Wie (endgültig) ist das mit dem Wunsch-Kaiserschnitt?

Hallo,

kurz zu mir, meine letzte Geburt war eine Einleitung an ET+3, aufgrund Bluthochdruck und persönlicher Umstände in der Familie, mein Vater war damals todkrank.

Sie verlief nach 22 Stunden Intervention und nutzloser Wehen (am Ende nur 3 cm MM), die mich an den Rand meiner Kräfte brachten, in eine sekundäre Sectio. Ich bin damit im Nachgang psychisch nicht gut klar gekommen, schließlich habe ich die Schmerzen einer Geburt "nicht ausgehalten" und "versagt". Inzwischen weiß ich aber selbst, dass das Bullshit ist, und es vielleicht auch unter einer natürlichen Geburt ganz anders gelaufen wäre.

Nun habe ich die Vorteile aber auch Nachteile eines KS erlebt... Und bin nun wieder schwanger und muss mir die nächsten Monate überlegen was ich möchte.

Deswegen würde ich gerne wissen:
- ist ein Wunschkaiserschnitt immer vor ET? Weit vor ET (2 Wochen zb?)
- kann ich es auch auf natürliche Wehen ankommen lassen und mich vortesten, ob ich die Schmerzen besser aushalten kann in der Hoffnung es tut sich diesmal direkt mehr... Und nur wieder den KS verlangen wenn es nicht mehr machbar ist?

Einerseits sehne ich mich nach wie vor, nach dem Erlebnis "Gebären", andererseits habe ich durch meine erste Geburtserfahrung jetzt noch mehr Angst und auch Panik, es versuchen zu wollen und nicht mehr zu einem Kaiserschnitt (mit Erleben wohlbemekt) wechseln zu können, wenn ich es wieder nicht aushalten kann.

Liebe Grüße

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Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich hatte auch einen spontanen KS und hatte große Probleme es zu verarbeiten (Schuldgefühle die schmerzen nicht ausgehalten zu haben, ich und mein Körper haben versagt etc.) Leider bin ich immer noch nicht drüber hinweg, aber es ist schön, dass du es inzwischen gut verarbeitet hast. Wenn alles gut ist, dann lass es auf dich zukommen. Jede Geburt ist anders. Du kannst dich jederzeit für einen KS entscheiden, wenn du es möchtest. Falls du es aber überhaupt nicht willst und es nur an den Schmerzen liegt, dann lass dir eine PDA geben, sie ist ein wahres Wundermittel.
Was einen geplanten KS angeht, weiß ich leider nicht ob er früher durchgeführt wird oder am ET.

Ich wünsche dir eine wundervolle Geburt und alles Gute!#winke

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Bei mir war die 2. Geburt ebenfalls ein Kaiserschnitt, aber ein medizinisch notwendiger. Trotz der Notwendigkeit sind wir so nah wie möglich an den Termin gegangen. Der KS fand bei 39+2 statt. Später wollte das KH nicht, da sie keine Wehen wollten. Diese wären zwar keine Gefahr für mich oder das Kind gewesen. Aber die Klinik weiß gerne, wann der KS ist und will dann nicht unter Zeitdruck in den OP-Plan einschieben müssen. Zusätzlich müssen für die Spinalanästhesie Wehenhemmer gegeben werden, was auch nicht gerne gemacht wird. Eventuell läuft das in anderen Kliniken aber anders.

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Ein geplanter Kaiserschnitt, wird meistens ,wenn die Umstände stabil und unauffällig sind, 10 bis 7 Tage vor ET durchgeführt. In manchen Fällen auch 5 Tage vor ET . Und Montags bis Freitags, übrigens.

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also erstmal würde ich unterscheiden zwischen wunsch- und geplantem kaiserschnitt ...

wunschkaiserschnitt ist für mich, wenn es keine medizinische indikation gibt, sondern einfach der wunsch da ist das kind nicht auf natürlichem weg zu bekommen, in aller regel muss das sogar selbst bezahlt werden

das was du sagst und die probleme die du hast, bringen für mich eher die notwendigkeit eines geplanten kaiserschnittes mit sich, falls du wirklich zu viel angst vor der spontangeburt hast ... ich kanns nachvollziehen

bei mir war es so ... ich hatte nicht grundsätzlich angst vor der spontangeburt und andere indikationen die für einen kaiserschnitt sprachen, laut gynäkologin aufgrund massig vieler myome in der gebärmutter, die eine wehenschwäche hätten verursachen können, jene, die den geburtsweg hätten blockieren können wurden schon vor der schwangerschaft entfernt ... deshalb bin ich auch in der geburtsklinik dann nicht nur zum hebammengespräch, sondern auch zum ärztlichen gespräch zur beurteilung, ob ein kaiserschnitt überhaupt notwendig sei

dort wurde dann aufgrund meiner vorgeschichte entschieden (mehrere angststörungen, darunter eine massive ausgeprägte sozialphobie) dass ein kaiserschnitt die beste variante ist ... ich war verblüfft, da auf die myome überhaupt nicht eingegangen wurde ... erklärt wurde es damit, dass bei der spontangeburt bei mir evtl. panikattacken hätten auftreten können, ich unter dem druck und den anweisungen der hebamme hätte zusammenbrechen können und das letztendlich, also die psychische belastung, bei dem geburtsverlauf dem kind geschadet hätte und der kaiserschnitt in dem fall die sanftere methode war

gut ich für meinen teil wusste ja eh schon vorher, dass es evtl. ein kaiserschnitt würde, aber ehrlich gesagt habe ich mich nie damit befasst mir schuldgefühle, bindungsängste oder was weiß ich einzureden ... die heutige medizin ist weit, niemand muss mehr irgendwas aushalten, und sry, man kann sich ja auch wärend der spontangeburt diverse schmerzmittel geben lassen und muss nicht die starke spielen, sicher ist es immer noch ein kraftakt und schlimm, auf jeden fall, aber dann müsste sich ja auch jede frau, die sich dann noch was spritzen lässt, weil sie den eigenen schmerz nicht aushält, hinterher einreden, versagt zu haben

es gibt notwendige kaiserschnitte und diese sind dazu da, das kind zu schützen oder eben kind und mutter und wenn ich die möglichkeit bekomme, schon vom ersten moment an mein kind schützen zu können, dann ist das etwas gutes, etwas SEHR gutes sogar ... ich finds einfach nur schade, dass sich frauen immer noch einreden, dass sie versagen oder keine bindung zu ihrem kind aufbauen wenn es nicht auf natürlichem weg kommt ... das ist nämlich quatsch ... ich hab zu meinem sohn eine wahnsinns bindung ... er ist sogar ein extremes klammeräffchen, ein high need aus dem bilderbuch und das von tag eins an ... eben schon fast zu extrem und sehr anstrengend, dass er so viel nähe braucht, also wenn da der kaiserschnitt irgndwas an unserer bindung versaut hat, will ich nicht wissen wie anhänglich er bei ner spontangeburt sein würde, wenn es jetzt schon so extrem ist

rede dir bitte nichts ein, sprich in ruhe mit den ärzten in der geburtsklinik über dein problem und bespreche dort, ob du es noch einmal so versuchen willst und gegebenenfalls frühzeitig eingegriffen wird, damit es nciht wieder traumatisch wird, oder ob es von vornherein ein medizinisch notwendiger geplanter eingriff wird ... es ist kein wunschkaiserschnitt, außer du wünscht es weil du einfach keine lust auf spontan hast oder ein wunschdatum oder was weiß ich und machst dafür einen termin

achso und meines wissen macht man, wenn es keine komplikationen oder notwendigkeit gibt, einen geplanten kaiserschnitt immer eine woche vor ET ... natürlich wenn die da noch termine frei haben

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Pack deine Fragen und ruf im kreissaal zur Besprechung an 🤗 die können dir deine Fragen sicher besser beantworten, gerade ob es einen ks geben kann, wenn die vaginale Geburt zu viel wird.

Nach etlichen Stunden wehensturm (über 20), stand ich auch da und hab gefordert, entweder sofort pda oder ks! Ich hätte den ks auch bekommen, aber zum Glück war es dann weit genug für eine pda. Aber keine Ahnung, wie das woanders läuft. Da ist geplant sicher besser, als spontan.

Wunsch KS wurd eben Freunden/Familie immer 7-14 Tage vorher gemacht. Bei einer Freundin haben 4 Wochen vorher die Wehen eingesetzt und sie hat dann den ks bekommen. Ist alles genauso gut gegangen.

Kleine persönliche Notiz: wenn du jetzt eine vaginale Geburt probierst, würde ich mir nicht den ks als Lösung gegen den Schmerz geistig merken. Ich hatte immer die pda vor Augen und habe quasi genau lang genug dafür durchgehalten. Hätte ich die Geburt ohne Schmerzmittel vor Augen gehabt, hätte das vielleicht auch geklappt. Meine pda war super, nicht falsch verstehen, ich bin happy mit der Entscheidung. Aber ich hätte eben auch nicht mehr länger durchgehalten, weil ich mir den „Ausweg“ quasi von Anfang an eingeplant hatte. Ich hoffe du verstehst, was ich meine 😅

Alles Gute 🤗