Achtung! Ich beschreibe zum Teil schwierige Geburtserfahrungen!
Hallo,
ich habe vor 3 Monaten mein erstes Kind spontan geboren. Ich habe mich im Vorfeld sehr intensiv auf die Geburt vorbereitet. Habe mir Inspirationen aus dem HypnoBirthing geholt und täglich Atemübungen, sowie Meditationen durchgeführt.
Habe einen Vorbereitungskurs mit Partner besucht. Ich habe mir vorgenommen, natürlich zu entbinden und möglichst spät ins KH zu fahren und mich unter Geburt viel zu bewegen. Unter der Geburt kam ich aber schnell überhaupt nicht mehr mit den Schmerzen klar. Ich hatte massive Beckenschmerzen, die besonders in den Wehenpausen schlimm waren und durch diese ich das Gefühl hatte garnicht richtig gehen und stehen zu können. Darauf war ich nicht vorbereitet. Nur Liegen ging, was ja aber kontraproduktiv ist. Wehenbeginn bis Geburtsende knapp 23h. Ich brauchte schon bei 2,5-3cm Lachgas. Anfangs klappte es damit super! Konnte damit irgendwann aber nicht mehr atmen, kam total aus dem Rhythmus und die Wirkung war zu schwach. Als mir dann 4h später gesagt wurde, dass es immer noch bei 2,5-3cm steht, ging garnichts mehr. Ich habe nur noch hysterisch gebrüllt. Die Hebamme meinte, dass ich bei 3cm ja eig noch garnicht richtig unter Geburt wäre. Ich bekam dann eine PDA, da sie meinte das nur eine Infusion bei mir nicht reiche. Sie fragte auch, ob ich mich denn nicht vorbereitet hätte? Anscheinend habe ich total versagt...:/ Mit PDA war ich komplett schmerzfrei. Das Legen war überhaupt nicht schmerzvoll. Völlig unkompliziert. Wehen dann aber nur noch mittels Oxytocin. Ich konnte dann einige Stunden ruhen und hätte noch ewig so liegen können. Ich schätze, dass die PDA die Geburt aber stark verlängert hat. Austreibungsphase zum Glück sehr unkompliziert, ohne Intervention wie Schnitt, Kristellern o.ä. Dammriss Grad 1. Nähen total komplikationslos, nicht sehr schmerzhaft. Kopfumfang 37/38cm (wurde 2x gemessen). Gewicht 3800g, Größe 54cm. Sie meinten ich solle froh sein, dass alles gut gegangen sei, bei den Maße. Was bedeutet das? Mit solchen Maßen entbunden doch mehr Frauen..? Wieso kann man trotz Vorbereitung plötzlich nichts mehr umsetzen und macht quasi alles falsch? Eine Bekannte entband jetzt komplett ohne Schmerzmittel o.ä. geht ja anscheinend auch. Wenn ich so etwas höre, triggert mich das sehr…
Wieso hatte ich solche Beckenschmerzen? Habt ihr so etwas schon mal gehört? Entschuldigen sie den langen Text!!! Danke!
Achtung!! Trigger!! Wieso konnte ich bei der Geburt nichts umsetzen..?
1. Du hast überhaupt nichts falsch gemacht! Jeder empfindet Schmerzen anders. Jedes Vecken ist anders. Jedes Kind ist anders. Das kann man nicht vergleichen. Ich hatte wegen BEL einen KS (wollte eigentlich ins Geburtshaus) Und ich hab von Frauen total unterschiedliche Dinge gehört wie groß die Schmerzen danach sind. Nach deiner Theorie müssten wir ja alle die gleichen Schmerzen haben. Ich konnte mich zum Beispiel erst nach ein paar Tagen um mein Kind kümmern wegen der Schmerzen.
Mein Sohn hatte auch 38 cm KU und mit wurde von Arzt gesagt, dass dies noch gerade so durchs Becken passen kann. Bei 39 cm ist es einfach physisch nicht mehr möglich.
❤️❤️❤️❤️
Nein, das ist Quatsch, was Dir da erzählt wurde. 😅 So wie jeder Kopf anders ist, ist auch jedes Becken anders. Bei einigen passen schon 35 cm Köpfe nicht durch. Mein Sohn hatte einen Kopfumfang von 39,5 cm und ich habe ihn ohne Saugglocke oder Kristeller-Handgriff geboren und die Geburt dauerte vielleicht 5 Stunden von der ersten Wehe an.
Danke dir. Ich find es schon echt seltsam dass man sich nicht mal auf die Ärzte verlassen kann was die Aussagen betrifft 🙈
Falsch machen kann man nichts.. die aussage der hebamme find ich echt nicht angebracht.
Du hast ein gesundes baby entbunden und da darfst du stolz sein drauf 💪🏼🥰
Schreien darf man(eher frau🤭)
Ich hab bei meine 2 spontanen den gesammten 2te stock nieder gebrüllt 💁🏼♀️😂
Aber du darfst echt stolz auf dich sein 💪🏼💪🏼 und niemals mit anderen vergleichen jeder empfindet schmerz anders 🥰
Ich hab mir auch vieles vorgenommen und gemacht hab ich 🤔 achja am rücken gelegen wie ne schildkröte 🤷🏼♀️😂 aber ja und? Wir haben bezaubernde babys raus gequetscht wie is ja egal 🥰
Du hast absolut nichts falsch gemacht! Eine Geburt ist nicht planbar. Du hast dir Sachen vorgenommen und es kam anders, das ist leider absolut normal. Wichtig ist entspannt und positiv zu bleiben. Ich lache selbst gerade bei den Worten, denn bei solchen Schmerzen ist das einfach nicht immer möglich. Du hattest auch extrem lange Wehen und eine Alternative zur pda sehe ich bei dir jetzt auch nicht. Die pda hat mit Sicherheit die Geburt verlangsamt aber du konntest endlich mal wieder durchatmen! Was war die Alternative gewesen? Ggf noch 4 Stunden so weiter machen und am Ende einen Kaiserschnitt?
37/38 cm ist schon ordentlich🙃. Super dass die pressphase so unkompliziert war. Bei mir ging der Muttermund total schnell auf, pressen waren 2 1/2 Stunden und meine Vorstellung war ich Presse 10x und das Kind ist da 🤣🤣🤣 frag nicht was ich nach 2 Stunden pressen so durch den Kreißsaal gebrüllt habe…
Hast du die Geburt grundsätzlich positiv oder sehr negativ in Erinnerung? Wenn negativ würde ich es ggf einfach noch mal mit deiner Hebamme ggf aufarbeiten
Schöne Kuschel Zeit☺️
Hey du arme! Du hast nichts falsch gemacht! Das so jemand überhaupt hebamme sein darf ist ein Unding!
Ich habe vor 2 Tagen mein 3. Kind entbunden. Mein erstes kam vor 7 Jahren und ich habe im Nachhinein gemerkt das ich mir viel selbst im Wege stand aufgrund von Angst vorm reissen, Angst vor den Schmerzen und irgendwie auch fluchtinstinkt. Die zweite Geburt vor 4 Jahren hat bei uns zu Hause stattgefunden und mein oberstes Gebot war das ich diese Ängste ablegen will und mich innerlich entspannen möchte. Das hat ganz toll funktioniert und meine Tochter kam mit 4200 g und 36 cm kopfumfang völlig unkompliziert ohne geburtsverletzungen.
Mit diesen Erfahrungen startete ich völlig sorgenfrei in meine dritte Geburt und ich muss sagen das ich schon während der eröffnungsphase also als laut deiner ätzende hebamme "noch garkeine richtige Geburt im gange war" merkte ich das ich zu locker an die Sache herangegangen war. Die wehen Schmerzen waren extrem schwer auszuhalten. Ich war noch bei 5 bis 7 min Abständen und musste schon schwer veratmen und konnte nicht mehr stehen sondern nurnoch knien. Meine hebamme kam dann zu uns und mein Mann war natürlich da und ich hätte es ohne die beiden und ihre psychische Unterstützung nicht geschafft glaube ich. Ich hatte solche Schmerzen, ich hab schon vor der austreibungsphase gesagt ich kann nicht mehr.
irgendwann kam ich gott sei dank an den punkt wo ich dachte scheiß drauf ich will nur das es vorbei ist aber das war erst kurz vorm ende. Ich hatte keinen Flow, keine tiefenentapanntheit, alles war nicht da was mir die 2. Geburt so schön gemacht hat. Damals hab ich am ersten Tag danach gesagt das will ich nochmal erleben, die Geburt war so schön. Heute sitze ich hier und überlege ob ich mich wohl nochmal durchringen kann. Unser kleiner war 4120g und 54 cm. Kopfumfang 38cm plus sein Ellenbogen den er irgendwie vorm Gesicht hatte. Ich hab so gejammert und geschrieen unter der Geburt das ich auch das Gefühl hatte irgendwie versagt zu haben aber das habe ich nicht und das hast du auch nicht!
Jede Geburt ist anders und alle Vorbereitung kann auch mal davon durcheinander geraten das vllt was anderes wie die äußeren Umstände oder die hebamme nicht stimmen!
Du hast nichts falsch gemacht.
Man kann eine Geburt nicht wirklich planen.
Warum du solche Beckenschmerzen hattest, kann ich dir nicht sagen, vielleicht wurde irgendein Nerv abgeklemmt durch die Kindslage. Du kannst jedenfalls nichts dafür und wusstest vorher nicht, dass es so kommen würde. Auf so etwas kann man sich nicht vorbereiten.
Umso besser, dass du später dank der PDA noch eine unkomplizierte Geburt erleben konntest.
Schön für deine Bekannte, dass es bei ihr komplett ohne Schmerzmittel ging. Sie war aber nicht in deiner Situation.
Niemand muss Schmerzen aushalten, wenn es ein gutes Mittel dagegen gibt.
Ich habe mir auch eine PDA legen lassen,
als mein Muttermund bei ungefähr 4 cm war. Ich fand die Schmerzen bis zu diesem Zeitpunkt noch ganz gut aushaltbar, aber stärker hätte ich mir nicht antun wollen. Mit der PDA war ich komplett schmerzfrei, eine super Erfindung!
Dein Bericht könnte von mir stammen. Ich hatte nen Blasensprung, Sturmwehen, PDA, Geburt verlangsamt such, also Oxytocin. Ich hab wie verrückt gepresst, um es hinter such zu bringen. Hatte zum Glück nur einen Riss Grad 1.
Ja es hätte viel schlimmer kommen können. Ein schlimmeres Riss, Organsenkungen, Inkontinenz.
Versagt hast du nicht, du und dein Kind sind wohl auf. Außerdem ist es keine Prüfung, sondern das Leben, es kommt wie es kommt.
Du hast nicht versagt, du hast einen kleinen Menschen in deinem Bauch wachsen lassen und in die Welt gebracht. Ob nun als Kaiserschnitt, mit PDA oder schmerzmittelfrei ändert an dieser "Leistung" mal garnichts.
Herzlichen Glückwunsch zu deinem Wunder!
Und Beckenschmerzen und lange Eröffnungsphase deuten ja eher darauf hin, dass dein Baby nicht perfekt im Becken lag. Ist so, kommt vor.
Mein Großer hatte die selben Maße. Meine Hebamme sagte damals, dass es bei den Dickschädeln quasi 2 Möglichkeiten gibt. Entweder sie liegen direkt auf dem Muttermund, dann geht die Eröffnung schnell - war damals bei mir so. Oder sie erwischen den Winkel nicht perfekt, dann dauerts.
Und ja, ich hab keine Schmerzmittel gebraucht, ich hatte aber auch nur 4 Stunden bis zu den Presswehen. Am Anfang ging's gut ohne zum Ende wars eh "zu spät". Ich kann dir nicht sagen wo meine Grenze gelegen hätte. Aber ich kann dir versichern, die hätte es gegeben. Vorallem, wenn man mir gesagt hätte "Oh, da tut sich noch nicht viel".
Ich hing auch am Wehentropf, weil der Große eingeleitet wurde. Eröffnung ging schnell, dafür lag ich 2,5 Stunden in den Presswehen. Es ging auch nur noch auf dem Rücken, weil ich keine Kraft mehr hatte. Die Geburt war alles was ich nicht wollte: Einleitung, passiv auf dem Rücken, viel und lange Kristellern, Dammschnitt und am Ende ganz knapp um die Saugglocke herum gekommen. 38 cm Kopfumfang war einfach grenzwertig für die erste Geburt. Und wäre es nicht "zu spät" gewesen, hätte ich zu dem Zeitpunkt alles gegen den Schmerz genommen.
Der Unterschied warum ich meine Geburt trotzdem als "schön" in Erinnerung habe: Ein großartiges Team aus toller Hebamme und toller Ärztin. Das hattest du leider nicht und das tut mir sehr Leid für dich! Gerade unter so einer langen Geburt.
Vor 5 Monate ist übrigens mein Kleiner geboren. Dieses Mal "nur" 37 cm Kopfumfang, dafür nen halber Kilo mehr mit 4.300 g Kampfgewicht.
Und es war eine wunderbare, schnelle, tolle Geburt. 4 Stunden vom ersten Zwicken bis Ende, ich lag keine Sekunde auf dem Rücken, bei Blasensprung 3-4 Presswehen, ein Miniriss sonst nix, meinen Sohn hab ich zum Abnabeln selbst aus dem CTG Raum in den Kreissaal getragen, weil es so flott ging. Es gibt diese tollen Geburten, als Mama großer Kinder eben vielleicht erst beim zweiten Mal.
Ich wünsch euch eine tolle Zeit und Ankommen im gemeinsamen Leben. Deine Geburt macht dich nicht aus als Mama!!
Dein Geburtsbericht klingt ähnlich wie mein erster, nur dass er in einem KS endete, da die Herztöne des Babys abfielen.
Meine Theorie ist, dass ich bei der ersten Geburt zu verkopft war. Zu gut vorbereitet... Aber wie krass die Schmerzen dann wirklich sein können (und ich bin sicher keine Mimose), sagt einem keiner. Im Gegenteil, in meiner Familie ging es bei allen schnell, meine Mama hat scheinbar kaum Wehen gespürt. Zja, war bei mir leider ganz anders und ich war zwar gebildet, welche Möglichkeiten es unter der Geburt gibt und den Vorgang vorantreiben aber der Schmerz hat mich einfach überwältigt. Ich stimmte einer PDA zu, brauchte erst Wehenhemmer, dann Wehenmittel, dann Antibiotikum, Flüssigkeit usw... Es war die Hölle, obwohl der KS unserer Tochter das Leben gerettet hat, denn sie hatte einen Knoten in der Nabelschnur und wäre unter einer langen Geburt wohl gestorben.
Bei der zweiten Geburt ging ich 13 Tage über ET, da lagen die Nerven ohnehin schon blank. Dann 22h Wehen im 6Min-Takt, musste ich zu Hause veratmen (im KH weggeschickt) und meine Schreie waren im ganzen Haus zu hören. Im KH dann Ernüchterung: Muttermund kaum geöffnet. Aber ich hatte diesmal einen "Engel" an meiner Seite: Eine sehr resolute Hebamme, die klar sagte, dass sie mir kein Schmerzmittel gibt, da es sich sonst verzögert. Sie hat mich begleitet, mir immer wieder zugesprochen aber war auch sehr vehement, was die Ablehnung von "Schnickschnack" betraf. Ich hatte große Schmerzen aber am Ende eine natürliche Geburt (inkl. Riss, nähen - ohne Schmerzmittel). In allem die deutlich schönere und erfüllendere Geburt. (Wobei ich mit dem KS auch meinen Frieden gefunden habe.) Und ich danke dieser Hebamme von Herzen, wie sie mich begleitet hat. Denn auch wenn es nicht alles so war, wie ich mir ausgemalt hatte, hat sie mich mit Fachwissen angeleitet und genau gesehen, was richtig ist. Für mich war es also letztlich besser (selbst bei der ersten Geburt) die Verantwortung eher abzugeben, nicht zu selbstbestimmt zu entscheiden...