Irgendwie Ausheulpost - Traumatische Geburt

Guten Abend, mich hält mal wieder die Geburt meines Sohnes wach. Zwischendurch ging es, da ging es mir gut, aber aktuell belastet mich das Ganze unheimlich. Ich will hier niemanden verstören, deshalb werde ich keine genauen Details erzählen, aber alles in allem war die Geburt das Schlimmste, das ich in meinem Leben je erlebt habe. Schmerzmäßig, psychisch... Zur Info, war leider keine normale Geburt.
Ich warte ewig auf einen Therapieplatz, habe keinen mit dem ich mich darüber unterhalten könnte. Alle Mamis in meinem Umfeld sind super glücklich, bei denen lief alles super toll oder es war nicht so schlimm. Die Bindung zu meinem Sohn ist gut, er ist das Beste, das mir passiert ist, aber mir geht einfach dieser eine Tag nicht aus dem Kopf.
Ich denke so oft nach, frage so oft meinen Mann, wie was abgelaufen ist. Als vorhin eine Person meinte, dass sie die ersten Wochen so schön fand fiel mir auf, dass ich mic hdaran kaum erinnern kann. Ich habe einfach funktioniert, ich erinnere mich kaum daran, mein Mann sagt, ich verdränge, das sei normal.
Gibt es jemanden mit einer schlimmen Geburt, der sich vielleicht irgendwie austauschen mag? Es ist schwer, keinen Ansprechpartner zu haben und ich komme mir bei diesem Post auch irgendwie wirklich doof vor, aber ich kann nicht mehr alles in mich reinfressen und hoffen, dass es besser wird und warten, bis sich endlich jemand meldet, dass ich zu einem Psychologen kann...

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Ich habe leider 0 Erfahrung damit, aber fühl dich gedrückt 🍀 super, dass du dire einen Therapieplatz holst

Kannst du vielleicht den Geburtsbericht aus der Klinik anfordern? Dann musst du nicht immer deinen Mann fragen sondern kannst alles nachlesen wenn dir danach ist

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Danke das ist lieb von dir. Naja, die Klinik ist mittlerweile geschlossen, ich habe auf meine Anfrage nach dem Geburtsbericht nie eine Antwort erhalten, den kriege ich wohl nicht mehr oder? Mein Arzt hat nur im Nachhinein eine Seite bekommen auf der drauf Stand Geburtsbeginng mit Blasensprung, Zeitpunkt bis zur Geburt 52h, Einleitung mit puhh müsst ich jetzt schauen und dass es ein Kaiserschnitt war. Aber ich weiß das Meiste auch noch. Ich frage ihn ehrlich gesagt immer und immer wieder, ob ich sehr geschrien habe und wie ich so drauf war, weil das weiß ich nicht mehr und steht leider auch nicht drin. Auch ab wann ich so geschrien hab frag ich ihn immer, ich weiß selbst nicht wieso

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Du hast ein Anrecht auf deinen Geburtsbericht. Google das mal.

Ich hatte auch eine sehr traumatische Geburt. Eine Therapie hat mir nichts gebracht. Eine wirkliche Verbesserung habe ich erst bemerkt nach einigen Sitzungen bei einer Kinesologin.

Alles gute dir!

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Es tut mir sehr leid, dass du so eine Erfahrung machen musstest. Meine erste Geburt war auch schwierig, wohl aber nicht so schlimm wie bei dir. Mir hat sehr geholfen, den Geburtsbericht zu lesen, wie auch schon meine Vorschreiberin geraten hat. Du kannst ihn dir von der Klinik geben lassen und dann mit jemandem durchgehen, der sich mit den medizinischen Fakten auskennt. Sicher wäre doch deine Hebamme eine Ansprechpartnerin, oder? Vielleicht hilft es dir, wenn du den Ablauf nachvollziehen kannst. Vielleicht erkennst du die Notwendigkeit bestimmter Maßnahmen oder Vorgehen oder wenigstens die Gründe dafür. Das ersetzt sicher keine Therapie, aber könnte ein Anfang sein.

Ich drücke dir die Daumen, dass du die schlimmen Teile dieses Tages verarbeiten und deinen Frieden damit machen kannst.

Alles Gute
Mellie

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Du bist lieb, ich habe nicht mal Probleme damit, dass es dann doch ein _Kaiserschnitt war, damit komme ich irgendwie klar. Ic hwollte niemanden der noch vor der Geburt steht Angst machen, aber die haben nicht gewartet, bis die Anästhesie wirkt, der Anästhesist meinte noch, sie sollen warten, haben sie laut Aussage meines Mannes und ihm im Gespräch einen Tag danach nicht. Sie haben einfach angefangen zu schneiden. Ic hhatte davor 15h Wehen alle 30 Sekunden ohne Schmerzmittel und glaub mir die waren nicht mal im Ansatz so schmerzhaft wie das. Ich kann die Schmerzen nicht vergessen, sie haben mir das Kind danach direkt wegenommen, wobei ich auch nicht in der Lage war was zu machen. Ich wollte keine Vollnarkose, sie haben mir eine Mischung aus Lachgas und Fentanyl und was weiß ich noch was durch eine Maske und den Zugang reingestopft, die Aussage vom Anästhesist: "Wenn Sie weiter so schreien, muss ich Sie in Vollnarkose legen" das vergess ich nie. Ich hab gebetet dass er endlic hdraußen war, dann wollte ich ihn haben, und hab ihn irgendwann durch ein Handtuch auf meiner Brust gehabt, sie meinten ich darf danach direkt zu ihm, aber nein ich musste dann ne halbe Stunde im Aufwachraum sein das hat mir vorher kein Mensch gesagt. Danach musste mein Mann direkt gehen, die Station, nicht mal die Hebammen da wussten bescheid darüber dass ich den KAiserschnitt eigentlich ohne alles und erst zum Schluss als die angefangen hatten zu nähen gespürt hab.
Das war lang, es tut mir leid. Ich weiß deshalb nicht, ob mir mein Geburtsbericht wirklich hilft. Ich würd ja auch noch einen KAiserschnitt machen, wenn ich ihn nicht gespürt hätte, wenn es sein müsste...

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Dann reden wir ja nicht mehr „nur“ über eine schwierige Geburt. Es wurde ein Eingriff ohne richtige Vorbereitung getroffen. Es lief schlichtweg schief, was niemals hätte passieren dürfen. Du hast zwei Päckchen zu tragen: Eine Geburt, die sehr belastend verlief und die fatale OP. Das wirst du nicht alleine aufarbeiten können. Ich komme aus dem Rettungsdienst und habe Kollegen mit posttraumatischen Belastungsstörungen erlebt. Da kommt man nicht ohne professionelle Hilfe weiter. Ich revidiere meinen Rat mit der Hebamme. Du solltest auf alle Fälle psychologische Unterstützung bekommen. Aber das siehst du ja selbst auch so.

Vielleicht kann es ein ganz kleines bisschen helfen, dass du mit deiner Geschichte nicht alleine bist. Viele Frauen haben dir hier ja schon Ihre Erfahrungen geschrieben. Furchtbar für jede einzelne, aber stark, dass sie sie teilen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!
Mellie

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Hallo, ich bezeichne die Geburt meines Kindes auch als den schlimmsten Tag meines Lebens. Auch wenn er über drei Jahre her ist. Viele sagten immer "das wirst du ganz schnell vergessen und dann wirst du noch ein Baby haben wollen". Ich empfinde solche Aussagen als Provokation. Nein, ich vergesse diesen Tag und alles was ich erleben musste nicht.
Ich finde es schön, dass du dennoch eine gute Bindung zu deinem Kind aufbauen konntest und du das Zusammenleben mit ihm genießen kannst. Manchmal bringen schlimme Geburten auch ein diffuses Mutter-Kind-Verhältnis mit sich. Ich etwa frage mich seit über drei Jahre, ob es sie richtige Entscheidung war ein Kind bekommen zu haben, was ich ganz oft ganz klar verneine.
Ich hoffe, dass du bald einen Therapieplatz bekommst. Liebe Grüße!

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Danke, es tut wirklich gut, dass das jemand ähnlich sieht. Also nicht, dass dir sowas passiert ist, aber dass ich nicht die Einzige bin, die den Tag der Geburt einfach als schlimmstes Erlebnis abgespeichert hat. Du bist sicher eine tolle Mama und trotz allem war es sicher die richtige Entscheidung, dass wir unsere kleinen süßen Zwerge im Arm halten dürfen. Aber vergessen tut man das wirklich nicht, leider.

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Hallo du Liebe!
Meine Geburt war auch ganz ganz ganz schlimm und auch empfinde den Tag leider als den schlimmsten meines Lebens. Angefangen von einem Wehensturm, bis zu einer PDA die nicht wirkte, 20 Stunden Wehen und am Ende wurde meine Tochter per Geburtszange geholt. Ich habe gepresst und gepresst und gepresst wie eine verrückte aber meine Tochter konnte einfach nicht raus. Dann hieß es „nicht pressen wir müssen einen Arzt rufen!“ Ich musste aber pressen also habe ich weiter gepresst. Das alles unter so schlimmen Schmerzen! Dann kam der Arzt und hat es mit der saugglocke versucht, was nicht versucht hat. Ich war mittlerweile fast am Ende meiner Kräfte. Dann sagte der Arzt zu mir „Frau XY bitte pressen sie noch einemal und dann kommt ihre Tochter“
Das letzte was ich gesehen habe, war die riesige silberne Zange die mir eingeführt wurde. Ich hab die Hand meines Mannes gehalten und mir innerlich gedacht „okay noch einmal presse ich aber dann sterbe ich“. Also habe ich noch einmal gepresst, die Augen zugehalten, mein Leben vorbeiziehen sehen, geschrien und das Gefühl gehabt ich werde in 10000 Teile zerrissen und sterbe gerade. Das erste was ich dachte als ich meine Augen öffnete war „ich lebe noch!“
Das klingt vielleicht komisch aber ich schwöre es auf das Leben meiner Tochter ich dachte wirklich in diesem Moment ich sterbe. Ich war felsenfest überzeugt davon. Gleich danach habe ich noch über 1 Liter Blut verloren und bin in Ohnmacht gefallen. Also ja, meine Geburt war auch sehr traumatisch ü leider hat dies zu Beginn dazu gefügt, dass ich keine Bindung zu meiner Tochter aufnehmen konnte. Ich hab mir 6 Wochen nach ihrer Geburt Hilfe geholt, war bei einer Psychologin und eine ganz liebe Psychiaterin hat mir Medikamente gegeben. Nach 2 Wochen ging es mir besser und heute bin ich sehr glücklich über mein Kind und liebe sie mehr als alles andere auf der Welt.
An die Geburt denke ich trotzdem nicht gerne zurück und weiß ehrlich gesagt auch nicht ob ich jemals noch ein Kind will aufgrund dieser traumatischen Geburt.

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*was nicht funktioniert hat!
Schlafmangel lässt grüßen 😅

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*dazu geführt

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Fühl dich gedrückt liebes.
Bei mir war es auch traumatisch.
Ich finde es einfach pervers was in den krankenhäuser abläuft.
Ich ging so weit das ich die verklagt habe aber nunja weit kommt man da njcht weil es ein verschworenes Spiel ist.
Fazit mich kriegt zum gebären niemand mehr ins Krankenhaus!

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Hi, bist du nicht durch gekommen mit deiner Klage? Ging es auch vor das Gericht?

Frag nur deshalb weil ich selber mitten drin bin ein KH zu verklagen.

Dieses Jahr werden es 3 Jahre das ich kämpfe . Und im April haben wir die 2. Gerichtsverhandlung.

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Wow finde ich super spannend!
Welchen Behandlungsfehler hast du konkret angebracht?
Vielleicht könnten wir uns austauschen!

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Hallo,

Es tut mir wahnsinnig leid für dich, was dir passiert ist! Eine Bauch-OP ohne richtige Betäubung muss tatsächlich der blanke Horror sein.
Ich hab 2 Kinder und tatsächlich hatte ich nach beiden lange emotional mit den Geburten zu kämpfen. Beim zweiten ebenso Blasensprung und dann nach Einpeitung und insgesamt 50,5h war mein Sohn endlich da. Zwischendurch war ich auch in einem Zustand, wo mein Hirn offenbar abwog, ob der Schmerz noch irgendwie auszuhalten ist, oder es sich aus selbstschutz erstmal verabschiedet...in dem Moment ging mir permanent durch den Kopf "was passiert, wenn ich jetzt sofort tot bin? Bekommen sie meinen Sohn rechtzeitig aus mir raus, bevor auch er stirbt?" Und da ich diese Frage einfach nicht eindeutig mit "ja" beantworten konnte, hat sich mein Hirn wohl doch nochmal für aushalten entschieden. Mein Mann sagte mir hinterher, ich hätte einen Moment gehabt, wo ich völlig abwesend und quasi unkonzentriert wirkte und dabei nur lauthals am schreien war. Ich bin mir sicher, dass das genau dieser Moment war.
Von beiden Geburten hab ich leider quasi garkeine Erinnerung an den Moment, als ich mein Baby dann auf die Brust gelegt bekam. Der Moment existiert in meiner Erinnerung nur als ganz blasser Schatten. Als wäre es hundert Jahre her. Die Schmerzen sind dagegen viel konkreter in meiner Erinnerung. Dabei hatte ich so gehofft, dass die zweite Geburt irgendwie für die erste entschädigt...daraus wurde leider nichts.
Ich bin nun zum 3. mal schwanger und bin mir mega unsicher, ob ich überhaupt nochmal vaginal entbinden möchte oder ob ich einen geplanten Kaiserschnitt machen lassen soll.

Ich wünsche dir sehr viel Erfolg beim Verarbeiten der Geburt!

Bearbeitet von Yosan
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Ich möchte dich nicht beeinflussen oder eine Empfehlung aussprechen. Die erste Geburt war vaginal und auch traumatisch. Während der 2. SS überlegte ich wegen Kaiserschnitt, hatte aber Angst die Entscheidung zu treffen. Mein Sohn lag dann zum Glück in BEL und was soll ich sagen, es war so eine schöne Geburt (Kaiserschnitt). Mir ging es hinterher viel besser als bei der 1. Geburt.
Mein 3. Kind wird Ende April auch per geplantem Kaiserschnitt kommen. Ich habe keine Angst davor sondern freue mich.

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Danke. Ja, ich bin echt unschlüssig...zumal ich mich bei einem KS auch direkt sterilisieren lassen würde. In der Hinsicht wär es eben auch irgendwie "praktisch". Aber so richtig traue ich mich irgendwie nicht, mich für einen KS zu entscheiden. Ich kann garnicht genau sagen warum. Grundsätzlich Angst vor OPs o.ä. habe ich nicht und das Krankenhaus, wo ich so und so hingehen werde, ist eine Level 1 Klinik, also von Versorgung ist eben auch alles da für egal welchen Fall. Ich glaube hauptsächlich schreckt mich ab, dass ich dann länger in der Klinik bleiben muss und dass ich mich evtl. vor Familie, Hebamme, sonstigen Leuten rechtfertigen muss...

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Meine Geburten waren alle soweit ok. Meine erste Geburt war aber auch nicht ganz einfach und ich hatte lange daran zu knabbern (tagelange Einleitung, 16h Wehen, PDA lief schief, daraus resultierend KS in Vollnarkose). Geholfen hat reden, reden, reden und nochmal reden. Ich hab einfach alle zugetextet, egal ob sie es wissen wollten oder nicht. Erstaunlicherweise gab es mehr Personen, die auch gerade mit der ersten Geburt zu kämpfen hatten und bei denen es nicht rosa-wölkchen-sonnenschein-mäßig lief als gedacht. Man ist nicht so allein wie man meint. 😉

Ich kann dir das Forum von "Schatten und Licht" empfehlen. Das ist speziell für Wochenbettdepressionen und postpartale Störungen gedacht. Dort sind lauter ähnliche "Schicksale".
https://forum.schatten-und-licht.de/

Oder einfach die Telefonseelsorge anrufen. Auch dort findest du ganz anonym immer ein offenes Ohr für jegliche Probleme.
https://www.telefonseelsorge.de/

Alles Gute dir.

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Ich hatte 2 horror geburten.
Die erste musste ein Not-KS gemacht werden und bei der 2ten weiss ich leider nicht mehr wirklich viel nach der Geburt da ich so viel blut verlor das ich bewusstlos war und ihnen immer wieder weg kippte.
Die 3te war die schönste und konnte die anderen beiden so irgndwie „gut machen“ 🙈
Wenn du willst kannst du mir gerne schreiben oder auch hier kommentieren zum austausch 🥰

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Es gibt ganz viele Frauen, die mit der Geburt nicht zu recht kommen und später Probleme damit haben aus den unterschiedlichsten Gründen. Meine hat mich auch lange verfolgt und ich habe mir erst mit der jetzigen Schwangerschaft Hilfe geholt.

Du musst nicht so lange auf einen Therapieplatz warten. Fast in allen Städten gibt es Angebote für Familien. Beratungsstellen für schwierige Situationen innerhalb der Familie. Das kann auch so etwas sein. Da kannst du dich hinwenden und hast schon einmal einen ersten Ansprechpartner. Die können doch dann auch ggf. weiter vermitteln.