Hausgeburt - Hebamme dagegen

Hallo ihr lieben,
in einer Woche ist mein ET. Es ist mein erstes Kind aber alles schaut ganz gut aus.
Wir wollten am Anfang im Geburtshaus entbinden, aber mit der Zeit, habe ich mich immer wieder sicherer gefühlt und mich entschieden doch ein Hausgeburt zu machen. Allerdings war meine Hebamme nicht so begeistert, da es für sie bequemer wäre ins Geburtshaus zu sein, da der erste Geburt länger dauert. Außerdem ist der nächste Krankenhaus halbe Stunde von uns entfernt und die Tatsache, dass wir an einem Wagenplatz wohnen begeistert ihr nicht. Nach viel hin und her und nachdem sie uns besucht hat, war sie viel offener und hat gesagt, dass es gehen würde aber das wir uns es nochmals überlegen sollten.
Wir waren ganz froh und dachten dass es geklärt ist. Und es war auch so, dass ich immer noch ins Geburtshaus kann, falls ich mich so fühle, was ich auch für mich offen als Möglichkeit gelassen habe.
Jetzt, eine Woche vor ET sagt sie, nachdem sie in der Gruppe geredet haben, dass es ihr lieber wäre, wenn ich doch ins Geburtshaus gehe. Neues Argument: an diesen Zeit haben sie viele Erstgebärende und da können sie uns gleichzeitig betreuen. Ich könnte nicht viel sagen, aber als ich raus kam war ich richtig sauer und enttäuscht, dass ich keine Lust mehr habe ins Geburtshaus zu gehen oder versuchen sie wieder zu überzeugen.
Von meinem Partner bekomme ich nicht die Unterstützung, die ich gerade brauche und ich bin sehr verzweifelt, was ich jetzt machen soll.
Ich denke, wenn es jetzt losgehen würde und ich ins Geburtshaus gehen würde, würde es gar nicht weiter gehen, da ich keine Lust habe hinzufahren.
Wenn ich zu Hause bleibe, denke ich dass sie trotzdem kommen würde (die hat ja die 600 Euro für die Rufbereitschaft bekommen), aber es wäre auch nicht schön.
Alleingeburt? Das wäre mir zu krass. Aber wie ich mich gerade fühle, könnte ich mir es trotzdem vorstellen.
Ich bin echt enttäuscht von dieser Geschichte und finde ich es sehr schade, wie es sich entwickelt hat. Ich hoffe mein Ego verletzt mein Baby nicht. Obwohl ich auch das Gefühl habe, dass alles gut wird, deswegen will ich es auch zu Hause machen.
Habt ihr irgendwelche Gedanken oder Ratschläge? Es wäre hilfreich die Meinung von jemand anderem zu hören.
Dankeschön!
Liebste Grüße
Maria

Geburt

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Welche Gründe hat die Hebamme denn wirklich gegen die Hausgeburt? Hat sie wirklich nur die Argumente? Oder auch medizinische weswegen sie vll gerne eine Kollegin dabei hätte etc. Hast du gut zugehört was für sie dagegen spricht- oder warst du nur sauer 😅

Hier bei uns (ebenfalls 35min ins nächste KH) bieten 2 Hebammen Hausgeburten an. Allerdings betreuen sie immer zu Zweit. Jegliches Risiko, dass sie vorher schon erkennen könnten muss ausgeschlossen sein.

Ich habe 1 Kind und ich für mich hätte bei meiner ersten Geburt nicht alleine sein wollen. 😬

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Hey! Danke für deine Antwort!
Medizinische Gründe gibt's keine, alles schaut gut aus und das Baby liegt seit Monaten mit dem Kopf nach unten.
Ihre Gründen sind, dass sie nicht ins Geburtshaus ist, wo sie ihre Zeug hat und die Räume kennt und dass es besser für sie wäre, weil es sein kann dass sie mehrere gleichzeitig betreuen muss (was ich nicht denke, da ich denke dass im November, 8 Frauen dort gebären und es gibt 4 Hebammen). Zudem wenn man bei uns aufs Klo muss, muss man raus und 30 Meter laufen, was sie als Grund dagegen hat. Obwohl wir öfter gesagt haben, dass wir ein Topf oder sowas für mich reinstellen. Und das letzte, falls es Notfall ist, der nächste KH ist fast halbe Stunde von hier und man kann es schwer finden, wo wir sind.
Hier nur am Ende, kurz vor das Baby da ist, kommt eine 2. Hebamme.
Ich bin immer noch genervt und enttäuscht mit der Geschichte und jetzt ist es auch zu spät nach einer andere Hebamme zu suchen.

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Hmm okay.. also kann man zusammenfassen, dass sie sich halt bei euch auf Grund der Gegebenheiten nicht zu 100% wohl fühlt.

Ich hätte nicht alleine sein wollen - rückblickend sicher auch weil mein Mann mit der Situation gar nicht klar gekommen ist.. der wäre mir dann echt keine große Hilfe gewesen 🫤

Geh noch mal in dich - ob du dir nicht doch eine Geburt im Geburtshaus vorstellen könntest?
Hier haben wir sowas nicht- persönlich finde ich es eine gute Alternative zum Krankenhaus, aber auch einen guten Mittelweg zur Geburt zu Hause.

Allgemein ist es schwierig - „sich wohl zu fühlen“ ist sicher einer der wichtigsten Aspekte während der Geburt (finde ich zumindest)

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Das tut mir echt leid, wie es sich entwickelt hat! Ich verstehe dich sehr gut. Wir haben uns auch im Geburtshaus angemeldet, weil für mich immer klar war, dass ich nur in die Klinik gehe, wenn es wirklich sein muss, ansonsten ist für mich Geburt keine Krankheit und ich bin davon überzeugt, dass ein vertrautes Umfeld und sich aufgehoben fühlen viel förderlicher für den Geburtsverlauf sind als grelles Licht, Klinikatmosphäre und viele fremde Menschen. Von Interventionen halte ich nicht viel, dabei bin ich selbst Ärztin. Aber hier soll es ja gar nicht um die Diskussion gehen ob Klinikgeburt oder außerklinisch… wobei man damit von Außen irgendwie fast immer automatisch konfrontiert wird und sich erklären muss.
Bei uns war es so, dass wir uns im Verlauf noch entscheiden konnten ob Geburtshaus oder Hausgeburt. Heute wurde ich endgültig gefragt und
Habe mich auf Hausgeburt festgelegt. Unser zu Hause ist zwei Minuten vom Geburtshaus entfernt, sollte etwas sein und ich müsste verlegt werden, macht es also keinen Unterschied ob von hier oder dort. Im Verlauf der Schwangerschaft bin ich tatsächlich auch von meinem Gefühl immer sicherer geworden und habe mehr und mehr Vertrauen gewonnen. Ich empfinde es als angenehmer nicht das zu Hause verlassen zu müssen (sich anziehen, in die Kälte, wo anders hinfahren etc haben ja auch Auswirkungen auf dich und den Geburtsverlauf); auch danach ist es viel schöner sich direkt ins eigene Bett legen zu können. Wie das mit der „Schweinerei“ am Ende aussieht, weiß ich natürlich noch nicht 😅 darum muss man sich natürlich nicht kümmern, wenn man ins Geburtshaus oder die Klinik geht.

Was ich vor allem sagen möchte: es ist DEINE Geburt! Du musst dich wohlfühlen. Niemand gebärt dein Kind außer dir. Auch die Hebamme kann das nicht für dich übernehmen, sondern ist nur zur Unterstützung da. Genau so sollte sie sich auch verhalten und ich finde das tut sie gerade nicht. Ihr habt ein Abkommen und ich finde sie sollte sich danach richten was für DICH am besten …und nicht was für SIE am bequemsten ist.
Ich kann zwar deine aktuellen Gefühle verstehen, dass du keine Lust auf Diskussionen hast mit ihr, aber vielleicht ist das die beste Übung für die Geburt. Für dich selbst einzustehen und durchzusetzen, was DIR wichtig ist, was DU brauchst. Das ist die Voraussetzung dafür am Ende eine selbstbestimmte Geburt zu erleben und ich denke, dass das einen großen Unterschied macht. Ich könnte mir vorstellen, dass du es im Nachhinein bereuen würdest dich von ihr hast beeinflussen zu lassen, solltest du nachgeben und ins Geburtshaus gehen. Andererseits wäre es doch ein wunderbares Gefühl deine Geburt so zu erleben, wie du sie dir vorstellst, wie es für dich richtig ist und zu wissen, man ist für dich selbst eingestanden. Ich hoffe, du verstehst was ich meine und meine Gedanken konnten dir ein bisschen helfen.

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Danke dir, das hat schon geholfen :)

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Auch bei einer Hausgeburt ( ich hatte 3), gibt es keine Schweinerei um die man sich kümmern muss. Auch Hebammen wissen, wie man einen Mülleimer benutzt und der meiste "Schweinkram" kommt zusammen mit dem Baby.
Selbst ihre Kaffeebecher haben meine Hebamme. Selbst abgewaschen und zurück in den Schrank gestellt und den Müll beim gehen direkt mitgenommen. Für meinen Mann blieb eine Maschine Handtücher waschen.

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Liebe Maria,

Ich kann dich sehr gut verstehen, es ist echt nicht schön wenn du nicht gebären kannst wie du es dir vorstellst.

Ich würde dir gerne von der Geburt meines erstens Kindes erzählen.
Vielleicht hilft dir das.

Ich wollte unbedingt im Geburtshaus mein Kind bekommen. Leider lag ich aber voll in der Ferienzeit und war auch spät dran.
Deshalb konnte ich keinen Platz mehr bekommen.

Dann plante ich eine Hausgeburt im Haus meines Freundes denn es war nicht klar wo ich wohnen würde Zum EET.

Als ich endlich eine Hebamme gefunden hatte sagte mir mein Freund er hätte schon Angst und wäre sehr unsicher und er fand die Hedbamme unsympathisch.

Das hat mich wieder verunsichert. Also habe ich es abgeblasen und es nochmal bei den Geburtshäuser. Versucht. Dort bekam ich dann den heissen Tipp in eine Antroposopgische Klinik zu gehen.
Dort meldete ich mich an.

Dann, ca. einen Monat vor Geburtstermin bekam ich dann doch noch eine Zusage im Geburtshaus.
Aber da ich sowieso keine Hebamme hatte - und das war etwas was ich toll fand an der Geburtshausgeburt, dass man die Hebamme schon langer kennt.
Es war mir dann das Geld ehrlich gesagt nicht mehr wert und ich hatte mich auch irgendwie mit dem Gedanken angefreundet.

Als es dann soweit war, ging meine erste Geburt knappe 5 Stunden.
Wir haben es gerade so noch ins KH geschafft.
Die Hebammen waren aber absolut wundervoll. Ich war noch wochenlang beseelt und ganz verliebt in die Chefhebamme.
Das Ende hätte ich alleine nicht hinbekommen.
Da hätte ich mich vorher sehr viel mehr informieren müssen.
Die Hebammen hatten mir dann auch geraten beim nächsten mal lieber eine Hausgeburt zu machen da es so schnell ging.
Mein Gefühl war also richtig gewesen.

Am Ende hatte ich aber mein Baby im Arm.
Da war es dann alles ganz egal.
Und du weißt du nicht wie es wird.

Ich habe wirklich durch die Schwangerschaft und die erste babysit eine ganz andere Art von Gelassenheit gelernt.
Und ich glaube das ist es worauf es ankommt.
Du klingst für mich nach einer starken und selbstsicheren Frau und bestimmt schafft du es eine super Geburt zu bekommen egal wo.
Denn du weißt was du willst
Versuch doch nochmal mit der hebamme zu reden, möglichst klar, sag ihr wie du dich fühlst, verlange eine ordentliche Erklärung aber versuche auch ihren Standpunkt wahr- und ernst zunehmen.

Die Hebammen haben es ja in unserer Zeit auch nicht leicht und auch sie muss sich bei einer Hausgeburt wohl und sicher fühlen.

Ich wünsche dir alles gute!

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Liebe Maria,

Schön, dass das Wesen in dir bald zu uns kommt! Ich verstehe, dass du aktuell ganz schön aufgewühlt bist und enttäuscht von der Situation. Ich denke, dass es jetzt darum geht, dass du eine schöne, für dich geborgene und das Baby sichere Lösung findest.

Alleine zu gebären finde ich aus sehr sehr vielen Gründen keine gute Idee … und am Ende ist vor allem wichtig dass du und dein Schatz gesund durch die Geburt kommen … wo ist erstmal gar nicht so wichtig …auch wenn dein Mann oder jemand anderes anwesend ist, kann er oder sie nicht abschätzen wann und ob es kritisch wird. Und das kann es einfach schnell werden … (kenn viele Frauen die ihre Hausgeburt im Kh beenden mussten)

hausgeburt: du musst dich wohl fühlen, die Hebamme muss sich mit der Verantwortung das aber genauso … wenn sie bedenken hat (und diese scheint sie ja irgendwie von Anfang an gehabt zu haben) ist das keine gute Ausgangslage für eine HausGeburt. Es wäre jedoch schön gewesen, wenn sie da stringenter in ihrer Kommunikation gewesen wäre … jetzt so kurz vor knapp ist es schwierig jemand anderes zu finden oder zumindest eine zweite Meinung einzuholen …

Die Argumente der Hebamme kann ich zumindest in Teilen verstehen. Die erste Geburt dauert häufig wirklich sehr lange (bei mir haben die Wehen von Samstag auf Sonntag begonnen und das Kind kam am Dienstag um 23:25 an … ) . Die Raumsituation muss zumindest Platz bieten und ein Bad in der Nähe ist schon wichtig … 30 m draussen laufen oder im Haus? Badewanne …das kann die Sache schon erleichtern für euch
Die Nähe und Erreichbarkeit des Kh wäre für mich aber das wichtigste Argument… wenn denn dies beim Geburtshaus anders ist.

Meine Erfahrung ist, Geburt ist immer anders als man sie sich vorstellt oder wünscht …
Was ist wichtig: versuche ruhig und stark zu bleiben für deinkleines … was ist dir wirklich wichtig und was wäre schlimm am Geburtshaus …
Für mich aus der Ferne letzteres

Ich wünsche dir und deinem Schatz alles alles Gute!

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Bitte probiere keine Alleingeburt. Es gibt so viele Faktoren, die du nicht einmal erkennen würdest, die aber bewirken würden, dass du oder dein Kind Schaden nimmt. Hebammen haben Tipps und können durch deine Lagerung die Lage des Kindes verändern, sodass es leichter - oder überhaupt- raus kommt.
Ich hatte zwei Geburten , die ich beide als unkompliziert bezeichnen würde (auch wenn es eine nicht war) und ich hätte beide Kinder nicht so leicht herausbekommen, wenn mir die Hebammen nicht geholfen hätten. Bei der ersten Geburt hätte ich mir wohl den Beckenboden zerstörten, wenn ich keine Kontrolle von außen gehabt hätte, ob ich auf die richtige Art presse. Das sind Sachen, die man sich nicht während einer Schwangerschaft im Internet anlesen kann.

Bearbeitet von RosarotesSchweinchen