Vaginale Geburt nach Kaiserschnitt

Hallo ihr Lieben!
Ich bin 10 Monate nach dem KS meiner Zwillis wieder schwanger, also sind meine Kinder dann ca. 1,5 Jahre auseinander. Ich möchte so gerne noch Mal probieren vaginal zu entbinden. Bei wem hat es trotz Kaiserschnitt, der noch nicht so lange her war, gut geklappt?


Danke für Antworten! 😇

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Bei so kurzer Schwangerschaftsfolge würde ich persönlich das Risiko nicht eingehen.

Ich habe im Umfeld einen sehr unschönen Fall mit Uterusruptur und weiteren Komplikationen mitbekommen es war für Mutter und Baby knapp, das Baby hat bleibende Schäden.

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Hey,

natürlich darf jede ihre Meinung und Erfahrung mitteilen. Jedoch sind solche Aussagen ohne jegliche Hintergründe bzw. die genauen Umstände zu deiner Bekannten, überhaupt nicht hilfreich! Vielmehr schüren sie die „gefährliche vaginale Geburt nach KS“ noch mehr an🙄.

An die TE:
Es ist zwingend immer individuell zu betrachten warum es zum KS kam, aber grundsätzlich ist eine vaginale Geburt ohne erhöhtes Risiko möglich. Eine Uterusruptur ist mit einer so geringen Wahrscheinlichkeit von 0,3-0,8% kein Grund für einen weiteren Kaiserschnitt! Die derzeitige Studienlage bestätigt ~18 Monate zwischen den Geburten - nicht Schwangerschaften - als ideal.

Ich würde mich immer lieber umfassend informieren um die eigene Situation bestmöglich einschätzen zu können. Zudem sind erfahrene Geburtsbegleiter, mit neuesten Erkenntnissen immer hilfreicher als ein paar Erfahrungsberichte 🤷🏻‍♀️

Alles Gute🍀

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Ich finde es umgekehrt auch nicht hilfreich so zu tun, als wären vaginale Geburten - gerade bei kurzer Folge - nach Sectio problemlos möglich.

Natürlich sollte man immer im Einzelfall schauen, Narbe kontrollieren, weitere Umstände berücksichtigen, über mögliche Komplikationen aufklären und dann abwägen.

Bestenfalls geht alles gut, schlimmstenfalls geht es aus wie bei meiner Bekannten. Gibt natürlich auch noch vieles dazwischen.

Ich persönlich habe jedenfalls genug gesehen um eine vaginale Geburt nach meiner ersten Geburt mit sekundärer Sectio komplett auszuschließen.

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Dazu gibt es Daten bzw. Studien. Einzelfallberichte sind da wenig hilfreich. Ich habe Dir einmal abfotografiert, was dazu im Deutschen Ärzteblatt steht.

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Leider ist die Reihenfolge falsch, musst Du von hinten nach vorne lesen 😅

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UUUUPS, sehr lang geworden 🙈🙈

Meine erste Geburt endete nach geburtsstillstand und 27 h mit Wehen im Kreißsaal in einer sekundären Sectio. Im Nachhinein habe ich mich immer gefragt was wäre gewesen, hätte ich weiter „durchgezogen“ man muss dazu sagen ich wurde bei der ersten Schwangerschaft eingeleitet und die Wehen kamen wirklich in stürmen, bewirkten aber einfach null… nach den 27 h war ich grad mal bei 5 cm und die Herztöne waren nicht prickelnd (aber auch nicht dramatisch) mir wurde zum KS geraten und da ich wirklich am Ende meiner Kräfte war, stimmte ich zu.
Der Kaiserschnitt verlief super, ohne Probleme, unser Baby war perfekt. 🥰

Leider hinterließ der KS Narben… nicht nur äußerlich. Durch die OP bildeten sich enorme Verwachsungen die mir leider zwei Eileiterschwangerschaften bescherten, wodurch ich einen Eileiter (und noch viel schlimmer -zwei Babys 🥺) verlor. Glücklicherweise durften wir auch mit einem Eileiter nochmal das Glück erfahren❤️. Durch diese Vorgeschichte war ich felsenfest entschlossen, es diesmal natürlich zu schaffen, diese Folgen wollte ich nicht nochmal.
Die Geburt ging nochmal länger, ich war insgesamt 42 h im Kreissaal. Durch den Zustand nach sectio und sehr starken Wehen in 2-3 min Abständen ließen sie mich nicht nochmal nach Hause. Es war seeeeehr zäh aber es hat sich so gelohnt. Ich habe die Geburt so viel selbstbestimmter und intensiver und klarer wahrgenommen. Ich musste mindestens 5 mal dafür kämpfen, keiner Kaiserschnitt zu bekommen, aber ich habe mich durchgesetzt (medizinisch war es zu keinem Zeitpunkt notwendig) und ich bin unendlich stolz darauf. Die Ärztin und die Hebammen die mich zwischenzeitlich zur Sectio überreden wollte, waren der Meinung, die Geburt ginge schon zu lange und der Druck auf die Narbe könnte zu groß sein, da die Wehen wirklich durchweg sehr stark und regelmäßig waren. Aber sie unterstützen mich auch als ich mich dagegen entschied, denn ich merkte, das alles okay ist und mein Körper einfach Zeit braucht! Eine Geburt ist eben nicht immer 1 cm pro Stunde, jeder Körper ist anders und meiner braucht eben einfach länger. Um Kräfte zu sammeln bekam ich nach vielen Stunden in den Wehen endlich eine PDA, das war göttlich und ich konnte etwas ausruhen und sogar schlummern. Dennoch wachte ich irgendwann auf und wusste: ES IST SOWEIT: er kommt. Mein Mann nahm es erst nicht ernst, hatte ich bis vor 5 Sekunden doch noch gedöst. Aber er rief die Ärztin und sie gab uns das Go, keine 4 presswehen später war unser Schatz da. Es war wunderschön! Webnavigation anstrengend, langwierig und sehr kräftezehrend. Ich würde immer wieder so kämpfen, weil es einfach ein ganz anderes Gefühl ist!!

PS: sobald die Ärzte mir eine medizinische Notwendigkeit aufgezeigt hätten, wäre ich natürlich vernünftig gewesen und hätte die tolle und lebensrettende Möglichkeit der Sectio angebommen. Aber „zu lange“ war einfach kein Argument für mich

Ich drücke jeden die Daumen und würde es allen raten, es zumindest zu probieren ❤️🍀