt. (Geburt um 17:30, meine Eltern kamen ab 19 Uhr, der Rest an den folgenden 3 Tagen). Das fand ich richtig super und genial. Durch die Krankenhausathmosphäre blieben die Leute
A) nicht länger als 30min.
B) hatten volles Verständnis für keinerlei Bewirtung etc.
C) Wir mussten keine Wohnung aufräumen
D) Es lernten alle das Baby sofort kennen und hatten so eine Verbindung
E) Wir hatten die Zeit zuhause in Ruhe um anzukommen.
F) Durch die KH-Athmosphäre wurden keine blöden Ratschläge etc. Gegeben, da irgendwie klar war dass wir ja bereits in Betreuunung von Ärzten, Pflegekräften, Personal etc. waren
G) Wir hatten eh noch keinen Rhythmus sondern waren durch das Adrenalin und Baby 3 Tage mehr oder weniger durchgehend wach
H) Man konnte Veusch jederzeit super freundlich mit "Die Visite kommt gleich" rausschmeißen.
Das fand ich super und würde ich jederzeit wieder so machen. Was ich allerdings nicht wieder so machen würde, war zuhause Besuch zu empfangen. Das war total stressig. Zumindest für uns. Ich hatte Schmerzen (was ich im KH durch die Infusionen nicht hatte), wir verszchtwn einen Rythmus, waren müde, wir mussten beide wieder arbeiten und hatten dadurch auch nicht den ganzen Tag Zeit, im Gegenteil, und unsere Wohnung sah aus...ganz ehrlich, gut dass der Besuch nicht von Jugendamt war 🙈 der Höhepunkt war eine Tante meines Mannes, die uns beschimpfte, dass unser Backofen dreckig sei (Baby 2 Wochen alt, Backofen 4 Wochen alt, Mama und Papa beide Vollzeit am Arbeiten) und ein Foto machte und es meinte meiner Schwiegermutter schicken zu müssen. Boah, wirklich. Und wir hatten davor auch noch den ganzen Tag die Bude geputzt.
Ich würde jetzt nochmal die ersten 4 Wochen mindestens keinen Besuch erlauben. Wenn überhaupt jemanden besuchen fahren und sich dort verwöhnen lassen. Ich weiß aber dass alle Besuche ins KH verlagern durch Corona vermutlich nicht möglich ist. Insofern habe ich leider such keinen guten Rat...
Danke ich schätze deine Erfahrung sehr :)
Ich würde es auch von deinem Gefühl nach der Geburt abhängig machen.
Bei uns waren im KH nur eine Stunde Besuch pro Tag erlaubt, da kam natürlich mein Mann. War ziemlich bescheiden…
Ich hatte einen Not-KS und bin nach 3 Tagen nach Hause. Mir ging es gut und hab mich gefreut, Leute zu sehen. Meine Schwägerin und beste war mit meinem Schwager am gleichen Tag da, sie wohnen aber auch im gleichen Haus.
Die nächsten Tage kamen dann meine Schwiegermutter, meine Eltern und mein Schwiegervater mit seiner Frau - immer 1x Besuch pro Tag. Meine Schwiegermutter hat Abendessen mitgebracht, meine Eltern Kuchen und mein Schwiegervater hat unseren Balkon bepflanzt.
Nach 2 Wochen haben wir uns alle zum Grillen getroffen und das war super schön.
Die erweiterte Verwandtschaft haben wir dann die nächsten Wochen wegen Corona draußen zu Spaziergängen getroffen.
Ich fand es toll so und hätte es nicht anders gewollt. Aber es hängt natürlich auch von der körperlichen und mentalen Verfassung ab.
Danke dir :)
Hi,
ich denke das hängt sehr davon ab, wie der Besuch so drauf ist.
Unser Kleiner kam in der Nacht, meine Eltern waren dann Nachmittags bis zum frühen Abend und auch am nächsten Nachmittag dann da, was auch sehr schön war. Am 2. Tag kamen spontan auch Freunde kurz vorbei, aber nur von der Sorte, die Grenzen kennt ☺️ Die Sorte laut (nicht falsch verstehen, ich liebe sie trotzdem, ich wollte im KH aber meine Ruhe) kam eine Woche später zum Kaffetrinken zuhause vorbei.
Allgemein hatten wir auch zuhause immer wieder Besuch (mal zum Kaffee, mal zum Abendessen) haben aber drauf geachtet, dass es nicht jeden Tag den ganzen Tag über ist. Und ich hab mich mit den Kleinen auch immer wieder zurückgezogen, da war auch keiner beleidigt oder aufdringlich und es hat auch keiner erwartet bedient zu werden und ein 3 Gänge Menü zu bekommen.
Wichtig ist für mich, dass man sich selber nicht unnötig einschränkt und verrückt macht. Ich fand es einfach schön unser Glück mit der Familie und den engeren Freunden zu teilen und da hatte ich auch kein Problem mal die eine Tante zu empfangen, die mir sonst immer ein bisschen auf den Keks ging. In unserem Umfeld haben wir aber auch weniger von der aufdringlichen Sorte.
Super.
Dankeschön :)