Kaiserschnitt aus Angst nach vier Fehlgeburten?

Hallo ihr Lieben,

ich bin nach vier Fehlgeburten nun zum fünften mal schwanger und diesmal in der 26. SSW. Ich bin durch die vier Fehlgeburten leider eine eher ängstliche Schwangere und langsam mache ich mir natürlich Gedanken über die Geburt.

Ich hätte sehr gerne einen Kaiserschnitt. Ich habe nach vier Fehlgeburten einfach Angst, dass bei einer natürlichen Geburt, doch noch in letzter Sekunde was schief geht. Bei einer normalen Geburt liegt man ja wahrscheinlich sehr lange in den Wehen und irgendwie kann da ja immer was sein. Abfallende Herztöne etc. Mir kommt ein Kaiserschnitt einfach irgendwie "sicherer" vor (auch wenn ich weiß, dass es auch da Komplikationen geben kann und man danach dann Schmerzen hat). Es geht auch nicht darum, dass ich Angst vor den Schmerzen habe sondern wirklich nur darum, dass ich Angst habe, dass der Kleinen noch was passiert.

Man kann ja wohl mittlerweile recht lange bis zum Kaiserschnitt warten (in manchen Krankenhäusern darf man ja sogar erst kommen wenn die Wehen begonnen haben) damit die Kleinen keine Anpassungsschwierigkeiten haben.

Ging es vielleicht jemandem ähnlich? Ich trau mich irgendwie nicht meinen Wunsch aus diesem Grund zu äußern. Eigentlich haben die Fehlgeburten ja nichts mit der Geburt zutun. Mein Mann weiß natürlich Bescheid und steht hinter jeder Entscheidung aber bei meiner Hebamme und meiner Ärztin hab ich es noch nicht angesprochen. Wie waren die Reaktionen bei der Geburtsanmeldung als ihr euren "Wunsch" geäußert habt und habt ihr euren "Wunschkaiserschnitt" bereut? :-)

Würde mich über ein paar Infos sehr freuen.

Liebe Grüße

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Hallo ich hatte in meiner letzten Schwangerschaft ähnliche Gedanken. Zwischen meinen beiden Töchtern lagen 5 Fehlgeburten und je näher die Geburt bei meiner Kleinen rückte, desto mehr Albträume hatte ich und Angst. Ich hatte einfach kein Vertrauen mehr in meinen Körper und Angst, dass er in letzter Minute noch "versagt" und dem Baby was passiert. Kaiserschnitt war für mich gedanklich eine Möglichkeit die Verantwortung in die Hände der Ärzte zu geben. Letztlich hab ich mich getraut beim Geburtsplanungsgespräch drüber zu reden. Für ein therapeutische Aufarbeitung meiner Gedanken war es zu spät, daher war der Plan wir versuchen es erstmal natürlich und sobald ich merke, dass ich gedanklich abschweife oder die Ängste überhand nehmen wird ein Kaiserschnitt gemacht. Unter der Geburt dann (die Fruchtblase ist 2 Tage vor ET geplatzt ansonsten hatten man mir angeboten am ET einzuleiten um mich nicht länger als nötig mit meinen Ängsten zu triggern) hatte ich Recht viel Betreuung durch Hebammen bzw Schülerinnen und das gab mir ausreichend Sicherheit. Daher würde ich dir raten deine Sorgen und Ängste offen anzusprechen und dann nach einer guten gemeinsamen Lösung zu suchen. Nach der Geburt haben ich dann übrigens eine Traumatherapie gemacht um die Fehlgeburten aufzuarbeiten und für eine eventuelle weitere Schwangerschaft seelisch gestärkt zu sein.

LG Nicole

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Ich hatte gestern erst meine Geburtsanmeldung und hab ähnliche Gedanken wie du. Der Wunsch war so lang das ich es mir nicht verzeihen könnte, wenn jetzt auf den letzten Metern noch etwas passiert. Da ist mir das Risiko einfach zu hoch 🥺

Im Krankenhaus habe ich es einfach angesprochen und der Kaiserschnitt ist absolut kein Problem. Die Ärztin hat mich nur kurz gefragt, warum ich einen Kaiserschnitt möchte und die Angst vor den Risiken ist Grund genug. Das wurde auch akzeptiert und sie haben mich auch nicht versucht zu überreden.

Der Kaiserschnitt ist jetzt für 39+0 geplant und sollte es vorher los gehen, kann er auch jederzeit vorgezogen werden.

LG Tiger mit ⭐️⭐️🤰🐞💙 36+6

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Ich hatte nach 3 FG ganz ähnliche Gedanken, habe immer gehofft, dass ich eine Indikation für KS bekomme und ich mir weiter keine Gedanken machen brauche.

Zum "Wunschkaiserschnitt" (wäre eine psychische Indikation gewesen) konnte ich mich aber doch nicht durchringen.

Die Geburt lief völlig anders als geplant wegen vorzeitiger Wehen in der 34. SSW. Nach ein paar Stunden mit Wehen im Kreißsaal und PDA wurde doch ein sekundärer KS gemacht wegen abfallender Herztöne unter den Wehen - es war zu keinem Zeitpunkt kritisch, aber der Arzt wollte bei einem nur knapp über 2 kg Baby auch nichts riskieren.

Ich fand die Geburt trotzdem sehr schön, die Wehen aushaltbar, mit PDA war ich schmerzfrei. Der KS lief völlig unkompliziert und ich hatte hinterher keine schlimmeren Beschwerden (das unangenehmste war eine Gastritis durch zu viel Ibuprofen).

Für ein weiteres Kind kommt für mich nur noch KS in Frage.