Baby Alltag

Hallo zusammen,

letztes Jahr haben mein Mann und ich uns dazu entschlossen ein Baby zu bekommen.
Wir sind bereits seit 13 Jahren ein Paar und empfanden ein Baby als krönenden Abschluss sozusagen.

Ursprünglich habe ich mich nie als Mutter gesehen aber ich dachte mir ich werde diesen kleinen Menschen über alles lieben und dann wird das schon.

Nun hatte ich eine traumatische Geburt (siehe anderer Beitrag) und keine Gefühle zu meinem Baby. Es fühlt sich alles unwirklich an und ich muss ununterbrochen darüber nachdenken (über die nicht vorhandenen Gefühle) so dass ich bereits Konzentrationsschwierigkeiten habe.

Es strengt mich sehr an unser Baby gut zu versorgen und so kann es nicht weitergehen.

Ich weiß nicht mehr weiter.

Hat jemand von euch Erfahrungen dazu?

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Hallo Na-Bobby,

ich glaube, sowas kommt öfter vor als man denkt. Ich selbst nehme aktuell Progesteron als Wochenbettdepressions-Prophylaxe ein, was mir in der Geburtsklinik verschrieben wurde. Das wirkt im Off-Label-Use angstlösend und entspannend. Fand diese Lösung besser als Antidepressiva oder sonst etwas.

Ich denke es ist wichtig, deinen Frauenarzt oder deine Hebamme ganz offen auf deine Probleme anzusprechen. Ich habe mich in der Klinik das auch getraut und mir konnte so geholfen werden. Ich habe dort auch die Nummer eines Beratungszentrums in unserer Stadt bekommen. Hier gibt es ein Sorgentelefon, wo ich im Notfall anrufen kann, zudem weiß ich, dass ich auch zu den Sprechzeiten mit dem Baby persönlich hingehen könnte und es gäbe auch eine wöchentliche Selbsthilfe-Gruppe, der ich mich anschließen könnte für psychisch belastete Mütter.

Dies habe ich aber alles noch nicht gebraucht. Es tut aber sehr gut zu wissen, dass es noch Anlaufstellen gibt, falls es mir schlecht gehen sollte. Dies kann enorm helfen, so dass man diese Angebote auch nicht mal unbedingt braucht. Ich weiß, dass es vielen Städten ähnliche Angebote und sogar noch mehr Möglichkeiten gibt (zB Familienhelfer, Therapie etc).

Bei mir ist es zwar nicht so, dass ich keine Gefühle für mein Baby habe, aber ich bin durch Stress schnell überfordert und meine Nerven sind recht kurz, was mit einem Baby natürlich nicht opti ist 😬 aber wir schlagen uns sehr gut durch bisher. Es ist einfach wichtig, dass das Umfeld Bescheid weiß, und man fühlt sich dadurch auch selbst viel leichter und muss nichts in sich hinein fressen oder alleine mit sich ausmachen. So erfährt man auch, dass es vielen nicht so dolle geht nach der Geburt und man nicht einfach alleine „komisch“ ist.

Alles Gute wünscht dir
Schneelaune

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Ich glaube einfach das in der Gesellschaft Ingesamt suggeriert wird das ein Baby immer "der krönende Abschluss" ist und eben nicht das was es wirklich ist: eine absolute Belastung für die vorhandenen Beziehung.
Ich würde mir direkt Hilfe suchen und darüber sprechen.
Bleib nicht komplett Zuhause sondern wechsele dich mit deinem Mann ab!
Alles Gute.

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Ein Kind ist erst der Anfang, kein Abschluss. Wenn du nicht klarkommst, dann such dir auf jeden Fall professionelle Hilfe, aber nicht in einem Forum im Internet.
Ich hatte auch nicht von Anfang an Gefühle für meine Tochter, das kam mit der Zeit.