Hallo zusammen. Ich muss mich hier mal kurz ausheulen.. ich habe vor 2 Wochen entbunden. Meine Kleine ist heute 15 Tage alt. Seit etwas über einer Woche stecke ich im Babyblues und weine jeden Tag. Es ist mittlerweile schon ein bisschen besser geworden und nicht mehr den ganzen Tag aus tiefster Traurigkeit heraus. Gestern gings mir sogar gut würde ich sagen. Heute wieder weniger. Ich hasse mich selbst dafür das Wochenbett nicht einfach genießen zu können. Ich vermisse mein altes Leben, möchte raus gehen, auf Toilette wann ich will und so weiter und liebe doch dieses kleine Knöpfchen auf meinem Arm so sehr…
Sie lässt sich leider kaum ablegen, wenn nur wenige Minuten in denen ich vielleicht mal kurz aufs Klo oder schnell nen Kaffee machen kann. Eigentlich habe ich sie 24/7 auf mir. Auch nachts. Gestern habe ich mit der Trage angefangen und es klappt relativ gut bis jetzt und so hab ich zumindest mal 3, 4 Stunden am Tag beide Hände frei. Heute wollte ich so gerne kurz spazieren gehen. Und sie hat geschrien wie am Spieß. Schon beim Anziehen. Also hab ich sie weinend wieder ausgezogen und ab an die Brust. An der hängt sie auch dauernd. Schnuller nimmt sie nicht. Es war so frustrierend. Und meine Gedanken drehen sich jetzt nur noch um die Weihnachtstage. Wie soll das ablaufen?! Wie sollen wir überhaupt zu meinen Eltern und Schwiegereltern kommen wenn sie in der Autoschale und im Kinderwagen nur weint?! Wie soll ich die Tage genießen wenn sie nur gestillt werden möchte? Ich bin so traurig grade und deprimiert. Habe mir alles romantischer vorgestellt. Wie dumm von mir…
Geht es einer von euch vllt ähnlich oder hat jemand Erfahrungen bzw. Tipps? Danke!
Babyblues und Weihnachten
Huhu, hast du eine tolle Hebamme, mit der du sprechen kannst?
Ich hab tatsächlich nur den Tipp durchhalten, denn eswird besser! ❤️
Du Arme, lass dich mal drücken.
Ich hab zwei Vorweihnachtskinder, eins auch grad neu. Beim ersten hätte ich wohl ziemlich genau schreiben können, was du auch geschrieben hast. Bei diesem Mal bin ich schon ein alter Hase beim Familienzuwachs.
Am einfachsten wird es, wenn man loslässt, was man eigentlich alles wollte/will und einfach im Flow mitgeht.
Bei k1 dachte ich auch noch, ich müsste zu irgendwem an Weihnachten und das durchhalten, obwohl es für Baby und auch mich eine Tortur war.
Spoiler: muss man nicht und wer deswegen mault ist kein besonders emphatischer Mensch.
Mit Neugeborenem kann man sehr gut daheim bleiben.
Genauso grosse Zeremonien usw.: Nur wenn es dir und dem Zwerg damit gut geht. Baby und damit auch mir war es zu viel und das ist ok so. Nuckeln, Wochenfluss, körperliches Unwohlsein, unbequeme Sitzgelegenheiten, Stillen unterwegs in fremder Umgebung… das ist nicht unbedingt für jeden.
Dieses Mal gibt es nur unseren Familienmodus, ich hab vor der Geburt vorbereitet was geht und jetzt ist es wie es ist.
Was ich sagen will: du musst erstmal gar nichts. Dein Baby wird eh verbrüllen was nicht für es passt, da hat dann auch keiner was von. Also kann man auch gleich vermeiden, was zu viel Stress ist.
Es gibt kleine Hacks, zum Beispiel die Trage, das hast du schon gefunden. Meine haben immer sehr zufrieden auf dem flauschigen Teppich vor der Dusche gelegen während ich drin stand.
Das wird sich finden, auch das Gefühl, dass man komplett ferngesteuert ist wird sich bessern. Vielleicht hilft dir der Gedanke: kein Kind mit 1Jahr klebt noch komplett an einem. Das ist eine ganz ganz kurze intensive Zeit, dann wird es plötzlich viel weniger und der Moment kommt, an dem man es vermisst. Die Zeit in der man das ist was Baby allein glücklich machen kann ist kurz und eigentlich sehr sehr schön.
Und ja, eine liebe Hebamme kann einem sehr gut helfen. Und sich ausweinen auch, die Gefühle müssen raus dürfen.
Ich hoffe, es war was für dich dabei. Du bist nicht allein mit den Heultagen, ich heule auch, aus oberflächlich anderen Gründen, aber eigentlich ja, weil unsere Babies gesund gelandet sind und wir voll im Hormonloch sind.
Möchtest du denn unbedingt über Weihnachten bei anderen zu Besuch sein oder ist das eher ein Wunsch von außen?
Ja, man bekommt ja in Filmen usw. auch oft ein völlig verklärtes Wochenbett gezeigt, da ist es kein Wunder, wenn man dann enttäuscht ist. Da liegt das bezaubernde Neugeborene in einem hübschen Stubrnwagen, weil es ja eh „die ganze Zeit schläft“, die Gebärende fühlt sich schon wieder super, hat scheinbar keine Nachwirkungen von der Geburt…
Manche nennen es ja auch fälschlicherweise Flitterwochen.
Ich bin mit unserem Dritten schwanger und weiß mittlerweile: auf das Wochenbett freue ich mich nicht, da ist Durchhalten angesagt. Die schöne Zeit kommt später.
(Das heißt jetzt nicht, dass das immer so sein muss, bei mir war es so.)
Nimm vielleicht ein bisschen den Druck raus. Deine kleine lässt sich nicht ablegen und will dauerstillen- das ist super anstrengend, aber wirklich normal und aus Babysicht völlig logisch. Deshalb bleibt man die ersten Wochen oft einfach im Bett und lässt sich umsorgen, wenn das irgendwie möglich ist.
Hast du einen Partner oder eine Partnerin, die (auch nachts) mal den Körperkontaktwunsch stillen kann? Bist du alleine Zuhause tagsüber?
Wir haben uns die ersten Wochen meistens abgewechselt, so dass jeder auch mal seinen Körper für sich haben konnte. Das hat mir sehr geholfen. Wir hatten aber auch die ersten beiden Monate gemeinsam Elternzeit.
Ansonsten: kamst du sonst Hilfe von außen bekommen?
Und zu Weihnachten:
Vielleicht hilft es, wenn du dir genau überlegst, was du persönlich brauchst um ein schönes Fest zu haben und dann versucht
ihr diese eine Sache zu organisieren? Wenn das zum Beispiel ein leckeres Essen im Kreise der Familie ist, dann kann man das vielleicht zu euch verlegen (du liegst im Bett und kommst nur zum Essen) oder im neuen Jahr nachholen?
Wochenbett und Clusterphase sind eine verdammt anstrengende Zeit, das liest man nur vorher nicht ☹️.
Man kommt zu nichts, ist völlig abhängig, ausgelaugt und müde und ich war so hungrig…
Ich würd an deiner Stelle weihnachten gar nicht woanders zusagen, guck an dem Tag ob ihr es schafft oder eben nicht. Vielleicht könnten die Eltern oder Schwiegereltern euch stattdessen das Weihnachtsessen vorbeibringen und wirklich nur eine halbe Stunde bleiben, FALLS es euch beiden gerade passt?
Ich finde ja das man sonst auch ein Jahr Weihnachten ausfallen lassen kann, aber das muss jeder selbst entscheiden.
Weißt Du,
meine Schwester hat damals mit 4 Wochen altem Baby eine zweistündige Fahrt auf sich genommen, um an Opas Geburtstag teilzunehmen und Ostern mit uns zu feiern. Die kleine Maus hat nur gebrüllt - die meiste Zeit saß meine Schwester mit ihr nebenan, hat beruhigt, gestillt, sich mit dem Papa abgewechselt... Es war für keinen schön, glaub mir
Müsst Ihr denn wirklich Weihnachten weg? Sind Eure Eltern alt oder gebrechlich?
Wenn nicht, dann redet doch mit ihnen. Vielleicht kann an jedem Feiertag ein Elternpaar was zu essen mitbringen und für euch schön anrichten. Dann esst Ihr gemeinsam, trinkt noch einen Kaffee - und nach 2 Stunden gehen die Gäste wieder. Dann genießt Ihr das erste Weihnachten mit Eurer Tochter ganz stressfrei und in Ruhe, Du hast Zeit und Raum zum Zurückziehen, Stillen, Baby versorgen. Allein das Geschleppe von Babykram entfällt. Und Eure Kleine ist in vertrauter Umgebung ohne zu vlele fremde Menschen.
Kannst Du mit Euren Eltern reden? Meine Mutter hätte sofort Verständnis und wäre super bemüht, UNS ein schönes Weihnachten zu machen und sich dafür zurückzunehmen. Bei ihr gingen IMMER die Bedürfnisse der Babys vor.
Alles Liebe für Euch und herzlichen Glückwünsch zu eurer kleinen Maus 💖