Babyblues oder Wochenbett Depression - noch keine Muttergefühle

Hallo zusammen

Ich habe lange überlegt ob ich diesen Post machen soll aber nun hoffe ich auf viele Erfahrungen.
Ich habe meine Kleine am 10.01.23 entbunden.

Die Schwangerschaft verlief super und ich hab mich wahnsinnig doll auf meine Tochter gefreut. Ich hab das Babyzimmer voller Liebe gestaltet und alle Besorgungen voller Freude gemacht. Gegen Ende der SS war ich soooo ungeduldig und ich wollte sie endlich kennenlernen. Ich hab beim bloßen Gedanken an sie schon geweint weil ich mich soooooo sehr auf sie gefreut habe und sie soooo sehr geliebt habe.

Nun ja die Geburt war alles andere als schön: 20 Stunden Wehen, PDA die am Ende nicht gewirkt hat, Nabelschnur 2x um den Hals und am Ende kam sie mit der Zange zur Welt. Ich dachte ich werde in 500 Teile zerissen so schlimm war der Schmerz.

Nun ja ich dachte in meiner Vorstellung, dass ich in Tränen ausbrechen werde wenn ich sie auf die Brust bekomme. Die Realität war, dass ich völlig fertig und verdutzt war als ich sie gesehen habe. Ich dachte mir „okay wer bist du denn? - das soll mein Baby sein?“
Danach habe ich noch über 1 Liter Blut verloren, wurde geschnitten, genäht und musste am nächsten Tag unter Vollnarkose operiert werden, da an meiner Gebärmutter noch Plazentareste waren. Der Milch Einschuss kam erst am 6. Tag und ich war insgesamt 7 Tage im Krankenhaus. Das stillen klappte und klappt immer noch nicht so super aber ich „Kämpfe“ mich durch weil ich ihr wenigstens das beste an Milch geben will - vielleicht erhoffe ich mir so aber auch, dass die Mutterliebe/Gefühle in mir wachsen.
Naja das schlimmste ist für mich, dass die kleine mir so fremd vorkommt. Sie sieht auch weder aus wie ifh noch wie mein Mann (100% der Vater).
Sie war für mich am Anfang wie ein kleiner „Störfaktor“ ich dachte mir nur „Fuck was habe ich getan?“ dabei war sie nach einer FG unser ABSOLUTES Wunschkind!
Nun sehne ich mich nach meinem alten Leben zurück, nach meinem Schlaf, nach unserer Zweisamkeit, nach der Zeit als die Maus in meinem Bauch war und ich sie geliebt habe.

Ja, ich hab sie lieb
Ja, ich finde sie süss
Ja, ich sorge mich um sie und will ihr Bestes
Aber richtige tiefe Mutterliebe wie ich sie mir vorgestellt habe? Nein, die habe ich nicht und das tut mir soooo leid für sie.

Ich bin eher erschöpft, genervt und gelangweilt von meinem neuen Leben statt dass ich voller Glücksgefühle bin und diese tiefe bedingungslose aufrichtige Mutterliebe spüre und das macht mich traurig.

Der ganze Tag dreht sich ums Baby, ums stillen (was echt weh tut) und schon ist der Tag rum und ich hab nix geschafft.

Danke an alle die sich das durchgelesen haben und danke für eure Erfahrungen und ob es wirklich besser wird wie alle sagen und ob es euch ähnlich ergangen ist?

♥️

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Es ist so, als würdest du mein letztes Jahr beschreiben. Unser Sohn kam nach vielen Jahren Kinderwunsch zur Welt und ich war die glücklichste Schwangere auf diesem Planeten!
Die Geburt verlief anders als geplant und ich habe die ersten Tage wie im Nebel erlebt. Ich fühlte mich wie eine fremde Person in einem fremden Leben. Als mein Mann nach 1,5 Wochen kurz mal für 2 Stunden ins Büro fahren wollte, habe ich den totalen Nervenzusammenbruch bekommen, habe Rotz und Wasser geheult und gefleht, dass er mich auf gar keinen Fall allein lassen könne mit dem Kind. Ich hatte enorme Startschwierigkeiten und noch eine Weile mit der Geburt zu tun (ungeplanter KS). Ich hatte Berührungsängste mit meinem Kind und totale Panik davor, in eine Situation zu kommen, die ich nicht beherrschen kann, wenn er plötzlich krank wird oder so. Ich saß den ganzen Tag im Wohnzimmer mit Kind auf dem Arm und habe gewartet, dass mein Mann nach Hause kommt. Nachts habe ich aus dem Fenster gestarrt und drauf gewartet, dass es endlich hell wird. Warum auch immer, tagsüber saß ich auch nur rum. Es war eine schlimme Zeit. Unser Sohn war und ist bis heute absolut pflegeleicht, deshalb hatte ich ein noch schlechteres Gewissen ihm gegenüber... naja, was soll ich sagen. Es wurde irgendwann besser, sehr viel besser. Als er ca 3 Monate war, war ich in der Mutterrolle angekommen und habe es geliebt! Ich war mit Ihm bummeln, wir haben zig Kurse gemacht und genießen seitdem jeden Tag zusammen. Bei mir hat es einfach nur gedauert, ich nenne es heute Anpassungsstörung 😅 Ich kann dir aus vollem Herzen das Buch "Nachwehen" empfehlen, dort geht es genau darum, dass den Frauen immer suggeriert wird, dass sie nach der Geburt glücklich sein müssen, die allermeisten Frauen beim ersten Kind aber echt am Arsch sind!
Alles alles Gute, melde Dich gern 🍀❤
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Ich habe dir eine private Nachricht geschrieben, kann deine Situation sehr gut nachvollziehen

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Ich kann dich total verstehen. Mein Kleiner ist am 5.1.23 geboren und nach einer Woche hatte ich auch einen ersten kleinen Nervenzusammenbruch. Auch ich habe mir teilweise gewünscht, dass er nicht hier wäre und ich wie vorher abends noch ein paar gemütliche Stunden mit meinem Mann auf dem Sofa verbringen kann. Das hat mich so traurig gemacht und im nächsten Moment war ich so traurig und beschämt diesen Gedanken überhaupt gehabt zu haben. Er ist ein so kleines und hilfloses Wesen und kann ja überhaupt nichts dafür...

Auch das Stillen klappte bei uns Anfangs nur mit grösster Mühe, Schmerzen und jedesmal so, dass wir uns beide danach umziehen mussten. Ich habe mich als schlechte Mutter gefühlt. Mein Sohn braucht nicht mehr als Milch, eine saubere Windel und die Nähe/Geborgenheit von uns und eines davon kann ich ihm nicht geben.

Mir hat es geholfen meine Erwartungen runter zu schrauben. Dann ist der Teller halt nicht sofort abgewaschen und dann ist die Dusche diese Woche nicht geputzt. Es braucht eben einen Moment, bis sich alles eingespielt hat. Auch bis du die Zeichen deiner Maus besser lesen kannst. Irgendwann weisst du, was hunger oder müde heisst, kannst deutlich schneller reagieren und so auch weniger Frustration beidseits aufkommen lassen.

Und auch, dass wir auf Abpumpen umgestiegen sind. Das war für mich eine riesen Erleichterung. Die Hebamme hat mich dabei gut beraten (z.B. welche Flasche wir versuchen sollen, damit eine Saugverwirrung weniger sein kann). Und auch hat sie mich bestärkt, dass es dem Kleinen durch Abpumpen und Flasche an nichts fehlt. Er bekommt seine Milch und auch die Nähe. Und es wäre grundsätzlich jederzeit möglich, wieder auf Stillen zurück zu kommen.

Diese Dinge haben mir sehr den Druck genommen. Ich bin zwar nur 5 Tage weiter als du, aber ja, bei uns wird es jeden Tag besser. Aktuell versuchen wir einen Tagesablauf reinzubekommen, damit er regelmässig seine Schlafzeiten hat und somit nicht übermüdet. Dafür probieren wir verschiedene Dinge aus. Und das ist auch ok so. Was bei jemand anderem passt, muss nicht auch für dich passen.

Fühl dich gedrückt ❤️ du bist eine gute Mutter. Mutter werden bedeutet eine Umstellung des Lebens von heute auf morgen. Dazu kommt die hormonelle Belastung. Aber es wird besser 😊

Wenn du magst können wir uns auch per PN austauschen.

Liebe Grüsse
Noschka mit Bauchmaus 💙 22 Tage

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Herzlichen Glückwunsch zu deinem Glück!

Ich hatte ähnliches erlebt, habe dir eine Anfrage mit Nachricht geschickt.

Würde dir da gerne einpaar echt gute Ratschläge geben - denn jetzt klappt es richtig mit dem Mamafeeling.

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Mir ging es beim 1. Kind ganz genau so, nur ohne deine schlimmen Geburtserfahrungen, weil ich einen Kaiserschnitt hatte, den ich ganz okay fand.
Aber: Ich empfand überhaupt nichts, als sie da war. Okay, ich fand sie ganz süß und war auch irgendwie stolz, dass das nun mein Baby ist, aber von der Liebe war ich noch weit entfernt. Und ja, ich fand sie überwiegend anstrengend, fühlte mich in meiner neuen Rolle total eingeengt, dachte mir, das war’s nun mit deinem Leben.
Dann kam auch noch 3 Monate Dauergebrüll dazu, weil sie ein Schreibaby war.
Über ihrem Bettchen hing ein kleines Schild mit der Aufschrift „Schön, dass du da bist“, ein Geschenk meiner Freundin. Wie oft habe ich in der Zeit das Schild betrachtet und mir heimlich gedacht, dass ich das überhaupt nicht so empfinde.
Ich habe sie bestmöglichst versorgt und natürlich hatten wir auch schöne Momente, aber die ersten Monate war überwiegend ein zurecht kommen und abfinden mit der neuen, schlechteren und überfordernden Situation.
Aber: Die Liebe kam. Sie wuchs und wuchs. Nicht in den ersten Monaten, aber danach, als es einfacher wurde und das wird es definitiv.
Heute ist sie neben ihrem kleinen Bruder, den ich komischerweise sofort lieben konnte (ich denke, das ist der große Vorteil bei jedem weiteren Kind, man kennt den Wahnsinn schon und kann sie viel entspannter annehmen), meine größte Liebe und mein größter Schatz.
Heute weiß ich, dass es ganz vielen frischgebackenen Müttern genau so geht und das es vollkommen in Ordnung so ist.
Es ist in Ordnung, dass du so fühlst bzw. dass du (noch) keine Liebe empfindest.
Sie muss erst noch wachsen und sie wird definitiv wachsen, das ist gewiss. Mach dir keine Sorgen ❤️

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Fühl dich mal gedrückt. Hast du mit deiner Hebamme oder deinem Mann oder einer Bezugsperson darüber gesprochen? Ich würde dir dringend raten, mit jemandem zu reden.

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Hallo,

Ohje deine Geburt ist meiner super ähnlich! auch so lang Wehen, Nabelschnur um Kopf und Fuß, Saugglocke und auch Notop wie bei dir!
Als er auf meiner Brust lag, war ich nur froh, dass es vorüber war. Ich hatte auch die Erwartung bang bedingungslose Liebe an… ne nix einfach fix und fertig war ich
Als ich 10 min später in den Op fuhr dacht ich mir: Gott sei dank! Endlich Schlaf!
Wir waren dann auch eine Woche im Krankenhaus.
damals im Krankenhaus da hab ich mich erstmal erholen müssen. Mein kleiner war selbst auf Intensiv und ich hab ihn erst ab dem 3. Tag richtig besuchen können, davor war ich von dem Blutverlust noch gerädert.

Heute habe ich beim Frühstück erst mit meinem Partner geredet, ob ich unseren Sohn schon so liebe.
Er ist jetzt 5 Monate und ich glaube wir lernen uns immernoch erst kennen 😅

Na klar macht man alles, wenn er schreit und so aber ich glaube die Liebe wächst erst von Tag zu Tag. Also so ist es bei mir.

Was ist bedingungslose aufrichtige Mutterliebe? Keine Ahnung ich hatte das ja noch nie davor. Aber wenn er wirklich fürchterlich schreit und sich nicht beruhigen lässt, dann saß ich schon auch da und hab mitgeweint. Ich stelle seine Bedürfnisse auch vor meinen- zum Essen kam ich anfangs schlecht und es war ok, Hauptsache er war satt und glücklich. Also ich glaube so ungefähr ist diese Liebe- auch wenn ich mir die anders vorgestellt hab.

Heutzutage wird einem von Geburt und Wochenbett wie die schönste glücklichste Zeit erzählt, alles rosarot!! Nicht beschweren darf man sich! Man muss ja dankbar sein….
Dass man aber auf einmal super viel Verantwortung hat und einen das übelst überfordert und man da irgendwie mit seinem Hormonchaos auch alleine durchmuss… das sagt einem keiner!!!

Einen Tag in der Woche nehm ich mir vor mir mit dem Kleinen zu Hause zu sein- sonst muss ich raus, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf!!!

Du bist nicht alleine und deine Gefühle sind absolut ok 😘
Alles gute 🍀

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Erstmal ❤️lichen Glückwunsch❤️


Mir ging es genauso wie dir, ich kann dich so gut verstehen. Erst dachte ich auch oh shit was habe ich bloß getan, wie ruhig und schön war doch mein altes Leben. Ich persönlich an deiner Stelle würde mir erstmal keinen Kopf machen. Das geht ganz vielen Frauen so. Zuerst dachte ich auch etwas stimmt mit mir nicht….. aber jetzt 5 Monate später liebe dich meinte Tochter so unendlich das man es nicht beschreiben kann. Es hat sich bei mir ganz langsam entwickelt, je besser wir zwei uns kennenlernten desto mehr lernten wir uns lieben ❤️ ich drück dir ganze dolle die Daumen das wird

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Ich hab meine kleine am 12.01 Entbunden und ich war schon da fix und fertig. Von der Geburt (ks)davon ganz zu schweigen....
Ich hab das ähnliche wie du erlebt.
Also ich war Freitag früh schon gut unterwegs und ich hab die Geburt einfach nicht verarbeiten können.
Ich hab keine Nerven gehabt sie die Flasche zu geben usw.. ich war einfach im Kopf "kaputt"
Naja am Freitag Abend dann kam das gabz große Kino .. ich hab das Bad voll 🤮 von vorne bis hinten.
Ich hab geweint und mich selber verflucht....hab mein Mann angerufen und ihn angefleht mich aus dem "scheiß bunker" raus zu holen🙈 er hat im Kreißsaal angerufen und dort hat man mich mit genommen. Über die Geburt gesprochen also eben alles aufgearbeitet.
Dann haben Sie für den Rest des Abends die kleine raus geholt damit ich runter fahren kann.
Am nächsten Tag durfte ich sogar schon wieder nach Hause. Hab sie früh auch alleine fertig gemacht und dann ging es heim.
Zuhause angekommen wurde mein Sohn (8) immer aufdringlicher....wenn ich sie fertig gemacht habe wollte er immer spielen. Mein Mann hat mich unterstützt wo es ging. Aber ich hab mich selber so fertig gemacht weil es eben nicht so ging wie ich es wollte. Irgendwann bin ich richtig in Tränen ausgebrochen vor meinem Mann der mich in den Armen genommen hat.. von da an ging es mir selber auch besser. Ich hab mir selber zu viel druck gemacht wie du jetzt.
Du setzt doch auch unter Druck...das man bei dem kalten Wetter nicht viel machen kann ist wohl klar...aber bitte nimm dir eine Hebi die mit dir reden kann... mit dir auch die Geburt verarbeiten kann dafür ist sie da.
Und was ganz dolle wichtig ist rede mit deinem Mann. Denn nur so kann er dir auch den druck abnehmen! Er kann ja schlecht in dir rein gucken.
Es ist alles neu für dich und glaub mir es wird besser 💝 mittlerweile bin ich verliebt von vorne bis hinten aber ohne sie Unterstützung von meinem Mann hätte ich es nicht geschafft und so blöd es klingt aber schraube auch deine Erwartungen runter...sonst macht man es sich zu schwer ❤️