Hallo,
das Thema ist mir super unangenehm und hoffe hier vielleicht ähnliche Geschichten oder Erfahrungen zu finden. Unser Sohn ist fast 5 Monate alt, die ersten drei Monate habe ich als sehr anstrengend empfunden, mit wenig Zeit für mich und hatte Tage an denen ich gefühlsmäßig echt down war. Natürlich liebe ich den Kleinen wie nichts anderes, aber in der Neugeborenenphase würde ich mein Grundgefühl nicht als „glücklich“ bezeichnen. Wird jetzt besser, er wird größer und ich merke, dass ich langsam das Gefühl habe besser atmen zu können und das Ganze viel mehr zu genießen.
Ein Problem habe ich aber und ich weiß mir da echt keinen Rat. Vor fast 13 Jahren hatte mein damaliger Psychotherapeut eröffnet, dass er mich für Hypersensibel hält weil ich unter anderem Emotionen sehr deutlich und stark spüre und auch die Kleinsten Stimmungsveränderungen in beispielsweise Gruppen. Meine Freunde und auch ich selbst haben mich immer als sehr Empathische Person bezeichnet. Und dann kam die Geburt und irgendwie ist das alles weg, fast so als ob mir plötzlich viel egal wäre. Meine Mutter trinkt wieder - Gleichgültigkeit, mein Partner erzählt mir etwas das ihn belastet - Gleichgültigkeit, meine Schwiegermutter ist im Krankenhaus - Gleichgültigkeit.
Das möchte ich nicht und ich fühle mich so blöd, dass das in mir nichts mehr auslöst. :( Das klingt super gefühlskalt, aber es ist wie als wäre keine Kapazität mehr für das „Negative“ in meinem Umfeld da. Ich möchte dass sich das ändert, weiß aber nicht woran das liegt und das belastet mich extrem. Ich möchte keine Gleichgültigkeit empfinden. 🙈Schiebe ich vielleicht doch eine Wochenbettdepression mit mir her oder waren die ersten drei Monate so negativ prägend, dass solche Gefühle gar keinen Platz mehr haben?
Es tut mir leid wenn das gaga klingt, würde mich echt über Erfahrungen oder Ähnliches freuen. Wurde das irgendwann besser? Danke euch!
Wochenbettdepression oder was ist mit mir los?
So genau kann es dir ein Fachpersonal sagen.
Ich denke einfach das mit einem Kind und die Verantwortung einfach dein Hauptaugenmerk woanders liegt.
Dein Kind geht vor allem
Ich erkläre es mal so
Als ich nur verheiratet war und kein Kind hatte hab ich mein mann so bemuttert wie eine mutter .
Sprich hab ihn umsorgt, war für alle da.
Dann kam.mein Sohn und dann war die hauptliebe bei ihm. Weil er mich viel.mehr braucht.
Mein Mann ( wie ein grosser Junge ) verstand das nicht.
Wie meiner Freundin. Dasselbe in grün.
Du hast einfach eine andere Aufgabe.
Ich denke nicht das du Gleichgültigkeit verspürst sondern nicht mehr die.tiefe Emotionalität weil du die Verantwortung für ein kleines Wesen hast.
Aber lass das ruhig mal psychologisch oder psychotherapeutisch klären
Danke für deinen Beitrag und ich hoffe du hast recht mit der neuen Aufgabe im Leben. Der Fokus hat sich definitiv verschoben, trotzdem fühlt es sich „falsch“ an nicht mehr so zu fühlen wie davor.
Ich werde es aber abklären lassen. 😊
Schwer zu sagen.
Vielleicht ist es eine leichte Form der Wochenbettdepression. Deine Kraftreserven (auch die psychischen bzw. emotionalen) sind möglicherweise aufgebraucht. Du kannst die verbleibenden Kräfte nur noch für die Betreuung des Kindes einsetzen. Das wäre jetzt eine Vermutung von mir.
Ich selbst hatte eine schwere Wochenbettdepression direkt nach der Geburt. Da war mir auch vieles "egal", aber sehr viel ausgeprägter. Aber solche Depressionen können ganz unterschiedlich in Erscheinung treten und in der Regel bis zu einem Jahr nach der Geburt.
Ich würde mich auf jeden Fall an einen Arzt wenden und das abklären lassen.
Alles Gute und liebe Grüße 🤗
Hallo,
sehr interessantes Thema. Also ich bin vermutlich ein ähnlicher Typ Mensch wie du. Auch ich spüre Schwingungen in Gruppen sehr stark und würde mich schon als sehr empathisch bezeichnen, was auch wichtig ist in meinem Beruf.
Dennoch bin ich in den letzten Jahren etwas „abgestumpft“, hört sich jetzt brutal an aber auch nur in Anführunsstrichen. Ich merke, dass ich in vielen Situationen nicht mehr diese tiefen Gefühle an den Tag lege wie früher. Einerseits hab ich das Gefühl, dass es etwas mit dem älter und reifer werden zu tun hat aber auch mit meinem Dasein als Mutter.
Ich glaube, dass es für hypersensible Menschen oft schwierig ist Eltern zu sein. Ich persönlich bin z.B. auch ein sehr ruhesuchender Mensch und reagiere stark auf Stress… was als Eltern nun mal keine besonders gute Kombi ist. Deshalb ist es für mich umso wichtiger mir Ruheinseln zu schaffen. Ja, ehrlich gesagt mit einem Säugling ist das erstmal nicht möglich aber du merkst ja selber schon, dass es besser wird, umso älter sie werden. Dennoch liebt man seine Kinder natürlich über alles aber trotzdem darf es oft auch sehr anstrengend sein.
Ich vermute, dass es bei dir wirklich durch den Stress ausgelöst ist und deine volle Aufmerksamkeit auf das Baby.
Ganz zu dem Menschen, der ich einmal war, bin ich noch nicht wieder geworden, allerdings sind meine Klnder dafür wahrscheinlich auch noch zu klein. Trotz allem hat die Entwicklung auch Vorteile, denn die tiefen Gefühle sind ja oft auch sehr anstrengend und auch richtige Krafträuber.
Wenn es dir große Sorgen bereitet, würde ich es abklären lassen aber ich empfinde die Situation jetzt erstmal nicht als unnormal.
Liebe Grüße
Geht mir tatsächlich auch so. Meine Oma ist chronisch krank und wird nicht mehr lange leben. In den letzten Jahren war ich deswegen sehr deprimiert, hatte teilweise richtige Panik. Im Moment bin ich eher im Modus „wenn‘s passiert dann ist das traurig, aber es wird auch okay sein“. Genauso mit den Beziehungsproblemen meiner Eltern, es kommt irgendwie nicht mehr an mich ran. Ich nehme das nicht unbedingt als Gleichgültigkeit wahr, sondern als Veränderung meiner Prioritäten. Wenn ich mir vorstelle, dass meinem Baby etwas zustößt, knallen nämlich die Sicherungen durch. Macht evolutionär ja auch Sinn, dass das so ist.