TW: Empfinden beim Kaisersschnitt, saß die PDA nicht richtig?

Hallo Ihr,

TW: traumatische Geburt

Ich musste im September meinen Sohn per sekundären Kaiserschnitt zur Welt bringen und würde gerne mein Trauma etwas aufarbeiten:

Ich hatte schwere Wehenstürme und keine Kraft mehr.
Die PDA wirkte zunächst, aber hauptsächlich einseitig. Nach 2h war die Wirkung komplett weg.
Es wurde nachgespritzt aber das brachte überhaupt keine Linderung.

Über den selben Port wurde ich auch die den Kaiserschnitt betäubt.
Im OP sagte ich immer wieder das ich meine Beine noch spüre und bewegen kann
Auch die Kneiftests habe ich gespürt.
Es wurde ohne Ende nachgespritzt bis es hieß mehr könnten sie nicht und sie fangen jetzt an.

Ich habe alles gespürt. Zwar keinen Schmerz aber vom Schnitt, Hände in mir, das reißen und das Kind holen habe ich alles sehr intensiv gespürt und wie am Spieß geschrien.

Erst nach dem Kaiserschnitt wurde alles so taub, dass ich meine Beine nicht mehr bewegen konnte.

Leider saß das ganze so tief und wurde zur Wochenbettdepression.
Mir geht es soweit wieder gut, ich möchte das ganze aber etwas verarbeiten und würde mich freuen wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichten könntet.
Ist es normal so viel zu spüren oder lief da etwas schief?

Eine schöne Weihnachtszeit und alles Liebe ❤️

Spürt man immer so viel beim kaisers?

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Hallo ich hatte 2 Mal einen Kaiserschnitt und ich konnte denke ich alles spüren was du beschreibst, außer den Schnitt.
Ich denke das ist normal.
Du hattest keine Schmerzen also gehe ich schon davon aus dass die Betäubung gewirkt hat 🤔
Es tut mir sehr leid dass du keine schöne Erfahrung hattest, ich persönlich habe den Kaiserschnitt als sehr aufregend und spannend empfunden obwohl das Gerüttel etwas unangenehm war.

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Ich hatte vor knapp 2 Wochen einen geplanten Kaiserschnitt mit Spinalanästhesie und konnte die Zehen auch die ganze Zeit über bewegen. Mir kam das total komisch vor, war aber laut OP-Team normal. Schmerzen hatte ich keine. Das Geruckel habe ich ebenfalls gespürt und wie sich beim Nähen die Haut zusammen gezogen hat. Es war sehr seltsam, aber wie gesagt nicht schmerzhaft.

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Ich hatte auch einen sekundären KS mit PDA, die schon vorher lag und für die OP aufgespritzt wurde.

Ich habe nur gemerkt, das etwas am Bauch geruckelt wurde, mehr nicht.

Ich denke, bei dir ist leider etwas schief gelaufen.

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Es gibt einmal die Peridualanästhesie (PDA) das ist was Du hattest - da wird ein Katheter gelegt damit kontinuierlich Schmerzmittel nachgegeben werden kann. Und es gibt die Spinalanästhesie - das ist eine Einmalgabe mit Zeitlich begrenzer Wirkdauer.

Bei der PDA ist es normalerweise gewollt das man noch spüren und die Beine bewegen kann. So ist unter der Geburt der Schmerz gemildert/ausgeschaltet, man merkt aber dennoch Wehen und kann in der Regel auch noch laufen.

Bei einer Spinalen sind die Beine meist komplett taub, wird oft für eine OP verwendet.

Hat man nun aber schon den Katheter für die PDA liegen und es wird aus der natürlichen Geburt eine Sectio wird darüber einfach mehr Medikament gegeben so das der Schmerz komplett unterdrückt wird, Gefühl und Beweglichkeit bleibt aber oft (nicht immer) erhalten.

Da ist also vermutlich nichts schiefgegangen, das lag einfach an der Art der Anästhesie.

Jaaa, kein so schönes Gefühl, aber Du solltest versuchen Deinen Frieden damit zu finden. Der Schmerz war weg, Dein Kind ist gesund auf die Welt gekommen. DAS ist meiner Meinung nach wichtig!
Und bevor jemand motzt, ich hatte selber 3 Sectios - eine Notsectio, eine sekundäre Sectio nach Geburtsstillstand und eine primäre Sectio (also geplant).
Bei zwei von drei Malen habe ich alles gespürt, Schmerzen hatte ich derweil aber keine.

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Es gibt verschiedene Nervenfasernqualitäten. Manche Fasern übertragen Temperatur, manche Vibrationsempfinden, manche Schmerz, manche Berührung, manche Motorik usw.
Bei der PDA ist es v.a. wichtig und gewollt, dass die Nervenfasern, die Schmerz weiterleiten, betäubt werden. Die Nervenfasern, die z.B. Berührung weiterleiten, sind deutlich dicker und weniger empfindlich gegenüber dem Lokalanästhesikum, welches bei der PDA eingesetzt wird. Daher kann es sein, dass diese weniger oder gar nicht gehemmt werden.
Dass die Beine bei einer PDA noch bewegt werden können, ist oft normal, bei einer Spinalanästhesie eher seltener, kann aber auch vorkommen.
Wie gesagt: Wichtig ist, dass es nicht wehtut. Falls es schmerzt, kann man versuchen, bis zu einem gewissen Grad noch nachzuspritzen. Alternativ muss man eine Vollnarkose einleiten; das hat seine eigenen Risiken und will in der Nutzen/Risiko-Relation gut überlegt sein.

Für mich klingt es aktuell so, als wärst du nicht richtig gebrieft worden. Das ist schade, sonst hättest du das Erlebte schon währenddessen besser einordnen können. Oftmals bleibt dafür nicht so viel Zeit, wie man gern hätte. Manchmal sind die Begleitumstände aber auch so fordernd, dass die werdende Mutter dafür nicht gut zugänglich ist. Das kann ich nicht beurteilen, weil ich nicht dabei war.

So oder so: Du fühlst dich durch das Erlebte belastet.
Ich wünsche dir, dass das Darüberschreiben dir hilft. Alternativ gibt es noch das https://traumageburtev.de/ oder eine individuelle Traumatherapie.

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War das deine erste OP, die ohne Vollnarkose stattfand? Kann es sein, das du da eine andere Vorstellung von hattest?

Ich werde jetzt nicht so ganz aus deinem Beitrag schlau. Du schreibst ja ganz klar, das du keine Schmerzen hattest....das ist ja der Sinn der PDA oder anderer örtlicher Betäubungen. Man ist schmerzfrei, aber natürlich spürt man, was und das da was abgeht. Auch dieser Kneiftest, man spürt das da gekniffen wird, aber es fühlt sich ganz anders an, als ohne Betäubung. Irgendwie stumpf....mir fällt kein anderes Wort ein.

Ich komme mal mit einem anderen Beispiel, ich hatte Letztens einen großen Eingriff beim Zahnarzt. Es wurde betäubt, logisch. Natürlich habe ich gespürt, an welchem Zahn gerade gearbeitet wurde, natürlich habe ich gespürt, welcher Zahn gerade gezogen wird und ich habe gespürt, wie genäht wurde. Aber ich hatte keine Schmerzen und darum geht es ja....Schmerzfreiheit in einer Situation, die sonst schmerztechnisch nicht zu ertragen wären. Und so ist das doch immer bei örtlichen Betäubungen, man fühlt was, aber es tut nicht weh.

Wenn deine PDA nicht gewirkt hätte, dann hätte der Arzt nicht mal 1cm mit seinem Skalpell schneiden können, ohne das du vor Schmerzen durch die Decke gegangen wärst, vermutlich wärst du ohnmächtig geworden, wenn er weiter gemacht hätte, weil dein Körper diese Schmerzen niemals hätte aushalten können. Ich glaube einfach, das du nicht gut durch das OP Team begleitet wurdest, vielleicht auch einfach bei einer sek. Sectio gar nicht die Zeit dafür da war. Das du eine andere Vorstellung davon hattest, wie sie sich das anfühlen müsste. Und da das nicht zutraf, bist du in Panik geraten. Das ist schade und macht dir jetzt Probleme.

Ich hatte auch eine sek. Sectio...ich habe auch einiges gefühlt, genau wie beim Zahnarzt. Meine Beine fühlten sich wie eingeschlafen an, nur ohne das Kribbeln....das kam erst, als die PDA wieder raus ging. Ich habe sie gefühlt, aber hätte ich versucht aufzustehen, dann wäre ich umgefallen, wie ein nasser Sack.

Schmerz und intensiv etwas spüren sind nicht dasselbe. Die PDA bietet Schmerzfreiheit und die war ja gegeben.

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Hey,

mir ist es gleich ergangen und habe ebenfalls im Forum nach Erfahrungen gesucht:

https://www.urbia.de/forum/15-geburt-wochenbett/5835463-achtung-trigger-spinalanaesthesie-zu-schwach

Mittlerweile glaube ich, dass es eine gewisse Bandbreite gibt, was noch normal ist ... mir hätte es wahrscheinlich geholfen, wenn ich vorher gewusst hätte, dass man noch einiges spüren kann ...

Inzwischen habe ich aber ziemlich damit abschließen können. Ändern kann man es nicht mehr und immerhin ist bei dem,
- wenn auch sehr speziellen - Erlebnis mein größter Schatz zur Welt gekommen <3

Ich wünsche dir, dass du auch bald damit abschließen kannst :)