Hausgeburt oder doch besser ins Krankenhaus?

Hallöchen, ich bin Svea und bin jetzt in der 24. Woche schwanger. Da meine erste Geburt im Krankenhaus absolut traumatisierend war, denke ich über eine Hausgeburt nach. Ich würde so gern in Liebe und Frieden, zuhause, wo ich mich wohl fühle, mein Wunder zur Welt bringen. Nun habe ich aber ein Problem. Ich lebe auf dem Dorf. Jedes Krankenhaus ist ca. 30 km weit weg. Egal in welche Richtung. Die Hebamme merkt doch frühzeitig, wenn was nicht stimmt, oder? Ich möchte kein Risiko eingehen. Soll ich doch, obwohl es mir nicht wohl dabei ist, in ein Krankenhaus? Mein Herz sagt absolut ja zur Hausgeburt, aber mein Kopf zweifelt, weil man mir, wenn ich von meinem Traum erzählt habe, nur Gegenwind entgegen gebracht hat… hat jemand Erfahrung? Oder Vorschläge, was ich alternativ tun könnte?


Da ich bei solch besonderen Themen schon viel Hass (auch bei anderen) mitbekommen oder erfahren habe, bitte ich drum, bitte respektvoll zu sein, falls ihr eine andere Meinung vertretet. Dankeschön :)

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Bei der Entfernung zum KH wäre mir das auch zu risikoreich .

Habe 3 Geburten im KH gehabt,und jede war anders 😊

Evt alternativ nach einem geburtshaus suchen ? Die sind meist in der nähe von KH und dennoch ist es nicht wie KH.

Aber jetzt noch einen Platz zu bekommen,wird bestimmt schwer

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Liebe Svea,
was sagt denn deine Hebamme und dein Gyn dazu? Ich selber habe zwei Kinder im KH bekommen. Erste Geburt war ok, die zweite absolut schön. Ich denke jede Hebamme, die eine Hausgeburt begleitet, sollte natürlich rechtzeitig merken, wenn was wäre. Der Grund warum ich mich persönlich aber immer dagegen entscheiden würde, ist, dass im Fall der Fälle eine richtig schnelle Reaktion entscheidend sein kann und 30km wären mir einfach zu weit. Die Chance, dass was schief geht (wenn die Voraussetzungen natürlich passen), ist sicherlich minimal, das Risiko würde ich persönlich aber nie eingehen wollen. Ich würde mich stattdessen eher drauf fokussieren die Geburt im KH entsprechend zu gestalten. Evtl. mit einer Beleghebamme oder einer Doula. Du weißt ja was beim 1. Mal „schief“ ging und was du gerne anders haben würdest

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Hey,
ich mag den Gedanken an ein Krankenhaus grundsätzlich auch garnicht. Aber: ich bin mittlerweile persönlich absolut pro Krankenhaus. Bei mir trat ohne ersichtlichen Grund eine schwere Komplikation auf bei der ersten Entbindung. Ohne sofortiges Eingreifen hätte es mich ziemlich sicher mein Leben gekostet. Eine Hebamme hätte in diesem Fall nicht helfen können. Sie hätte es sicher erkannt, aber sie hätte nicht handeln können. Mir persönlich ist diese Sicherheit sehr wichtig. Es muss nichts passieren, aber es kann hald. Am Ende muss es aber immer jeder für sich entscheiden.

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Schon mal vielen Dank für die Antworten. Die Idee mit dem Geburtshaus ist ganz gut! Ich werde mal fragen, ob ein Platz frei wäre. Die 30km Entfernung sind ja auch mein einziges, großes Problem und das Risiko ist mir auch einfach recht hoch…

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Manche Klinken haben auch einen hebammengeleiteten Kreißsaal. Erkundige dich vielleicht mal ob es die in deiner Nähe gibt :) da könntest du auch noch Glück mit einem Platz haben. Kann ich sehr empfehlen!

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Mal ganz praktisch gefragt: Hast du denn eine Hebamme, die deine Hausgeburt begleiten würde? Es klingt nicht so, aber wenn du schon in der 24. Woche bist, dürfte sich die Suche nach einer auch ziemlich schwierig gestalten... Selbst hier in der Stadt wäre es dafür viel zu spät. Vielleicht hast du gar keine Wahl 😐

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Ich verstehe die Abneigung gegen Krankenhäuser- gerade wenn Du eine traumatisierende Geburt erlitten hast. Verstehe auch den Wunsch, im sicheren Raum sein Wunder zur Welt bringen zu wollen. Mein Mann war da total dagegen und deswegen habe ich unser Kind im Krankenhaus zur Welt gebracht - und jetzt bin ich heilfroh. Es kam zu nicht absehbaren Komplikationen und musste dann ganz schnell gehen, sonst hätten weder mein Sohn noch ich das wahrscheinlich überlebt. Das muss natürlich bei Dir überhaupt nicht so sein und ist ja auch eher die Ausnahme als die Regel, aber trotzdem… 30 km sind natürlich eine Strecke.
Kannst Du vielleicht ein Krankenhaus auswählen, in dem Du Dich einigermaßen wohl fühlst? Man kann ja vorher auch den Kreißsaal besichtigen.

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Bei einer Hausgeburt wirst du immer Gegenwind bekommen !

Ich würde auch gerne eine Hausgeburt wagen ( Kind 4) bin aber im Geburtshaus angemeldet ! Kinder 1-3 kamen in der Klinik nr 3 ambulant

Treffe mich mit den Hebammen seit Woche 14 und muss sagen , die nehmen sich toll Zeit , gehen auf Ängste und sorgen ein , untersuchen einen ganz anders als FA und es ist viel „heimischer“

Über Risiken wurde ich auch ausreichend aufgeklärt , Klinik ist schräg gegenüber , sie gehen lieber auf nr sicher und schicken die Frauen rechtzeitig rüber bevor es zum Notfall kommt !

Hast du schon eine Hebamme , die dich daheim begleiten würde ? Ist ja heutzutage leider auch nicht mehr so einfach zu finden , vorallem auch ländlich

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Eine Hebamme habe ich schon. Sie betreut mich während und nach der Schwangerschaft. Eine Hausgeburt bietet sie nicht an. In der Nähe unseres „Wunsch“ Krankenhauses gibt es ein Geburtshaus, die auch Hausgeburten betreuen. Aber 30 km sind schon viel. Ich frage vielleicht dort mal nach.

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Bei uns ist jedes Krankenhaus soweit entfernt 🙈🤷‍♀️ das eine gut an der Autobahn liegend schließt die Geburtstation leider auch Ende des Monats wegen kosten und fehlender Hebammen

Teilweise fahren einige jetzt sogar fast 45-60 min bei uns in die Klinik 😞

Ich fahre bei Rush Hour ins Geburtshaus 35 min bei Nacht und nix los könnte es in 25 klappen

Rechtzeitig los ist da das wichtigste ! Als die Klinik 15 km von uns entfernt geschlossen hatte , gab es einige Zeitungsartikel mit im sanka , im Auto , daheim geboren um auf die Situation aufmerksam zu machen !

Bearbeitet von cecilia33
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Wäre es denn wieder das gleiche KH?

Meine erste Geburt musste aufgrund von vorzeitigen Wehen in einer Level 1 Klinik stattfinden.

Ich kannte dort niemanden, weil ich eigentlich in einem kleinen KH mit Belegarzt und Beleghebamme entbinden wollte.

Ich wurde trotzdem sehr liebevoll betreut und habe die Geburt als schön erlebt.

KH ist nicht automatisch Trauma.

Ich habe in meinem persönlichen Umfeld zu viele Komplikationen mit bekommen, um eine Hausgeburt zu wünschen.

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Hallo Svea,

ich hatte auch eine sehr traumatische Geburt im Krankenhaus und wollte danach nie wieder im Krankenhaus entbinden. Für mich war eine Hausgeburt allerdings nie eine Option - eben weil das nächste Krankenhaus im Notfall zu weit weg gewesen wäre. Daher meldete ich mich im Geburtshaus an und hätte Glück, dass dieses Geburtshaus sogar Frauen mit vorherigem Kaiserschnitt betreut.
Leider hat mir Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht - zwei Tage vor ET hatte ich einen positiven Test. Ich musste also zwangsläufig in ein Krankenhaus. Ganz allein, ohne Begleitung. Ich hatte mir für diesen Fall ein anderes Krankenhaus ausgesucht - ein kleineres, das keine Wunschkaiserschnitte anbietet (also wirklich nur im Notfall schneidet) und generell eher "alternativ" arbeitet. Obwohl die Geburt sehr lang und anstrengend war (Riesenbaby) und ganz anders als erhofft, habe ich sie als sehr schön empfunden. Also ja, auch Krankenhausgeburten können schön sein.
Im Endeffekt hat mir Corona sogar das Leben gerettet, da es bei der Geburt der Plazenta Probleme gab und ich fast verblutet wäre. Das kam ganz plötzlich und unerwartet. Wäre das zuhause passiert, weit weg vom Krankenhaus, wär ich heute nicht mehr hier.

Ich bin immer noch ein Befürworter von außerklinischen Geburten bei unkomplizierten Schwangerschaften. Aber bei deiner Entfernung würde ich dir definitiv abraten. Vielleicht hast du ja das Glück, dass du noch in einem Geburtshaus unterkommen kannst.
Ich wünsche dir eine schöne Geburt, wo auch immer sie stattfindet.