Ich habe an der Geburt zu knabbern…

Hallo zusammen,

irgendwie habe ich total an meiner Geburt im Mai zu knabbern :-(

Der Kleine war ein Sternengucker, hatte während den Presswehen seinen Kopf schräg, kam also mit den Wehen nicht tiefer und hatte einen KU von 38 cm. Nach 23 Stunden Wehen (wovon 15 Stunden total aushaltbar waren, 5 schon seh taten und 3 Stunden Presswehen) wurde dann ein Kaiserschnitt gemacht auf meinen Wunsch bzw. Befehl…

Der Arzt bei der Abschlussuntersuchung meinte auch dass es wohl eher sowieso nicht auf natürlichem Wege geklappt hätte wegen dem KU.

Dabei hatte ich mir sooo sehr eine natürliche Geburt gewünscht… hatten sogar 4 Tage Einleitung hinter uns :-( ich wollte so sehr natürlich entbinden.

Jetzt denke ich mir immer: Hätte es nicht doch irgendwie klappen können? Als ich einen KS gewünscht habe dachte ich zwar dass wenn jetzt kein KS gemacht werden würde, dass ich sterben würde weil ich so schmerzen und wenig Kraft hatte nach 3 Stunden Presswehen… aber jetzt denke ich immer, was wenn es doch geklappt hätte… kennt das jemand? #schmoll

Liebe Grüße

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Ich würde es eher von der Seite sehen: Wenn dein Wunsch nach einer natürlichen Geburt so groß war und du trotzdem einen Kaiserschnitt "befohlen" hast, warst du wirklich am Ende. Wer weiß, wie es weitergegangen wäre? Möglicherweise wäre es, wenn das Kind dann auch nicht mehr gekonnt hätte, ein Notkaiserschnitt geworden. Wenn der Arzt es dir schon so sagt, würde ich das so annehmen - ich fühlte mich auch deutlich besser, als man mir beim zweiten Kaiserschnitt noch während der Geburt sagte, dass es wahrscheinlich wieder nichts geworden wäre. Dann war ich mit der Sache versöhnt und hatte für mich die Bestätigung, dass die Entscheidung richtig war.

Letztlich wird man es nie wissen. Es hätte vielleicht noch klappen können, es hätte aber auch durch die Erschöpfung noch schlimmer werden können. Durch deinen Entschluss hast du Letzteres auf jeden Fall verhindert - das ist doch auch gut zu wissen :-)

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Hallo,

Ich denke du hast intuitiv richtig gehandelt. Im Grunde hat dir das der Arzt ja auch angedeutet. Wer weiß was noch passiert wäre... vllt wären die Herztöne des Kleinen abgesackt oder es wäre gar in einem Not Kaiserschnitt geendet, du weißt es halt nicht. Wenn man am Ende seiner Kräfte angelangt ist, geht es halt einfach nicht mehr. Du hast alles richtig gemacht und deine Gefühle spielen dir jetzt einen Streich wo du alles Revue passieren lässt. Ach ja und Herzlichen Glückwunsch zum kleinen Mann ;-)

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Wir hatten auch 4 Tage Einleitung und 3,5h Austreibungsphase.. 😔 bin da nur noch gelegen.. mein Sohn kam vaginal - aber mit schlechten Ph und BE Werten.. es dürfte nochmal gerade alles gut gegangen sein
Hatte während der Geburt eigentlich nicht das Gefühl, dass die Hebamme Stress hätte etc trotzdem hatte er einen schweren Sauerstoffmangel..
Und dann beginnt sich der Gedankenkreisel zu drehen.. was wäre wenn ich aufgestanden wär, Hocke, wärs dann schneller gegangen, was wäre wenn…

Im Endeffekt zählt nur eines - das Kind ist gesund auf der Welt! Du hast alles gegeben um dein Kind gesund auf die Welt zu bringen!
Es macht sicher Sinn sich da auch Hilfe zu holen um den ganzen Prozess besser verarbeiten zu können.
Genieße dein Baby und die erste Kuschelzeit :)

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Hi,
meine Entbindungen sind von 8.2006 und 1.2010.

Keiner der Jungs, "saß tief im Becken". Sie waren bis zum Schluß, direkt unterm Busen.

Beide Entbindungen, haben mit Wehen begonnen. 2006, ging es eigentlich zum einleiten, aber Übernacht kamen Wehen. 3 cm offen, alle 7 Minuten Wehen.

Einlauf, nach 4 Stunden noch Akkupunktur. Es tat sich was, es ging vorwärts, der Kleine kam auch herunter. Ich war bei ca. 7 cm, rutschte er nochmal aus dem Becken, und nicht mehr ordentlich rein. Ordentliche Wehen, und der Kleine stupste mit dem Kopf, auf das Becken............Schmerzen die aus der Hölle kamen. Inzwischen hatte ich 9 cm, aber das Kind war immer noch nicht wieder im Becken. Alle 2 Wehen, turnte ich in eine andere Position, von außen wurde gedrückt und gemacht.

Aufgrund meines Gewichtes, wäre der Kaiserschnitt die schlechteste Option, bekam ich von einem Oberarzt, mit einstelligen BMI zu hören................Danke, aber es tut sich ja nichts, als ab und ein Kaiserschnitt, war darauf meine Antwort.

Ich bekam dann endlich mal eine PDA gesetzt. Hatte zu dem Zeitpunkt jede Minute eine Wehe, der Kleine dotzte ins Becken...................

Der Kleine hatte 2x die Nabelschnur um den Hals, hätte trotzdem für raus gereicht, wenn es dann gepasst hätte. Er hatte ne ordentliche Beule am Kopf, von dem "ins Becken dotzen".

Ich bin ehrlich, ich war fein damit, aber sofort ! Dem Kleinen und mir ging es gut. Er war nie gefährdet durch zuwenig Sauerstoff. Im Nachbarort ist ein Zwilling, Schwerstbehindert, sollte eine Hausgeburt werden, die dann stockte. Er wurde gerettet, aber sein Bruder ist im Mutterleib verstorben, da kam der KS zu spät.

Bei einer angeheirateten Tante, war der Kaiserschnitt auch zu spät. Das war 1971, Sauerstoffmangel unter der Geburt. Ich wußte, bis ich 15 Jahre alt war, gar nicht, das es ihn gibt, er war ab Kindergartenalter in einer Behinderteneinrichtung, da sie alleinerziehend war, mit 2 Jungs, der 1966 geborene ist mein "Lieblingscousin", obwohl nicht Blutsverwandt. Sie lernte meinen Onkel 1976 kennen.

Mein 2. Sohn, produzierte schon gar keine ordentliche Wehen...................nach über 1 Tage herumwehen, wurde dann der beschlossene Kaiserschnitt gemacht. Er hatte auch 2 die Nabelschnur um den Hals, er wäre nicht rausgekommen. Die Wand der Plazenta war hauchdünn, das hätte tragisch enden können......... Auch hier, war ich fein mit.

Und Du, solltest es auch bearbeiten und mit abschließen. 38 cm, ist ein ordentlicher Kopfumfang ! Du wärst evtl. "bis zu den Ohren" gerissen. Und da kann auch soviel mit kaputt gehen. Es schreibt nur keiner von Stuhl-Inkontinenz nach schweren Geburten...............

Er hatte sich bei Dir, ja auch bis zum Schluß, nicht wieder ordentlich ins Becken gedreht..............wie lange, ist "lang genug", es zu probieren ? Bis es zu einem Notfall kommt? Und das Baby vielleicht mit Sauerstoffmangel auf die Welt kommt.....................diese Vorwürfe, wollte ich mir auch nicht antun, oder?

2 ehemalige Freundinnen, waren auch nicht "fein" mit ihrem 1. Kaiserschnitt. Die 2. Geburt, wurde eine Spontane. Beide waren nachher einer Meinung, lieber nochmal ein Kaiserschnitt. Beide waren mega gerissen, und haben 6 - 8 Wochen, noch auf einem aufblasbaren Ring, gesessen, weil nichts ginge. Jedes Pipi machen, tat noch 14 Tage weh, der 1. Sex, da waren die Kinder Beikost reif.

Danach, waren sie versöhnt mit dem ersten Kaiserschnitt. Beide waren nämlich nach 1, 5 Tagen, wieder auf den Beinen. Konnten alle Klo-Geschäfte, ohne Schmerzen verrichten, konnten ohne Hilfsmittel sitzen, und überhaupt, ging es ihnen auch Körperlich besser.................aber manche Frauen, gaben einem das Gefühl, "Nicht richtig" entbunden zu haben. Den einfacheren Weg gegangen zu sein, obwohl beide es erst probiert haben, aber die Herztöne gingen unter den Wehen runter, bzw. nach 48 Stunden einleiten, und Wehen, die aber nicht auf den Muttermund gewirkt haben, erst entschieden wurde, ein KS zu machen.

Reden hilft............

alles Gute

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Ich kenne das...mein Sohn wurde auch nach 17 h Wehen und Geburtstillstand bei 8 cm MuMu per KS geholt. Ich war in dem Moment einfach nur froh dass es vorbei ist. Die Ärzte hatten wegen anfallender Herztöne den KS ins Spiel gebracht und angebotenen, als letztes Mittel wenn ich es unbedingt noch probieren will, würden sie dem Kind am Kopf Blut abnehmen um die Versorgung zu checken, aber da hatte ich dann schon zu viel Angst ums Kind und habe es abgelehnt. Dann im Wochenbett kamen die Gedanken: Was wäre wenn Ich mich mehr angestrengt hätte? Nicht so viel gelegen wäre? Noch etwas durchgehalten hätte? Nach 1h Wehensturm keine PDA verlangt hätte? Das war im September 2019, die Gedanken holen mich immer noch manchmal ein, aber es wird weniger und man kommt mit der Zeit besser damit klar. Mir hat ein Satz der Hebamme sehr geholfen, die mir sagte, dass ich meinem Kind wahrscheinlich sehr viel Stress und Angst erspart habe. WIR wissen, dass die Herztöne überwacht werden, dass man das Kind zur Not per KS holen kann, das Kind weiß es nicht und folglich auch nicht, ob es die Geburt überlebt. Außerdem ist für das Kind die Geburt auch nicht schmerzfrei (in meinem Fall donnerte er immer wieder bei jeder Wehe ins Becken und hatte hinterher eine riesige Beule). Das war mir überhaupt nicht bewusst vorher! Du hast dir und deinem Kind mit der Entscheidung viel Leid und Schmerz erspart

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Du brauchst Dich nicht fragen, ob es hätte klappen können. Es HAT nicht geklappt.
Da gibt es nichts, wofür Du Dir Vorwürfe machen solltest. Eine Geburt ist eine totale Naturgewalt, das kann man nur wenig in eine andere Richtung beeinflussen.
Der KS war in dem Moment die richtige Entscheidung, dann sollte sie auch im Nachhinein nicht angezweifelt werden.
Das was Du geleistet hast, ist etwas großartiges. Du hast ein gesundes Baby zur Welt gebracht, ganz gleich aus welchem Körperteil es auf die Welt kam.
Viele meiner Freundinnen haben kurz vor Ende der Geburt nach einem KS gejammert. Die meisten haben es dann vaginal geschafft- ein Arzt führt den KS nicht unüberlegt oder unberechtigt aus. Will heißen: es gibt gute Gründe für den KS, auch wenn die im Vorfeld so nicht absehbar waren.

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Hallo liebes

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Sohn! ❤️

Mein Sohn kam 2020 mit 56cm, 4020g und 37cm Kopfumfang zur Welt.
Obwohl er fest im Becken war, dauerte die Geburt 2 Stunden.
Er hatte Sauerstoffmangel, zum Glück geht es ihm prächtig und auch nach der Geburt gab es keine Komplikationen deswegen.
Ich hatte danach den Befund Herzmuskelentzündung und Verdacht auf Herzinfarkt während der Geburt & dazu noch Wasser in der Lunge, wobei erstmal Panik herrschte weil es sehr nach Lungenembolie aussah.
Als wir zuhause ankamen, war ich 3(!) Wochen NUR im Schlafzimmer, meine Psyche war einfach im Keller. Es war ein Schock für mich. Ich durfte nicht einmal mit meinem Sohn auf dem Arm am Fenster im Kh stehen, nur im Bett durfte ich ihn halten.

Meine Tochter kam dieses Jahr per geplantem Kaiserschnitt zur welt. Und ich bin so froh, darüber mit meinem FA gesprochen zu haben und darauf bestanden zu haben einen Kaiserschnitt zu bekommen!
Der Gedanke an einer spontane Geburt löste ab ungefähr der 20ssw Panikattacken bei mir aus. Nur der Gedanke an einer spontane Geburt und mein ganzer Körper sträubte sich dagegen. Von jetzt auf gleich heulte ich wie ein Wasserfall oder meine Laune war plötzlich ganz schlimm.

1. die Maus wurde 2 Wochen vor Kaiserschnitt von 2 Ärzten auf 2800-2900g geschätzt und 49cm. Geboren wurde sie mit 54cm und 3900g, da kann mir keiner erzählen das sie in 2 Wochen so aufgeholt hat. (Hätte ich spontan entbunden zum/nach ET, wäre die schwerer als ihr Bruder geworden.) Als ich zur Vorsorgeuntersuchung kam, sagte mein FA das er froh darüber war das ich mich nicht hab umstimmen, überreden oder verunsichern lassen habe als er den Geburtsbericht gelesen hatte. Den bis zum Schluss sagte er mir, das eine spontane Geburt dennoch möglich wäre. Ach ja, sie lag bis zum Schluss in BEL. Bei den Maßen konnte auch er sich dann keine spontane Geburt mehr vorstellen.
Also hatte mein Bauchgefühl recht.
Sauerstoffmangel war bei der Maus zu 0,00000% da.

2. war der Kaiserschnitt von der Psyche her viel viel besser für mich. Der Unterschied war krass.
Hätten wir noch einen Kinderwunsch dann würde ich mich immer wieder für den Kaiserschnitt entscheiden. Aber wir sind mit Kinderkriegen durch 🙏🏼

Du hast alles richtig gemacht und ich hoffe du wirst bald mit deiner Geburt abschließen können und die positiven Dinge sehen.