Hallo ihr Lieben,
ich hatte eigentlich von Anfang an (bin jetzt bei 35+4) geplant in einem Krankenhaus ohne Kinderklinik zu entbinden, weil es mir von vielen Freunden und Bekannten empfohlen wurde und das Krankenhaus auch als babyfreundliche Geburtsklinik ausgezeichnet ist.
Das Krankenhaus mit Kinderklinik in direkter Umgebung habe ich mehr oder weniger direkt ausgeschlossen, da ich ein paar schlechte Erfahrungsberichte gehört/gelesen habe.
Nun habe ich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Kommentare wie „willst du deinem Baby nicht die bestmögliche Behandlung gewährleisten, falls etwas bei der Geburt schiefgeht“ oder „willst du für ein schönes Familienzimmer die Gesundheit deines Kindes aufs Spiel setzen“ o.ä. zu hören bekommen.
Das ist meine erste Schwangerschaft und ich bin um ehrlich zu sein hin- und hergerissen.
Selbstverständlich liegt mir die Gesundheit meines Babys am Herzen und ich will da keineswegs selbstsüchtig an die Sache rangehen, aber bisher lief die Schwangerschaft (bis auf einen gut behandelten Nierenstau) völlig unkompliziert.
Es gibt keine Versorgungsprobleme, verkürzter Gebärmutterhals, SS-Diabetes etc.
Das Krankenhaus mit Kinderklinik (Kaiserslautern) ist ca. 15 Minuten entfernt und das babyfreundliche Krankenhaus (Grünstadt) ca. 30 Minuten.
Wie sind eure Erfahrungen?
Habt ihr euch über dieses Thema auch schon mal Gedanken gemacht?
Hat vielleicht sogar jemand Erfahrungen mit den beiden genannten Kliniken?
Liebe Grüße Isa mit Babyboy 35+4 ✨
Geburt nur in Krankenhaus mit Kinderklinik oder ohne
Wo würdet ihr lieber entbinden?
Ich finde es nicht in Ordnung wenn andere da reinreden. Geh in das Krankenhaus wo du dich wohl fühlst.
Ich habe mich für das Level1 Krankenhaus hier in der Nähe entschieden. Aber nicht weil dort die Versorgung am Besten ist. Meine Schwester ist Hebamme und hat mir den Rat gegeben quasi in ein Lehrkrankenhaus zu gehen. Dort wird tendenziell öfter drauf geachtet, dass nach neuen Standards gearbeitet wird und wenn man Glück hat, hat man eine zusätzliche Schülerin dabei, die öfter Zeit hat nach einem zu sehen und auch mal zu bleiben.
Ups, war irgendwie doppelt.
Ivh habe mir damal die gleichen Gedanken gemacht wie du. Witzigerweise hatte das KH mit Kinderklinik ebenfalls grottige Bewertungen, weshalb es für uns nicht in Frage kam. Letzten Endes wurde es ein normales Krankenhaus, da das Kind sich im Bauch super entwickelt hat und absolut nichts auf eine Kinderklinik hingewiesen hatte. Ich hatte auch ambulant entbunden, Kind kam mittags an, ich blieb eine Nacht und entließ mich auf eigene Verantwortung am nächsten Morgen selbst. War die richtige Entscheidung.
Liebe Isabel ,
ich weiß nicht, was dir eingeredet wurde ,ABER wie kann die Klinik mit Neugeborenenintensivstation ( das ist ja das ,was du meinst) nicht Säuglingsfreundlich sein?
"babyfreundlich" ist eine Zertifizierung.
Die steht für eine ganze Philosophie. Von "Stillen ist das Beste fürs Baby" bis "Baby kommt mit in Mamis Bett - das Babybay stellen wir nur als Alibi nebendran" 😉 es bedeutet z.b. auch "Wickelstation im Zimmer" und "alle Untersuchungen im Zimmer" - die Hebammen bringen alles Notwendige zum Baby, statt das Baby zur Untersuchung...
Und nach meiner Info hat bei weitem nicht jede Kinderklinik diese Zertifizierung.
Das muss man sich überlegen, ob man darauf wert legt, zumal das (nach dem was ich erlebt habe - siehe mein Beitrag weiter unten) unter Umständen auch heißen kann, dass die Mami sich regelrecht "aufopfern" muss 😉 dazu muss man auch ein Stück weit bereit sein, wenn man in so eine zertifizierte Klinik geht.
Ui, schwere Entscheidung, aber ehrlich gesagt auch Luxus 😅
Bei uns gab es nicht-babyfreundliches Krankenhaus ohne Kinderarzt (von Kinderklinik keine Rede! Da wird der Kinderarzt im Ernstfall mit dem Heli eingeflogen 😬) in 30 Minuten Entfernung oder eben mindestens ne Stunde fahren... willkommen im Nirgendwo, wir sind gefahren 😅 (die Beckenendlage hat mir die Entscheidung erleichtert 😅)
Von mir auf jeden Fall eine Stimme für ein babyfreundliches Krankenhaus. Das in dem ich schließlich entbunden hab war zwar so derart unterbesetzt, dass man schon in Zweifel ziehen kann ob wir eigentlich noch in einer Zivilisation leben 🙄 aber die, die da waren, haben einen derart guten Job nach der Geburt gemacht - das hat uns den Start in den Alltag wirklich extrem erleichtert!
Bei uns gab es allerdings auch wenig zu tun (das meiste hat so geklappt 🥰) und wir waren auch gut vorbereitet.
Babyfreundliches Krankenhaus heißt auch, dass man zum Stillen regelrecht gedrängt wird. Klappt das nicht, kann das schon auch in Stress ausarten. Darauf muss man sich in einem babyfreundlichen Krankenhaus einlassen wollen. Da steht die Hebamme dann auch mal mehrmals nachts je ne Stunde lang bei einem und hilft mit der Milchpumpe... Einerseits toll, andererseits kann das ne frischgebackene Mami auch ziemlich überfordern. Babyfreundlich heißt das Beste fürs Baby, nicht für die Mami 😅 ich wusste das und war bereit, mich darauf einzulassen. Das Mädel das mit mir im Zimmer war, war darauf nicht vorbereitet, für die war es furchtbar 😅
Bedenke auch: wenn es brennt, ist die Kinderklinik offensichtlich nicht weit weg 😉
Bei mir war es sehr ähnlich!
Ich hab mich für die Uniklinik entschieden und hatte zwei tolle, selbstbestimmte Geburten mit kaum Intervention. Danach habe ich mich auch gut aufgehoben gefühlt - auch wenn es viel unterschiedliches Personal gab.
Merkt
Im Falle einer Komplikation wollte ich mir sagen können: ich habe das beste versucht. Und: bei uns werden die Kinder im Notfall ohne die Mütter vom babyfreundlichen kh in die Klinik verlegt. Das wollte ich auch vermeiden.
Jetzt muss nicht jeder vom schlimmsten ausgehen! Ich musste mir anhören, warum ich ohne Komplikationen während der SS in die Uni will - Also wie man es macht, die Leute wissen es besser. Muss doch nur zu dir passen.
Ich habe mich damals für das babyfreundliche Krankenhaus ohne Kinderklinik entschieden und werde dort jetzt zum 3 mal entbinden. Von der Entfernung her wäre es egal gewesen ob dieses Krankenhaus oder die Uniklinik. Ich habe mir vorher aber die verschiedenen Krankenhäuser angeschaut (wohnen in einer Großstadt und haben viele zur Auswahl) und mich für das Krankenhaus entschieden wo ich mich am wohlsten gefühlt habe, bin also nach meinem Gefühl gegangen. Die Uniklinik bzw. das andere Krankenhaus hier mit Level 1 Station sind bei uns auch recht schlecht bewertet, die Betreuung nach Geburt auf der wochenbettstation wohl recht schlecht. In dem Krankenhaus für das ich mich letztendlich entschieden hatte war alles viel kleiner und familiärer und die Betreuung absolut super.
Entscheide dich für das KH, was für dich richtig anfühlt. Wenn in der Schwangerschaft alles gut verlief, gibt's erstmal nichts was ne Level 1 - Klinik notwendig macht.
Ich werd (so mein Wusch) auch im etwas kleineren KH ohne Level 1 -Kinderklinik entbinden, obwohl wir beides in der Nähe haben und beide einen guten Ruf ... es fühlt sich für mich richtig an.
Alles Gute dir.
VG M. mit 💙 (35 +6)
Ich gehe in gar keine Klinik, sondern in ein Geburtshaus. Da habe ich auch schon einiges gehört von Leuten ("Ohne Arzt, bist du verrückt???"), aber ich fühle mich dort sehr wohl und die Hebammen dir sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen. Sollte irgendetwas sein, ist das nächste Krankenhaus nicht weit entfernt und die haben mir auch mehrfach versichert, dass sie niemals ein Risiko eingehen werden, wenn ihnen irgendwas komisch vorkommt .
Demnach würde ich persönlich in die Klinik gehen, wo du dich wohlfühlst.
LG Casa (27+3)