Hallo,
Ich bin in der 17. SSW und mache mir öfter Gedanken über die Geburt. Wenn in meiner Familie oder zwischen mir und meinem Freund das Thema einmal aufkommt, dann scheint für alle irgendwie klar zu sein, dass er bei der Geburt dabei sein wird.
Wenn ich aber ehrlich bin, wünsche ich mir eher dabei allein zu sein.
Ich denke, dass die Geburt mit allem was dabei so geschieht und geschehen kann für mich eine der intimsten Situationen ist, bei der ich mich wohler fühlen würde, wenn ich allein wäre.
Und dann bin ich auch eher ein Mensch, der mit Schmerzen am besten allein umgehen kann. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich Schmerzen habe und es mir schlecht geht und andere dann ständig um mich herum sind. Wenn ich richtig Schmerzen habe, ziehe ich mich immer ganz zurück und mache das mit mir selbst aus, so komme ich persönlich am besten mit Schmerz klar. Und ich denke der Geburtssschmerz wird heftiger als alles was ich bisher an Schmerzen hatte.
Bisher habe ich mich aber nicht getraut meinem Freund das so zu sagen, weil ich ihn auch nicht enttäuschen möchte und wer vielleicht einfach gerne dabei wäre.
Findet ihr mein Denken zu egoistisch?
Gibt es hier vielleicht noch andere Schwangere, die so ähnlich denken oder bin ich damit allein?
Haben hier vielleicht manche gute oder schlechte Erfahrungen mit einer Geburt allein gemacht?
Würde mich über ein paar Meinungen/Erfahrungen freuen.
LG
Geburt allein, ohne Partner?
Hallo,
Ich wollte eigentlich auch alleine sein. (Also nur Klinikpersonal)
Vor 12 Jahren war mein Ex dabei und der hinterließ keine schönen Erinnerungen…. „Hast dich aber angestellt“ und solche Sprüche.
Und deswegen wollte ich nicht, dass mein jetziger Partner dabei ist.
Er wollte aber dabei sein und am Ende hab ich mich entschieden, ok soll er dabei sein.
Ich muss dir sagen, ich hatte beim 2. so krasse Schmerzen, dass von mir aus der Nikolaus hätte da stehen können…. Es war mir völlig egal. Ich hab ihn nicht wirklich realisiert.
Und im Nachhinein ist es mir auch egal, ob er dabei war oder nicht.
Es ist deine Entscheidung und wenn du dich alleine wohler fühlst, ist es ok. Das kannst du deinem Partner auch sicherlich erklären. Oder ihr einigt euch, dass du ihn jederzeit rausschicken kannst, ohne dass er das persönlich nimmt. Und wenn es dir zu viel wird, geht er raus, wenn Kind da, kommt er rein.
Gratulation, dass das Prachtexemplar der Ex ist🤝🏻😄
Danke!
Hat damals nach der Geburt noch 5 Monate gereicht.
Seine Tochter hatte gestern den 12. Geburtstag. Rate mal, wer nicht mal gratuliert hat…
Wir haben den seit 10 Jahren auch nicht mehr gesehen…
Hallo Jule,
Ich habe letzte Woche unser erstes Kind bekommen. Für mich war klar dass mein Mann mitkommt, wirklich viel Gedanken im Vorfeld hab ich mir aber nicht gemacht. Hab ihn dann irgendwann mal rausgeschickt und wieder reinholen lassen als der kleine kurz davor war zu kommen!
Es war in dem Moment das beste, aber ich bereue es nun auch etwas dass er nicht die ganze Zeit dabei war. Hab damit etwas zu kämpfen noch.
Liebe Grüße
Herzlichen Glückwunsch zum Baby.
Darf ich fragen warum du es bereust, dass er nicht die ganze Zeit dabei war? Weil du denkst ihm damit etwas weggenommen zu haben oder weil du ihn doch lieber die ganze Zeit bei dir gehabt hättest?
Ich würde einfach offen mit ihm sprechen. Gibt ja nicht nur die eine Lösung. Er kann dabei sein und du schickst ihn raus wenn es zu viel ist. Du sagst ihm dass er im Raums ein kann aber du die Geburt mit dir allein ausmachen willst.
Frag doch erstmal was er möchte, wie er zu deinen Gefühlen über die Geburt steht.
Das mit dem intimsten Moment versteh ich allerdings nicht ganz. Denn ganz allein wirst du ja nicht sein sondern da ist fremdes Klinikpersonal um dich rum.
Wieviel Klinikpersonal ist denn da so dabei? Ich dachte man hätte dann nur eine Hebamme bei sich und eben eine Ärztin, die kommt wenn während der Geburt etwas ist.
Klar, ganz alleine geht es nicht. Aber die Hebamme hat ja auch ihre Aufgabe bei der Geburt und die sehe ich danach auch nie wieder. Mit "alleine" meinte ich eben, dass niemand sonst dort ist und ich das einfach mit mir selbst ausmachen kann.
Ich meine, wenn ich zum Beispiel einen normalen Gyn-Termin habe und da untersucht werden muss, mache ich das ja auch "alleine". Und ich schätze bei einer Geburt ist man noch einer viel intimeren und extremeren Situation ausgesetzt als "nur" bei einem normalen Gyn-Termin. Ich hoffe du verstehst wie ich das meine.
Die Frage kann ich dir leider nicht beantworten da ich einen Kaiserschnitt hatte. Ich wollte aber ins Geburtshaus, was dann leider nicht ging. Eben aus dem Grund dass ich in so einem intimen Moment Menschen um mich wollte die ich “kenne” (im Geburtshaus weiß man welche Hebamme zum Termin Bereitschaft hat und kann bei ihr Vorsorgetermine machen) als total fremde Leute. Mein Gyn ist mir ja auch nicht total fremd.
Ich verstehe deine Gedanken absolut.
Mein Mann konnte aus anderen Umständen bei der Geburt unseres ersten Sohnes nicht dabei sein und das hat ihm sehr schwer zu schaffen gemacht. Beim zweiten war er dann dabei und das hätte ich ihm nicht nehmen wollen.
Aber das ist etwas, was ihr beide unter euch ausmachen müsst. Es ist schließlich euer gemeinsames Baby.
Trotzdem verstehe ich dich. Für mich persönlich war es in dem Moment egal ob er dabei war oder nicht. Meinetwegen hätte der Papst persönlich da stehen können, mir war alles egal. 😅 Aber schön war es, dass wir den Moment direkt nach der Geburt zusammen hatten.
Ich denke du musst das mit deinem Partner ausgiebig besprechen und dann werdet ihr bestimmt eine lösung finden, die für euch beide passt.wenn
Ich hatte es mir so gedacht, dass mein Freund draussen wartet und dann direkt dazugeholt wird, sobald das Baby da ist und mir dann auf den Bauch gelegt wird. So können wir dann zusammen unser Baby begrüssen und erstmal eine Runde kuscheln. Von mir aus kann er auch die Nabelschnur durchtrennen oder so, wenn er das möchte.
Ich finde eigentlich nicht, dass ihm da etwas "genommen" wird, oder?
Ich glaube, das empfindet jeder anders.
Der Geburtsprozess an sich ist ja total individuell und wenn er erst nach Stunden dazu kommt, wenn das Kind da ist, dann hat er das natürlich verpasst. Genauso wie ggf. den ersten Schrei, den ersten Blick auf das Baby wenn es raus kommt usw.
Aber ob dein Partner dabei das Gefühl hätte etwas zu verpassen, das kann dir hier niemand sagen - und das kannst auch du nicht wissen oder voraussetzen.
Frag ihn, rede mit ihm!
Bei mir waren beide Geburten einfach ein Wahnsinns Erlebnis - und zwar auch für uns beide. Ich finde es auch immer wieder schön (und für die Aufarbeitung hilfreich) mit ihr darüber zu reden und sie erinnert sich an ganz andere Details als ich.
Aber auch das ist individuell…
Und natürlich ist es total wichtig, dass DU dich bei dem Ganzen wohl fühlst, ich würde also sagen, im Zweifel ist es deine Entscheidung.
Trotzdem wäre es furchtbar schade, wenn das dann zwischen euch stände.
Hallo , ich mache meinen Schmerzen auch lieber mit mir selber aus und habe das auch während der Geburt so gemacht. Ich hatte fast durchgehen die Augen geschlossen und war so für mich in meiner Welt. Mein Mann war aber die ganze Zeit an meiner Seite und hat mich machen lassen. Er ist nur aktiv geworden wenn ich das so wollte. Somit habe ich ihn kaum bemerkt. Möchte es aber niemals missen das er in dem moment da war als die Kleine Maus da war und man ihn nicht erst reinholen musste.
Hallo,
ich möchte meinen Partner unbedingt dabei haben gerade wegen den Schmerzen. Ich erhoffe mir davon, dass er meine Wünsche gegenüber dem Klinikpersonal deutlich machen kann, wenn ich aufgrund der Schmerzen nicht mehr dazu in der Lage bin.
Bei meiner Mutter lief die Geburt so, dass die schwangeren fast die ganze Geburt alleine waren und die Hebammen währenddessen überwiegend im Hebammenzimmer. Es gab also kaum Betreuung, geschweigedenn Hilfestellungen beim Umgang mit dem Schmerz oder wie man sich insgesamt am besten verhält. Meine Mutter hat sich dann aufgrund der schlechten Betreuung für eine PDA entschieden. Was soll man auch machen wenn einem keiner sagt wie weit man überhaupt ist 🤷🏻♀️
Die Bewertungen des Krankenhaus spiegeln auch heute noch dieses Vorgehen wieder und die Kaiserschnittrate liegt bei über 40%.
Ich hoffe, dass es bei den meisten Geburten besser läuft, aber wenn man so ein Pech hat, braucht man garantiert jemanden der bei einem ist und alles daran setzt, dass die Hebammen überhaupt zu einem kommen und man entsprechende Betreuung erhält 😅 Darüberhinaus ist man zum Schluss vielleicht so verzweifelt, dass man sich zu Sachen drängen lässt, das kann ein Begleiter vielleicht auch verhindern.
Viele Grüße
Ich finde, dass ist eine schwierige Entscheidung und da du selbst noch unsicher zu sein scheinst, würde ich diese Entscheidung noch gar nicht treffen.
Rede einfach mit deinem Partner über deine momentanen Vorstellungen und sage ihm, dass du die Entscheidung noch nicht treffen möchtest, du aber offen mit ihm darüber sprechen wilst. Und dann schau im Verlauf der Schwangerschaft, wie du empfindest und was du letztlich möchtest.
Persönlich kann ich dich schon verstehen. Ich mache Schmerzen auch lieber mit mir aus und brauche niemanden, der mich betüddelt. Genau so haben wir die Geburt dann aber auch besprochen. Die Hebamme war wie gewünscht kaum bei uns und mein Mann saß einfach nur da, sagte nichts, außer ich habe ihn aktiv angesprochen, z.B. massiere mich oder gib mir dies oder jenes, hol die Hebamme oder was weiß ich. Sprich, er war nur passiv dabei und das war genau richtig so.
Mir war es aber wichtig, dass er dabei ist, weil er dabei sein wollte. Es ist schließlich auch sein Kind. Ich hätte sonst auch alleine sein können, wäre für mich absolut in Ordnung gewesen. Aber er hätte dann die Geburt seines Kindes nicht erleben dürfen. Und er hat einfach einen einmaligen nur ihm gehörenden Moment bekommen: Er hat unseren Sohn zuerst sehen dürfen, als er geboren wurde. Er hat das Köpfchen kommen sehen und sah, wie unser Kind das Licht der Welt erblickte. Dieser Moment gehört nur ihm. Ich kann das nicht sehen. Das ist etwas ganz besonderes und das möchte ich ihm nicht vorenthalten haben.
Ich würde ihn mitnehmen aber vorab absprechen, dass wenn du sagst er soll raus gehen, dann geht er ohne Diskussion raus.
Das wäre zumindest ein Kompromiss :).
Eine Geburt ist eine Ausnahmesituation, man weiß nicht was man brauchen wird. Ich fand’s ganz gut dass mein Mann dabei war, er hat die Hebamme unterstützt und sie konnte ihn immer rum schicken 🙃.
Er würde das Erlebnis nicht missen wollen und er hat immer noch Riesen Respekt dass ich die Geburt gemacht habe.
Und mit dem draußen warten: Bei uns ging das nicht so einfach. Er hätte nicht vor dem Kreißsaal warten dürfen sondern nur außerhalb der Geburtsstation Dh eine Hebamme hätte ihn sicherlich NICHT kurz vor der Geburt geholt. Sie hätte mich gar nicht alleine lassen dürfen. Daher würde ich es beim geburtsplanungsgespräch im KH abstimmen.