17 jährige Tochter will mit in den Kreissaal... geht das überhaubt?

Hallo zusammen, unsere Tochter wird in drei Monaten 18 und hat sich fest vorgenommen bei der Geburt vom Geschwisterchen dabei sein...das kommt allerdings schon in zwei Monaten zu Welt... ist es überhaubt möglich mit 17 als Begleitperson zu Geburt mitzukommen? Sie hat ihre Gründe, ich bin bei der letzten Entbindung fast verblutet vor 9 Jahren, sie hat echt ein gewisses Trauma davon mitgetragen, sie will diesmal "aupfassen, dass die alles richtig machen"... lässt sich das auch nicht unbedingt ausreden...

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Es ist deine Geburt und du musst entscheiden, ob du dich wohl dabei fühlst, deine Tochter dabei zu haben.
Und ob eine traumatisierte Jugendliche, die "aufpassen will", jetzt so Hilfreich während einer Geburt ist, ist mal dahingestellt.

Wende dich am besten an den Kreißsaal, wo du entbinden möchtest und frage dort nach.

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Ja eben, hilfreich eher nicht... am liebsten würde ich sogar mein Mann rausschmeißen, mich stört alles und jeder in dem Moment, keine Ahnung, ich möchte mit den Schmerzen am liebsten alleine sein... aber wie kommuniziert man sowas? Die sind dann nur beide total beleidigt und sagen "mein KInd ist es auch" und "mein Bruder ist es auch"... um so näher der Termin rückt, um so mehr geht es mir auf die Nerven ehrlich gesagt...

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Klare und deutliche Worte. Hier geht es NICHT um die Befindlichkeiten deines Mannes und deiner Tochter.

"ICH brauche meine Ruhe während der Geburt und WILL alleine sein. Das habt ihr zu akzeptieren. Wenn der Kleine da ist, dürft ihr ihn sofort begrüßen und bis dahin wartet ihr VOR dem Kreißsaal."
Ganz simple Sache. Setz dich da durch und zeige deine Grenzen auf.
Ich würde meine Kinder auch nicht mit in den Kreißsaal nehmen, egal wie alt sie sind. Da hätte es hier keinerlei Diskussion gegeben.

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"aupfassen, dass die alles richtig machen"...
Ähm, ohne euch zu nahe zu treten, ich glaube nicht, dass sie dann da richtig ist... Ob etwas richtig oder falsch gemacht wird, kann sie doch gar nicht beurteilen. Und eine Geburt ist für jeden erschreckend und schwer zu beurteilen, ob etwas richtig läuft. Glaube nicht, dass sie da von einem "Trauma" geheilt wird, eher im Gegenteil...

Eine Freundin von mir, durfte damals bei der Geburt ihrer Schwester dabei sein, da ihre Mutter sonst alleine gewesen wäre, sie war kurz vor ihrem 18. Geburtstag

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Na ja letztes mal hat die Krankenschwester an der Plazenta gerissen und ein Loch in Gebärmutterwand reingerissen, was zu massiven Blutung geführt hat... ich nehme diesmal noch Blutverdünner, also Risiko einer Blutung noch höher... sie will aufpassen wie gesagt, dass das nicht mehr passiert. Aber ob das sinnvoll ist?

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Aber wie genau will das ein Laie kontrollieren können? Sie muss dann auch wirklich vor deiner Vagina stehen und jeden Handschlag der Hebamme kontrollieren und selbst dann fehlen ihr doch die medizinischen Hintergrundinfos.
Ich war selber mit 17 Schülerin in der Ausbildung und habe eine Geburt gesehen und das hat mich echt sehr mitgenommen in dem Alter, obwohl ich ja genau wusste, was ich da sehen werde. Aber Theorie und Praxis sind 2 verschiedene Welten.
Ich halte das für eine sehr sehr schwierige Idee!

Bearbeitet von hey.du
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Ich weiß ja nicht wie deine Tochter so drauf ist, aber ich hätte unsere 18jährige Tochter nicht bei der Geburt dabeihaben wollen.
Selbst wenn sie gewollt hätte. Auch wenn sie verantwortungsvolle, junge Frau ist, mit der ich sehr eng bin.
Es können immer unvorhersehbare Situationen auftreten, mit denen schon manch Erwachsener überfordert wäre. Damit könnte das Mädchen auch für ihre eigenen späteren Geburten traumatisiert werden.
Eine Atonie kann sie auch mit ihrer Anwesenheit nicht verhindern. Aber die Ärzte sind darüber informiert, dass es schon mal passiert ist und dementsprechend sind sie aufmerksam.
Alles Gute für die Entbindung.
Ps. Ist denn im Nachhinein geklärt worden woher die starken Blutungen kamen?

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Ja es wurde geklärt, die Krankenschwester hat nicht gewartet, bis sich die Plazenta ablöst und hat daran gezogen, dadurch hat sich wortwörtlich ein Loch in die Gebärmutterwand gerissen...es war eine Frühgeburt und man hätte sich mehr Zeit lassen sollen, die hat sie sich nicht genommen...der Arzt war da echt nicht begeistert und hat sich tausend mal entschuldigt... auf anderen Seite nehme ich diesmal Blutverdünner, was auch so ein FAktor ist, wo man vorsichtiger sein muss...

Meine Tochter ist sonst taff, aktiv bei der Feuerwehr, geht zu Einsätzen, hat einiges schon gesehen sage ich mal...aber die Mama mit Schmerzen zu sehen ist evtl. doch was ganz anderes...

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Ja, das kenne ich. Dadurch habe ich auch schon mal sehr viel Blut verloren. Manche Ärzte und sich Hebammen können da nicht wirklich abwarten.
Spritzt du oder nimmst du nur Ass?

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Ich finde auch, dass keine Jugendliche, egal wie reif sie sein mag, in die Lage gebracht werden sollte, einen Elternteil ggf. ein einer Lage zu sehen, in der es Schmerzen (oder evtl sogar Komplikationen) hat und die Jugendliche hilflos dabei zusehen muss.
Gibt genug Schilderungen von Männern aus dem Kreißsaal, dass es für sie schwierig war eben gerade nichts tun zu können, während die Frau die Schmerzen ihres Lebens aushalten muss. Das dann bei einer Jugendlichen und ihrer eigenen Mutter, wenn die Jugendliche vielleicht am Ende sogar selbst irgendwann Kinder bekommen möchte? Da reichen schon die "Horrorstories" der Verwandtschaft aus, da müssen nicht auch noch eigene Bilder dazu vorhanden sein.

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Dem schließe ich mich an – deine Tochter wird sich dort höchstens ihrer eigenen Hilflosigkeit in so einer Situation bewusst werden.

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Würde auch im Kreissaal fragen. Letztlich bestimmst DU wer mitkommt.

Und ich würde nicht sagen, dass für jeden eine Geburt erschreckend ist. Manche entscheiden sich ja für Hausgeburten, damit auch kleinere/jüngere Geschwister mit dabei sein können.

Deine Tochter geht für mich aber tatsächlich auch aus den „falschen“ Gründen mit. Sie ist kein medizinisches Fachpersonal, sie kann nicht aufpassen und das ist einfach nicht ihre Aufgabe! Vielleicht sollte sie mal mit deiner Hebamme sprechen und so ihre Ängste aufarbeiten!

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Hausgeburt kommt für mich nicht in Frage, ich will mich sicher fühlen, ich wähle auch das beste Krankenhaus, was hier in der Gegend möglich ist... letztes mal war es eben eng, lag einige Tage im künstlichem Koma auf der Intensiv... konnte mein Kind erst paar Tage danach das erste mal sehen... dass sie das auch so mitgenommen hat (sie war damals 9...) habe ich echt erst festgestellt, wo sie gefragt hat - wo wir denen erzählt haben, dass sie Geschwisterchen bekommen - direkt das erste war: Willst du dich umbringen? Schwierig das zu lösen, sehr... ich verstehe ihre Argumente und Angst, denke aber nicht, dass sie irgend etwas bewegen kann oder es ihr die Angst am Ende nimmt, wenn sie dabei ist...

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Ich wollte damit keineswegs zur Hausgeburt raten, sorry, falls es so rüber kam. Ich wollte damit bloß darstellen, dass es bei einigen Müttern/Familien den Wunsch gibt, dass ihre Kinder (und durchaus jünger als 17) die Geburt miterleben können.

Weil hier so oft das Argument kam, dass das ein No-Go ist 😅

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Hi, ich würde es ehrlich gesagt nicht machen.

Nicht nur weil sie eh nichts helfen kann, geschweige davon dass sie etwas „kontrollieren“ kann dort. Warum so ein Stress Situation für alle Beteiligte machen?

Jetzt stell mal vor es passiert etwas. Sie kann da eh nichts dagegen machen. Sie wird sich aber für immer den Schuld geben.

Und was ich halt noch denke - ich glaube nicht dass es richtig ist eine junge Frau sowas erleben zu lassen, eine Geburt ist kein Spaziergang. Sie wird für ihr Leben lang evtl. davor haben.

Es ist aber eure Entscheidung!

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Kompromiss wäre evtl. sie mitzunehmen, aber für die letzte halbe Stunde oder so rauszuschicken... und dann erst wieder rein, wenn der Kleine da ist und alles ist gut... um so näher der Termin rückt, um so nervöser macht mich diese blöde Situation :(

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Denkst du denn wirklich, dass sich deine Tochter dann einfach so rausschicken lässt? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Und denkst du wirklich, dass auch der Anblick, wie du Schmerzen hast, für sie gut aushaltbar ist? Auch vorher können Komplikationen auftreten. Und denkst du, dass deine Tochter durch ihre Anwesenheit dich nicht vielleicht völlig "aus deinem Rhythmus bringt"? Man muss sich doch einigermaßen fallen lassen können. Wäre das möglich?

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Würde für mich keine Sekunde zur Debatte stehen.
Sie mag ihre Gründe haben, aber dann wäre es ratsamer dieses Trauma aufzuarbeiten, anstatt falsche Polizei während der Geburt spielen zu wollen. Studiert sie Medizin? Ist sie Hebamme oder anderweitig eine Fachkraft? Wenn nicht, wie will sie ohne dazugehöriges Wissen etwas kontrollieren? Ich könnte mich dann während der Geburt auch gar nicht richtig konzentrieren auf die Geburt selbst, müsste eher die ganze Zeit Angst haben, dass sie etwas noch mehr mitnimmt..

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Na ja schwierig, sie lässt nicht mit sich reden. Wenn es zu viel wird - geh ich raus - das ist ihr Argument für das Ganze, wenn ich sage, dass ist nicht unbedingt ein schönes Erlebnis... mindestens der Teil bevor dem erstem Schrei... aber eben, ich möchte am liebsten ehrlich gesagt gar keinen dabei haben, mich stört es eher, als das es bei der Geburt hilft, wenn Leute da sind und einen immer vollquatschen, egal wie unterstützend sie das meinen...

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"Na ja schwierig, sie lässt nicht mit sich reden."

"Nein!" ist übrigens auch ein ganzer Satz. Den darfst du gerne benutzen, wenn du etwas nicht willst.

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Ich verstehe die Ängste deiner Tochter. Aber du schreibst ja auch, dass sie keine Stütze wäre. Ich muss gestehen, dass ich eher glaube dass es deine Tochter (auch mit fast 18) total verstört. Denn du hast große Schmerzen. Sie wird fragen „Mama, alles ok?“ Da wirst du keine Kraft haben deine Tochter am Ende permanent zu beruhigen. Denn darum wird es gehen. Du wirst sie beruhigen müssen. Sie möchte wegen ihrer Angst dabei bleiben. Und eine Geburt kann anstrengend werden und dramatisch. Falls es dramatisch wird (aber natürlich alles gut ausgeht), wird sie ja hinterher richtig Probleme haben. Denn sie hatte zwischenzeitlich Todesangst um dich. Ich würd sie nicht mit rein nehmen. Es gibt auch genug Väter, die hinterher traumatisiert sind. Und ein Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist ja nunmal was ganz anderes. Ich würde mit ihr offen darüber reden und ehrlich sein, dass du deine Ruhe brauchst. Dass du im KH bist und selbst bei Komplikationen immer alles knapp gut aus geht. Es gibt viele die „fast“ verbluten. Aber unter der Geburt stirbt nunmal in Deutschland keine Frau. Es ist wahrscheinlicher dass dich morgen ein Auto überfährt.

Und ganz ehrlich? Jetzt mal die Mutter-Karte: sie hat da absolut kein Mitspracherecht!!! Das muss nicht diskutiert werden.

Bearbeitet von juli111
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Auf keinen Fall würde ich das machen:

1) Du wünschst dir, am liebsten allein zu sein. Du bestimmst, wer deine Geburt begleitet, sonst keiner - egal aus welchem Gründen. Denn du stellst dich dort der Mammutaufgabe. Natürlich werden Vater und Tochter das Baby bald nach der Geburt sehen können und dann ja auch frühzeitig erfahren, dass alles gut gegangen ist (das ist jetzt mal der Fall,von dem man ausgehen sollte).

2) Deine Tochter möchte nicht mit, um das Erlebnis im positiven Sinne mitzunehmen, sondern ihre Motivation sind Ängste - Hilfe! Wer soll sich dort um sie kümmern, wenn sie panisch neben dir sitzt? Sie sollte sich auch von der Idee verabschieden, da durch ihre Anwesenheit irgendetwas kontrollieren zu können.

Meine Ideen:

1) Lass deine Tochter ihre Ängste anderweitig bearbeiten. Erkläre ihr, dass die Ärzte jetzt sensibilisiert sind (denn die Atonie steht in deiner Anamnese) und welche medizinischen Möglichkeiten das ausgewählte KH hat (+ kurze Wege, Kinderstation etc.) Nimm sie mit zu Hebammenterminen, damit sie auch aus professioneller Sicht ein Feedback zu ihren Sorgen bekommt.

2) Stellt gemeinsam einen Plan für den Tag der Geburt auf: je nachdem, ob du nun deinen Mann mitnimmst oder nicht, könnt ihr vorher besprechen, ob er vielleicht zwischendurch ein kurzes Update gibt (ala "hier ist alles gut, es dauert aber noch etwas"), damit deine Tochter sich im Falle einer langen Geburt Zuhause nicht zu viele Sorgen macht. Besprecht außerdem, wann deine Tochter das Baby und dich nach der Geburt sehen kann. Vielleicht ist es aber auch die gesündere Variante (so habe ich es mit 13 bei der Geburt meiner Schwester wahrgenommen), gar nicht so viele Infos zu haben, sondern dann einfach zu erfahren, dass das Baby da ist und es allen gut geht. Vermutlich wird das aber den Ängsten deiner Tochter nicht gerecht.

3) Wenn du eh niemanden dabei haben willst, kannst du das einfach als Hauptargument gegen eine Begleitung durch deine Tochter kommunizieren. Dann hat sie vielleicht nicht das Gefühl, dass du ihr das nicht zutraust, sondern dass du dich eben grundsätzlich anders entschieden hast. "Hans-Dieter, Marie-Sophie, ich möchte ganz alleine zur Geburt gehen, weil ich mich so am besten entspannen kann und das ist für eine erfolgreiche, interventionsarme (!) Geburt sehr wichtig. Ganz bald nach der Geburt, könnt ihr dann zu uns kommen und ich freue mich schon darauf, ganz früh Familienzeit mit euch allen zu haben"

Alles gute!