Partner erzählt alles seiner Mutter

Hallo Zusammen,

ich weiss nicht ob ich hormonell bedingt überreagiere, aber ich bin total verärgert über meinen Partner und brauche etwas Feedback:

ich habe wirklich große Angst vor der Geburt und habe darüber natürlich auch mit ihm gesprochen. Zum Vorbereitungsgespräch musste ich alleine und unglücklicherweise wurden in dieser Zeit gleich zwei Notfälle eingeliefert, dementsprechend aufgelöst war ich, als ich aus der Klinik kam. Die Aufklärung war ebenfalls ziemlich hart. Nun kamen uns "überraschend" seine Eltern besuchen und offenbar hat er seiner Mutter haarklein von meinen Ängsten berichtet. Sie hat mich auf eingeredet, dass ein Kaiserschnitt doch überhaupt nicht schlimm sei, dass eine Hebamme das Kind doch einfach drehen soll (...), eben lauter unqualifizierte und ungebetene Ratschläge. Zudem hat sie das Thema wohl auch schon mit ihren Kolleginnen und Freundinnen besprochen, denn was die dazu zu sagen hatten, durfte ich mir ebenfalls anhören. Ich war so perplex, dass ich fast vom Stuhl gefallen bin. Zu guter Letzt hat er sich auch noch die Kaiserschnitt-Narbe von seiner Mutter zeigen lassen, was ich absolut abstoßend finde. Ich finde es einfach furchtbar, dass mein Partner meine intimsten Ängste und Sorgen weiter tratscht und die Mutter damit auch noch hausieren geht. Ich bin total verletzt und fühle mich regelrecht "beschmutzt", weil hier eine Grenze überschritten wird. Es ist mein Körper, über den da gesprochen wird. Wir hatten einen großen Streit deshalb und ich bin auch deswegen so verzweifelt, weil ich ihm eigentlich nichts mehr erzählen möchte, die Geburt aber sicherlich auch nicht alleine durchstehe und jemanden brauche, dem ich vertrauen kann. Reagiere ich über oder würdet ihr auch so empfinden? Bei der Vorstellung, wie er sich die Narbe seiner Mutter anschaut, wird mir jedenfalls ganz anders...

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Vielleicht braucht dein Partner auch Rat?
Mein Freund hat nach meiner Geburt alles den ersten Nachbarn erzählt die gratulieren kamen. Wohl bis ins letzte Detail.. finde ich jetzt auch nicht toll - aber es war einfach seine Art die Geburt irgendwie zu erarbeiten
Er war in dem Moment eben sein Ausweg seine Ängste die er in den letzten Stunden hatte abzubauen. Angst um mich und um unser Baby

Das einzige dass ich verwerflich finde, wenn seine Mutter dann wiederum alles weitererzählt. Das finde ich nicht in Ordnung.

Sich die Narbe der eigenen Mutter anzusehen finde ich nicht befremdlich. 🤷‍♀️ aber hier hat eben jeder eine andere Wahrnehmung

Die Situation mit deinem Partner kannst du aber wohl nur mit Reden klären. Musst ihm noch mal erklären, dass du nicht möchtest dass er Dinge über dich, die Schwangerschaft und die Geburt mit seiner Mutter, Freunden etc. Bespricht. Sondern das für dich eben nur Themen für euch zwei sind.

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Hi :)
Hattest du im Vorfeld denn darüber gesprochen, dass du diese Information als sehr intim erachtest und sie doch bitte zwischen dir und deinem Partner bleiben sollen? Letztlich macht er sich vielleicht auch einfach Sorgen und hat sich seiner Mutter anvertraut, etwas, was du vielleicht auch machen würdest (oder einer Freundin, Schwester, etc.)
Es steht ein KS im Raum und vielleicht hat er sich gedacht, ich frage jemanden mit praktischer Erfahrung, meine Mutter,
Dass seine Mutter das alles weitertratscht, finde ich auch inakzeptabel und würde ich mir verbitten. Dem Mann nicht gestatten zu wollen, sich jemandem anzuvertrauen, finde ich erstmal schwierig. Aber wenn es für dich wirklich nicht geht, dann redet nochmal ruhig darüber. Schildere ihm deine Seite und deine Gefühle dabei und frage ihn auch, nach seinen Beweggründen.
Dass du es schlimm findest, dass er sich die KS Narbe angeschaut hat, kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber ich verstehe, dass da jeder andere Hemmschwellen hat.

Ihn jetzt deshalb nicht mit zur Geburt nehmen zu wollen bzw. das in Betracht zu ziehen, finde ich übertrieben. Aber ein ruhiges, klärendes Gespräch ohne Vorwürfe kann euch sicher gut tun.

Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt.

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Ja, ich denke, du reagierst über.

Wusste dein Partner, dass er nicht darüber sprechen soll? Ich finde an sich gut, dass er ein vertrauensvolles Verhältnis zu seiner Mutter hat. Ich vermute, dein Verhältnis zur Schwiegermutter ist nicht gut?

Ich hatte vor 4 Wochen eine Frühgeburt aufgrund vorzeitiger Wehen, abfallenden Herztönen im CTG, PDA und sekundärem Kaiserschnitt. Ich empfand die Geburt trotzdem schön und fühlte mich im Kreißsaal und OP jederzeit gut aufgehoben.

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Was soll die Frage ob der Partner es wusste das darüber nicht gesprochen werden soll? Wo bleibt der Respekt des Partners vorher zu Fragen ob er mit jemandem anderes darüber sprechen kann weil es ihm beschäftigt....

Mal angenommen es geht beim Mann um die sterilisieren und die Partnerin würde damit rum Posaunen.....

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genauso habe ich es auch empfunden. Respektlos. Es wird hinter meinem Rücken über mich und meine Ängste gesprochen und dann kommt seine Mutter "zufällig" vorbei und redet unaufgefordert auf mich ein, dass alles halb so wild ist. Erst dadurch habe ich überhaupt erst kapiert, dass er ihr (ohne mein Wissen) alles erzählt hatte. Das macht die Situation nicht besser.

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Also ich habe auch Angst vor der Geburt obwohl es meine dritte wird.
Aber es wäre sogar schön für mich wenn ich jemand zum Austauschen hätte,der gleiche Erlebnisse oder Sorgen hat, so weiss man das man nicht alleine ist.

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Hi,
ich sag mal du reagierst so leicht über ☺️ Dein Partner scheint sich ebenfalls Gedanken und Sorgen zu machen und hat sich dabei seiner Mutter anvertraut. Das ist für mich keinesfalls Tratsch. Auch wenn solche Ängste gewissermaßen etwas sehr persönliches sind, so sind es Ängste, die die meisten Frauen vor der Geburt haben und Ängste, die jede Frau, die ein Kind bekommen hat in einem gewissen Maß verstehen können. Und vielleicht wollte dir deine SM einfach die Angst nehmen und hat dich deswegen angesprochen. Sprich mit ihm, du kannst ihm aber auch nicht verbieten, dass er darüber mit jemandem spricht. Und das mit der Narbe finde ich übrigens auch nicht schlimm. Es ist seine Mutter und sie hat sich nicht nackt vor ihm hingestellt. Woher soll man auch bitte wissen, wie sowas ausschaut. Ich kann die Neugier verstehen..

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Dankeschön für euer Feedback!
Es hat sich etwas gesetzt und man muss es wahrscheinlich von beiden Seiten betrachten. Es stimmt sicherlich, dass er auch jemanden braucht, mit dem er sich austauschen kann. Es sollte nur nicht ausgerechnet seine Mutter sein, die, wie er selber ganz genau weiß, alles weitertratscht. Er hasst es selbst, wenn seine Mutter über ihn tratscht und hat deswegen sogar einmal wochenlang nicht mit ihr gesprochen. Ich habe persönlich nichts gegen seine Mutter und sie meint es sicherlich nicht böse. Ich fühle mich nur einfach gedemütigt, weil ich mich mit meinen Ängsten und der Ungewissheit gerade sehr verletzlich fühle und jetzt wissen fremde Menschen über intime physische und psychische Vorgänge von mir Bescheid. Ich möchte bitte selber aussuchen, wem ich so etwas preisgebe. Ich habe vorher nicht kommuniziert, dass das bitte unter uns bleiben soll, weil ich davon ausgegangen bin, dass das selbstverständlich ist und nicht als Gesprächsthema beim mittäglichen Schweinebraten dient #augen . Hinzu kommt, dass die tollen Ratschläge seiner Mutter auch weder fachlich noch psychologisch hilfreich sind, d.h. die Gespräche mit ihr bringen mir rein gar nichts und mich nervt es einfach, wenn alles bagatellisiert wird.
Ich möchte einfach, dass man mich ernst nimmt und meine Grenzen respektiert, das muss ich wohl noch einmal sehr deutlich machen, das ist mir jedenfalls klar geworden.
Danke #blume

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Der Punkt des Weitertratschens und auch das Auf dich einreden und Bagatellisieren deiner Ängste hätte mich persönlich auch gestört. Da wäre ich auch verärgert gewesen. Ich finde legitim, dass die SM sich jetzt für die intimsten Themen als Gesprächspartner disqualifiziert hat. Wichtig ist ja nur, dass ihr in Zukunft an einem Strang zieht.

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Ich sehe es so, dass dein Partner über seine Ängste sprechen kann- nicht aber über deine.

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Männer sind vieles, aber in der Regel keine erfahrenen Geburtshelfer. Im Gegenteil, die meisten Männer haben weit weniger Ahnung als Frauen und sind auch mit Ängsten und Sorgen konfrontiert. Ich würde dir und deinem Partner raten euch eine Hebamme zu suchen, die dir vielleicht auch bei der Geburt (egal, ob natürlich oder per Kaiserschnitt) beistehen kann. Ich halte es für eine größere Stütze eine vertraute Person vom Fach an seiner Seite zu haben.

Und was das Reden mit seiner Mutter angeht: Offensichtlich habt ihr bislang noch keine Absprachen getroffen, wem was weitergesagt werden darf. Holt das doch nach?

Was das Bauch-Anschauen angeht: Keine Ahnung, was daran abstoßend ist, wenn er den Bauch seiner Mutter wegen sowas anschaut. Ich weiß sowohl, wie der Bauch meiner Mutter, als auch der Bauch meiner Schwiegermutter aussehen. Sind halt Bäuche. Wie jeder Mensch einen hat. An dem Punkt kann ich die Dramatik echt nicht nachempfinden.

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Ich denke es war keine böse Absicht gewesen sondern er wollte jemanden zum reden haben der eventuell dir deine Angst nehmen kann.
Klar das sie alles weiter erzählt hat find ich schon krass! Aber vielleicht wollte er dir nur helfen?
Als ich damals nach Einleitung und nach 94std Geburtsstillstand einen ks bekommen sollte (musste meine Mutter unterschreiben wegen keine 18🤦‍♀️) hab och bitterlich geweint...Mein damaliger Partner war die ganze zeit im Wechsel mit meiner Familie bei mir...aber ab da bekam ich so krasse angst das ich richtig geschrien hab und keinen KS wollte....Meine Mutter hat gut auf mich zu gesprochen und mir all die Ängste genommen die ich hatte...Eigentlich war es erlaubt nur eine Person mit drinne zu haben das war der Vater....aber sie haben sich drauf eingelassen das meine mutter hinter der Scheibe (mit OP sachen) zu mir sehen durfte...und ich hab die ganze zeit immer zu meiner Mama geguckt und dann war die kleine da 🥰 für mich hat es so viel bedeutet das ich das gesamte OP Team nach Tagen der Entlassung mit eine Überraschung gemacht habe da sie es so einrichten konnten🥰
Beim 2 wurde gleich einer gemacht und da war ich auch sehe tief entspannt.
Jetzt beim 3 bin ich nur neugierig wie sie aussieht 😅🤣

Ich denke sie wollte dir auch die Angst nehmen nur ist sie es falsch angegangen 😏
Dennoch würde ich mit meinen Mann reden das es nicht ok ist für dich eine intime Sache breit zu reden und ihn das verdeutlichen...wenn er es nicht kapiert dann würde ich andere Register ziehen

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ja, du reagierst über.

finde die angst vor einer Geburt nicht sonderlich "intim" oder "privat". Hat doch jeder oder? das darf aber jeder anders empfinden.

vielleicht wollte dein Mann da aber auch mit jemanden drüber reden? Mein Mann hat ebenfalls ein sehr enges Verhältnis zu seiner Mutter. die erfährt auch alles. Außer halt ich sag vorher, dass ich das nicht weitererzählt haben will.

kann man sich vielleicht nicht vorstellen, aber auch Männer haben Gefühle und müssen die irgendwo auslassen. vielleicht geht es ihm auch nah, dass du so angst hast und er will dir irgendwie helfen. Gespräche mit einer Frau die das alles schon hinter ich hat helfen ja auch eigentlich. und die ganzen "unqualifizierten und ungebetenen" Kommentare haben doch einen waren und lieb gemeinten kern. ein KS ist nicht schlimm(er als eine Geburt) und wenn du so angst vor einer Geburt hast, ist es doch toll, dass es heutzutage die Möglichkeit gibt geplant mit KS zu entbinden.

Kannst halt deine ganzen Ängste nicht auf den Mann abladen und von ihm erwarten, dass er sie dann alleine trägt, finde ich.

das ding ist halt: das kind muss raus. so oder so. da kommst du nicht drum herum. ist doch nett, wenn sich so viele darum bemühen dir die angst zu nehmen.