Wochenbettdepression? Bin am Ende 😩

Hallo ihr Lieben
Ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll. Unsere kleine ist jetzt 4 Monate alt und es war ein Wunschkind. Ich war so froh als ich meine Maus zur Welt gebracht habe und war unendlich dankbar! Ich wünsche sie mir nicht weg, aber ….
Seit dem sie da ist bin ich total ausgelaugt, überfordert und habe keine Lebensfreude mehr.
Die ersten 3 Monate waren schrecklich mit ihr. Ich konnte und kann immer noch nicht viel raus mit ihr weil sie, sobald sie weint, nicht mehr aufhört! Sie schreit bricht in Tränen aus und findet keine Ruhe. Und das versaut mir den ganzen Tag bin dann auch frustriert und kann nicht runterkommen. Zudem muss ich aber sagen dass wir beim Osteopathen waren und seit dem geht es ihr zig mal besser.
Seit 2 Monaten stille ich nicht mehr, weil ich nicht viel Milch hatte und die kleine nicht richtig anlegen konnte, da ich leider keine „normalen“ Brustwarzen habe. Die kleine hatte Schwierigkeiten es zu schnappen und zu saugen. Haben alles versucht auch Stillhütchen haben nicht viel gebracht.
Zu der kleinen aktuell: sie ist sehr anhänglich. Ich kann kaum auf Toilette wenn dann ganz schnell, hab Nahrungsmangel, kann seit dem sie da ist nicht mehr aufräumen und frisches Kochen. Meine Bude sieht aus wie Sau ich komme mit der Wäsche nicht mehr hinter her. Mein Mann arbeitet in Schichten und wenn er da ist versucht er wenigstens die Wohnung aufzuräumen.
Sie möchte permanent beschäftigt werden was ich auch nachvollziehen kann aber ich habe weder die Lust noch die Kraft dazu. Fühle mich manchmal so einsam und alleingelassen und niemand versteht mich. Ich denke oft an die Vergangenheit wie schön es doch war spontan mit Freunden zu treffen, raus gehen, saubere Wohnung zu haben usw.
Wir kleben aneinander und ich bekomme manchmal weinattacken da ich einfach mich mit der jetzigen Situation nicht anfreunden kann. Ich Liebe mein Mädchen über alles und hätte mir gewünscht dass sie eine viel bessere Mutter bekommen könnte. Mein Partner ziehe ich auch mit runter er weiß nicht mehr wie er mir helfen soll, das kann er auch gar nicht. Ich habe jahrelang davon geträumt wie schön es doch wäre eine Familie zu gründen. Ich habe sie jetzt aber bin einfach nicht glücklich und das tut mir unendlich leid. Das bricht mir wirklich das Herz. Ich möchte einfach nur verschwinden 😔
Ich hatte eine Risikoschwangerschaft mein Baby musste mit 36+5 per Kaiserschnitt auf die Welt. Hin und wieder musste ich in der Schwangerschaft ins Krankenhaus und stationiert werden weil ich Schwangerschaftsbluthochdruck hatte.

Es tut mir leid für den langen Text aber ich traue mich sonst nirgends offen darüber zu reden.
❤️

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Wo soll ich anfangen? Vieles von dem, was du schreibst, kann ich nachempfinden. Oder konnte ich.
Mein erster Sohn wurde 2020 geboren. Corona-Lage ersten Jahres. Alle um mich rum am Arbeiten. Alles auf Abstand. Mein Mann ab Lebenstag 10 wieder arbeiten. Einsamkeit. Langeweile. Und gleichzeitig gnadenlose Überforderung. Zu wenig geschlafen. Zu wenig und mit schlechtem Gewissen gegessen, well ich in diesen Momenten keine Hand für ihn hatte. Zu selten geduscht. Kaum was erledigt.

Als der Kleine etwa 5 Monate alt war, habe ich eine Beratung in Anspruch genommen. Anerkennend, dass es mir nicht gut ging.
Viele der Tipps kennt man. Aber um es zu machen, braucht es einen Schubs von außen.
Ich fing an abends zu duschen, wenn mein Mann den Kleinen nehmen konnte.
Abends etwas zu kochen wurde meine Auszeit. Wenn ich alleine war gab es Snacks. Besuch ließ ich etwas zu essen mitbringen. Wenn ich spazieren ging, war der nächste Bäcker oder Supermarkt sowieso oft mein Ziel, denn ein Ziel half mir meinen Hintern zu bewegen.
Auch bei ein paar weiteren Fragen konnte die Beratung helfen. Manchmal sah ich einfach den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

Inzwischen habe ich zwei Söhne. Der ältere ist zwei, der jüngere erst drei Monate. Ich liebe sie beide über alles. Das Gefühl einen von ihnen gehen eine Wand klatschen zu können, kommt dennoch immer wieder. Ganz normal. Und aushaltbar, solange ich mir genügend Highlights schaffen kann um den Alltags zu schaukeln.
Das Positive ist die Entwicklung. Du kannst dir das gerade noch nicht vorstellen, aber: im kommenden halben bis dreivierteljahr wird es aufregend bei dir. Aus deinem hilflosen kleinen Baby wird ein neugieriger beweglicher und eigensinniger kleiner Mensch, der sitzt, robbt, krabbelt oder läuft. Es ist unvorstellbar für mich, dass mein Ältester letztes Jahr noch nicht sprechen konnte. Heute stehe ich einem unablässig quasselnden Zweijährigen gegenüber. Der mich immer noch sooo viel braucht. Und der mir gleichzeitig so viel gibt.

Es ist wunderschön Familie zu haben!
Es ist furchtbar anstrengend Familie zu haben!
Aber es liegt ein ganz eigener Zauber darin.
Alles Gute!

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Da muss ich sagen- willkommen in der Realität!!! Oft wird das Mama sein ja so romantisch dargestellt, keiner sagt einem so etwas. Aber hey, ich hab mit seeehr vielen Frauen darüber gesprochen und glaube mir, die meisten empfinden so !!! Was du empfindest ist also nicht unnormal.
Es ist okay sich die Freiheit zurück zu wünschen und es ist auch okay manchmal keinen bock auf das Mama sein zu haben, es ist okay sein Baby manchmal ( darf ich das so sagen) aus dem Fenster schmeißen zu wollen weil es einen gerade am Rande des Wahnsinns treibt und das Gute - du musst dich nicht schlecht deswegen fühlen !!!! Denn es ging wirklich den meisten Mamas in der ersten Zeit so.
Um nicht in eine starke Depression zu verfallen musst du dir bewusst machen, dass diese Gefühle alle okay sind, viele Mütter so fühlen und ja auch ich hatte schon mal einen Moment wo ich dachte "war es das richtige Mutter zu werden"?.
Aber man wächst mit seinem Aufgaben und jetzt gibts Tage da denk ich " hey war doch alles ganz in Ordnung, das wird schon werden".
Ich würde mir aber an deiner Stelle trotzdem einen Termin beim Therapeuten machen.
Und wenn möglich, hol dir Hilfe von außen, also Oma, Babysitter etc.
Ist das möglich?

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Oft kommen die Depressionen übrigens eben weil wir uns schlecht wegen dieser Gedanken fühlen ( in Kombination mit Überlastung). Versuche wirklich dir Entlastung zu organisieren

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Hey ich kann das wirklich nachempfinden und leider sagt uns keiner die Wahrheit. Ich hab zwar das 2. Kind und sollte wissen auf was ich mich eingelassen habe aber mein Sohn war soviel pflegeleichter als die Maus. Wäre ein Tragetuch was ? So kommst du vielleicht ein bisschen zu was. Gibt's Omas und Freundinnen die wenigstens mal 1-2 Stunden abnehmen können. Es ist wichtig,dass du dir 1-2 Stunden nimmst ab und zu und mal was komplett ohne Kind tust. Meine Freundin haben am Anfang zu unseren Kaffeedates alle freiwillig sich das Tragetuch geschnappt und die Kleine übernommen das war schon echt Balsam

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Das tut mir leid, dass es dir so schlecht geht.
Für mich hört es sich schon nach einer möglichen Wochenbettdepression an.
Ich hatte so etwas in den ersten paar Wochen nach der Geburt meiner ersten Tochter auch. Da konnte ich mich weder über sie, noch über irgendetwas anderes freuen. Und alles fiel mir sehr schwer.
Bei mir ist es aber so, dass ich sehr gut über so etwas sprechen kann. Und ich habe mir auch schnell im Internet Hilfsadressen rausgesucht, die ich kontaktieren wollte. Bei mir ist es dann aber plötzlich doch von selbst wieder verschwunden, dass ich dann doch keine Hilfe mehr gebraucht habe (bzw. meine Hebamme hatte mir empfohlen, Tagebuch zu schreiben, um aus den Gedankenschleifen rauszukommen, in denen ich fest hing, das hat bei mir tatsächlich geholfen).

Danach war natürlich auch nicht alles Sonnenschein, ich empfand es auch weiterhin als anstrengend, mein Baby nicht ablegen zu können und überhaupt rund um die Uhr für die Kleine da zu sein. Das ist ja auch eine riesige Umstellung im Leben, an die man sich erstmal gewöhnen muss. Aber ich konnte dann auch wieder viel Freude empfinden und viel Liebe für sie.

Ich würde dir raten, mal eine Familienberatungsstelle zu kontaktieren, z.B. Caritas oder ähnliches. Die können deine Situation bestimmt viel besser einschätzen und dich beraten. Die sind extra dafür da, einem zu helfen, wenn es einem selber und mit der Familie nicht so gut geht!

Alles Gute für dich, ich wünsche dir, dass sich deine Gefühlslage schnell bessert!

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Hallo Gami91,

das hört sich wirklich nach Wochenbettdepression an. Ich spreche da leider aus Erfahrung. Hatte auch eine Risikoschwangerschaft und war regelmäßig Gast im KH.

Ich war nach der Geburt so überfordert, ich konnte den Kleinen nicht mal allein wickeln. Habe mich in therapeutische Behandlung begeben. Die meisten Städte haben eine Anlaufstelle für Notfälle. Auch geholfen hat mir eine Familienhebamme, die kommt bis zum 12. Lebensmonat und gibt gute Ratschläge.
Auch viel rausgehen, mit Tragehilfe und Kurse besuchen (geht ja zum Glück wieder, Z.b. Pekip, Musik), halt alles was nicht zu stressig wird, aber man nicht allein bzu Hause hockt. Das hat zumindest bei mir geholfen. Mein Kleiner (jetzt fast 3 Jahre alt) war unterwegs immer sehr abgelenkt und hat weniger geschrien.

Für den Haushalt vielleicht jemanden einstellen?

Viele Grüße

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Ich glaube es ist zum Teil normal sich sein altes Leben zurück zu wünschen. Ich vermisse oft die Zeit, in der ich mich regelmäßig mit Freunden getroffen habe, auf Konzerte gegangen bin und nicht den Tag durchplanen musste um mal was zu schaffen. Aktuell auch wieder mehr, da ich stille und nicht auf die Veranstaltungen gehen kann, die jetzt langsam alle nachgeholt werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass es dir wieder besser geht, wenn du etwas weniger Chaos um dich herum hast und dein Leben wieder etwas mehr selbst in die Hand nehmen kannst (soll keine Beleidigung sein - das Leben mit Kind lässt das nicht immer zu) ich habe mittlerweile 2 Töchter. Die kleine ist jetzt fast 4 Monate. Ich kann dir sagen was mir das Leben etwas erleichtert. Vielleicht ist da ja etwas bei, das du noch nicht probiert hast. Zum einen gibt es da die Trage. Wenn die Kleine sehr unruhig ist uns sich absolut nicht weglegen lassen möchte, kommt sie darein. Dann schläft sie und ich kann zumindest etwas aufräumen oder andere Dinge im Haushalt machen. Beim Kochen sitzt sie öfter in der Wippe, die oben auf dem Hochstuhl angebracht ist. So sieht sie mir zu und ich kann jedes Nal, wenn ich an ihr vorbei laufe mit ihr shakern. Das klappt sehr oft. Würde bestimmt auch zum putzen gehen. Außerdem koche ich oft große Mengen und friere mehrere Portionen ein. So muss ich nicht so oft kochen und kann trotzdem schnell und gesund essen. Gibt es bei euch vielleicht jemanden, der mal mit deinem Kind spazieren gehen kann? Dann hättest du mal eine kleine Auszeit. Am Wochenende laden wir Freunde oder Familie gerne zu uns ein. Mein Mann hilft notfalls bei den Vorbereitungen oder auch beim Aufräumen am nächsten Tag. So bekommt man Gesellschaft. Das ist meiner Meinung nach sehr wichtig für die Psyche. Wenn dein Baby wieder doll weint, kannst du dich zurückziehen bis du es wieder beruhigt hast.

Ich drücke dir die Daumen, dass du die Zeit mit deinem Kind bald mehr genießen kannst.

Liebe Grüße

Insa mit L (2 Jahre) und M (fast 4 Monate)

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Hallo,
ich weiß genau wie Du Dich fühlst, Du bist damit nicht allein. #liebdrueck
Eins vorweg: Es wird besser ☘️
Scheue Dich aber nicht, professionelle Hilfe anzunehmen, evtl erstmal eine Hebamme, denn mit jemandem darüber zu reden kann schon viel bringen!

Bei uns war die Situation so, dass ich nicht mehr wusste, wann ich zuletzt Freude empfunden oder gar gelacht oder gelächelt habe. Alles war verbissen und zwanghaft, ich war von allem genervt und überfordert, wollte aber gleichzeitig keine Hilfe annehmen denn "man muss das ja alleine schaffen" und ein bisschen "pflegt man ja auch seine Wehwehchen". Meine Familie hat da sehr drunter gelitten.

Mir haben hauptsächlich drei Dinge geholfen, abgesehen vom Reden mit meiner Hebamme:
- weniger social Media! Da sieht man meistens nicht die Realität und versucht schnell ein ideal zu erreichen, was es schlicht nicht gibt! Lieber auf sich und seine Lieben konzentrieren und auf den Mutterinstinkt hören oder kompetenten Rat bei Kinderarzt, Hebamme und Co einholen wenn nötig
- mehr rausgehen und machen! Sich nicht daheim verschanzen, das macht es nicht besser und man hat nur das Gefühl, alles aufgegeben zu haben
- versuchen, sich um sich und seine Gesundheit zu kümmern, Hilfe annehmen und evtl sogar einfordern.

Ach und ganz wichtig: ihr habt was zuessen im Schrank? Saubere Kleidung im Schrank? Grundsauberkeit Klo und Küche? Und bestenfalls euch selbst gewaschen? Mehr Haushalt kann warten ;-);-);-)

Alles Gute #klee

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Ich kann dich auch total gut verstehen! Vor allem auch, dass du dich nicht traust darüber mit anderen zu sprechen und im Forum Hilfe suchst. Man möchte einfach nicht bei Freunden und Familie den Eindruck erwecken, dass man undankbar ist für dieses Wunder oder eben eine schlechte Mutter ist. Ich bin erst seit 3 Wochen Mama und mir geht es genauso. Ich kann dir gar nicht sagen wie sehr ich mein altes Leben vermisse, obwohl ich bereiter als bereit war eine Familie zu gründen. Ich hab so viel gelesen, mich mit anderen Mamas unterhalten und trotzdem hab ich nun das Gefühl ich hab es komplett unterschätzt! Dieses 24/7 ohne Aussicht auf einen Tag an den man den Schlaf nachholen kann oder einfach mal aus diesem Kreislauf aussteigen kann macht mich am meisten fertig. Diese Erschöpfung, gegen die man nichts tun kann. Alles worauf man vorher wert gelegt hat wie eine schöne saubere Wohnung, sich zurecht machen, tolle Sachen zu unternehmen sind gefühlt nicht mehr existent. Auch die Beziehung zum Mann verändert sich und ich vermisse die Zweisamkeit mehr als ich je gedacht hätte. Alleine diese Zeilen zu schreiben gibt mir ein unfassbar schlechtes Gewissen. Du bist nicht allein!

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Ich kann dich sehr gut verstehen. Hatte eine beginnende Wochenbettdepression, aber hab’s noch in den Griff bekommen.
Mein Baby (11 Wochen) war bis zur 8/9 Woche unausstehlich und auch jetzt ist es teilweise schwierig. Ich muss immer den richtigen Moment abpassen.

Er findet den Kinderwagen okay, kann aber gut drin schreien. Was hilft ist weißen Rauschen oder Staubsauger Geräusche laufen zu lassen.

Autofahren hält er 5 min aus, üben wir derzeit verstärkt.

Trage und Tuch? Er hasst es.

Am liebsten ist auf dem Arm wenn man auf dem
Petziball sitzt … Swing2sleep geht auch, spielebogen mag er auch.
Aber wirklich raus gehe ich mit ihm auch nicht.

Mir hat es geholfen, mir wirklich bewusste Auszeiten zu nehmen. Und wenn es nur ne halbe Stunde ist. Haushalt Verschiebe ich aufs Wochenende, Hauptsache die grundhygiene stimmt irgendwie 👀

Ich habe auch in den ersten Wochen nur geweint, wollte mein Leben zurück. Manchmal ist der Gedanke auch noch da, besonders wenn die Babys wieder im Sprung sind und nur heulen…

Vielleicht brauchst du einfach auch ein bisschen mehr me-Time, vielleicht kann dein Mann dir die irgendwie freischaufeln?
Fahr die Erwartungen was den Haushalt angeht runter und lass es einfach, wie es ist.
Die Babys werden größer und dann kommt die Freiheit auch wieder etwas zurück !