Hallo zusammen,
Ich bin nun seit 3,5 Monaten Mutter. Früher war für mich immer klar, dass ich zwei Kinder haben möchte. Jetzt wo die kleine Maus da ist, bin ich mir da aber plötzlich sehr unsicher.
Der Grund ist die Geburt selbst. Die war bei uns leider gar nicht schön, es sind viele Dinge zusammen gekommen, die uns den Weg zum Baby erschwert haben. Eine unerwünschte und angekündigte Eipollösung, daraus entstandene Wehenstürme, grünes Fruchtwasser, schlechte Vitalwerte bei Mutter und Kind, Nabelschnur um den Hals, ein zu enges Becken und falsche Kindslage und am Ende nach guten 28 Stunden Wehentätigkeit ein sekundäre Sectio gehörten dazu. Das alles hat mich und meinen Mann sehr mitgenommen. Unsere Tochter war ein Sternenguckerkind, was eigentlich höchst selten ist (ca 0,5-2% aller Babys), bei uns in der Familie aber scheinbar gehäuft Auftritt, denn sowohl mein Mann als auch ich waren ebenfalls Sternengucker. Habe nun also Angst, sollten wir nochmal ein Kind bekommen, dass das wieder passiert. Ich weiß nicht, ob wir noch so eine Geburt psychisch durchstehen würden.
Und dieser Gedanke macht mich traurig! Ich habe mir immer mehr als ein Kind gewünscht, würde mir für meine Tochter sehr irgendwann ein Geschwisterkind wünschen, kann mir aber zur Zeit absolut nicht vorstellen, nochmal eine Geburt durchzustehen.
Kennt jemand solche Gedanken? Wie seid ihr damit umgegangen?
Kein zweites Kind wegen unschöner Geburtserfahrung?
Hast du die Möglichkeit die Geburt nachzubesprechen und aufzuarbeiten?
Deine Geburt hat Ähnlichkeiten zu meiner. Hatte auch gut 24h Wehentätigkeit, grünes Fruchtwasser, dann Geburtsstopp und sekundäre Sectio. Hatte auch zu knabbern daran (wenn auch aus anderen Gründen, meine und Babys Werte waren immer oke). Ich verstand nur nicht, warum ich sie nicht vaginal entbinden konnte. Habe dann viel mit meiner Hebamme gesprochen und kann es nun besser nachvollziehen. Meine Klinik bietet die Möglichkeit an, bis zu einem Jahr nach der Geburt diese nachzubesprechen.
Hast du dich in der Klinik grundsätzlich wohl gefühlt? Dann würde ich mal anfragen.
Ich möchte weiterhin ein zweites Kind, würde auch wieder in die gleiche Klinik gehen und es auch nochmals spontan versuchen. Aber wenn du Gewalt unter der Geburt erlebt hast, würde ich das generell zuerst aufarbeiten (oder generell), und dann schauen wegen einem weiteren Kind oder nicht.
Es tut mir leid, dass du so eine Erfahrung gemacht hast. Hoffe du kannst sie für dich gut verarbeiten, zweites Kind oder nicht.
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ob ich diese Möglichkeit habe. Ich habe/hatte eine Hebamme zur Nachsorge, mit der ich mich auch gut verstanden habe. Wir haben kurz über die Geburt gesprochen anfangs, aber jetzt nicht super ausführlich. Ganz am Anfang dachte ich auch noch, dass ich in erster Linie froh bin, dass wir beide gesund da raus gekommen sind und alles andere egal ist. Aber jetzt wo etwas Zeit vergangen ist merke ich eben erst, dass das doch nicht ganz egal ist. Meine Hebamme war aber schon Anfang Dezember zum letzten Mal bei uns, weil ansonsten alles gut läuft. Ob ich jetzt nur für so ein Gespräch nochmal einen Termin mit ihr ausmachen kann, weiß ich nicht.
In der Klinik habe ich mich grundsätzlich schon wohl gefühlt. Ob die solche Nachbesprechungen anbieten, weiß ich aber auch nicht. Mit wem hast du das dann gemacht, mit der Hebamme die die meiste Zeit der Geburt begleitet hat?
Danke für dein Mitgefühl!
Würde da sonst mal nachfragen 🙂 ich habe es bis jetzt auch noch nicht gemacht (Geburt ist 2 Wochen her). Aber wenn ich merken würde in ein paar Monaten, dass es mich weiterhin beschäftigt, werde ich das definitiv in Angriff nehmen.
Ich konnte aber mit der Nachsorgehebamme den Austrittsbericht besprechen. Das half mir viel für mein Verständnis, warum die Entscheidung bspw. für den Kaiserschnitt fiel, dass ich nichts mehr anderes hätte tun können etc.
Nur schon dieses kurze Gespräch hat mir sehr geholfen und mir eine gewisse Last genommen. Aber gerade da ich eigentlich gerne ein zweites hätte, ist es mir wichtig das ganze sauber aufzuarbeiten 🙂
Drücke dir die Daumen, dass du das auch auf eine Art für dich kannst 🙂
Guten Morgen,
es tut mir leid, dass du einen so belastende Geburtserfahrung gemacht hast. Ich würde dir auch raten, diese aufzuarbeiten. Das hilft wirklich, ganz unabhängig, ob ihr noch ein zweites Kind bekommen wollt oder nicht. Hast du eine Hebamme? Oder du suchst das Gespräch mit dem Krankenhaus und lässt dir den Verlaufsbericht geben? Dann kannst du besser nachvollziehen/besprechen, was wann warum getan wurde.
Ich hatte auch eine lange, unschöne erste Geburt. In der zweiten Schwangerschaft habe ich einen Geburtsvorbereitungskurs "für Mehrfachgebärende" besucht. Mir hat es sehr geholfen, mit einer Hebamme und anderen Müttern meine erste Erfahrung zu besprechen und auch die anderen Erlebnisse zu hören. Du bist nicht allein!
Es gilt aber: jede Schwangerschaft ist anders, jede Geburt ist anders.
Ich hatte eine zweite Bilderbuch-Schwangerschaft und eine schnelle, selbstbestimmte zweite Geburt.
Alles Gute!
mavikelebek
Danke! Wie fragt man so einen Bericht denn an?
Ich habe darum per Telefon gebeten (habe im Kreissaal zu den Sprechzeiten angerufen). Den Bericht habe ich per Mail geschickt bekommen. Manche Kliniken senden es auch per Post und dann musst du ggf die Kopierkosten tragen.
Du hast ein Recht darauf, Einsicht in deine Akte zu bekommen.
Fühl dich gedrückt ❤️
Würde es dir helfen, direkt einen KS zu planen?
Ich hatte eine Frühgeburt in der 35. SSW mit sekundärer Sectio wegen abfallender Herztöne unter den Wehen.
Ich habe mich aber trotz der Umstände sehr gut aufgehoben gefühlt im Kreißsaal und im OP.
Eine spontane Geburt werde ich nicht mehr riskieren.
Dankeschön!
Ja also im Moment ist auf jeden Fall mein Gefühl, dass wenn ich nochmal schwanger werden sollte, ich mir nur einen geplanten KS vorstellen kann. Eigentlich verrückt, vor der Geburt hätte ich sowas NIE gesagt, aber momentan hätte ich viel zu viel Angst, dass all das nochmal passiert.
Liebe Erit.baby
Schade, dass du so eine traumatisierende geburtserfahrung machen musstest!
Ich hatte einen geplante kaiserschnitt wegen BEL und ich fands super. Bin morgens ausgeschlafen in die Klinik und nach 45 min im opwar ich schon mit dem Baby im aufwachraum. Ich glaube weil sie geburt für mich null anstrengend und entspannt war, hab ich mich auch recht schnell vom kaiserschnitt erholt. Aktuell bin ich wieder schwanger und liebäugelt mit einem wunschkaiserschnitt.
Meine Freundin hatte beides, erste ss sekundäre secrio, zweite ss geplanter kaiserschnitt, war wohl kein Vergleich.
Alles Gute für dich!
Ich denke, da müssen einfach noch ein paar Jahre (?) vergehen. Die Geburt ist so frisch bei dir, selbst nach gar keinen traumatischen Erfahrungen können sich die meisten Frauen so kurz danach noch kein weiteres Kind vorstellen.
Du musst erstmal die Erlebnisse verarbeiten und vielleicht kommt der Wunsch und der Mut dann nach ein, zwei, drei Jahren wieder. Du musst überhaupt noch gar nicht darüber nachdenken (aber verhüten) und einfach Zeit verstreichen lassen. Vielleicht wäre auch irgendwann ein Kaiserschnitt für dich eine Alternative. Hat ja nichts mit einem eiligen Kaiserschnitt oder Notkaiserschnitt gemeinsam.
Jetzt lass erst mal die Wunden heilen, lerne dein Baby kennen und genieße irgendwann das hier und jetzt.
Danke! Tatsächlich hatte ich nicht vermutet, dass es vielen Frauen so geht, sogar unabhängig davon wie die Geburt verlief.
Verhüten tun wir natürlich, da sind wir auch sehr gewissenhaft, da es letztes Jahr beim allerersten Versuch sofort geklappt hatte:
Hey,
als nein Sohn so alt war wie deine Tochter, war ich auch bedient. Da musste ich mich noch mit den Geburtsverletzungen rumärgern und Co.
Aber da dein Kind noch so klein ist, ist jetzt definitiv nicht der richtige Zeitpunkt, um dich über ein weiteres Kind Gedanken machen zu müssen. Lebe im hier und jetzt und genieße dein Baby!
In einem Jahr oder noch später ist genug Zeit dafür.
Nach 3 Jahren wurde ich erneut schwanger und hab bereits am Tag des positiven SST die Weichen für eine komplett andere Geburt gestellt und eine Hausgeburtshebamme engagiert. Bei normal verlaufender Schwangerschaft war damit klar, dass bereits der Startpunkt in die Geburt ein anderer sein würde mit der Hoffnung, dass dann auch der Rest anders verläuft. Und so war es auch und ich würde es nie wieder anders machen.
1x schlimme Geburt muss also nicht bedeuten, dass es immer schlimm wird!
Wir wollen ohnehin nur ein Kind, daher trifft mich das nun nicht direkt...
Die Geburt unseres kleinen Mannes war allerdings entsprechend wild, dass ca. 2 Stunden nach Geburt der Chefarzt nochmal reinkam in den Kreißsaal, um sich zu entschuldigen (😳) und mich direkt darauf hingewiesen hat, ich könnte psychologische Unterstützung von der Klinik anfordern, auch Jahre später noch. Er meinte, 30 Jahre wird die Akte aufgehoben, solange dürfe ich auch kommen.
Ich weiß, dass das Personal die richtigen Entscheidungen getroffen hat, ich weiß, dass ich in den bestmöglichen Händen war, ich weiß, dass das alles so gut war. Trotzdem bin ich froh, ohnehin kein weiteres Kind zu wollen. Wenn ich das wollen würde, würde ich das Hilfsangebot annehmen.
Bis auf die Einleitung und das grüne Fruchtwasser könnte das auch 1:1 mein Geburtsbericht sein. Ich war mir sicher, das zweite Kind wird adoptiert. Den Gedanken hatte ich auch noch einige Monate. So verrückt es klingt, dein Kopf verdrängt das alles irgendwann vermutlich. Möglicherweise musst du es aber auch bewusst aufarbeiten.
Ich habe nun nach 4 Jahren in der zweiten (gewünschten!) Schwangerschaft lange überlegt ob ich das meinem Körper nochmal zutrauen möchte oder direkt einen Kaiserschnitt machen lasse.
Hatte mich dann eigentlich für die spontane Geburt entschieden. Durch eine Fehllage der Plazenta wird es nun aber dennoch ein geplanter Kaiserschnitt und das ist vollkommen in Ordnung für mich.
Wenn dein Herz an einem Geschwisterchen hängt, dann werdet ihr einen Weg finden das aufzuarbeiten.
Alles Liebe!
Meine erste Spontangeburt war Horror, mir ging es danach schlecht, der Kleinen... So hat es 3,5 Jahre gedauert bis die Schwester (diesmal per geplanter Sectio) entbunden wurde. Das dritte Baby ist auch schon unterwegs (bin 12 Monate nach der Sectio wieder schwanger geworden) und aktuell in der 23. Woche.
Wird wieder eine geplante Sectio. Fühle mich gut damit und die schlimme erste Geburt ist in den Hintergrund getreten. Was aber für mich klar war: Einmal spontan und dabei bleibt es...
Davon würde ich nichts abhängig machen 🥰
Meine erste Geburt waren 12 h wehensturm, pda, wehentropf, saugglocke, dammschnitt, scheidenriss
Die 2. Geburt (zwillinge) waren 4h wehen, kein riss, pda, keine weitere Hilfe und der 2. Kam per sectio.
Trotz allem fand ich die 2. Geburt so viel schöner als die erste 🥰
Es kann so unterschiedlich sein 😊 nicht alle Geburten sind gleich.