Hallo zusammen,
mein Mann und ich haben eine gemeinsame Wohnung seit 2 Jahren.
Nun bin ich in der 30. SSW mit dem ersten Kind.
Mein Mann hat einen neuen Job und eine Baustelle (in der wir mal wohnen sollen/werden) in seiner Heimat. Daher wohnt er ab jetzt wieder bei seinen Eltern. Das ist ca. 150 km entfernt von mir.
Wäre es für Euch eine Option, in solch einer Situation mit dem Mann in sein Kinderzimmer zu ziehen?
Seine Eltern sind nett, aber tendieren aus meiner Sicht zur Einmischung. Ich habe ihn dort 3 Wochen lang besucht. Das ging gut, aber ich war heilfroh, wieder in meinen eigenen 4 Wänden zu sein.
Mein Mann erzählte, dass er Elternzeit nimmt nach der Geburt. Seine Mutter antwortete, dass er dann ja auf der Baustelle weiter arbeiten könnte. Ich entgegnete, dass er die Elternzeit nimmt für das Kind und dann auch bei dem Kind und mir sein wird in diesem Monat.
Das schien in den Augen der Mutter ein Problem zu sein. Ich fragte sie, ob es ein Problem sei und sie sagte sowas wie, dass sie dachte, er wolle die Baustelle fertig machen, damit wir einziehen können und sowas.
Ich bin erwachsen und vor 12 Jahren zuhause ausgezogen. Auch bei meinen eigenen Eltern bin ich gern mal zu Besuch, aber dann auch wieder heilfroh, wieder in meinen eigenen 4 Wänden zu sein.
Ist es unhöflich, nicht mit in das Kinderzimmer zu ziehen?
Die Mutter schlug das schonmal fast vor... "Wenn du nicht an die Stadt gebunden bist..." sagte sie und ich wechselte schnell das Thema. Damit sie nicht sagt, dass ich bei ihnen einziehen könnte in seiner Elternzeit, damit er am Bau arbeiten kann und das Kind und mich abends sieht.
Für mich ist das eine Horrorvorstellung. Gerade weil die Eltern gerne sagen, wie man was zu machen hat, was richtig und was falsch ist; fragen, wo genau man war, wenn man mal unterwegs war und gerne anrufen, wann man wieder zum Arbeiten kommt. Wenn man nicht arbeitet, beschweren sie sich, dass man lieber am Badesee liegt, als das Haus fertig zu kriegen. Alles Kleinigkeiten, aber für mich unerträglich.
Gerade weil meine Eltern das Gegenteil waren und sich nie eingemischt haben. Mein Vater hatte einen autoritären Vater und war selbst dann sehr anti-autoritär. Meine Mutter ist der Meinung: Ich mach das so und du machst es so wie es für dich gut ist.
Ich sehe viel Konfliktpotential, wenn ich paar Monate dort wohne, vor allem mit Kind.
Natürlich find ichs richtig blöd, dass mein Mann plötzlich weg ist. Aber ich bin lieber hier alleine und besuche ihn ab und zu/er besucht mich, als dass ich die ganze Zeit dort verbringe. Dabei fühl ich mich ein bisschen schlecht- die Eltern meinen es bestimmt nur gut.
Wie würdet ihr das machen?
Und wie kann ich höflich nein sagen, falls ich direkt darauf angesprochen werde?
Liebe Grüße,
Vroni
Wo Wochenbett verbringen - im Haus der (Schwieger-)Eltern?
Aus deinem Text lese ich viel Konfliktpotenzial. Dementsprechend würde ich es wahrscheinlich alleine in eurer Wohnung versuchen.
Ich bin alleinerziehend und damals nach der Geburt zu meinen Eltern gezogen. Da es mir körperlich 2-3 Wochen gar nicht gut ging, war ich für ihre Hilfe sehr dankbar. Natürlich war auch ich danach froh wieder in meiner Wohnung zu sein, aber die ersten Tage hätte ich mir alleine nicht zugetraut.
Ich würde auf gar keinen Fall zu den Schwiegereltern ziehen und dein Mann gehört im Wochenbett dazu um dich zu entlasten und eine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Klar das Haus sollte irgendwann fertig werden, aber ihr habt doch eine gemeinsame Wohnung. Und die Schwiegereltern können dann gerne Mal zu Besuch kommen.
Niemals.
Weder bei meinen Eltern noch bei den Eltern meines Mannes und so wie du schilderst erst recht nicht wenn sie so wären wie du es schilderst.
Ihr müsst ankommen, euch in eurer neuen Familiensituation einfinden.
Ggf. geht es einem nicht gut wegen Geburtsverletzungen oder sonst was.
Ich hätte nicht irgendwo sein wollen, wo ich mich nicht zu 100% wohlfühle.
LG
Hallo,
Für mich persönlich ist es klar.... das Wochenbett verbringen wir zusammen in unserem Zuhause in vertrauter und gewohnter Umgebung. Wir entscheiden wer zu Besuch kommt und wie lang. Ansonsten genießen wir einfach die erste Zeit zusammen als neue Familie
Hallo Vroni,
mein Mann hat schon einige Male gewitzelt, dass er mich gerne ab dem Mutterschutz bei seinen Eltern einquartieren würde um sicher zu gehen, dass unser Kind in seiner Heimat (Ruhrpott) zur Welt kommt. Meine Schwiegermutter war ganz begeistert und fing schon an zu planen, in welches Krankenhaus ich dann soll und dass sie dann mit kommt.
Das habe ich entschieden abgelehnt. Ich brauche mein eigenes Zuhause, möchte mit meinen Katern schmusen und nicht in einer Besuchsatmosphäre mich ausruhen. Daheim heißt für mich, dass ich auch die Kontrolle habe, wer wann mein "Territorium" betritt. Im Gästezimmer meiner Schwiegereltern hätte ich die Ruhe dafür einfach nicht und immer den schwelenden Gedanken im Hinterkopf, dass ich mich anzupassen habe als Besucherin.
Sollten wir gerade bei ihnen sein, wenn es losgeht, habe ich mich bereits selbst informiert, welches Krankenhaus dort in Frage kommt. Ja, okay, zugegeben, es ist das selbe, welches sie mir dann auch empfohlen hat. Aber nach der Entlassung geht es dann zu uns nach Hause. Auch wenn es eine lange anstrengende Fahrt wird.
Mein Wochenbett will ich in geschütztem Rahmen verbringen. Ohne Gefahr zu laufen erst noch Konflikte auszutragen und Grundsatzdebatten führen zu müssen. Das können wir gerne tun sobald wir eingespielt sind. Vorher wird mein Mann mein Wachhund sein, der jegliche unangemeldete, ungebetene Besucher draußen hält und mir den Rücken frei. Er wird die Verwandtschaft einbremsen und bei Bedarf rausschmeißen. Zumindest ist das sein Plan. Ich bin stolz auf ihn und hoffe, dass es tatsächlich so klappt.
Ich würde in meiner eigenen Wohnung bleiben. Ich kenne das Problem mit meinen Schwiegereltern auch, die mischen sich sogar ein obwohl ich wirklich selten hinfahre. Du solltest meiner Meinung was sagen, denn wenn ihr dort in der Nähe wohnt werden sie sich ja auch einmischen…
Wenn dein Mann Elternzeit nimmt dann lass ihn zu dir kommen, immerhin ist diese Zeit ja gedacht Zeit mit dir und dem Baby zu verbringen, ich habe den Fehler gemacht und meinem Mann gesagt, dass er die Elternzeit lieber etwas später nehmen soll. Weil ich oft gehört habe, dass der Mann ja nicht viel tun kann in der Zeit. Würde ich nie wieder so machen. Wir konnten leider nicht stillen und durch das abpumpen und zufüttern etc konnte ich teilweise nicht mehr. Er war Gott sei dank im Homeoffice und konnte ab und zu was erledigen. Wenn du gut zurecht kommst kannst du immernoch sagen das er an einzelnen Tagen auf die Baustelle gehen kann
Niemals!
Selbst wenn ich unter der Brücke schlafen müsste - niemals würde ich bei meiner Schwiegermutter einziehen!
Und auch bei dir lese ich viel Konfliktpotential heraus und ehrlich - die Eltern werden sich einmischen. Das ist Stress, den du nicht brauchst. Denn, wenn du ehrlich bist, du suchst doch jetzt schon Gründe, um dort nicht einziehen zu müssen. Belasse es dabei. Du hast deine eigenen 4-Wände und dort sicher mehr ruhe.
Und die Baustelle kann auch mal für 3-4 Wochen pausieren und dein Mann bei dir und dem Kind sein! Davon geht die Welt nicht unter.
Ich würde alleine in deiner Wohnung bleiben. Da habt ihr sicher eine bessere kennenlernzeit und niemand redet die rein.