Unterzucker beim Kind nach Schwangerschaftsdiabetes

Hallo zusammen,

ich habe einen Schwangerschaftsdiabetes, komme allerdings tagsüber so gut wie nie über die Grenzwerte, habe allerdings geringfügig erhöhte Morgenwerte, weshalb ich abends ein Basalinsulin spritzen muss. Der Langzeitzucker ist ebenfalls im grünen Bereich. Die Größe meines Babys ist etwas unterhalb des Durchschnitts.

Trotzdem hört man so oft (Diabetologe, Frauenarzt, Krankenhaus), dass Unterzuckerung des Babys nach der Geburt möglich ist.
Wir hatten gestern einen Infoabend vom Krankenhaus aus und dort kam auch die Frage auf, wie damit verfahren wird. Bei uns im Krankenhaus wird im Zweifelsfall eine Zufütterung vom Kinderarzt angeordnet, ggf. mit eigenem Kolostrum, wenn ein Sammeln vor der Geburt möglich war, ansonsten mit Fertigfläschchen.
Eine stillfreundliche Zufütterung (z.B. Brusternährungsset) ist wohl nicht möglich. Daher hab ich etwas bedenken, dass mein Zwerg vielleicht danach die Brust auch gar nicht mehr richtig nehmen möchte.

Ich denke mir dabei, dass es ja eigentlich gar nicht möglich ist, dass eine Überproduktivität der kindlichen Bauchspeicheldrüse vorliegt, wenn meine Zuckerwerte die Grenzwerte nicht überschreiten, da sie ja eigentlich nicht gegen einen zu hohen Zucker entgegenwirken muss.

An die Frauen, die einen (gut eingestellten) SS-Diabetes hatten. Wie sind eure Erfahrungen mit dem Unterzucker beim Baby?

Danke schön schon mal!

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Ich würde mich da im Vorfeld überhaupt nicht verrückt machen! Bei meinen beiden Kindern waren die Blutzuckerwerte nach der Geburt komplett in Ordnung. Sehe es positiv: dein SSD wurde erkannt, du bist gut eingestellt, deinem Kind geht super und bei deinem Kind wird der Blutzucker zur Sicherheit nach der Geburt kontrolliert - mehr kannst du ja jetzt im Vorfeld auch nicht machen 🙃 Ich hatte damals beim 2. Kind Kollostrum mit dabei, das würde ich an deiner Stelle wenn möglich dann versuchen zu gewinnen, wenns nicht klappt, ist das aber auch kein Beinbruch. Schade ist natürlich, dass die Gabe mit einem Brusternöhrungset nicht möglich ist, das wäre bei uns zum Glück notfalls gegangen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass das Zufüttern, falls es überhaupt nötig sein sollte, das stillen gross beeinflusst. Ich kenne wirklich viele Frauen, die anfangs auch mal die Flasche gegeben haben und problemlos gestillt haben. Und es gibt auch noch viele viele andere Situationen, wo „notfalls“ zugefüttert werden könnte - da würde ich mir jetzt im Vorfeld keine Sorgen machen. Gehe positiv ans Stillen dran, das ist mE das wichtigste, wenn man es gerne möchte!
Alles Gute, das wird schon!

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Danke dir für die Antwort!
Kollostrum sollte klappen. Theoretisch tröpfeln sie beide jetzt schon etwas. Da mach ich mir tatsächlich auch gar nicht mehr so den Kopf drum. Ein entsprechendes Set zum Sammeln gibts für Frauen mit SSD auch vom Krankenhaus bei der Anmeldung.

Grundsätzlich schau ich da auch wirklich drauf, dass die Werte in Ordnung sind. Deswegen kann ichs mir auch fast nicht vorstellen, dass es Probleme geben kann. Verrückt machen mich hauptsächlich die Aussagen von den "Fachkräften" um mich rum. Ich weiß nicht, obs so viele Frauen gibt, die dann trotzdem noch falsch essen, oder warum es notwendig ist, der Frau da so ein schlechtes Gefühl zu machen.

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Hallo,
ich habe zum Glück keine Erfahrungen mit SS Diabetes.
Aber eine Freundin von mir musste aufgrund einer Fehlbildung ihres Babys in einem Krankenhaus entbinden, das als nicht stillfreundlich gilt.
Sie hat sich vorab von einer Hebamme zeigen lassen, wie ein Brusternährungsset funktioniert und sich selbst eins besorgt.
Sie hat das dann eigenständig im Krankenhaus verwendet. Es gab deshalb wohl ein paar blöde Sprüche von einer Schwester, der Kinderarzt hat das aber sogar sehr befürwortet.
Vielleicht wäre das noch eine Option für dich?

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Danke dir für deine Antwort.
Ich hatte auch schon überlegt, ob ich mir sowas zulegen soll. Allerdings finde ich, dass die, die als solches ausgeschrieben sind, doch recht teuer sind. Keine Ahnung, obs alternativ auch eine Spritze zum Aufziehen mit Schläuchlein zum Aufstecken und an die Brust kleben tut.
Aber gute Idee, ich sprech das mal bei meiner Hebamme an, wenn ich wieder bei ihr bin. Vielleicht hat sie da einen guten Ratschlag.

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Bei mir waren die Morgenwerte auch erhöht, mein FA war da aber tiefenentspannt und hat überhaupt nix gemacht. Ich selbst hab meine Ernährung auf links gedreht (das war hart).

Es gab beim Kleinen überhaupt keine Probleme 🤷

Wenn du dir solche Sorgen machst, gibt es ja auch noch andere Alternativen...

Gibt es eine "babyfreundlich" zertifizierte Klinik in deiner Nähe? Die pochen aufs Stillen.

Ansonsten könntest du auch ambulant entbinden und dich in die Obhut deiner Nachsorgehebamme begeben (sofern das Krankenhaus dich gehen lässt und du eine sehr gute Hebamme hast)

Oder du kannst es mit anderen stillfreundlichen Optionen versuchen, z.b. Löffel oder Becher. Das kostet erst mal gar nix und müsste zum überbrücken ja reichen 😊

Und wenn das alles nix wird: das Stillen kann auch trotz anfänglichem Fläschchen funktionieren 😊

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Die einzige andere Option wäre das Geburtshaus bei uns und die nehmen mich sicher nicht mehr mit dem SSD.
Grundsätzlich ist es ja auch sinnvoll, dass bei einer Unterzuckerung auch entsprechend gehandelt wird.
Die Nachsorgehebamme weiß auch, dass ich gerne Stillen möchte und meint auch, wenn körperlich (z.B. Zungenbändchen etc.) nichts dagegen spricht, dann schaffen wir das auch, dass das klappt. Ich hätte es nur gern so natürlich, wie möglich.

Mir gehts tatsächlich primär darum, ob eine Unterzuckerung wirklich so wahrscheinlich ist, wenn der SSD gut eingestellt ist.
Aber es ist gut zu hören, dass es bei euch keine Probleme gab.
Mit der Ernährung hab ich noch Glück gehabt, da ich durch mein PCOS/Insulinresistenz ohnehin schon auf vieles aufgepasst hab und aktuell fast nur auf die "Ausnahmen außer Haus" verzichten muss. Die Morgenwerte sinds halt, aber da sind wir auf Ursachenforschung, da das Insulin auch relativ schlecht greift. Ich sehs etwas entspannter als meine Diabetologin und denk mir, dass es egal ist, ob der Nüchternwert bei 94 oder 92 liegt. Tagsüber schaff ichs nüchtern teilweise auf unter 80 trotz regelmäßiger Mahlzeiten.

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Mein nüchternwert morgens lag immer bei über 100 🫣

Tagsüber immer bei 60-80 🤷

Hab irgendwann spaßeshalber echt viel ausprobiert, weil ich das gar nicht glauben wollte. Selbst nach nem Glas Cola kam ich tagsüber nie über 80. Nicht nach 5 Minuten, nicht nach 30 Minuten, nicht nach 60 🤷

Keine Ahnung wo der nüchternwert herkam.

Mein FA hat das kommentiert mit "das ist noch kein Schwangerschaftsdiabetes" und hat es gut sein lassen. Wenn ich hier so mitlese, was für eine Panik da teils bei Schwangeren verbreitet wird, kann ich da glaube ich echt dankbar sein 😅

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Ich habe zwar keine Erfahrung mit SSD, aber mein Kleiner (2 Tage alt) kam ein paar Wochen zu früh. Das Stillen klappt eigentlich gut, aber er ist noch sehr klein und müde. Da fehlt noch etwas die Kraft.

Da er nicht weiter abnehmen soll, füttern wir stillfreundlich mit einer kleinen Spritze (1ml) zu. Das hat auch im KH super geklappt. Da gab es auch kleine Becher um das Kolostrum auszustreichen und dann mit der Spritze zu füttern.

Dem Kinderarzt im KH dürfte ziemlich egal sein wie die Milch ins Kind kommt. Hauptsache drin 😄

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Das ist ein guter Tipp mit der Spritze und das habe ich so auch bei einer Stillberaterin gelesen,dass das viel besser so ist.
Im Krankenhaus wollten die Schwestern auf der intensiv mit das verbieten, waren total schnippig und wollten erstmal abklären obs OK ist weil das zu Saugverwirrungen führen soll. Ich habe nur gesagt das das mein Baby ist und das ich das so mache wie ich es für richtig halte 😀, immerhin ist es ja nichts schädliches.

Achja ich habe den Bericht erst danach gelesen . Ich habe instinktiv gedacht das die Spritze die bessere Wahl ist.

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Juhu...evt kann ich dich beruhigen :)

Sind natürlich nur persönlich Erfahrungen....wird auch welche geben,bei denen es genau anders war....aber evt hilft es ja trotzdem :)

Kind 1 frühchen ,geboren 34+2 :
Musste zugefüttert werden,weil stillen zu anstrengend war. Wurde nach 10 Tagen vollstillend entlassen. Und brauchten keine Flasche mehr . Obwohl sie die ersten 7 Tage nach jeder Stillmahlzeit eine Flasche zusätzlich hatte.

Kind 2, alles normal :
Kind 2 kam mit einem riesen Hunger zur Welt. 😅Ihr reichte meine Vormilch nicht. Bis der richtige Einschluss an Tag 3 da war,gab es hier und da eine Flasche. Habe sie danach 8 Monate voll gestillt 😜

Kind 3, Einleitung ,SS Diabetes:
Er rutschte gern Mal ab,gab dann also fix eine kleine Flasche. Mumi bekomme ich aus meiner Brust mechanisch nicht raus . Noch nie. Also blieb nur die Flasche .
An tag 4 kam die Milch, Flasche war nicht mehr nötig. Habe ihn 18 Monate gestillt.


Was ich damit sagen will: alle 3 haben im KH eine Flasche bekommen...der eine mehr,der andere weniger....trotzdem konnte ich alle Kids ganz normal stillen,alle fanden Zuhaus die Flasche doof ...🤣🙈

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Ich hatte 4x Schwangerschaftsdiabetes.

Beim ersten Mal ist der Nüchternwert immer wieder schwierig gewesen. Bei den folgenden 3 Schwangerschaften war alles nahezu perfekt eingestellt.

Trotzdem hatte Nr. 3 an Tag 3 bei der U2 eine Unterzuckerung. Die Werte davor waren alle ok. Sie bekam dann 2x Fläschen zusätzlich zum stillen und das Problem war weg.

Alle Kinder habe ich gestillt, auch Nr. 1, obwohl da sogar etwas mehr zugefüttert werden musste, weil meine Milch nicht reichte.

Das klappte alles trotzdem

Alles Gute für euch!

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Danke dir für deine Antwort.

Das freut mich, dass es bei euch dann trotzdem noch gut geklappt hat.
Dann kann man wohl, trotz guter Einstellung, nicht davon ausgehen, dass es trotzdem keinen Unterzucker gibt.
Ich halte mich jetzt einfach brav an meine Vorgaben und hoffe einfach mal, dass wir drum rum kommen.