Hi Mädels,
Oben genanntes ist mir bei meiner Tochter vor 19 Monaten passiert. Ich stand psychisch ziemlich unter Druck da mein eigener Papa im Sterben lag, zudem hatte ich eine schwangerschaftsinduzierten Bluthochdruck der wahrscheinlich von der schwierigen Zeit herrührte (bisher habe ich dieses Mal nichts in der Richtung) und hatte daher damals entschieden mich an ET+5 Einleiten zu lassen.
Der Muttermund war nach 20 Stunden und 4 oder 5 Tabletten noch immer nur bei 3-4 cm - also war die Einleitung nicht erfolgreich, aber es war für mich schmerztechnisch das Schlimmste was ich bis dato an Schmerzen aushalten musste - ich habe allerdings auch eine PDA abgelehnt (in Panik weiterer Intervention) und nach 20 Stunden direkt gesagt "holt sie raus, ich schaffe das nicht mehr!". Also folgte damals der KS, den ich ehrlich als totale Erleichterung sah, die Schmerzen danach als gut aushaltbar wahrnahm und ich null Komplikationen hatte. Bis auf die Sache mit Corona und man ohne jeglichen Besuch kaum Hilfe beim Heben vom Baby hatte, allgemein wenig Unterstützung durch Schwestern kam und ich mich nach 3 Tagen entlassen lassen hatte... Aber das ist jetzt ja Gott sei Dank nicht mehr der Fall.
Jetzt zermattere ich mir das Hirn über meinen jetzt in 3-4 Wochen anstehenden Geburtsmodus. Ich bin in der 37.SSW...
Heute hatte ich Untersuchung und Planung mit dem Chefarzt in der Wunsch Klinik (selbe wie damals) und er ging super professionell auf die Fakten und meine Fragen bzgl möglicher Komplikationen unter Spontangeburt nach Sectio ein, im Endeffekt ließ er mir aber die Entscheidung, denn möglich ist es definitiv, dass ich natürlich entbinden kann trotz 2,5 mm Gebärmutterwand und Narbe.
Er gab mir nur nochmal zu Protokoll wie es damals aus ärztlicher Sicht lief: ich war noch nicht in der Geburt und konnte die Schmerzen nicht mehr aushalten. Das, was da noch auf mich zugekommen wäre, um den MM auf die gewünschten cm zu öffnen, wäre rund 50-100% mehr an Schmerzen gewesen, als die, die ich hatte. Und faktisch bin ich dadurch Erstgebärende, die Wahrscheinlichkeit dass es schnell und einfach wird, ist sehr gering. Und ich solle ehrlich zu mir selbst sein und mir in den nächsten 2 Wochen gut überlegen, wie ich vorgehen will. Geplante Sectio 7-8 Tage vor ET, geplante Sectio an ET (mit Risiko es geht vorher los und ich könnte mich vortasten) oder abwarten und spontan anstreben.
Bei Variante 2 hatte er aber erwähnt, eine Sectio unter einer Geburt die schon begonnen hat, ist nicht so ideal wie eine Sectio vorher, da Komplikationen häufiger sind.
Was würdet ihr mir raten oder besser gefragt, an meiner Stelle machen?
Ich muss dazu sagen, ich habe nach wie vor sehr große Angst vor den Schmerzen, bin mir aber bewusst dass a) eine Spontangeburt das beste fürs Kind ist und b) ich mein Ego wieder begraben kann, es wieder nicht "geschafft" zu haben 😞
Gleichzeitig weiß ich was auf mich zukommt wenn ich KS wähle und bin damit eigentlich fein ...
Liebe Grüße
Frustrane Einleitung+sek.Sectio auf Wunsch 2022, jetzt Spontangeburt anstreben?
Blöd, dass man sich erst so spät Gedanken um den Geburtsmodus macht. Ich meine das jetzt nicht böse oder vorwurfsvoll, denn auch die Ärzte hätten sich längst mal äußern können.
Letztlich möchten die Ärzte lieber eine natürliche Geburt und überlassen Dir jetzt die Entscheidung?
Ich war in ähnlicher Situation aber nicht in so rascher Schwangerschaftsfolge... 2016 frustrane Einleitung über mehrere Tage kurz vor Weihnachten, sodass ich selbst den KS wollte und bekommen habe, ich habe es nie bereut und es war gut und richtig für mich. 2022 war ich das zweite Mal schwanger, wurde von einer anderen Ärztin betreut und schon früh (um die 20. SSW) haben wir gemeinsam einen KS beschlossen, die Ärzte im KH waren nicht begeistert, haben aber zugestimmt, war die gleiche Klinik wie beim ersten Kind. Auch diese Geburt war schön, auch wenn mich der KS und die Narkose diesmal mehr umgehauen haben, trotzdem war ich schnell wieder auf den Beinen.
Ja, der Arzt hat Recht, dass ein KS nach Geburtsbeginn u.U. eilig ist und Schwierigkeiten machen kann, und genau das war auch mein Hauptgedanke als ich mich für den 2. KS entschieden habe, mir war ein geplanter KS lieber als Stress, Geburtsverletzung und möglichem Not-KS, anderen macht das aber nichts aus.
Also ich war tatsächlich bei meiner Frauenärztin bisher die ganze Zeit voll überzeugt, dass ich wieder einen KS möchte. Aber die Zweifel kamen die letzten 4 Wochen etwa. Der Chefarzt der Klinik erscheint mir auch dafür zu sein, einen KS zu bevorzugen bei mir
Ich kann Schmerzen auch schlecht aushalten, wirklich sehr, sehr schlecht. Aber ich hatte eine PDA und das war echt super. Warum nicht spontan und früh PDA? Ich hatte auch direkt gesagt, dass ich eine will, so früh es geht und dass ich eben Schmerzen schlecht aushalte und Globuli und Akkupunktur und sowas unter Geburt nicht möchte. Das war überhaupt gar kein Problem.
PDA bei Zustand nach Sectio ist nicht unbedingt empfehlenswert, weil eine Uterusruptur dadurch unter Umständen zu spät auffällt.
Zudem ich dafür bis 4 cm MM kommen muss.. sonst ist es kontraindiziert - da war ich beim letzten Mal ja auch nicht, nur mit zwei zugedrückten Augen.
Ich persönlich würde unter den Umständen keine spontane Geburt riskieren.
Hatte eine sekundäre Sectio wegen abfallender Herztöne unter den Wehen und für mich steht schon fest, dass eine zweite Geburt wieder Sectio wird.
Ich habe leider im Umfeld mehrere sehr unschöne Verläufe miterlebt bei Spontangeburt nach Sectio.
Hey,
ich würde mich fragen, wie ein MANN dir sagen kann, was und in welchem Umfang du im weiteren Verlauf deiner Geburt noch hättest spüren sollen😳. Und darauf basierend auch noch eine Entscheidung für eine weitere Geburt treffen sollst.
Das ist weder sehr professionell, noch unterstützend.
Und genau das macht aber den Unterschied und trägt oftmals wesentlich zum guten Gelingen einer natürlichen Geburt bei. Frauen die sich begleitet, beschützt, bestärkt und wohl fühlen, erleben die Geburt meist sehr positiv.
Wäre ich an deiner Stelle, würde ich den Geburtsbeginn abwarten und keinesfalls vorher einen KS-Termin ausmachen. Es ist nicht nur besser für dein Baby, sondern auch für dich. Schließlich wirken so auch Hormone, die sonst nie zum Zuge kommen. Im Idealfall hast du eine Freundin, eine Doula, eine erfahrene Person an deiner Seite, die für dich da ist, dich ermutigt und auch einsteht.
Für alles weitere würde ich offen sein. Kommst du gut klar, machst du weiter, brauchst du Hilfe im Umgang mit den Schmerzen steht dir eine große Palette zur Auswahl. Merkst du, dass es auf gar keinen Fall so geht, dann hast du immer noch die Möglichkeit der Schnittentbindung.
Verständlich, dass ein KS jetzt verlockender auf dich wirkt, einfach weil du weißt was auf dich zukommt. Aber jede Schwangere kurz vor der Geburt hat Angst, weil sie nie wissen kann wie es verläuft. Mit dieser Angst bist du nicht allein!
Zur Vorbereitung auf meine letzte Geburt habe ich mir ganz viele (Haus-)Geburtsvideos angeschaut - bewusst keine Klinikgeburten wegen der Interventionen. In jeder Wehe habe gespürt, welche Arbeit, Kraft und Anstrengung die Frauen gerade empfunden haben und wie wunderbar (oder auch total kaputt🫣) sie sich fühlten, als die Kinder geboren waren. Klingt jetzt evtl. merkwürdig, aber an diese Kraft der Frauen habe ich gedacht, als es bei mir so weit war. Vielleicht kannst du dir auch so ein kraftvolles Bild schaffen?
Wenn du wieder einen KS wählst, dann solltest du jedoch damit im Reinen sein. Versagt hast du sicher nicht! Ein KS ist trotz aller Routine eine große Bauch OP.
Alles Gute🍀