Noch nicht bereit für Geburt und Baby

Liebe alle,
Ich bin ganz neu hier, habe aber schon einige Einträge gelesen und möchte nun auch mein Herz ausschütten, in der Hoffnung, dass ihr mir da irgendwie ein bisschen weiterhelfen könnt. Ich bin heute in der SSW 37+0, allzu lange wird es also wohl nicht mehr dauern. Ich merke aber, dass ich mich noch gar nicht bereit fühle für die Geburt und alles was danach kommt. Es ist mein erstes Kind und ich habe mit Babys auch null Berührungspunkte, weshalb ich vermutlich zusätzlich verunsichert bin. Ich höre und lese so oft dass Frauen gegen Ende der Schwangerschaft äußern, es kaum erwarten zu können, dass ihr Baby endlich da ist und ich denke mir so "puh, also ein paar mehr Monate wären schon noch gut". Liegt vielleicht auch daran, dass ich immer noch keine nennenswerten Beschwerden oder ähnliches in der Schwangerschaft habe. Es ist auch nicht so, dass ich mich nicht auf das Baby freue, aber das Gefühl noch nicht bereit zu sein überwiegt einfach. Habt ihr da vielleicht Tipps oder Erfahrungen? Oder wird spätestens zur Geburt ein ordentlicher Hormoncocktail durchgejagt, der Vorfeude auslöst?:D

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Das war bei mir bei beiden Kindern ähnlich. Und zumindest beim ersten hat es auch nach der Geburt eine ganze Weile gedauert, bis sich die große Liebe einstellte. Die Geburt bringt riesige Veränderungen mit sich und die erste Zeit kann je nach Umständen und Baby unglaublich anstrengend sein. Ich finde es nicht verkehrt, wenn man davor etwas Respekt hat und sich gut vorbereiten möchte. Im Gespräch mit anderen Müttern hatte ich den Eindruck, dass das gar nicht so selten ist. Versuch einfach, es zu akzeptieren, wie es ist. Wenn noch die große Vorfreude kommt - schön. Wenn nicht, dann nicht. Das sagt nichts über deine langfristigen Gefühle gegenüber deinem Kind aus 🙂

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Hallo 🙋🏼‍♀️ das kann ich so nur unterschreiben. Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht. Genauso ging es mir auch und wenn man mit anderen spricht ist es gar nicht so selten. 😊

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Hey,

mir ging es ganz ähnlich. Als dann 3 Wochen vor der Geburt auch noch ein geplanter Kaiserschnitt im Raum stand, 10 Tage vor ET und somit in 10 Tagen, hab ich mich absolut nicht bereit gefühlt. Von allen Bekannten mit Kindern kamen dann noch so Sprüche wie "genießt es nochmal", "schlaft nochmal aus" und weitere Horrorgeschichten über schlaflose Nächte und schlimme Geburten. Der geplante KS war dann zum Glück doch nicht nötig ... In der Woche vor ET haben sich dann einige offene TO Do's erledigt und 2 Tage vor ET war ich eine Freundin mit einem paar Wochen alten Baby besuchen. Am Abend habe ich mich dann irgendwie bereit gefühlt und hatte das Bedürfnis noch Bilder mit Babybauch zu machen ... Am nächsten morgen bin ich mit Wehen aufgewacht. Die Geburt war trotz KS ganz ok und wir hatten ein schönes Wochenbett. Unser Baby ist glücklicherweise eher pflegeleicht und ich genieße die EZ in vollen Zügen. Vorher hatte ich immer Bedenken, dass mir entweder die Decke auf den Kopf fallen wird oder ich völlig überfordert bin ...

Du hast ja noch ein paar Tage Zeit und man wächst wirklich rein. Hör einfach nicht hin, wenn Leute mit nettgemeinten Ratschlägen kommen ;-)

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Ich habe 3 Kinder...und jedesmal dachte ich...jetzt schon ?

Ich bin einfach gern schwanger 😅 trotz Komplikationen

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Hi
Mir ging es auch so. Ich kannte keine anderen Babys bevor meines kam.
Ich wollte nur, dass die Ss vorbei geht, weil es dann doch beschwerlich wurde. Aber nur die letzte Woche. Kommt also bei dir vielleicht noch.
Ich wusste überhaupt nichts mit Baby anzufangen. Sorgen, Ängste...
Aber weißt du was, auch wenn es mega kitschig klingt, du hältst dein Baby im Arm und alles ist super. Du wirst sehen.

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"Aber weißt du was, auch wenn es mega kitschig klingt, du hältst dein Baby im Arm und alles ist super. Du wirst sehen."

Solche Sätze triggern mich enorm.

Deshalb an alle: Bitte pauschalisiert das nicht. Es KANN natürlich so sein, MUSS es aber nicht. Bei mir war es definitiv nicht so und ich bin kein Einzelfall. Ich war sogar sehr traurig und dachte, dass mit mir etwas nicht stimmt, weil eben nicht "alles super" war nach der Geburt. Ich hatte eine schwere Wochenbettdepression und auch die ist nicht so selten.

An die TE: Ich möchte dir überhaupt keine Angst machen mit meinem Beitrag. Aber genauso wie man sich nicht von allen Horrorgeschichten von Entbindung beeinflussen lassen soll, darf man auch nicht automatisch davon ausgehen, dass alles super läuft und man vor Glück platzt, sobald das Baby da ist.

Es ist gesund und vollkommen okay, dass du Respekt vor der Geburt und der Zeit danach hast. Ja, man wächst in die Mutterrolle rein. Ob es leicht oder schwer wird hängt allerdings von vielen Faktoren ab.

Alles Gute 🤗 und ich wünsche dir eine reibungslose Geburt und eine schöne und unbeschwerte Anfangszeit mit deinem Baby.

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Danke!!!

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Hey.


Bei meinem ersten Kind ging es mir auch so. Man hat keine Ahnung was auf einen Zukommt aber ich kann dich beruhigen. Die kleinen machen es einen anfangs meist leicht und schlafen die meiste Zeit. Da heißt es nur, schlafen, essen, wickeln…und nach ein paar Tagen bzw Wochen ist es Gewohnheit und du weißt einfach was zu tun ist.🤗

Lg Annette

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War bei mir nicht so, ich war voller Vorfreude.

Ich wurde trotzdem von der Geburt überrumpelt, ging los durch vorzeitige Wehen in der 35. SSW, hatte mich eigentlich noch auf ein paar entspannte Wochen mit mentaler und konkreter Vorbereitung eingestellt.

Aber als der Kleine da war, war ich trotzdem einfach nur froh und erleichtert und glücklich.

Das findet sich alles.

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Ich glaube so richtig bereit ist man nie aufs Ungewissen, vor allem wenn gar keine Berührungspunkte da sind, mit Babys . Es wird kommen, mit der Zeit , ganz sicher .

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Hey, ich kann nur sagen, dass ich mich genauso fühle wie Du!
Bin in der 35 Ssw und irgendwie freue ich mich nicht so wirklich-
Ich denke es liegt auch daran, dass man sich alle negativen Dinge die erzählt werden irgendwie vorstellen kann: Nicht schlafen, gestresst sein, keine Zeit für sich haben, mit dem Partner streiten etc.! Man hört viel Negatives und bekommt Angst.

Und all die positiven Dinge kann man sich eben nicht vorstellen, diese Liebe, dass da wirklich ein Baby ist, die Bereicherung im Leben- hat man eben so noch nie erlebt. Deshalb stellt sich dafür kaum Vorfreude ein, es scheint zu irreal.

So erkläre ich mir diese fehlende Vorfreude. 😊

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Mir ist es auch so gegangen, ich habe mich nicht bereit gefühlt für die Geburt, als die Geburt losgegangen ist... bei mir allerdings überraschend schon bei 35+3 nach plötzlichem Blasensprung. Ich weiß aber auch nicht, ob ich ein paar Wochen später mehr bereit gewesen wäre.

Ich vermute, dass die Schwangerschaft gegen Ende immer beschwerlicher werden würde (habe ich eben nicht erlebt, weil meine Tochter einen ganzen Monat zu früh gekommen ist) und irgendwann der Bauch so groß ist und man sich so unbeweglich fühlt, dass man einfach nur möchte, dass dieser Zustand vorbei ist. Und natürlich wird auch Freude auf das Baby dabei sein.

In der eher alternativen Szene wird gesagt, dass bei einer natürlichen Geburt ohne Interventionen diverse Hormone ausgeschüttet werden, die zu einem großen Glücksgefühl nach der Geburt führen. Manche Frauen haben mir auch schon davon berichtet.

Aus eigener Erfahrung kann ich davon aber nicht erzählen, denn ich habe das so bei der Geburt meines späten Frühchens nicht erlebt und war auch direkt nach der Geburt und noch einige Zeit danach einfach nur fertig, müde und überfordert.

Die tiefe Liebe zu meinem Kind, die ich jetzt empfinde (sie ist jetzt 2,5 Jahre alt) hat sich schrittweise entwickelt.

Also: es kann sein, dass du gleich nach der Geburt von überwältigenden Glücksgefühlen überschwemmt wirst. Bei manchen Frauen ist das so. Bei vielen aber nicht. Schwangerschaft und Geburt werden unendlich romantisiert, aber bei vielen ist es ein langsamer Prozess, das Kind kennen und lieben zu lernen und in die Mutterrolle hineinzuwachsen. Sollte das bei dir so sein, ist das auch normal.

Normal ist außerdem ein starkes Stimmungstief in den Tagen nach der Geburt, mit Gefühlen der Traurigkeit, Verzweiflung und Überwältigung ("Babyblues", "Heultage"). Auch das erleben sehr viele Frauen. Sollte das aber andauern, dann hol dir Unterstützung, es gibt auch gar nicht so wenige Frauen, die leider mit Geburtstraumata oder postpartalen Depressionen zu kämpfen haben.

Aber, die gute Nachricht: fast alle Frauen wachsen über kurz oder lang in die Mutterrolle hinein, und dann ist es auch etwas sehr Schönes, ein Baby zu haben. Alles Gute!

Und übrigens: was die Techniken der Babyversorgung angeht: das meiste davon lernst du schnell in den ersten Tagen. Nur Stillen ist nicht unbedingt ein Selbstläufer... das ist eine Fähigkeit, die du und das Baby lernen müssen, so wie Rad fahren oder schwimmen, das braucht Übung und Wissen über die richtige Technik. Solltest du also stillen wollen und sollte das nicht gleich so gut klappen (so geht es vielen Frauen), dann hol dir Unterstützung (es gibt zertifizierte Stillberaterinnen).