Halte ich die Schmerzen einer Geburt aus?

Hallo zusammen
Ich bin nun in der 19. SSW und beschäftige mich doch schon etwas mit der Geburt. Zusammen mit meinem Partner habe ich vor ein paar Wochen ein Geburtshaus bei mir in der Nähe angesehen und wir waren beide sehr begeistert von der Idee, die Geburt an einem so schönen und friedlichen Ort erleben zu dürfen.
Gerade liege ich auf dem Sofa und spürte kurz ein kräftiges Ziehen im Unterleib. Ich mache mir deswegen keine Sorgen, fühlte sich ganz natürlich an. Dennoch musste ich gerade daran denken, wie ich früher manchmal starke Periodenschmerzen hatte. Zum Glück war das eher die Ausnahme aber doch gab es einige Male, an denen ich nur noch ein Häufchen Elend war vor lauter Schmerzen. Und deshalb frage ich mich aber gerade, ob ich denn die Wehen überhaupt aushalten kann (eine PDA wäre im Geburtshaus nicht möglich)?
Ich habe die Hoffnung, das ich das zusammen mit den ganzen Hormonen welche währen einer Geburt ausgeschüttet werden, schaffe, habe aber auch Angst dass ich einfach zu schmerzempfindlich bin… Vielleicht gibt es eine Frau unter euch, die auch starke Periodenschmerzen kennt aber dennoch eine natürliche Geburt ohne PDA hatte und mir etwas Mut machen kann? Ich würde es so gerne im Geburtshaus versuchen…

Liebe Grüsse

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Hey:)
Solche Gedanken hatte ich vor der Geburt meines Sohnes auch sehr häufig, ich bin eine sehr schmerzempfindliche Person.
Habe von überall gehört, dass die Eröffnungswehen am schlimmsten sind. Ich fand die dann aber tatsächlich ziemlich aushaltbar. Wir sind erst super spät los weil ich mir die ganze Zeit nicht vorstellen konnte, dass das jetzt wirklich schon echte Wehen sind🙈 Im Krankenhaus war ich dann schon bei 5cm Öffnung und auch die Wehen bis zur vollständigen Öffnung habe ich nicht als so unfassbar schmerzhaft wahrgenommen, wie es mir vorher oft erzählt wurde, intensiv waren sie natürlich, aber durch das Veratmen und die Pausen dazwischen ging es wirklich.
Fand die Presswehen dann viel unangenehmer, was aber daran lag, dass mein Sohn sich nicht richtig ins Becken gedreht hatte und es einfach nicht weiter ging. Er wurde dann mit der Saugglocke geholt und die Schmerzen als der Kopf kam waren so ziemlich das Schlimmste was ich an Schmerz je gespürt hab🙈 Das lag aber denke ich auch daran, dass es recht schnell gehen musste. Währenddessen dachte ich, dass ich das auf jeden Fall nicht aushalte aber man hat ja dann eh keine Wahl mehr und dann hält man es aus und irgendwann ist es vorbei und man wird mit dem schönsten Geschenk belohnt☺️
Aber wie meine Vorschreiberin schon gesagt hat, weder davor noch danach kann man sich das vorstellen😄
Ich dachte nach der Geburt halte ich alles aus, aber bin wieder genau so schmerzempfindlich wie vorher und habe Angst vor jeder kleinen Spritze.

Gäbe es bei eurem Geburtshaus denn die Möglichkeit schnell ins Krankenhaus zu kommen bei Komplikationen?

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Erstmals euch allen Danke für die vielen Antworten, das macht mir echt Mut.
Ich bin immernoch ziemlich nervös aber habe auch Zeit, mich zumindest mental auf die Geburt vorzubereiten und auf vieles, was dann auf mich zukommen könnte.
Spitäler gibt es zum Glück ein paar in der Nähe, von dem her wäre das dann kein so grosses Problem sollte ich dann doch verlegt werden müssen.

Danke euch allen nochmals herzlich💖

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Grundsätzlich kann man ja mal ganz pauschal sagen: Geburten passieren seit Millionen von Jahren und PDAs gibt es noch nicht SO lang. Aushalten kann JEDE Frau die Schmerzen. (Vorausgesetzt natürlich, es läuft alles komplikationslos!) ♥

Und als kleinen "Erfahrungsbericht" kann ich mal von meiner Cousine erzählen... die hat im Mai über 36 Stunden Wehen gehabt, bis ihre Kleine auf die Welt kam, ohne Schmerzmittel. Ansonsten ist sie die größte Mimose, die ich je kennenlernen durfte, hab sie wegen Wespenstichen weinen gesehen und für die Entfernung eines kleinen Splitters im Finger hätte sie am liebsten eine Vollnarkose. Also sie ist WIRKLICH unfassbar wehleidig und ehrlich gesagt hätte ich fest damit gerechnet, dass sie ihr Kind per Kaiserschnitt in Vollnarkose bekommt.
Und als ich selbst als Teenager noch sehr starke Periodenschmerzen hatte und oft gesagt hab "wie soll man eine Geburt überleben, wenn Periode schon SO weh tut", hat meine Mutter mir immer wieder gesagt, dass Periodenschmerz mit Geburtsschmerz einfach nicht vergleichbar wäre, weil man eben weiß, wofür es gut ist. Da ich selbst auch erst in der 19. SSW bin, kann ich noch nicht von meiner eigenen Geburt berichten, aber über den Wehenschmerz mache ich mir da wenig Sorgen. Und wenn du mit dem Bewusstsein reingehst, dass Schmerzmittel keine Option sein werden, kommst du vielleicht auch besser damit klar. Schlimmer fände ich, im Krankenhaus welche zu verlangen und aus irgendwelchen Gründen dann nicht zu kriegen, wenn ich mental drauf eingestellt wäre, dass es die Option gibt.

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"Und wenn du mit dem Bewusstsein reingehst, dass Schmerzmittel keine Option sein werden, kommst du vielleicht auch besser damit klar."

Das sehe ich auch so. Ich hab die Klinik darum gebeten, mir keine Schmerzmittel anzubieten. Natürlich hätte ich selbst im Notfall darum bitten können (wobei gegen Ende auch keine PDA mehr gemacht wird). Aber wie blöd ist es, wenn man gefragt wird, ob man Schmerzmittel braucht und dann erst anfängt darüber nachzudenken, wie schlimm der Schmerz gerade ist und ob es wohl noch geht oder nicht. Lieber gar nicht so viel nachdenken und den Fokus nicht darauf richten, ob es gerade schlimm ist. Nachdenken und Gebären verträgt sich eh nicht so gut, finde ich. Und ich bin eigentlich ein Kopf-Mensch.

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Ich habe mir damals auch ein Geburtshaus angeschaut und hätte gerne dort entbunden. Soweit ich mich erinnern kann machen die dort aber keine PDA, sind ja Hebammen und keine Ärzte...
Aber es gibt ja auch eine Reihe anderer Schmerzmittel 😊
Mach dir nicht so viele Gedanken, wenn du schon mit Angst in die Geburt gehst stehst du dir nur selbst im Weg.
Ich hab es auch ohne Schmerzmittel geschafft, du bist so auf dich konzentriert dass du auch gar keine Zeit hast über die Schmerzen nachzudenken 😊
Natürlich ist so eine Geburt schmerzhaft aber mit jeder Wehe kommst du dem Ziel ein Stück näher 😊
Du schaffst das 💪🏻

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Ich habe eine gute Freundin mit richtig heftigen Schmerzen bei der Periode, vor allem im Jugendalter war es wohl schlimm. Sie fand die Geburtsschmerzen teils gleich stark wie heftige Periodenschmerzen, aber auch nicht schlimmer. Und ja, die Hormone helfen, dass man einen ganz anderen Film schiebt und überhaupt nicht merkt wie die Zeit vergeht. Viel wichtiger als die Option auf eine PDA finde ich es, dass diese hormonellen Mechanismen funktionieren dürfen und nicht durch blöde Klinik-Sachen ständig unterbrochen werden. Unsere Klinik war da zum Glück ganz in Ordnung. Mein Partner hat die Gespräche übernommen, ich habe mich auf die Geburt konzentrieren können, Geburtswanne gab es auch, die war sehr hilfreich.

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Hallo du! Meine Periodenschmerzen waren immer moderat, jedoch habe ich beide Geburten meiner Töchter ohne PDA durchgemacht und möchte dir sagen: du schaffst das sicher auch! Besonders schmerzvoll fand ich nur die Übergangsphase, da habe ich auch bei beiden Geburten um eine PDA gebettelt und geschrien wie am Spieß, ich will nicht lügen, es waren Schmerzen aus der Hölle! Aber es war beide Male zu spät für die PDA, da der Muttermund schon 10cm offen war. Danach begann dann immer jeweils recht zügig die Austreibungsphase und sobald ich pressen durfte, war der Schmerz gut auszuhalten, weil ich aktiv mitmachen durfte. Versuch also dran zu denken: der Part der Geburt der einen potentiell in die Knie zwingt ist meistens der, kurz bevor es bald vorbei ist! (Kann ich natürlich nicht pauschal für alle sagen, aber so wurde es uns auch im Geburtsvorbereitungskurs erklärt, dass der Part wo die meisten Frauen „aufgeben wollen“ eben dieser letzte Teil vor der Austreibungsphase ist.)

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Bitte von der Antwort nicht abschrecken lassen, sondern die Motivation dahinter verstehen :)

Ich hatte nach einer Einleitung 8h lang Wehenstürme wie doof. Von Wehe 1 an dachte ich, es zerreißt mich. Ich habe das halbe klinikum zusammen geschrien, dazwischen überhaupt nicht geredet und war wirklich erschüttert, wie stark Wehenschmerzen sein können. Nicht vergleichbar mit irgenderwas, das ich davor je erlebt habe. ABER: ich habe die gesagte Eröffnungsphase in der Wanne verbracht und mich dadurch aktiv gegen eine PDA entschieden, da ich dort gerne auch gebären wollte (beides zusammen geht nicht). Es ist also, auch wenn man es in dem Moment nicht glauben kann, zu schaffen. Man muss seinen eigene Weg findenmit dem Schmerz umzugehen und sich bewusst machen, warum das jetzt so ist. Dann ist e machbar. Ich bin keinesfalls jemand ais der Fraktion "nach de Geburt ist alles vergessen", nein, ich kann diesen Schmerz auch 3 Monate später noch erinnern, dennoch habe ich mich zum weiter"leiden" ohne Schmerzmittel entschieden - und lebe noch ;) eine pda ist also keinesfalls zwingend erforderlich, sicher erleichternd (ich hatte schlussendlich einen Not Kaiserschnitt und der war die absolute Erlösung :D) aber ich war bereit doe ganze Geburt ohne Schmerzmittel zu schaffen trotz eines immensen Schmerzempfindens (und es ist ja keinesfalls gesagt, dass jeder den Schmerz gleich empfindet!). Du schaffst das! Wenn sich das Geburtshaus für dich richtig anfühlt, dann ist es das auch!

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Hallo,
ich habe oft auch unglaublich heftige Periodenschmerzen.

Mh, bei mir war das einfach nicht vergleichbar. Die Art des Schmerzes war bei mir ganz anders und der Zweck natürlich sowieso.

Meine beiden Geburten waren sehr unterschiedlich schmerzhaft, eine wirklich furchtbar, die andere absolut machbar. (Ich gelte ansonsten als „nicht wehleidig“, mag eine solche Einschätzung von außen aber gar nicht.)
Meine Hebamme meinte, das sei gar nicht so unüblich, wie stark die Schmerzen seien, hinge häufig mehr vom Geburtsverlauf und der Lage des Kindes ab, als von der (angeblichen) „Schmerzempfindlichkeit“ der Gebärenden.

Die einfachere Geburt habe ich komplett ohne Schmerzmittel gemacht, bei der anderen musste ich am Schluss eine PDA aus medizinischen Gründen bekommen (weil klar war, dass es auf eine Saugglockengeburt oder einen Kaiserschnitt hinauslaufen würde, da war der Muttermund schon vollständig geöffnet). Das habe ich damals wirklich als Segen empfunden.
Jetzt bei der dritten überlege ich eine Hausgeburt zu wagen, aber immer mit der Option im Hinterkopf, dass ich jederzeit ins Krankenhaus „darf“.
Wenn die Schmerzen schon in der Eröffnungsphase so groß sind, dass man sich nicht mehr weich machen, nicht mehr atmen kann oder völlig erschöpft ist, dann ist die PDA einfach eine super medizinische Hilfe.
Denn das ist die PDA ja eigentlich. Eine medizinisch (manchmal notwendige!) Intervention, nicht ein Mittel für besonders schmerzempfindliche oder gar „wehleidige“ Frauen die Geburt zu überstehen. (Wer bestimmt überhaupt, wer da „wehleidig“ ist? Niemand kann die Schmerzen in dem Moment nachvollziehen außer du selbst.)
Ich finde, die PDA sollte man sich dann auch nicht verwehren, wenn es anders nicht auszuhalten ist.

Gleichzeitig glaube ich aus eigener Erfahrung, dass man die meisten Interventionen, auch Schmerzmittel, bei einem gutem Geburtsverlauf (der ja doch am häufigsten ist) gar nicht braucht und sie dann eher schaden.

Ich denke, wenn man Zuhause oder im Geburtshaus gebären möchte, dann sollte man sich immer auch mit der Option beschäftigen, dass die Geburt vielleicht im Krankenhaus endet.
Was spricht dagegen, es im Geburtshaus zu probieren und wenn du merkst, dass es einfach nicht geht, in die nächst gelegene Klinik zu wechseln?

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Ich habe mein zweites Kind im Geburtshaus bekommen und aufgrund der etwas ungewöhnlichen Lage war die Geburt deutlich schmerzhafter und auch länger als die erste, aber ich habe es trotzdem ohne Schmerzmittel und PDA geschafft. Nicht, weil ich besonders schmerzunempfindlich bin, sondern weil Schmerzmittel dort eben keine Option waren und ich mich mental gar nicht damit auseinandergesetzt habe. Durch meine erste, sehr schnelle und wenig schmerzhafte Geburt hatte ich außerdem die feste Überzeugung, dass ich das schaffe. Das hat auch sehr geholfen. Ich habe überhaupt nicht über eine Verlegung in die Klinik nachgedacht, ich war nur ungeduldig und wollte, dass mein Kind endlich kommt.

In meiner Jugend hatte ich starke Periodenschmerzen, die ich jeden Monat mit Schmerzmitteln und zwei Wärmflaschen abfangen musste. Ich finde auch, dass das nicht vergleichbar ist. Eine Geburt ist eine absolute Ausnahmesituation. Da empfindet und beurteilt man Schmerzen ganz anders. Meine zweite Geburt war definitiv schmerzhafter als die Periodenschmerzen damals, aber ich wusste ja, dass sie vorbei sind, sobald mein Kind da ist. Für diese begrenzte Zeit konnte ich das aushalten. Und es war wie gesagt keine "Standardgeburt", ich hatte mit solchen Schmerzen nach der ersten einfachen gar nicht gerechnet. Am Ende war ich trotz allem sehr froh, dass ich mich für das Geburtshaus entschieden hatte. Die Betreuung war so wunderbar und herzlich und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Ich besuche im Moment noch einen Rückbildungskurs dort und freue mich jede Woche, wieder im Geburtshaus zu sein 😊

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Ich hatte mit 25 schlimme Periodenschmerzeb, bis zur Bewegungsunfähigkeit.

Hab 1 Geburt mit PDA gehabt, endete im KS und war vorher trotzdem schmerzhaft und 3 natürlicheGeburten ohne PDA oder andere Schmerzmittel.

Und am schmerzhaftesten war definitiv die kleine Geburt meiner FG in der 10. SSW. Nichts war jemals heftiger. Die Geburten mit lebenden Kindern, 1 über 4000g waren Spaziergänge dagegen.

Also trau Dich! Geburt ohne PDA war hier besser.