Guten Abend,
Ich hatte 2020 einen ungeplanten Kaiserschnitt. Nach Einleitung und 5h lang sehr schmerzhaften Wehen, teilweise ohne Pausen. Die Wehen haben kaum was gebracht (Öffnung von 1 auf 2 cm während der 5h..) ein Schmerzmittel habe ich trotz Nachfrage nicht bekommen. Die Hebamme vertröstete mich immer, ich sollte es doch erstmal mit einer anderen Position, einer Wärmflasche.. versuchen. An sich richtig, jedoch war ich dann am Ende schon so entkräftet, dass ich eigentlich schon nicht mehr konnte als mir dann endlich eine PDA angeboten wurde. Zusätzlich kam noch, dass ich wohl irgendeinen Infekt hatte, ich bekam ständig Antibiotikum, was aber wohl die erhöhten Entzündungswerte nicht wie geplant senkte. Antibiotikum schwächt mich immer total wenn ich das nehme. Es war alles in allem eine sehr unangenehme Situation, ich hing am Tropf (Antibiotikum), hatte das ctg am Bauch, lag auf dem Rücken. Die Rückenlage war während der Schmerzen unerträglich für mich, so dass ich mich bei jeder Wehe vom Rücken in den 4 füßler stand hievte. Ich konnte am Ende einfach nicht mehr. Und dieses Ende war ja nicht mal der Anfang. Zusätzlich fühlte ich mich irgendwie ausgeliefert, wie so ein Opfer was da voller Schmerzen liegt. Die Hebamme gab mir das Schmerzmittel ewig nicht..die Ärztin und der Chefarzt berieten mich am Ende zum Thema Kaiserschnitt aber o-ton “so lang sie so weht können wir sie nicht beraten bzw sie nichts unterschreiben, warten wir mal bis sie bereit ist.” Das Problem war halt, dass die Wehen ja unaufhörlich kamen. Der Chefarzt machte noch Scherze mit meinem Mann, während fur mich jede Sekunde schrecklich schmerzhaft war. Ich wollte eigentlich nur noch, dass es aufhört.
Letztendlich war ich also total froh um den Kaiserschnitt. Dieser wurde vom Chefarzt empfohlen, aus verschiedenen Gründen. 1. Herztöne des Babys flachten während Wehen ab. 2. Kindsbewegungen hatten während der letzten 24h stark abgenommen. 3. Wenig Fruchtwasser 4. Der sich abzeichnende lange Geburtsverlauf und mein Zustand (Entzündungswerte).
Ich hatte nichts dagegen, war sogar froh drum. Endlich bekam ich ein Mittel was die Wehen hemmte und die Betäubung für den KS war eine Wohltat. Endlich kam mein Kind.
Die Ärztin war nicht klar für den KS, sie hätte es wohl mit pda noch weiter versucht, bis sich die Situation fürs Baby dramatischer entwickelt. Ein paar Tage später sagte sie mir allerdings dass der KS richtig war, da sich mein Zustand (der Infekt / Entzündung) weiter verschlechterte trotz mehr Antibiotikum.
Trotzdem haderte ich im Nachhinein damit. Schließlich hatte ich ungeplant eine massive op gehabt, das brachte mir erstmal schlaflose Nächte. Und zusätzlich reagiert mein Umfeld - und ich habe das Gefühl das Ist der allgemeine Diskurs heutzutage - sehr negativ auf den KS.
Alle meine Freundinnen / Verwandten / bekannten betonen stark wie viel besser doch eine vaginale Geburt sei. Ich habe mich daher in den letzten Jahren viel mit dem Thema beschäftigt, Studien gelesen etc. und Fakt ist, dass so gut wie alle der angeblichen unschlagbaren Vorteile widerlegt werden können.
Weniger Allergien?/ besseres immunsystem? - neuere Studien belegen dass nach einigen Wochen auch Babys, die den Geburtskanal nicht passierten die gleichen Antikörper aufgeholt haben. Wirklich gesenkt wird das Allergie Risiko durch stillen. Ich habe mein Kind - wie von der who empfohlen - 2 Jahre lang gestillt. Komischerweise ist das stillen bei den ach so vorbildlichen vaginal gebärenden ja dann gar kein so großes Thema mehr. Die meisten stillen nach 6-10 Monaten ab und das auch oft aus “egoistischen” Gründen (ich hab keine Lust mehr/ ich will Alkohol trinken / ich will abends weggehen). Das dann offen zu sagen stellt für die meisten überhaupt kein Problem dar. Aber wehe man hat sein Kind nicht vaginal rausgepresst, da ist man ja eine Rabenmutter.
Bessere Bindung?
Mein Kind und ich haben eine sehr enge Bindung!
Stillen erschwert?
Stillen war überhaupt kein Problem
Baby hat Startschwierigkeiten durch den schockierenden geburtsmodus?
- mein Kind hat sich prächtig entwickelt, nach kürzester Zeit durchgeschlafen, alles prima.
Ich möchte mir nicht ausmalen was passiert wäre / was passiert hätte können, wenn ich - nur um es mir und der Welt zu beweisen - auf einer vaginalen geburt beharrt hätte.
Am Ende hatte ich ein gesundes Baby im Arm und das ist doch alles was zählt?!
Trotzdem darf ich mir auch jetzt wenn’s ums Thema Geburt geht noch Sprüche anhören.
Gerade letztens wieder von einer zweifach vaginal gebärenden. Ich (momentan wieder schwanger) sagte dass ich laut gyn momentan nicht springen soll, wegen des Beckenbodens. Sie: also wenn ich noch springen kann nach zwei richtigen Geburten dann kannst du das wohl locker. Sie ist nicht schwanger.
Oder vor kurzem in einer Frauen Runde als es um Geburtsvorbereitung ging- ich sagte dass ich es schade fand, dass das Thema Kaiserschnitt überhaupt kein Thema in der Vorbereitung war. Schließlich endet die Geburt bei 1/3 der Gebärenden im KS! Und ich war mental eben überhaupt nicht drauf vorbereitet, daher die Albträume. Das hättet ihr mal erleben müssen - 5 Frauen packten direkt mal alle Mythen aus warum denn der KS teufelswerk sei und ja so schlimm etc pp. Und ob denn mein KS überhaupt eine medizinische notwendigeit hatte? Ich: ja. “Ja dann gehts ja noch..” aber mein Argument - Frauen auch drauf vorzubereiten dass es eine Möglichkeit ist, dass ein KS gemacht werden muss/ kann und wie das dann abläuft der wurde total verkannt.
Warum ist das so? Was sind eure Erfahrungen?
Warum müssen vaginale Gebärende so darauf rumreiten wie toll ihr geburtsmodus ist?
Hallo,
erstmal tut es mir leid, dass deine Geburtserfahrung nicht so dolle war.
Aber, bitte verallgemeiner nicht!
Mir persönlich ist es sowas von egal, wie jemand sein Kind auf die Welt bringt, hauptsache es klappt!
Ja, ich habe vaginal entbunden. Rückblickend, wäre ein Kaiserschnitt für mich und mein Kind vermutlich auch wesentlich entspannter gewesen, aber es war wie es war 🤷.
Also ich reite nicht auf den "Vorteilen" rum.
PS: Ich stille auch noch und in meinem Freundeskreis auch alle Mütter noch. Auch über die 2 Jahre hinaus. Wir haben alle "Busenjunkies" und lassen unsere Kinder so lange wir uns alle damit wohlfühlen . Also auch da, keine Pauschalisierung 😊
Danke!
Also ich finde schon, dass es im Freundes/ Bekanntenkreis, in sozialen Medien, in der Presse, die vorherrschende Meinung ist, dass die KS rate gesenkt werden muss und der KS wenn dann nur in Ordnung ist wenn er medizinische Gründe hat. Von diesen 33%! aller Geburten haben aber die allermeisten medizinische Gründe. Da es eben oft eine Grauzone ist - wie bei mir. Man hätte weitermachen könne und erst eingreifen wenn die Situation sich dramatisiert. Oder man zieht vorher die Notbremse. Genau wie bei bestimmten Positionen des Embryos (ich glaube sternengucker?!) oder bei einem hohen Gewicht (des Embryos) Auch hier ist ja ein medizinischer Grund gegeben, trotzdem könnte es auch vaginal klappen. Es könnte aber auch sein, dass es eben nicht klappt und zu dramatischen Folgen fur Mutter und kind kommt. Da wählen eben manche den sicheren Weg.
Mir wurde auch schon unterstellt dass es ja bestimmt auch vaginal geklappt hätte und die Klinik nur an mir verdienen wollte.
Den Wunsch- Kaiserschnitt an sich gibt es kaum in Deutschland. Da eigentlich immer ein medizinischer Grund angegeben werden muss. Auch ein psychologischer Grund (Angst vor der Geburt) kann so einer sein.
Es wird ja oft kategorisiert siehe Beitrag 2.
Warum soll es Frauen eigentlich nicht erlaubt sein frei ihren geburtsmodus zu wählen? Die vaginale Geburt birgt schließlich auch viele Risiken insbesondere für ältere Frauen (Beckenboden). Und auch fürs Kind - bei der Geburt kAnn auch zb gefährlicher Sauerstoffmangel auftreten. Ich finde es legitim den Kaiserschnitt als weiterer geburtsvariante. zu thematisieren. Auch wenn dieser sicherlich auch schmerzen und Risiken mit sich bringt. Aber er birgt auch manche Vorteile.
Ich weiß nicht wie die Kostenübernahme für einen Wunsch KS in D so aussieht. Natürlich gibt der Arzt für jeden Wunsch KS dann einen Grund an.
Und ein psychologischer Grund entspricht ja auch immer der Wahrheit. Die meisten Frauen entscheiden sich bewusst für einen KS weil sie eben vor irgendetwas Angst haben. Schmerzen, schlechte planbarkeit, lange Geburtsdauer, vaginale Verletzungen whatever.
Es ist auch richtig, dass es diese Möglichkeit so gibt! Dennoch sind all diese KS die auf Grund des Wunsches der Mutter gemacht werden für mich Wunschkaiserschnitte.
Nicht mehr und nicht weniger.
Kein Geburtsmodus hat für mich nur Vor- und Nachteile. Ich arbeite viel mit schwangeren Frauen und Frauen nach der Geburt. Egal wie eine Frau entbinden möchte oder dann entbunden hat. Das spielt für mich keine Rolle.
Kein Geburtsmodus ist ein „leichterer“ oder „besserer“ Weg.
Was möchtest du denn jetzt? Außer deinen Frust über deine nicht optimal gelaufene Geburt loswerden?
Ich bin der Meinung, dass ein Kaiserschnitt natürlich gemacht werden sollte wenn er notwendig ist um Mutter und Kind zu schützen. Auch bin ich absolut für die PDA und andere Schmerzmittel.
Von geplanten Kaiserschnitten „einfach so“ halte ich hingegen gar nichts.
Und das was du darüber sagst, dass vaginal gebärende Frauen schnell abstillen habe ich im Freundeskreis überhaupt nicht so erlebt. Beides hat nichts miteinander zu tun.
Ja ich möchte Frust ablassen. Und natürlich sind es erstmal zwei getrennte Themen aber ich finde dass es schon auffällt wie der Diskurs zum einen Thema geprägt ist und wie der zum anderen. KS ist scheinbar nicht akzeptabel wegen der vermeintlichen Vorteile der vaginale Geburt. Abstillen aus Bequemlichkeit aber total, obwohl hier ja wirklich Vorteile für immunsystem / Bindung etc liegen.
"Von geplanten Kaiserschnitten „einfach so“ halte ich hingegen gar nichts."
Und warum nicht?
Darf eine schwangere Frau nicht selbst entscheiden, wie sie ihr Kind entbindet? Es gibt so viele Gründe, die eine Frau dazu bewegen, einen Kaiserschnitt zu wollen - darüber urteile ich nicht.
Genau so gibt es ganz viele Frauen die primär abstillen - auch das muss und darf jede Mutter selbst entscheiden.
Letztendlich kenne ich die Problematik, die die TE beschreibt nicht. Einerseits tuts mir leid für sie, andererseits liest sich die Passage übers Stillen auch nicht gerade so, als ob sie da den Müttern die Wahl lässt, völlig unabhängig von den Gründen. Sie will, dass ihre Sectio akzeptiert und respektiert wird, bringt den Nichtstillenden aber keine Empathie entgegen...
Das ist schade dass du solche Erfahrungen machen musstest!
Bei mir im Umfeld ist das nicht so negativ
Ich möchte einen Wunsch KS aus persönlichen Gründen
Das sage ich aber auch nicht allen und jedem öffentlich weil es schlicht niemanden außer meinem Mann etwas angeht.
Aber wenn jemand fragen sollte dann stehe ich dazu dass ich keine vaginale Geburt will.
Ich glaube dir geht es eher um deine traumatische Geburtserfahrung. Vielleicht ist diese noch nicht aufgearbeitet und du bist daher so sensibel?
Ich habe in meinem Umfeld nie gehört, dass KS keine richtige Geburt sei etc.
Ich persönlich halte nicht viel von geplanten KS, weil ich einfach denke dass das ein großer Eingriff ist und dass der natürliche Prozess einfach der beste ist. Und ich hätte auch viel zu viel Angst davor und vor der Zeit danach. Trotzdem würde ich nie die Geburtsmodi miteinander vergleichen oder ein negatives Wort zu einer KS Mami sagen.
Der KS ist eine großartige Bereicherung für Frauen, weil er komplizierte Geburten sicher macht für Kind und Mutter.
Mit dem stillen hat der Geburtsmodus gar nichts zu tun!
Meine Geburt war auch ein sekundärer KS nach Geburtsstillstand und abfallender Herztöne des Kindes. Stillen war von Anfang an Katastrophe und nach 4 Monaten hab ich es dann aufgegeben. Das war einer der schwersten Momente für mich, habe dann noch 2 Monate versucht über Pumpen irgendwie noch Muttermilch raus zu quetschen, es war so verschwendete Zeit. Durchschlafen klappt jetzt mit fast 2,5 immer öfter, einschlafen war immer Thema, auch heute noch klappt es nur mit einem von uns Eltern, wieder aufstehen klappt allerdings ganz gut, seit Töchterchen ca 6 Monate war, erst ging aufstehen nur ca halbe Stunde, aber die Abstände wurden immer länger.
Unserer Bindung hat weder der KS noch das Fläschchen einen Abbruch getan. Gerade der Augenkontakt beim Fläschchen geben, hat sie sogar noch verstärkt.
Krank war sie im 1. Jahr nur mit Magen-Darm-Grippe mit 5 Monaten, als die Tagesbetreuung startete mit 14 Monaten hatte sie ca alle 3 Wochen was, 1x Bindehautentzündung, 1x Hand-Mund-Fuß, paarmal Schnupfen mit Husten, über den Winter, seit Frühling war jetzt groß nix mehr, hoffe es bleibt so. Allergien konnten wir noch keine feststellen. Asthma wird sie höchst wahrscheinlich bekommen irgendwann, da ich Asthmatiker bin und mein Mann Raucher, wenn das geschieht werde ich die Gründe also nicht bei der Pre Milch oder bei der Art der Geburt suchen.
Dein Post ist eine einzige Rechtfertigung. Du bist aber niemandem Rechenschaft schuldig.
Sobald du dein Geburtserlebnis komplett verarbeitet und angenommen hast, wird es dir vollkommen egal sein, wie vaginal Gebärende ihre Geburt auf ein - in deinen Augen - Podest heben.
Alles Liebe !
Hallo meine Liebe,
da hast du ja kein schönes Umfeld. Wenn es um Schwangerschaft und Geburten geht kann man es keinen recht machen. Ich wollte eigentlich ins Geburtshaus. Da hab ich mir anhören dürfen wie unverantwortlich das ist und das ich mein Kind damit gefährde. Der Kleine wollte sich dann aber nicht drehen und ich habe mich durch die BEL für einen KS entschieden. Da hieß es dann wieder warum ich es nicht natürlich probiert habe da wir eine spezialisierte Klinik haben. Mein Bauchgefühl hat aber gesagt das der KS der sichere Weg ist und genau das war auch so. Aber jetzt bin ich diejenige die es vaginal nicht mal probiert hat.
Das sind aber alles Personen die nicht in meinen direkten Kreis sind und teilweise nur entfernte Bekannte. Alle im Freundeskreis haben da so gar kein Problem mit und es ist meist auch kein Thema. Wir reden eher über die Kids, stillen und Co.
Unseren Kleinen merkt man es auch null an und stillen hat super geklappt. Ich habe den KS auch als ein schönes Geburtserlebnis empfunden, was der Vorteil ist wenn er geplant ist.
Ich finde jede Frau sollte entscheiden können wie sie gebärt und alle anderen sollen ihre Meinung bitte für sich behalten.
Danke für deinen Beitrag.
Mir tut es leid, dass du so eine schlimme Geburtserfahrung hattest und dass jetzt auch noch Menschen in deinem Umfeld sind, die dir wegen des Kaiserschnitts ein blödes Gefühl geben. Ich finde, wir Frauen sollten uns gegenseitig stärken und nicht verurteilen. Eine Geburt ist so eine krasse Erfahrung, egal ob vaginal oder als Bauchgeburt (Kaiserschnitt) und alle Frauen verdienen dafür größten Respekt.
Ich selbst habe mein erstes Kind per geplanten Kaiserschnitt wegen Beckenendlage bekommen und hätte mir aber damals sehr eine vaginale Geburt gewünscht. Nun habe ich unser zweites Kind vaginal entbunden, ich wollte es unbedingt und habe sehr, sehr lange Wehen gehabt. Durch die Geburt hat dann allerdings mein Beckenboden ziemlich gelitten und ich habe mir im Nachhinein mehr als ein Mal gewünscht, dass ich einen Kaiserschnitt gehabt hätte. Ich denke schon, dass die vaginale Geburt gewisse Vorteile bringt, aber ich hätte mir gewünscht, auch über die Risiken vorher besser informiert gewesen zu sein. Dann hätte ich mich unter der Geburt für den Kaiserschnitt entschieden als es sich ewig hingezogen hat mit starken Schmerzen. Am Ende wurde dann nämlich eine Saugglocke benutzt und das war für meinen Beckenboden fatal. Ich hatte immer nur die Herztöne vom Baby im Blick, die durchgehend super waren. Dass die lange Geburt an sich für mich ein Risiko birgt, war mir gar nicht klar. Also vielleicht für dich noch ein weiteres Argument, um nicht mehr mit deinem Geburtsmodus zu hadern. Vielleicht hat es dir einiges erspart, keine lange vaginale Geburt gehabt zu haben. Dass das Bonding und stillen auch mit KS super sein kann, kann ich von unserem ersten Kind bestätigen 🙂.
Danke dir! Es tut mir leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest/ nicht eingehend beraten wurdest.
Genau das ist der Punkt es herrscht eine verklärte Sicht vor - Frauen haben vaginal zu gebären “weil sie dafür gemacht sind”. Eine Geburt war und ist aber eine extrem Situation mit gewissen Risiken. Und darüber sollte - wie bei jedem anderen medizinischen Vorfall - ausgiebig beraten werden. Ich finde es schon krass, dass der KS in der Vorbereitung richtig totgeschwiegen wird.
Ich hatte zwar noch keinen KS und 2 vaginale Geburten, aber ich verstehe, was du meinst. Generell wird vieles totgeschwiegen, was negative Aspekte des Kinder kriegens betrifft. Ich habe 3 Schwestern und war die erste, die ein Kind bekam. Natürlich fragten die anderen, wie die Geburt war und ich sagte ihnen ehrlich, dass die Schmerzen eine Dimension hatten, die ich mir vorher nichtmal hatte vorstellen können. Meine Mutter fuhr mir sofort ins Wort nach dem Motto, ich solle doch meinen Schwestern keine Angst machen.
Ich bin grade mit Kind Nummer 3 schwanger und habe neulich vor meiner Mutter erwähnt, dass ich diesmal vielleicht einen Kaiserschnitt möchte (würde mich dabei auch sterilisieren lassen, was ich nicht gesagt habe) und sie bekam sofort Schnappatmung "Wieso denn das??" Ich sagte, dass ich die beiden Geburten einfach furchtbar fand und nicht nochmal sowas haben möchte und von ihr kam nur sofort "aber beim Kaiserschnitt hast du die gleichen Schmerzen hinterher und da ist das Baby schon da und muss versorgt werden". Also eine normale Unterhaltung darüber war garnicht möglich, weil sie sofort total im "den Quatsch muss man ihr austreiben"-Modus war