Hallo,
die Methode ,,Hypnobirthing“ kommt ja immer mehr und im Netz findet man viele positive Berichte.
Ich habe ein paar Jahre selbst als Schwester auf einer Wochenstation gearbeitet und weis das Hebammen und Ärzte sehr zurückhaltend bis verärgert auf die Methode reagieren und eigentlich fast alle diese Methode komplett ablehnen. Öfter kamen Kommentare das dies immer kontraproduktiv sei und diese Geburten fast alle im Kaiserschnitt enden. Sie waren sichtlich genervt, wenn eine Frau kam die diese Methode nannte oder anmerkte das Sie diese nutzen möchte. Eine Hebamme (jüngeren Alters) reagierte so ablehnend darauf, dass Sie im Dienstzimmer sagte, ,,man würde es dieser Frau auch noch zeigen, dass diese Methode Quatsch ist und Sie hier noch lernen wird wie weh eine Geburt tut und Sie mal gerne sehen will wie Sie die Schmerzen dann noch weg hypnotisieren möchte“…die Hebamme lachte. Fand das damals erschreckend und daher blieb es mir so stark im Kopf.
Ich denke, dass es schwierig sein kann, wenn man eine starre Vorstellung über die Geburt hat, man die Meinung hat das jede Geburt schmerzlos sein muss oder ist und jede Intervention ablehnt! Trotzdem denke ich das man auch vieles aus dem Hypnobirthing mitnehmen kann. Ich habe aber noch nicht geboren und kann es nicht einschätzen. Bin jetzt schwanger und habe das Hypnobirthing Buch von F. Morgan geschenkt bekommen. Weis nicht ob ich es nun lesen soll oder nicht. Hat jemand Erfahrungen?
Meinungen zu Hypnobirthing ?
Meine Mutter ist Therapeutin und arbeitet viel mit Hypnose.
Ja, Hypnobirthing kann super sein. Aber: man muss auch irgendwie der Typ dafür sein und sich darauf einlassen können.
Und alles kommt bei einer Geburt anders als erwartet. Also sollte man sich darin nicht versteifen.
Und genau das finde ich soooo wichtig .
Grad bei der ersten Geburt hat man so seine Vorstellungen wie es laufen soll...und das kann dir echt das Genick brechen und du denkst danach,du hast voll die traumatische Geburt gehabt ,obwohl alles normal verlief
Nur halt anders als geplant !
Eine Bekannte hat es gemacht, aber wenn die sich was einredet, dann glaubt sie bis zu ihrem Tod dran. Nicht böse gemeint, aber die kann sich da halt anders drauf einlassen. Für sie war es wohl das richtige. Wenn man ihrer Mutter glaubt hat sie das kh Personal einfach wegen ihrer militanten Art zu Tode genervt, nicht wegen des hypnobirthings an sich. Alles musste auf ihre Weise laufen, sonst hat sie nicht mitgespielt. Das ist natürlich nicht richtig, man sollte schon zumindest hinhören, wenn medizinisches Personal etwas sagt. Dass wegen hypnobirthing aber mehr ks stattfinden sollen, halte ich für weit hergeholt.
Ich selbst habe mich dagegen entschieden es zu probieren. Ich reagiere mega allergisch auf irgendwelche Ratgeber von Leuten denen ich nicht so krass viel Kompetenz zuspreche oder die für mich zu absolut, zu extrem in ihrer Haltung sind. Ich hör mir gerne Tipps an und informiere mich, aber ich lasse mich ungern unter Druck setzen, sondern entscheide selbst entsprechend der Situation.
Alles Gute und das wichtigste: bleib locker. Stell dich nicht zu fest auf irgendwas ein 🤗
Huhu,
Ich frage mich sowas ähnliches gerade zur „die friedliche Geburt“. Ist ja wohl an hypnobirthing angelehnt, aber doch von der Atemtechnik oder so bissl anders?
Es wird auf jeden Fall auch viel mit Meditation und Trancezustand gearbeitet. Ich habe auch ein wenig bedenken, wie das so vom Krankenhaus-Personal aufgenommen werden würde …
Ja diesen Podcast höre ich aktuell auch. Finde ich schon einen Tick besser, als das klassische Hypnobirthing.
Interventionen werden nicht komplett abgelehnt und es wird auch davon gesprochen das es einen Plan B geben sollte. Den eigentlichen Kurs, also wenn man diese Technik richtig erlernen möchte, kostet allerdings über 300€!! Das fällt für mich daher raus. Dieses ganze ,,diese Armung“ muss erlernt werden, diesen inneren sicheren Ort, diese Mediation täglich verinnerlichen etc….setzt mich aktuell komplett unter Druck. Da bekomme ich persönlich schnell das Gefühl, dass wenn ich das nicht alles so akribisch abarbeite, völlig versage und dann selbst schuld bin wenn es nachher noch so schön abläuft während der Geburt.
Will nicht destotrotz das Hypno Buch lesen.
Oh nein, dann lass es vorerst vielleicht lieber bleiben. Die Vorbereitung soll ja helfen und keinen Druck aufbauen, das hilft dir ja nicht.
Ich habe den Kurs "die friedliche Geburt" gemacht und 2x in meinen Augen erfolgreich angewendet. Einmal mit PDA und einmal ohne. Ich schließe mich dem oben schon gesagtem aber an. Eine Geburt ist harte Arbeit, nicht ein bisschen rumatmen und Schmerzen hatte ich beide male.
In beiden Kreißsäälen haben die Hebamme mich kommentarlos einfach machen lassen, hab nichts negatives gehört.
Ich bin so ein Angsthase und mir hat es geholfen positiv und selbstbewusst in die Geburt zu gehen.
Das ist eigentlich das wichtigste. Lass dich darauf ein, stell dich darauf ein, dass du die Situation nicht kontrollieren kannst und es anders kommt, als geplant, "go with the flow".
Alles andere kann helfen, muss aber nicht sein.
Ich habe teils das Buch gelesen und mich mit dem Thema auseinandergesetzt. Für mich war das nix, zu viel auf das man achten soll, erlernen muss.
Schmerzen hatte ich bei der Geburt, aber sie sind mir nicht negativ in Erinnerung geblieben und sie waren immer aushaltbar.
Ich persönlich fand den Rat von einer Freundin viel hilfreicher.
Immer die Atmung langsam durchziehen, Zunge und Lippen locker lassen und alles annehmen, positiv bleiben und dich mit jeder Wehe auf das Baby freuen.
Auch wenn ich absolut nicht der Typ dafür bin, habe ich mir das Buch vor meiner Geburt einfach mal aus Interesse gekauft. Im Endeffekt habe ich es gar nicht zu Ende gelesen, weil ich viele Aussagen darin sehr fragwürdig fand. (Das Buch alleine reicht auch nicht, um hypnobirthing anwenden zu können, man muss zusätzlich viel Geld ausgeben.)
Ich glaube das größte Problem ist, dass das Frustrationspotenzial sehr hoch ist falls mal etwas nicht nach Plan laufen sollte. Ich habe schon oft Erfahrungsberichte gelesen, in denen die Frauen berichtet haben nach der Geburt in eine Depression verfallen zu sein, weil sie der Meinung waren dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Immerhin ist die Kernaussage des Buchs dass jede Frau dazu fähig ist ihr Kind auf natürliche Weise und ohne Schmerzen zu bekommen.. ich weiß ja nicht.
Aber vielleicht funktioniert es ja wenn man nur fest genug dran glaubt.
"Ich denke, dass es schwierig sein kann, wenn man eine starre Vorstellung über die Geburt hat, man die Meinung hat das jede Geburt schmerzlos sein muss oder ist und jede Intervention ablehnt!"
Genau so ist es.
Dir ist es bewusst, also versuche es ruhig, vielleicht hilft es dir, vielleicht stellst du unter der Geburt fest, dass es der absolute Blödsinn ist 🤷
Meine Geburt verlief völlig anders als geplant und endete in einer sekundären Sectio. Ich fand sie trotzdem schön. Ich habe weder Hypnobirthing gebraucht noch irgendwas anderes, was im GKV angesprochen wurde.
Ich habe einfach intuitiv reagiert und die Wehen in Bewegung veratmet.
Hallo,
Ich habe die Methode bei beiden Geburten angewandt. Einmal ging es komplett ohne Intervention, das zweite Mal wurde ich mit recht durchschlagendem Erfolg eingeleitet nach einem Blasensprung ohne Wehen. Eine Stunde nach Beginn kam die erste Wehe, drei weitere Stunden später war das Kind da.
Schmerzlos waren die Geburten nicht, aber ich konnte mich durch die Übungen sehr gut auf den Geburtsprozess konzentrieren und es ging super voran. Das Personal hat mir auch nicht reingequatscht. Das erste Mal kam ich mit 8cm Öffnung im Kreißsaal an, da stand eh keine PDA mehr zur Debatte, selbst wenn ich gewollt hätte. Das zweite Mal wurde ich gefragt, habe abgelehnt und das wurde kommentarlos so hingenommen.
Das zweite Mal kannte ich die Intensität der Wehen bereits, deswegen bin ich vergleichsweise gut damit zurechtgekommen. Wäre die Einleitung meine erste Geburt gewesen, wäre ich vermutlich trotz Hypnobirthing vom Tempo überrumpelt worden.
LG
Hey,
was Polarfuechsin gesagt hat unterstreiche ich vollkommen.
In meinen Augen missverstehen viele das Prinzip von Hypnobirthing. Es ist keine militante Methode die, richtig angewandt, eine schmerzfreie/-arme Geburt garantiert.
Das ist sehr wahrscheinlich auch der Grund, warum man bei Fachleuten damit sehr anstößt.
Es ermöglich den negativ geprägten Blick auf Geburt zu ändern und gibt Techniken an die Hand sehr gut eine Geburt zu erleben zu können.
Ich habe auch eine wundervolle fast schmerzfreie Hypnobirthing Geburt erlebt, man muss sich aber wirklich darauf einlassen können.
Mein Setting war ebenfalls im Rahmen einer Hausgeburt, da hat man grundsätzlich nur Menschen um sich, die einen positiv unterstützen, bekräftigen und ernst nehmen. Das ist auch genau das, was das Buch anprangert. So wie du es auch bei den Hebammen und Ärzten in der Klinik erlebt hast, wenig Support für die gebärende Frau😕, das führt eben oft zu Komplikationen (und Schmerzen).
Meiner Meinung nach reicht allein das Buch zu lesen nicht aus. Wir hatten eine fantastische Kursleiterin, die zusätzlich individuell Ängste mit div. Techniken begleitet hat und jederzeit für uns da war.
Für mich ist/war Hypnobirthing eine wunderbare Bereicherung und würde es jeder Frau empfehlen, jedoch sollte man darauf achten, den Hintergrund und die Absicht dazu nicht misszuverstehen. Gerade wenn Frauen ihr erstes Kind bekommen ist es wichtig offen zu bleiben - was übrigens auch Thema beim HB ist! - denn beim 1. Kind hat man nunmal nich gar keine Vorstellung was auf einen zukommt.
Alles Gute
Hey! Ich hatte schon zu Beginn der SS sehr groß Panik vor der Geburt, deshalb habe ich mich relativ früh schon mit Hypnobirthing und ähnlichem beschäftigt und damit vorbereitet. Es hat mir die Panik genommen und alleine dafür hat es sich schon gelohnt. Unser Sohn ist auch ein entspannter Typ
Die Geburt lief dank Blasensprung leider ganz anders als erwartet. Drei Tage eingeleitete Wehen und dann KS nach Geburtsstillstand und schlechten Kindswerten… wer weiß, ohne Hypno etc. hätte ich vllt eher einen KS verlangt, vllt wäre stärker eingeleitet worden, vllt war ich zu entspannt/ Schmerz-resistent. Die Schmerzen waren für mich auszuhalten, aber bin eben auch nicht bis zu den Presswehen gekommen so richtig, die letzte Phase kann ich also nicht beurteilen.
Stimme vorherigen Beiträgen zu, pick dir raus was dir hilft und nutze die positive Assoziation.. unter Geburt würde ich in Zukunft flexibler sein bzw. offener für Interventionen sein wollen.