Bitte macht mir Mut

Vor 8 Wochen kam unsere Tochter zu Welt.
Die Geburt war schwer. Sie hatte sich die Nabelschnur um den hals gewickelt und einen Sauerstoffmangel gehabt.
Ich habe einen enormen blutverlust erlitten und konnte die ersten 3 Wochen nicht aufstehen.

Meine Tochter hat an ihrem 12. Lebenstagen durchgehend angefangen zu schreien.
Ich hatte also keinerlei Möglichkeit für Erholung und habe sie Tag und Nacht in den Armen gewiegt. Erfolglos. Ich habe den ersten Monat nach der Geburt extrem wenig geschlafen.

Dann, 2 Wochen nach der Geburt habe ich plötzlich extrem hohes Fieber bekommen. 5 Tage lang war die Temperatur zwischen 40 und 40,7 grad bis endlich die Ursache einer schweren mastitis gefunden wurde.
Auch in dieser Zeit habe ich meine den ganzen Tag schreiende Tochter ständig beruhigt da mein Partner sonst vor Erschöpfung kaputt gegangen wäre.

Der spuck mit dem krank sein war dann für gut zwei Wochen vorbei bis ich wieder, diesmal an beiden Brüsten eine mastitis mit 39 grad Fieber bekommen habe. Ich habe jetzt seit der Geburt 3 Antibiotika nehme müssen. Insgesamt 24 Tage lang. Das ist die Hälfte der Lebenszeit meiner Tochter.

Zu guter letzt jetzt vor ca. 5 Tagen hat mein Freund Grippe angeschleppt. Er war nur 2 Tage schlapp, da ich aber extrem geschwächt von allem bin habe ich erneut 39,7 Fieber und starkes krankheitsgefühl bekommen.

Nun ist das Fieber weg, aber ich bin so körperlich kaputt, dass ich kaum noch Kraft für meine 24/7 brüllende Tochter habe.
Wenn ich krank war, war im Bett bleiben keine Option weil sie alles zusammenschreit und ich so nicht einfach nur ihr im Bett liegen kann.

Ich habe das Gefühl, dass es ein Teufelskreis ist. Ich habe keine Möglichkeit mich gesundheitlich zu erholen, da ich ständig mit meiner Tochter am rumhampeln bin. Sie schreit so extrem, dass sie blau anläuft und keine Luft mehr bekommt.
Sie schreit durchgehend, außer wenn sie schläft.
Waren beim ostheopaten, Kinderarzt und schreiambumanz. Sie soll komplett gesund sein.

Die Mutter meines Partners kommt so 2 mal die Woche und geht mit ihr ca je 3 Stunden spazieren.
Das hilft aber nicht, da meine Tochter danach noch viel stärker schreit.
Mein Partner ist mit unserem Kind überfordert deswegen übernehme ich aus Vorsicht lieber unsere Tochter.
Ich gehe nicht raus, da mir danach sonst die Kraft fehlt meine Tochter zu umsorgen.

Ich weiß nicht wie das weitergehen soll.
Wie viel kann mein Körper noch leisten?
Durch das schreien verkrampfe ich mich komplett. Mein Körper tut an vielen Stellen weh.
Ich brauche nach der ganzen Schei*e Ruhe. Und das nicht 2 mal die Woche drei Stunden lang sondern richtig lange. Eine Woche mindestens um mich zu erholen.

Ich brauche jetzt dringend Leute die mir sagen dass das mit dem schreien vorbeigeht.
Dass meine Hoffnung wieder wächst.

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Ja das vergeht.. bei einer Freundin von mir ging’s von Tag 2 bis die Maus genau 3 Monate alt war..
Dann war der Spuk von einem auf den anderen Tag vorbei.
Könnte sonst noch jemand zur Unterstützung kommen? Freude etc.? So dass du öfter mal kurze Pausen vom Schreien hast.

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Ja, ich denke von der Vorstellung sich als Mutter mit einem Baby auszukurieren oder zur Ruhe zu kommen, muss man sich verabschieden. Diese Möglichkeit wird es für viele Jahre nicht mehr geben.

Ich war in den letzten 10 Jahren mit 3 Kindern schon das ein oder andere mal am Limit oder weit darüber hinaus.

Augen zu und durch, du schaffst das. Mantra: Es wird besser. Und das wird es auch. Im Moment heißt es einfach durchhalten.

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Also sorry, aber das ist ja wohl eine absolute Ausnahmesituation, die Apfelbaumchen hier beschreibt. Ich finde, die Situation klingt absolut untragbar. Meiner Meinung nach hat das mit dem Handelsüblichen, was man als Elternteil eben durchstehen muss, bei weitem nichts mehr zu tun.

Ich finde, es muss professionelle Hilfe her. Ich würde mich an jede und jeden wenden, die ich finden kann. Und wenn Schreiambulanz eins nicht helfen kann, würde ich in Schreiambulanz zwei aufschlagen.

Ich kenne nicht die Optionen, aber vielleicht kann Hebamme / Frauenärztin dich zu Themen wie Haushaltshilfe / Familienhilfe beratend unterstützen? Oder Euer Kinderarzt kennt Anlaufstellen? Lass Dich nicht abwimmeln!

Ich (als "erfahrene" Mutter) finde, dass Eure Lage wirklich Jenseits von Gut und Böse ist. Eines unserer Kinder hat auch nach der Geburt monatelang sehr viel geweint und geschrien, Licht, Geräusche, Besuch, Kinderwagen, das war alles unmöglich, die Belastung vor allem für mich war enorm. Ja, da mussten wir als Eltern durch, und das ging auch. Aber das war vermutlich ein Spaziergang im Vergleich zu Eurer Lage, insbesondere zusammen mit der massiven Belastung, was Deine eigene Gesundheit betrifft. Lass Dir bitte nicht einreden, Du müsstest das irgendwie aushalten.

Um Dir Mut zu machen, denn danach hattest Du gefragt: Bei unserem Kind wurde es dann irgendwann auf einmal zügig besser (ich schreibe jetzt mal bewusst nicht, wann, denn die Angabe nützt Dir gar nichts und jedes Kind ist anders). Heute ist sie eine absolut vergnügte junge Dame.

Ich wünsche Euch sehr, dass Ihr schnell kompetente Hilfe bekommt! Alles Gute für Dich und Dein Kind!

Bearbeitet von scout17
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Ich will dich nicht entmutigen. Mein Kind hat geschrien bis es reden konnte... Das konnte er dafür Recht früh schon sehr gut. Ihm hat einfach die Möglichkeit sich auszudrücken gefehlt. Je mehr er konnte, krabbeln, reden etc. Desto besser wurde es... Ich hoffe dass ist bei euch anders und es geht schneller vorbei...

Was ich dir nur raten kann ist trau es deinem Mann zu, er macht vllt. Dinge anders als du, aber lass es ihn versuchen sonst wird er es nie können und irgendwann auch gar nicht mehr versuchen wollen und dann stehst du wirklich alleine da.
Zwei Mal die Woche 3 Stunden finde ich schon echt viel. Zu der Zeit ist meine Schwiegermutter vllt. Max ne Stunde einmal die Woche spazieren gewesen. Länger ging nicht, dann hat er geschrien... Tu dir selbst den Gefallen und mach in der Zeit nicht den Haushalt sondern ruh dich aus, schau fern, lies ein Buch, Trink dir einen Kaffee oder Tee

Alles Gute 🍀

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sorry aber dein Partner hat da jetzt nicht überfordert zu dein. bzw bist du es ja auch . kein Vorwurf. das ist ne absolute Ausnahmesituation, in der man nicht nicht überfordert sein kann! er muss da ebenso durch wie du. Er muss dir zur Seite stehen. basta.

und ansonsten alle Leute in deinem Umfeld mobilisieren, dass sie dir das Kind so oft wie möglich abnehmen und zu zur ruhe kommst.

stillst du oder gibt es Fläschchen? isst das Kind genug? verträgt es etwas nicht? manche vertagen es nicht, wenn die Mutter Laktose zu sich nimmt, manche Kinder vertragen manche marken pre einfach nicht gut. ist es zu warm oder zu kalt angezogen? Ausschlag? stellen die aussehen als würden sie jucken oder juckt das Kind sich generell? Habt ihr Tiere, die es vielleicht nicht verträgt? oder Waschmittel? duftkerzen? liegt das Kind lieber bei dir im arm oder im Bettchen oder auf dem rücken oder auf dem bauch? habt ihr mobile versucht oder weißes rauschen? mal auf die Waschmaschine gelegt? Schleudergang soll ja wunder wirken. (habt ihr wahrscheinlich alles schon durch, aber besser 2x gesagt als kein mal)

und zu dem schreien an sich - kauf dir gute Ohenrstöpsel, dass du einfach ab und an mal ruhe hast, obwohl das kind schreit. schreien belastet psychisch ja auch ungemein.

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Hey! Erstmal tut es mir sehr leid für dich, dass es dir so schlecht geht.
Aaaaber sage mal: Dein Partner ist überfordert? Und was ist mit dir?
Also mal ganz ehrlich ich finde es ist jetzt an ihm sich um euer Kind zu kümmern, damit du dich erholen kannst.
Ich bin der Meinung du solltest wenigstens die Hälfte des Tages für dich haben und vor allem die Nächte. Denn wenn du nicht langsam ein bisschen Erholung bekommst wie soll es dir dann besser gehen?
Mein Mann war anfangs auch überfordert, ich aber auch! Und er hat direkt als wir aus den Krankenhaus kamen trotzdem angefangen sämtliche Nächte mit dem Kleinen zu übernehmen und auch die Hälfte des Tages. Also kann dein Partner das doch wohl auch.
Du brauchst Ruhe. Ansonsten hilft wohl nur abwarten. Euer Baby wird nicht ewig schreien. Trotzdem ist es grad eben echt hart und da brauchst du ganz viel Entlastung.

Was bei vielen hilft ist übrigens eine Federwiege. Die kann man auch mieten. Habt ihr das schon versucht?

Bearbeitet von Miami
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Hey!

Das klingt übel. Stillst du noch? Dann verzichte auf Kuhmilchprodukte. Wenn deine Kleine pre bekommt, wechsel auf HA Nahrung bzw auf eine Nahrung ohne Kuhmilch.
Habt ihr es mit Sab Simplex versucht?

Unseren Sohn mussten wir damals komplett von größeren Reizen fern halten, sonst hätte er auch durchgeschrien.

Stilistische Grüße
Schoko

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Einzige Lösung: Kind dem Partner geben und sich selbst zurückhalten, selbst wenn sie schreit. Dein Partner ist überfordert? Willkommen im Club. Alle sind am Anfang überfordert und du musst deinem Partner die Chance lassen seinen Weg zu finden. Es wird vielleicht anders sein als zu möchtest, aber es wird gehen. Ansonsten wirst du immer die blöde sein, die alles macht.

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Ich hatte eine Frühgeburt, war vorher schon 5 Wochen im Krankenhaus, danach mit Baby 4 Wochen auf Intensiv. Nachdem wir zu Hause waren mussten wir 10 Tage später wieder für eine OP ins Krankenhaus. Obwohl meine Geburt schnell und unkompliziert war hat es Monate gedauert bis ich körperlich wieder einigermaßen fit war, lag aber auch an der langen Zeit im Krankenhaus. Mein Sohn hat von der OP ein Trauma davongetragen und hat sich nicht ablegen lassen. Es war die Hölle, ich konnte nicht einmal zur Toilette ohne dass er geschrien hat. Meine Mutter ging zwar immer wieder mit ihm spazieren, währenddessen war ich aber hellwach und konnte mich nicht erholen. Ich kann nachfühlen wie es dir geht aber so blöd es sich anhört, da muss man durch. Bei meinem Sohn hat es geholfen, dass er in meinem Arm geschlafen hat, insbesondere nachts. Nach 3-4 Monaten wurde es viel besser und ich konnte mich langsam erholen. Ich wünsche euch viel Kraft!

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Liebes Apfelbäumchen,

ach du Schreck, geht es denn deiner Tochter gesundheitlich gut nach dieser komplikativen Geburt?

Ja, es wird besser! In den ersten Wochen kannte ich meinen Sohn nur schlafend, am gestillt werden oder kreischend. That's it.
Mir ging es auch körperlich und psychisch schlecht und ich finde rückblickend, dass sich mein miserabler Zustand auch auf das Baby ausgewirkt hat und alles noch schwerer gemacht hat, als es eh schon war. Du MUSST dich um dich kümmern. Das hilft letztlich auch deinem Kind. Es hat nichts davon, wenn die Mama komplett am Ende ist.
Und ich finde auch, dass deine Schilderung sich ganz schrecklich liest - es muss extrem hart sein.
Wir hatten auch einen schweren Start, aber ich hatte meinen Mann und dadurch echt enorme Unterstützung. Zusätzlich kam fast täglich meine Mutter.
Am Wochende übernahm oft mein Mann komplett. Als es mir total schlecht ging, durfte ich paar Tage nur im Bett sein und er brachte mir alle 2 Stunden das Baby zum Stillen. Er schloss alle Türen, als ich schlief, damit ich das Baby nicht höre, wenn es weint, sonst stand ich nämlich sofort besorgt in der Tür. Oft ging er raus mit dem Zwerg, teilweise einfach aus Spaß in den Baumarkt oder sonst wo hin.
Ich schreibe das, damit du weißt, wie es ablaufen KANN und damit du weißt, was du von deinem Mann erwarten DARFST.
Bitte erkläre deinem Mann, was jetzt sein Job ist. Er ist am Zug, das muss man hier in aller Deutlichkeit sagen!
Dein Körper hat enormes geleistet und du bist jetzt am Ende deiner Kräfte. Er muss jetzt einspringen und sich um seine Familie kümmern.
Hat er Elternzeit? Wenn nicht muss er gucken, ob er irgendwie 1-2 Wochen Urlaub bekommt. Manchmal muss man die Notlage dem Chef auch schildern.
Stillst du? Wenn ja, pumpe einiges auf Vorrat ab, damit dein Mann mal die Flasche gibt und du länger als 2 Stunden am Stück schlafen kannst.
Hast du Familie (Mutter? Vater? Geschwister? Tanten? Egal wen.)? Freunde?
Anrufen, Lage schildern und ganz direkt ohne Herumdrucksen Hilfe einfordern.
Jedes Bisschen Hilfe ist gut. Einkäufe, Haushalt, Essen auf Vorrat kochen und einfrieren. Das Baby abnehmen ist natürlich auch sinnvoll aber gerade am Anfang kann man so einen Winzling nicht allzu lange anderen geben, das endet nur in Geschrei, merkst du ja auch bei den 3-Stunden mit der Oma. Da muss einfach dein Mann als primäre Bezugsperson ran, alles andere ist unrealistisch.

Und damit es nicht untergeht: ich muss dir echt sagen, dass ich es respektabel finde, was du momentan alles leistest. Alle Achtung, echt. Das ist enorm viel.
Aber es ist ZU viel, du kommst an die Grenzen des menschenmöglichen.
Bitte schau, dass du dir Hilfe organisierst und ein paar Wochen überbrückst.
Danach wird es besser, ganz sicher. Die meisten merken nach 3 Monaten eine Besserung.

Halte durch! Viel Erfolg!