Wie viele Chancen, dass sich die Plazenta bei zweiter Geburt von alleine löst?

Hallo,

ich habe 2021 spontan entbunden und die Plazenta löse sich leider nicht. Ich wurde nach der Geburt unter Vollnarkose ausgeschabt. Der Arzt erzählte mir danach, dass er massiv Kraft aufwenden musste, weil die Plazenta so fest saß. Ich habe deshalb 2 Liter Blut verloren. Meine Hebamme sagte im Wochenbett, ich soll froh sein noch eine Gebährmutter zu haben. Das hat mich damals alles ziemlich erschrocken.

Nun ist meine Frage, ob ich mich wieder darauf einstellen muss oder ob es Chancen gibt, dass sie dieses Mal natürlich heraus kommt. Wäre dann ein Kaiserschnitt weniger riskant? Ich möchte eigentlich natürlich entbinden, aber auch heil aus der Geburt raus kommen.
Hat das jemand erlebt oder Erfahrungen?

Bearbeitet von Bueno
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Hallo eine Freundin von mir hat 2021 ihr Baby entbunden und die Plazenta wollte einfach nicht raus. Es wurde alles mögliche versucht, wirklich alles, weil sie selbst auch Hebamme ist und auf der Station arbeitet vermutlich noch mehr als bei anderen🙈.... Naja auf jeden Fall war es gaaaanz kurz vor ner Ausschabung und die Plazenta kam doch noch raus, aber nicht komplett also bekam die Cytotec und weiß der Kuckuck was alles.

Dieses Jahr hat sie ihr zweites Baby geboren und die Plazenta kam komplett ohne Probleme ziemlich schnell raus .

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Danke! Auf so eine Erfolgsgeschichte habe ich gehofft :)

Bei mir wurde damals auch alles und ziemlich lange probiert. Pressen, auf dem Bauch rumdrücken, an der Nabelschnur ziehen, Akupunktur, kühlen usw. Nach 50 min wurde das beendet und ich kam in den Op.

Sie war wohl sehr stark verwachsen :(
Ich möchte nun den geburtsbericht anfordern und auch im Vorfeld mit der Klinik sprechen, zu was sie bei der zweiten Geburt raten.

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Hatte das noch gar nicht gelesen und lag vermutlich somit nicht so falsch in meiner Annahme. Wenn sie nach 50 Minuten schon aufgegeben haben müssen sie bei diesen ganzen Interventionen ja quasi unmittelbar nach der Geburt damit angefangen haben. Was eher dafür spricht, dass es nicht an der Plazenta/Gebärmutter lag sondern den unnötigen Eingriffen. Dadurch haben sie vermutlich die Plazenta teilweise gelöst und weil der Körper noch nicht so weit war um den Rest abgehen zu lassen kam es zu dem hohen Blutverlust.

Falls du nochmal spontan entbinden möchtest würde ich darauf bestehen, dass niemand in der ersten Zeit nach der Geburt an meinem Unterleib herumfingert. Kein Berühren der Nabelschnur oder Drücken auf den Bauch. Nichts. Ausnahme: starke Blutungen direkt nach der Geburt.

Bearbeitet von zwei-erdmaennchen
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Hallo,

die Frage ist inwiefern wirklich ein Problem mit der Plazenta die Ursache war oder ob die vielen Interventionen nicht viel eher als Auslöser in Betracht kommen.

Der Körper braucht für die Abstoßung der Plazenta Zeit und Ruhe. Im Idealfall löst sie sich bis zu 30 Minuten nach der Geburt. Aber auch viiiieeel längere Wartezeiten kommen vor und sind in Ordnung. Diese Zeit gibt es in den Kliniken aber nicht, es wird an der Nabelschnur gezogen, auf dem Bauch herumgedrückt, Medikamente gespritzt. All das ist in aller Regel nicht notwendig und führt eher dazu, dass der Körper seine Arbeit dann gar nicht mehr macht und sich eben die Plazenta nicht mehr von alleine löst. Eine echte Verwachsung ist bei einer nicht voroperierten Gebärmutter sehr, sehr selten.

Darum ist die erste Regel, die ich für eine weitere Spontangeburt aufstellen würde: „Hände weg“. Wenn nicht starke Blutungen auftreten kann und soll man warten. Das kann auch mehrere Stunden dauern (auch, wenn das extrem selten ist).

Ich selber bin aber tatsächlich Team Kaiserschnitt, weil es für mich die Geburtsform mit den kalkulierbarsten Risiken ist. Hatte selber eine Spontangeburt und konnte mir früher nichts anderes vorstellen. Habe danach noch drei Kinder per Kaiserschnitt bekommen und würde es mittlerweile nicht mehr anders machen.

Alles Gute für euch.

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Es kann sein, aber auch nicht.
Wenn Sie sich nicht löst kann es Lebensgefährlich werden. Ich würde wenn ich so ein Erlebnis gehabt habe ein Kaiserschnitt machen.
Auch wenn die Chance da wäre das sie sich löst.