Ich bin Erstgebährende und habe mir viele Geburtsberichte durchgelesen. Geburten in Kliniken klingen erstmal ab sichersten, dennoch schreckt mich ab, dass in einigen Erfahrungsberichten auch fremdbestimmtes Handeln im Vordergrund steht. Man hat kaum Mitspracherecht als Gebärende und das Baby soll am besten so schnell wie möglich "raus".
Ich habe mich persönlich noch nicht entschieden, ziehe wohl ein Geburtshaus vor. Vor einer Hausgeburt hätte ich beim ersten Mal wohl etwas Bammel.
Wie habt ihr euch denn entschieden?
Wo entbindet ihr?
Wo entbindet ihr
In einem kleinen, ganz gemütlichen, familiären Krankenhaus
In einer Klinik in der sowohl ich als auch das Baby im Notfall direkt versorgt werden können. Von Freunden aus dem OP kenne ich leider zu viele Horrorstorys in denen Frauen/Babys aus Geburtshäusern/kleinen Kliniken viel zu spät in der Klinik ankamen und deshalb verstorben sind.
Das passiert am Ende wahrscheinlich total selten, aber anders könnte ich mich trotzdem nicht entscheiden 😅
Hätte ich auf meine Hebamme gehört, wäre ich bei der von ihr favorisierten Hausgeburt auf keinen Fall rechtzeitig im Krankenhaus gewesen, als ich sehr schnell viel zu viel Blut verloren habe.
Sie hat sich noch im Kreisssaal mit dem Arzt gestritten, dass es doch gar nicht sooo viel Blut sei.
Mein Hb-Wert nach der Geburt und die notwendigen Massnahmen sagten deutlich etwas anderes. Ohne die zügige Not-OP wäre ich heute nicht mehr da.
Ich schreibe das nur, weil so oft davon geredet wird, dass es ja Einzelfälle sind. Der Status als Einzelfall hilft dir nichts, wenn du es zufällig selber bist.
Ich bin absolut Krankenhausgeschädigt. Hab als Kind ganz viel im Krankenhaus gelegen und in meinem Kopf ist das einfach nur assoziiert mit Krankheit und Tod. Und deshalb lässt mein Kopf den Gedanken so etwas schönes und natürliches wie eine Geburt in einem Krankenhaus durchzuführen überhaupt nicht zu. Alles in meinem Kopf schreit "Nein, Nein, Nein" wenn ich auch nur an Geburt im Krankenhaus denke. Ich bin auch so unglaublich wählerisch bei meinen Ärzten, sobald mir da nur das kleinste bisschen komisch vorkommt, dann geh ich. Und ich kann mir sowas von überhaupt nicht vorstellen, dass irgendein fremder Arzt in meine Geburt eingreift und dann ggf. Dinge tut, die ich nicht möchte. Liegt auch vielleicht daran, dass ich in meiner Berufslaufbahn so viel mit Medizinstudenten zu tun hatte und bei den meisten dachte ich mir nur: "Oh mein Gott, hoffentlich sehe ich den in meinem Leben nie wieder..." Das hat mir absolut jeglichen Respekt vor Ärzten versemmelt. Die ständigen Berichte von Unterbesetzung in Krankenhäusern geben mir auch nur ein mulmiges Gefühl... Wie viele Geburten kommen da zeitgleich auf eine Hebamme? Ich wills gar nicht wissen. Absolute Horrorvorstellung im Moment noch für mich. Weiß noch nicht genau, wie ich mich darauf einstellen kann ggf. doch dort gebären zu müssen je nachdem wie die SS verläuft.
Ich kann deine Ängste nachvollziehen! Ich denke im Krankenhaus ist es natürlich am sichersten, sollte etwas schief laufen. Dennoch habe ich auch Angst, dass ich an die falschen Ärzte/Schwestern/Hebammen hinlaufe und am Ende eine schlimme Erfahrung habe, nur damit es schnell geht aufgrund von Unterbesetzung. Auch habe ich schon von Geschichten gehört, wo einfach unbelaubt ein Dammschnitt durchgeführt wurde ohne zu fragen. Ich glaube ich würde ausrasten. Ich werde auf jeden Fall noch mal ausführlich mit meiner Hebamme reden.
Unbetäubt* sollte das heißen.
Ich entbinde in einer Klinik mit Kinderstation. Das war mir sehr wichtig, weil ja doch immer mal was passieren kann. Aus meinem Vorbereitungskurs hat jz eine ihr Kind bekommen und da war es sehr sehr wichtig, dass sie in einem KH entbunden hat (konnte man erst während der Geburt erahnen)
Ich war ein paar mal schon zur Untersuchung in dem Krankenhaus wo ich entbinden will. Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die Leute sind wirklich super nett.
Vielleicht hilft es dir, zur Geburtsanmeldung/Planung in ein KH zu gehen und es dir dort einfach mal anzuschauen.
Wenn du ein Mensch bist, der nicht so arg ängstlich ist und dich viel mit dem Thema Geburt an sich verfasst, dann ist ein Geburtshaus vielleicht auch gar nicht verkehrt. Aber du musst halt für dich wissen, ob du nicht im Fall der Fälle doch lieber im KH wärst oder doch lieber eine PDA hättest.
Hey, bevor du dir groß Gedanken machst und am Ende wieder alles mangels Hebammen umschmeißen musst (und groß enttäuscht bist):
Wie weit bist du denn? Hast du überhaupt noch eine realistische Chance auf eine Geburt im Geburtshaus (oder zuhause)? Da muss man sich mittlerweile schon echt knapp nach positivem Test drum bemühen.
Ich bin jetzt in der 15SSW. Ich habe Anfang August erst einen Termin mit meiner Hebamme. Ich muss mal schauen, was die mir so empfiehlt.
Was bietet deine Hebamme denn an? Nur die wenigsten arbeiten im Geburtshaus und solltest du dort entbinden wollen, müsstest du ja noch eine dafür finden - da bist du wohl eher schon viel zu spät dran. Es ist so schade, dass man hierzulande eben nicht einfach so frei seinen Geburtsort wählen kann, aber an deiner Stelle würde ich jetzt also von einer Klinikgeburt ausgehen und meine Energie dafür aufwenden, das bestmögliche Klinikum für dich auszuwählen. Außer deine Hebamme arbeitet tatsächlich im Geburtshaus. Das wäre wie ein Sechser im Lotto und die Chance würde ich persönlich nicht verstreichen lassen (ich hatte allerdings auch eine Hausgeburt und kann gut sein, dass wir daher eher nicht auf einer Welle schwimmen 😉)
Ich habe meine Tochter in einer großen Klinik entbunden die sehr bekannt ist (zumindest in NRW)
Ich konnte da sehr selbstbestimmt handeln zumal auch kein Arzt dabei war sondern nur Hebammen (Hebammenkreissal)
Mein Sohn werde ich auch wieder dort entbinden.
Meine Klinik hat eine Kinderintesivstation die auf der gleichen Etage ist wie die Wochenbettstation.
Ich muss nur über den Flur gehen und bin direkt da. Das war mir auch wichtig
Ich hätte ein Geburtshaus vorgezogen wenn es denn so etwas bei uns gegeben hätte (die nächsten beiden sind ca. 100 km weit weg) und Hausgeburt kam nie in Frage (das finde ich extrem egoistisch und verantwortungslos). Am Ende habe beim ersten Mal ich in einer großen Uniklinik mit Kinderintensiv entbunden. Ob es ein Fehler war weiß ich nicht. Ich hatte leider Pech und landete in einer Nacht da, in der weder ein Kreißsaal frei war noch eine Hebamme verfügbar war und wurden erstmal 13 Stunden allein mit Dauer-CTG auf einer Notliege geparkt. Beim Umzug in den Kreißsaal war ich dann so fertig mit der Welt, verunsichert und der Kopf des Kindes so im Becken verkeilt, dass es dann am Ende ein KS wurde, was ich nie wollte. Vllt. hatten wir aber auch Glück dass wir in der Klinik waren und es wäre im Geburtshaus zu den gleichen Komplikationen gekommen, ich werde es wohl nie wissen.
Ich würde mich beim nächsten Mal wohl für ein kleineres KKH entscheiden. Es lohnt sich zu Erfragen, in welchem Arbeitsverhältnis die Hebammen sind. Es gibt KKH mit fest und direkt angestellten Hebammen und Beleghebammen, die mehr oder weniger "angemietet" sind, aber nicht im Krankenhaus angestellt. Letztere können oft etwas freier schalten und walten und müssen den Ärzten nicht so hörig sein.
Bei meiner Tochter kam aufgrund von Komplikationen nur ein KKH mit Kinderintensiv in Betracht. Es kommt immer auch auf die Umstände an!
Darf ich fragen, wo du im Bezug auf "egoistisch und verantwortungslos" den Unterschied zwischen einer Hausgeburt und einer Geburt im Geburtshaus siehst?
Meintest du eine "Alleingeburt"? Ansonsten wäre ich nämlich der Meinung, dass sich ein Unterschied nur im Einzelfall aus der Lage (Wie nah ist im Ernstfall das Krankenhaus?) bzw. der Architektur (20. Stock ohne Fahrstuhl) ergeben.
Ok, ich muss zugeben dass ich mich noch nie ganz konkret damit beschäftigt habe wie so eine Hausgeburt normalerweise abläuft 🤔Aber da ist doch die Hebamme nicht die ganze Zeit dabei oder? Kenne 2 Frauen die eine Hausgeburt hatten und bei einer war gar keine Hebamme dabei und bei der anderen nur die letzte halbe Stunde. Ich finde da kann weiß Gott was passieren, und das finde ich schon verantwortungslos dem Kind gegenüber nur damit ich es daheim schön habe. Im Geburtshaus hätte ich mich schon sicher gefühlt, wenn jemand die Geburt begleitet, im Auge hat wie es mir und dem Kind geht und im Notfall rechtzeitig in die Klinik verlegt