Dies wird wahrscheinlich eher ein Silopo, aber zum einen muss ich mal meine Gedanken sortieren und vielleicht war jemand mal in der gleichen Situation oder kann einfach auch mit einem Blick von außen dienen.
Zur Situation: Ich bin 32 und mit unserem dritten Kind schwanger. Ich bin damit gesegnet, dass ich immer auf Anhieb schwanger wurde und nie eine FG erleiden musste. Darüber bin ich auch sehr dankbar, ich weiß dass es viele Frauen gibt, denen dieses Glück nicht vergönnt war. Leider sind aber meine zweite und nun auch dritte Schwangerschaft aufgrund einer Rhesusimmunisierung und von SS zu SS steigenden Anti-D Titern recht kompliziert. Bei meiner Tochter war ich engmaschig kontrolliert, zunächst wöchentlich später ab der 33. Woche alle zwei Tage. Es stand im Raum, dem Kind eine Blutkonserve über die Nabelschnur zu verabreichen, was dann zum Glück nicht nötig war. Als ich dann in der 37. Woche kaum noch Kindsbewegungen spürte und das CTG nicht toll aussah, wurde sie am nächsten Tag per KS entbunden und 10 Tage stationär behandelt, heute ist sie ein fröhliches gesundes Kind. In der jetzigen SS ist mein Ausgangstiter noch höher, ab der 12. SSW bekam ich daher hochdosiert Immunglobuline mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen, um die Antwort meines Immunsystems auf das Kind zu bremsen. Dazu musste ich wöchentlich stationär. Inzwischen bin ich in der 21. Woche angekommen und wir haben die Grenze zur Transfusionsfähigkeit erreicht, weshalb die Therapie mit Immunglobulinen nun eingestellt wurde, ich aber weiter wöchentlich zur Kontrolle muss. Was noch auf uns zukommt (Nabelschnurtransfusionen, evtl. Frühchen, wie die Situation nach der Geburt ist) lässt sich noch nicht vorhersagen.
Nun hat mir der Arzt im Krankenhaus heute geraten, mich nach dieser SS sterilisieren zu lassen. Dass es aufgrund der ganzen Geschichte wieder ein KS wird, ist schon fix. Das wäre dann insgesamt der dritte (mein erstes Kind kam wegen Geburtsstillstand ebenfalls per Sectio). Dies ist ein Grund, der andere wäre, dass die SS eben mit so viel Risiken verbunden ist. Ganz rational betrachtet klingt das ja auch total vernünftig. Ich habe selbst schon mehrfach gesagt, dass ich mir diese ganze Prozedur und die Ängste nie wieder antun möchte. Und trotzdem tue ich mir irgendwie so schwer und der Gedanke macht mich so traurig😪 Woher soll ich wissen, dass ich nicht doch noch mal ein Kind will? Stand jetzt sage ich, 3 sind absolut genug, aber was wenn es doch anders kommt? Oder es das Kind die ersten Wochen nicht schaffen sollte? Bei meinem zweiten Kind habe ich auch gesagt, ich will nie wieder schwanger sein, und dann hat sich mit etwas Abstand doch der Wunsch nach Nummer 3 eingeschlichen und wir sind so glücklich, dass es unterwegs ist! Ich habe einfach Angst, dass ich dem Eingriff zustimme und hinterher total bereue, denn rückgängig machen geht ja nicht mehr. Andererseits käme ich dann ja gar nicht mehr in Versuchung? Oder ist diese Melancholie normal, wenn man weiß dass es definitiv das letzte Kind ist? Ich hab noch ein bisschen Zeit, aber wie soll man sich da bloß entscheiden?
War jemand schon mal in der Situation, dass euch aus medizinischen Gründen zur Sterilisation geraten wurde? Und wie habt ihr euch (oder würdet ihr euch) entscheiden?
Danke fürs lesen- und sry dass es so lang geworden ist!
Arzt empfiehlt Sterilisation - Was tun?
Für mich und auch meinen Mann war eigentlich immer klar, dass wir 3 Kinder möchten. Dieser Traum hat sich im Mai diesen Jahres erfüllt. Die Schwangerschaft mit K3..reden wir nicht drüber!
Die ganze Schwangerschaft lang habe ich gesagt, wird es ein Kaiserschnitt lasse ich mich sterilisieren. Dann rückte der Geburtstermin immer näher und es wurde tatsächlich ein Kaiserschnitt..
Mein Kopf hat "Ja" zur Sterilisation gesagt. Weil die Familienplanung ja durch ist. Aber mein Bauchgefühl war total da gegen!
Und ja, ich habe mich dann dagegen entschieden. Und bin sehr glücklich mit der Entscheidung.
Was weiß ich, was in ein paar Jahren ist?!
Eigentlich sind wir fertig und mit 3 Kindern überglücklich...aber wer weiß? Ich habe keine Glaskugel 😊
Auch wenn meine Entscheidung nicht medizinisch begründet war, wollte ich sie dir mitteilen! 😊🙋♀️
Also ich persönlich würde es nicht tun, weil man weiß nie was im Leben passiert.
Wünsche, Träume oder die Lebensumstände können sich so schnell ändern…
Am Ende wird man es vielleicht bereuen…
Rückgängig machen geht unter Umständen schon, ansonsten bleibt immerhin noch die Möglichkeit einer IVF.
Ich denke, ich würde es an deiner Stelle machen.
Alles Liebe für euch 😘🍀
Ich bin auch so eine Rhesusfrau. Ich habe vier lebende Kinder - bei mir ist es viermal gut gegangen, einmal nicht.
Zwei meiner Kinder hatte/ haben außerdem eine schweren Herzfehler - das Sternenkind und einer meiner Söhne. Das kann Zufall sei .. Schicksal.
Ich hatte wohl nie einen Kaiserschnitt und habe mich deshalb auch nicht sterilisieren lassen. Mein Mann hatte aber nach Nummer fünf eine Vasektomie.
Wir waren uns sicher, dass vier Kinder reichen. Vielleicht hätten auch drei gereicht -aber die ersten vier KInder sind nicht von ihm, wir haben nur ein gemeinsames Kind. Ich war noch einmal mit Nummer 6 schwanger, habe die chwangerschaft aber früh abgebrochen, weil ich mir all die Komplikationen und ein weiteres Kind nicht zugetraut habe -es war für mich die richtige Entscheidung.
In der Schwangerschaft und kurz danach ist dein Körper mit Hormonen überflutet -Homone, die dafür sorgen, dass du dich sorgst -um das Ungeborene, um Kinder, Fürsorge - all das .. man WILL WILL WILL dieses Kind, ein Kind, Kinder. Da ist diese Liebe, dieses Gefühl, dass man ...alles macht und schafft, nur damit das Kind leben kann.
Das hat mit der Evolution zu tun und der Genetik und mit unserem Menschsein und das ist großartig.
Ich kann verstehen, dass du dich nicht entscheiden willst. Nicht jetzt. Vielleicht niemals. Das musst du auch nicht. Der Arzt hat dir einen Gedankenanstoß gegeben.
Denk darüber nach. Wieg ab. Sieh die Fürs und Wieders -am um Gottes Willen nicht jetzt.
Wie sollst du jetzt eine rationale Entscheidung treffen? Wie in zwei Monaten? Wie kurz vor der Geburt?
Wenn du dir sicher bist, dass du das nie, nie, nie wieder durchmachen und erleben willst, dann kannst du entscheiden.
Ansonsten lass dir Zeit. Überlege gut. Diskutiere mit deinem Mann. Was für Verhütungsmethoden gibt es, welche kommen für euch in Frage?
Du musst nicht jetzt entscheiden, nicht nächste Woche, nicht bei der Geburt. Du könntest, aber du musst nicht.
Nimm dir deine Zeit. Und überlege gut.
Ich bin ein wenig älter als du ... meine Kinder sind schon größer. Man mag das nicht hören, wenn man die süßen, kleinen Zuckerstücke um sich hat - aber manchmal kommen echt harte Zeiten auf einen zu. Pubertät und darüber hinaus. Die bleiben halt nicht so süß. 3 sind eine Nummer. Drei gesunde Kinder sind ein Geschenk.
Vielleicht genießt du das einfach ...
Wünscht dir
Luna
Erst einmal vielen Dank für eure lieben Antworten🤗
Also der Kopf schreit definitv Ja!
Das was einige angeführt haben ist ja vollkommen richtig: Die Familienplanung ist mit Nummer 3 abgeschlossen (das ist mehr als genug😅). Die ganzen Arzttermine und Krankenhausaufenthalte bringen uns als Familie jetzt schon hart an die Grenze- wie soll das erst mit einem Kind mehr klappen? Auch den Gedanken, dass man das Schicksal nicht unnötig herausfordern muss und zufrieden sein soll mit dem, was man hat, kenne ich sehr gut.
Und trotzdem fühle ich mich mit dem Eingriff einfach nicht wohl (was irgendwie gar keinen Sinn macht), weshalb ich aktuell zu nein tendiere. Es ist ja nicht so, dass das die einzige Möglichkeit wäre, effektiv zu Verhüten. Das schlimmste was passieren kann, ist dass man sich im Nachgang ärgert, weil man sich andernfalls ein paar hundert Euro gespart hätte🤔 Aber mal sehen was noch so auf uns zukommt, vllt. denke ich in ein paar Wochen auch anders...
Danke auf alle Fälle für eure Denkanstöße😊
Nein, natürlich gibt es genug andere Methoden. Man muss eben für sich selber herausfinden, was für einen selbst Priorität hat - meine Entscheidung hing maßgeblich davon ab, dass ich keine Hormone nehmen wollte und mir NFP aufgrund meiner Lebensumstände zu unsicher war. Sofern man nicht eh einen Kaiserschnitt hat, ist der Eingriff für Frauen auch deutlich invasiver als für Männer - vielleicht überlegt ihr einfach in die Richtung nochmal
Ganz ernsthaft: An deiner Stelle würde ich es nicht machen. Auch ich befinde mich gerade in meiner letzten Schwangerschaft. Dennoch würde ich mich persönlich nicht sterilisieren lassen, aus genau den Überlegungen heraus die du auch aufführst. Wähle lieber sichere Verhütungsmethoden Zb. Antikonzeptiva UND Kondome. Dieser Eingriff ist nicht wieder rückgängig zu machen. Von weiteren Kindern würde ich in deinem Fall auch eher absehen. Aber du weisst nie was das Leben bringt, daher würde ich den Empfehlungen deines Arztes hier nicht unbedingt folgen. Es ist eben eine sehr weitreichende Entscheidung für das ganze Leben.
Wenn du in einigen Monaten/ Jahren doch sicher bist, endgültig keine Kinder mehr zu bekommen ( mit diesem Mann oder einem anderen), dann steht dir immer noch die Möglichkeit offen.
Dir alles Liebe für die weitere Schwangerschaft und das alles möglichst glatt geht!
Wie wäre es mit einer Vasektomie bei deinem Mann? Sowohl der Eingriff als auch das rückgängig machen ist ein Spaziergang im Gegensatz zur Sterilisation.
Das Grundproblem bleibt ja das gleiche😉 Bei mir kam die Frage halt auf, weil ich ohnehin einen KS haben werde, da ist es natürlich der geringere Aufwand und würde auch von der KK übernommen werden